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Beiträge: 70 Mitglied seit: 10.01.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo... ich hatte letztens meinen Leidensweg als Freundin eines Onlinesexsüchtigen beschrieben, finde meine Zeilen aber leider nicht mehr wieder. Daher versuche ich es heute erneut...
Ich suche Kontakt zu Betroffenen und Angehörigen, da ich keine Möglichkeit habe, mit jemandem über dieses Problem zu reden.
Mein Freund ist in die Onlinesucht hineingeraten, nachdem er einen Internetanschluss bekam. Zunächst chattete er bei Knuddels (einem Chat) und kam dann schnell auf die Idee, Frauen in bezug auf Sex anzusprechen, sich Fotos schicken zu lassen, nach Treffen zu fragen. Weitere Kontakte gab es dann bei ICQ und MSN. Weiterhin ließ er sich 1,99 Euro-Fotos auf sein Handy schicken und nutzte die kostenpflichtigen Dienste von Livestrip.com.
Wir haben uns im Chat kennengelernt und chatteten aus Kostengründen lange Zeit. Ich kam dahinter, daß er hinter meinem Rücken weiterhin Kontakt zu fremden Frauen hielt, auch während unseres Chats. Er redete sich damit heraus, daß er mich so sehr vermisse... Wir haben jetzt seit 26 Monaten eine Fernbeziehung und sehen uns jedes Wochenende. Nachdem er zunächst alles solange abstritt, bis ich "Beweise" hatte, gab er immer alles zu und versprach Besserung. Wenn die überhaupt eintrat, dann nur über eine kurze Zeit.
Irgendwann sagte ich dann zu ihm "du bist ja regelrecht süchtig", da machte es dann "klick" bei mir und ich informierte mich im Internet, daß es tatsächlich eine entsprechende Sucht gibt. Er war gewissermaßen froh, endlich eine Erklärung für sein Tun zu haben und war bereit, etwas dagegen zu unternehmen. Entsprechend den Tipps im Internet und in Büchern war ich dann seine Vertraute, kannte seine Passwörter, Kontoauszüge, Handyrechnungen, Verlauf auf dem PC. Leider reichte das nicht, da er immer dann,wenn ich sonntags nach Hause fuhr, abends mit einem mir unbekannten Nick weiterhin mit Frauen chattete oder Kontakte suchte und dann einfach nochmal den Verlauf löschte, so daß ich annahm, er wäre jetzt "clean". Mittlerweile ist sein PC passwortgeschützt; das Passwort kenne nur ich. Nur: In seinem Haushalt existieren noch zwei weitere PCs. Die gehören Familienmitgliedern und angeblich würde er diese PCs nicht benutzen. Da die Familienmitglieder aber arbeiten und er teilweise allein im Haus ist, ist dieses Versprechen für mich nicht unbedingt glaubhaft. Leider habe ich durch die Vergangenheit alles Vertrauen in meinen Freund verloren und bedaure das sehr.
Nun war er beim Arzt und will eine Therapie machen. Leider muß aber erst noch die Krankenkasse ihr o.k. erteilen. Daher ist Warten angesagt, das angefüllt ist mit täglichem Reden über das Thema, Tagebuchschreiben, Lesen der Bücher...
Ich habe des öfteren im Internet nachgelesen, daß Betroffene meinen, man solle möglichst völlig abstinent sein, solange die Freundin nicht da ist. Das würde in unserem Fall bedeuten, er dürfe sich nach meiner Abreise am Sonntag bis zum kommenden Freitag nicht anfassen. Ich habe eine sehr positive Einstellung zum Sex im Allgemeinen und frage mich daher, ob man das einem 25jährigen Mann "zumuten" kann. Mein Freund sagte, er will das unbedingt für mich tun - ich weiß allerdings nicht, ob er das auch wirklich macht. Früher hat er bei der Selbstbefriedigung (wenn er nicht vor dem PC saß) Pornos geguckt und immer behauptet, ohne entsprechende Unterstützung könne er nicht...
Bevor ich jetzt noch immer weiterschreibe, bitte ich inständigst um Kommentare.
Tiefe Brunnen muß man graben, wenn man klares Wasser will. |
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Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Hi fleuri,
ganz fix: du hast bei ottawa im Thema geschrieben ("Mein erstes Mal" heißt das glaube ich...) - hatte dir dort auch geantwortet (und wollte noch dazu schreiben, dass du dich vielleicht besser unter "Betroffene Frauen" meldest - hab's aber vergessen).
LG Ratlos
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