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Beiträge: 37 Mitglied seit: 15.03.2015 IP-Adresse: gespeichert
| Ach herrje, wo soll ich anfangen. Gefühlt war ich vor kurzem noch 13, gefühlt habe ich noch alles vor mir und gefühlt ist das mit den Pornos noch immer etwas, das ich schon wieder loswerde, wenn ich nur will.
Die Realität ist: ich bin keine 16 mehr sondern Ende 20, ich habe ein Kind, einen Beruf, eine Beziehung und alles was dazugehört und ich bin seit 16 Jahren pornosüchtig.
Ich halte mich für intelligent und willensstark. Ich habe bereits Anfang 20 sehr kritisch darüber nachgedacht, was ich da tue, es zu reduzieren versucht, über Wochen, Monate und ein, zweimal sicherlich schon ein- oder zwei Jahre "ohne" geschafft. In den letzten Jahren habe ich verstanden: das was ich mache ist schlecht für mich. Wenn ich auch nicht geschafft habe aufzuhören, so habe ich wenigstens stets nur sehr geringe Dosen konsumiert. Doch das konstant über Jahre und damit ist und bleibt das ganze ein Problem.
Ich habe einen Sucht-Charakter, war Raucher, habe immer viel getrunken, Internet exzessiv genutzt usw. Ich habe alles in den Griff bekommen und kein Verlangen mehr nach diesen Dingen. Nur die Onlinesexsucht klebt seit 16 Jahren an mir.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber in Phasen der Abhängigkeit merke ich, wie sich meine Umwelt "versext". Jede Frau, die ich auf der Straße sehe, wird zum Sexobjekt. Kein Knackarsch, keine Strümpfe, keine Lederstiefel, die mir entgehen würden. Und wenn noch so vielen Frauen an mir vorüber gehen - meinem gierigen Blick entgeht nix. Männer würdige ich keines Blickes, nur Frauen sind es, die mich interessieren. Jede reizende Stelle der Frau bringt eine Mini-Dosis an Erregung, fühlt sich an wie eine Möglichkeit, eine Option auf "das eine". Letztlich sind reale Frauen für mich das geworden, was Pornos sind: Reizbilder und Objekte, die ich für meine Lust und meine Stimulation nutze. Im Grunde betrachte ich alle Frauen, ob auf der Straße oder im Büro, auf diese Weiße. Ich missbrauche sie als Treibstoff für meine unschönen Fantasien, und interessiere mich nicht die Bohne für mehr als das Oberflächliche.
Nach 16 Jahren der Onlinesexsucht reicht der Porno nicht mehr als Stimulation und die Frauen auf der Straße schon erst recht nicht. In den vergangenen Monaten habe ich immer wieder über echten Sex mit Frauen fantasiert. Ich dachte an Prostituierte. Im Internet recherchierte ich nach Profilen und stellte mir ein reales Treffen vor, was mir einen neuen Kick verschaffte. Es gipfelte vergangene Woche in dem Versuch ein Sexdate auf Skype einzufädeln, der - zu meinem Glück - scheiterte. Eine durchfeierte Nacht wenige Tage später führte beinahe dazu, dass ich fremdging. Hätte die Dame nicht abgewehrt - ich hätte es getan, und das trotz meiner glücklichen Beziehung und obwohl ich Vater bin.
Diese neuen Dimensionen haben mich aufgeschreckt. Ich glaube ein umfassenderes Problem zu haben, als zwanghaft Pornos konsumieren zu müssen. Ich glaube Tag für Tag in Sex - ob echt oder unecht - meine Erfüllung finden zu können, und das, obwohl ich in meinen Beziehungen eigentlich ein völlig "normaler" Liebhaber war und bin, ja beinahe schon ein Kuschler.
Meine Selbstanalyse ist einfach: ich befinde mich erstmalig in einer Lebenssituation, die mich häufig nicht nur fordert, sondern überfordert und dann nutze ich meinen scheinbar seit Jahren bewährten Mechanismus zur "Entspannung" - den Konsum von Sex im Internet. Und da mir die Dosis nicht mehr reicht seit neuesten auch noch der Versuch mit realem Sex.
Die neue Dimension macht mir Angst. Ich bin ein überforderter, aber im Grunde ein glücklicher Mensch mit dem Privileg in glücklichen Umständen leben zu dürfen. Dass ich vieles mit meiner Sucht kaputt machen kann weiß ich, nicht zuletzt aus vergangenen Erfahrungen.
Was ist zu tun? Natürlich endlich clean zu werden und die Hoffnung, dass mit dem Ende des Konsums, mein versextes Leben wieder zu einem normalen Leben wird.
Ich gehe es (mal wieder) an. Tag 3 endet in 3 Stunden..
Recovery is more than abstinance!
Porn & Co Konsum = Zufriedenheit durch Selbstberuhigung, sozusagen der mentale Schnuller für den Unlustvermeider. (keinen Frust ertragen wollen). (Bienemaja1) |
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