Beiträge: 2 Mitglied seit: 26.06.2017 IP-Adresse: gespeichert
Hallo, ich bin 48 Jahre und habe eine lange Geschichte was meine Porno Sucht angeht. Angefangen hat das Ganze vor ca. 17 Jahren als meine Beziehung mit der Mutter mein Tochter beendet wurde. Ich meldete mich damals in jeder Single Community an und begann mir zu Ablenkung Pornos anzuschauen. Erst waren es nur ein paar Filme, dann auch mal eine Stunde ... die Filme lenkten mich ab an die Treuer zu denken, vor der ich eine riesen Angst hatte. Mit der Zeit wurde es immer schlimmer, ich schaute stundenlang Filme. Nichts ungesetzliches oder abnormales, nur Hardcore und Sex, Sex und noch mal Sex. Über die Single Communitys lernte ich Frauen kennen, die ich eigentlich gar nicht wollte. Ich war unfähig zu dieser Zeit neue Beziehungen einzugehen, hatte Angst vor Enttäuschung. Nein zum Sex sagte ich aber nicht, ich stellte schnell fest dass es vielen so wie mir ging. Sie suchten nicht wirklich eine neue Beziehung sondern eher Ablenkung. Gleichzeitig wurde die Porno Sucht schlimmer, wobei aber nicht viele Orgasmen im Mittelpunkt standen, sondern DER Orgasmus.Es wurde immer schlimmer und teilweise immer länger. Es konnte vorkommen, dass ich bis 12 Stunden Video und Bilder anschaute. Diese Zeit dauerte garantiert 6 oder 7 Jahre. Dann habe ich nach einer 3 Jährigen Lügen-Beziehung (Ich habe habe einfach so weiter gemacht wie vor der Beziehung), eine Frau kennen gelernt, die ich wirklich und über alles Liebe. Ich bin seit 4 Jahre mit ihr zusammen. Sie ist das Beste was mir je im Leben passiert. Sie ist eine sehr attraktive Frau, hat das gewisse ETWAS und sie ist ein guter Mensch. Alles was sich ein Mann wünschen kann. Ich habe so eine tolle Frau, ich liebe Sie über alles, kann aber dieses Verhalten von damals nicht ablegen. Meine Freundin spürt es, wenn ich wieder auf Abwegen bin, auch unser Sexualleben leidet sehr darunter. Sie hat mich immer wieder erwischt und sie leidet genau wie ich darunter. Auch geht unsere Beziehung dadurch kaput. Ich habe meine Kreativität und Fantasie in der Sexualität verloren. Dazu möchte ich eines sagen, Körperlich habe ich meine Freundin nie betrogen, aber wenn der Sex darunter leidet, ist das mit den Pornos wie ein Betrug. Ich habe es Anfangs abstritten, genauso wie alle anderen Süchtigen sagen, das sie nicht Süchtig sind. Seit einem Jahr ca. habe ich es mir aber selbst eingestanden, ich weiß dass das nicht gut für mich ist, aber ich kann es nicht lassen. Eine Zeit ging es gut, dann kam es wieder durch. Meine Porno Sucht ist lange nicht mehr so schlimm wie für früher, aber es passiert immer wieder. Meine Freundin fühlt sich betrogen und unsere Beziehung geht dadurch kaput. Ich habe die beste Freundin der Welt und würde lieber mehr Sex mit meiner Freundin machen, aber die alte Sucht kommt immer mal wieder durch.
Ich brauche dringend Hilfe da ich meine Freundin nicht verlieren möchte. Ich möchte das abstellen, falle ab und zu wieder zurück und das verletzt sie so sehr, dass wir kurz vor dem Ende stehen.
Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir weiterhelfen könntet.
