Gruppe: Administrator Rang: Supersachse/sächsin
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| Unter dem Titel „Probewohnen“ startet in Görlitz ein bundesweit einmaliges Modellvorhaben. Interessenten können vom 14. September für jeweils eine Woche mietfrei im Gründerzeitviertel wohnen, sagte der Leiter des Kompetenzzentrums Revitalisierender Städtebau an der Technischen Universität Dresden, Jürg Sulzer, am Mittwoch. Zwei möblierte Drei-Raum-Wohnungen stehen für das Projekt zunächst bis 26. Oktober zur Verfügung. Eine zweite sechswöchige Phase des Probewohnens beginnt im Frühjahr 2009. „Die Qualität von Altbauten wird zu wenig geschätzt“, urteilte Sulzer. Meinungen aus der Bevölkerung werden gebraucht, um Defizite, Vorzüge und nötige Veränderungen zu analysieren.
In Ostdeutschland stünden alte Häuser mit ihrer hohen Wohnqualität allzu oft leer, schätzte Sulzer ein. Das Projekt des Probewohnens soll dazu beitragen, Gründe dafür zu ermitteln. „Zurück in die Innenstadt“ sei aktuelles Leitthema der nationalen Stadtentwicklungspolitik. In Görlitz sollen Gründerzeitviertel, Altstadt und Nikolaiviertel möglichst flächendeckend erhalten werden, sagte der Chef des Stadtplanungsamtes, Lutz Penske. Derzeit stehen in diesen Stadtteilen rund 5000 Wohnungen leer. Davon seien jedoch etwa 4500 unsaniert. Seit vier Jahren registriere Görlitz zunehmend Zuzüge, vor allem von Studenten und Menschen über 55 Jahren.
Die für das „Probewohnen“ ausgewählten Wohnungen befinden sich nicht in 1-A-Lage. Zum Testen dürfen sich Leute anmelden, die selbst nicht in der Innenstadt wohnen. Die Stadtforscher legen Wert auf den Blick von außen. Zum Auftakt des Projekts geht bereits ab diesem Samstag ein rotes Sofa auf Wanderschaft. Im Juni wird es an verschiedenen Orten der Stadt aufgestellt. Passanten dürfen darauf Platz nehmen und ihre Meinung zum Leben in Görlitz äußern.
Mir Sachsen, mir sinn helle, das weeß de ganze Weld, un sinn mer maa nich helle, da hammer uns ferschdelld!
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