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| Neuer Nick, neues Leben, alles neu!
Ich war lange in einer Beziehung mit einem Onlinepornosüchtigen. Habe viel gelitten, Grenzen überschritten. Therapie gemacht. Heilung gesucht. Gründe gesucht.
Es ist nicht das Wahre über den Süchtigen zu jammern, und sein eigenes Leben vergessen.
Aufopferung, Nächsteliebe, Schwachen helfen, andere unterstützen das wird uns doch seit Kindheit suggeriert, dass das das Richtige sei. Das klingt zwar sehr "katholisch", aber wenn meine Würde, mein Stolz, meine Gesundheit den Bach runtergehen, wegen einem Mann, der ständig auf der Suche nach dem Kick im Internet ist - dann ist irgendwo Sense!
Kein Gejammer hilft, sondern ich ging in mich rein. Nach langer Zeit, merkte ich, dass ich ein Helfersyndrom habe/hatte.
Nach Jahren in einer unglücklichen Beziehung mit einem Mann, der süchtig ist nach Kontakt mit Geilen Hausfrauen, Dauergeilen armen Studentinnnen, nach Nymphomaninnen die es dringend bräuchten, nach armen Osteuropäischen Frauen....habe ich in mich reingesehen.
Und auch gefunden: ich war vor dieser Beziehung sexsüchtig.
Ich brauchte anonymen Sex, hirnlos, niveaulos, endlos. Täglich, einmal - zweimal. Ich stand neben mir und beobachtete mich, und konnte selber nicht fassen, was mit mir passiert. Ich habe nach paar Monaten aufgehört zu zählen. ? waren es? Es spielte keine Rolle. Ich war gierig meinen Schmerz der Scheidung zu überwinden, ich wollte mir beweisen, wie geil ich doch sei. Mein Ex-Mann ging fremd. Und Sex war gut gegen Traurigkeit, gegen Einsamkeit, gegen Schmerz, Langeweile, Ego aufbauen.
Und irgendwann war ich so tief drin, wußte auch genau wo ich einen Kerl finden kann, griff auch "alte Bekannte" zurück. Und fühlte mich nur einsam - leer- traurig. Damit ich mich nicht benutzt fühle, spielte ich die Domina-Nummer. Und ließ mich verwöhnen.
Bis ich eine OP hatte. Und ich HIV-Test machte. Die Wartezeit war furchtbar, die OP die Hölle. Intimbereich. Ich konnte keinen Sex mehr haben. Und davor bestand mein ganzes Leben davon. Und ich ging in mich und entschied mich für ein abstinentes Leben. Ok, ich hatte Rückfälle. Die Narbe ging auf, beim Sex war ich plötzlich voller Blut... Not-OP. Wieder kein Sex, wieder Wartezeit. Und wieder hielt ich mich nicht dran, die Narbe riß noch mal. Ansonst Hauttransplant auf die Narbe...Und ich bekam SEXVERBOT für 6 Monate. Die Hölle!!!!!!
So kam ich von meiner Sucht los! Ich änderte mein Leben. Ich wollte Emotionen wieder und verliebte mich. Ging die Sache langsam an. Ich wollte vernünftig werden. Gefühlen glauben.
Nur leider verliebte ich mich in einen Süchtigen!! Ich war clean. Konnte wieder Sex mit einem Menschen genießen. Ich brauchte es zwar immer noch häufiger als der Durchschnittsmensch, war sehr aktiv, sehr fordernd.
Bist ich merkte, dass mein Ex liebevolle Mails an Nutten schrieb. Seine Freundin wäre so anstrengend, seine Freundin wäre beim Sex nuttig und ordinär, ich würde Vulgärsprache benutzen. Und ich flippte aus. Und ich wollte gehen und schaffte es nicht. So viele Versuche. Bis ich über Co-Abhänigigkeit las. Und mich wiederfand.
Ich weiß auch den Grund. In Beziehungen bin ich treu. Bin ich single verliere ich jegliche Kontrolle.
Und ich muß an mir arbeiten. Ich mache eine Therapie, war bei Anonymen Sexsüchtigen.
Ich weiß heute: ich bin sexsüchtig. Habe meine Sucht im Griff mit einer gesunden Affäre. Zwar immer noch zu wenig Sex aus meiner Sicht, aber ich kontrolliere die Sucht. Nicht sie mich. Laut Therapeutin brauche ich eine trockene Phase, wie der Alkoholiker - nur schaffe ich es nicht.
Statt dessen stürzte ich mich in eine kranke Beziehung, versuchte einen Onlinpornosüchtigen zu retten. Ich wußte anfangs nichts von seinem Problem. Wahrscheinlich unterbewußt zieht man einen genauso kranken an?
Ich kann jeden Süchtigen verstehen. Man geht soweit, dass man seine Gesundheit ruiniert, verruchten Lebenswandel führt-und selbst nicht mehr blickt.
Nur heute heile ich MICH! Ich will wieder gesund werden, bzw. trocken leben. Ansonst gerate ich irgenwann im Leben wieder selbst an einen Süchtigen.
Warum ich das hier schreibe? Weil ich nur an die Sucht meines Partners dachte, viele Jahre helfen wollte. Mich voll auf ihn konzentrierte. Vergaß meine Probleme!
Ich merkte erst bei der Trennung, dass ich es nicht schaffe. Er war der Mann, der mich vor MEINER SUCHT gerettet hat. Und er killte mich mit seiner Sucht.
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