Beiträge: 2 Mitglied seit: 26.06.2017 IP-Adresse: gespeichert
Noch einmal Hallo, für ein Forum ist hier relativ wenig austausch. Wie kommt das? Jemand fragt nach Hilfe und bekommt keine Antworten? Gibt es zum Beispiel spezielle Therapeuten? Gibt es staatliche Beratungsstellen? Ich würde mich freuen wenn Ihre eure Erfahrungen teilen würdet. Lieben Gruß Iwafi
Beiträge: 61 Mitglied seit: 27.03.2013 IP-Adresse: gespeichert
Hallo Iwafi,
der erste wichtige Schritt ist getan, Du hast es Dir eingestanden. Rede so offen es geht mit Deiner Freundin und rede nichts klein, auch wenn es für Dich dann evtl. erträglicher wäre.
Du bist süchtig weil ein tieferliegendes Problem existiert, also musst Du da ansetzen. Sucht heisst auch Sehn-Sucht. Es ist sozusagen ein Vermeidungsverhalten, um Dich nicht mit dem eigentlichen Lebens-Problem beschäftigen zu müssen, das passiert z.T. unterbewusst. In der Schematherapie heisst das Selbstberuhigung.
Mein Mann hat über Jahre gelogen und DAS war und ist das Schlimmste für mich und hat unsere Ehe dermassen geschwächt, dass ich nicht weiss wie wir da wieder rauskommen sollen. Er macht jetzt Therapie und sagt, er würde schon lange nichts mehr ansehen. Aber stimmt das auch? Wer weiss das ausser er selbst. Für mich steht fest: genug ist genug!!
Dass hier so wenig Antworten kommen ist mir auch schon aufgefallen, das war früher anders. Vielleicht auch, weil schon alles gesagt und durchgekaut wurde, man ist müde geworden, weil es irgendwie nie aufzuhören scheint mit diesen verdammten Pornos.
Suche Dir einen Therapeuten, und bleib dran, gib nicht auf diesen Dämon zu bekämpfen. Es ist kein Leben, es ist für alle Beteiligten die Hölle!!!
GOOGLE heisst das ZAUBERWORT, da findest Du Alles was Du brauchst, wenn Du denn wirklich willst. Weisst Du denn was geschieht mit Dir wenn Du Pornos schaust, wenn Du DAS verstanden hast dann weisst Du auch, dass es austauschbar ist, ob Spiel oder Sexsucht, der Mechanismus ist der Gleiche. Es wird Dir helfen....
http://www.porno-sucht.com/
https://www.youtube.com/watch?v=1dwgGR7LICY
Eine Paartherapie wäre begleitend auch eine gute Sache, damit SIE versteht dass es nicht an ihr liegt.
Du bist hier gelandet, weil DU es satt hast abhängig zu sein von Dopamin & Co.
Beiträge: 23 Mitglied seit: 06.09.2016 IP-Adresse: gespeichert
Hallo Iwafi,
falls du auf der Therapeutenliste auf dieser Seite (http://www.onlinesucht.de/hilfsangebote-komplett-2012.pdf) nicht fündig geworden bist, empfehle ich die Kontaktaufnahme mit einer der AS Gruppen:
Auch wenn du nicht in eine der Gruppen willst können sie dir eventuell einen Therapeuten in deiner Nähe empfehlen. Da es wenige mit der entsprechenden Erfahrung gibt sind die Wartelisten lang. Eine Selbsthilfegruppe kann dann auch eine Zwischenlösung sein, selbst wenn man sie unter normalen Umständen nicht in Betracht gezogen hätte.
Auch ich empfehle dir, deine Freundin umfassend zu informieren.
Ein Anfang ist die Broschüre auf dieser Seite:
http://www.onlinesucht.de/oss-online.pdf
Die AS bietet auch Gruppen für Angehörige (es gibt auch welche für Teens, deren Eltern süchtig sind). Ich hoffe, deine Stadt ist dabei. Für Angehörige ist es bereits eine große Entlastung informiert zu sein und Kontakt zu anderen Angehörigen zu finden.