June |
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Beiträge: 4 Mitglied seit: 05.02.2017 IP-Adresse: gespeichert
| Seit wenigen Tagen stehen mein Mann und ich vor dem Thema OSS. Leider musste ich es selbst herausfinden bis der Knoten geplatzt ist. Froh ist mein Mann wohl trotzdem und seitdem gehen wir das Thema gemeinsam an.
Ich muss wohl nicht erwähnen, dass man als Frau innerlich die Koffer packt, wenn man plötzlich erfährt, dass der Partner über Monate den Onlinesex dem echt Sex vorgezogen hat... OBWOHL man über Sex und Phantasien genauso offen sprechen kann wie über das Mittagessen und seit jeher der Meinung bin, dass Pornos und SB (in gesundem Maß und kontrolliert) zu einer ehrlichen Beziehung dazugehören. Vorwürfe und Selbstzweifel bleiben nicht aus, wenn man TROTZDEM feststellt, dass die eigene Offenheit nicht gereicht hat, um eine solche Extreme zu vermeiden. Nicht nur die Frage nach dem WARUM, sondern irgendwann besonders die Frage "WIE kann ich helfen?" beschäftigen mich. Zum Warum gibt es viele interessante Ansätze und vielleicht trifft mich auch eine Teilschuld, wie auch immer... mich interessiert jetzt, was ein Betroffener von seinem Partner erwartet.
Frage an euch...
Mein Mann und ich reden seit ES raus ist, sehr viel und immer offener (er öffnet sich, ich war schon immer offen). Trotzdem kann er mir die Frage schwer beantworten. Vielleicht könnt ihr was dazu sagen....
Würde mich freuen....
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13.02.2017 21:39:08 | |
SixteenYears |
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Beiträge: 37 Mitglied seit: 15.03.2015 IP-Adresse: gespeichert
| Ich denke es ist ein Trugschluss zu glauben, dass OSS etwas mit einem unerfülltem Sexualleben zu tun hat. Es kann möglicherweise mit ein Grund sein, damit anzufangen, aber das exzessive, suchartige Konsumieren von OS hat andere Gründe. Niemand wird Alkoholiker, weil er den Konsum von nicht-alkoholischem unbefriedigend findet.
Dein Mann muss ergründen, warum er er das wirklich macht und weshalb er in diese Welt flüchtet. Sucht entsteht häufig, wenn es ein Ungleichgewicht im Leben gibt oder man unzureichende Erfüllung, Bestätigung oder Liebe im Beruf, der Partnerschaft und anderen Lebensbereichen erhält.
Recovery is more than abstinance!
Porn & Co Konsum = Zufriedenheit durch Selbstberuhigung, sozusagen der mentale Schnuller für den Unlustvermeider. (keinen Frust ertragen wollen). (Bienemaja1) |
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15.02.2017 20:48:07 | |
June |
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Beiträge: 4 Mitglied seit: 05.02.2017 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo und vielen Dank für dein Feedback,
obwohl ich mir schon dachte, dass es nicht zwangsläufig an mir liegt, ist es doch nochmal schön das aus dem Mund eines Betroffenen zu hören. Ich habe übrigens den Vergleich mit dem Biest gelesen. Guter Vergleich und macht das Problem greifbarer.
Aus den Gesprächen, die mein Mann und ich zur Zeit führen (alle 3-5 Tage), geht schon hervor, dass es mehrere Faktoren gibt, die das "Biest" heranwachsen ließen. Hier ist er gerade erstaunlich selbstreflektierend und kritisch bzgl. einiger Situationen, Einflussfaktoren und Personen (seine Eltern, die sich früh getrennt haben und die extrem enge Bindung zu seiner Mutter, die der Meinung ist, Männer sind alle Arschlöcher und Frauen sind Schlampen ;-)) in seinem Leben. Er wollte sich ja von einem Therapeuten helfen lassen, ist jetzt aber schon (so sagt er) allein durch die Gespräche und die selbständige Auseinandersetzung mit dem Thema auf einem guten Weg und lebt seit 2 Wochen in Abstinenz (ich vermute einen kleinen Rückfall vor einer Woche). Bei aller Arbeit an dem Problem ist mir noch nicht ganz klar, wie mächtig das "Biest" ist.
Kann das Thema auch von "allgemeinen Psychologen" betreut werden oder muss es ein OSS-Experte sein. Wir haben das Problem, dass der nächste Experte 50 km entfernt sitzt.
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20.02.2017 18:03:08 | |
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