Jani |
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Beiträge: 1 Mitglied seit: 26.09.2015 IP-Adresse: gespeichert
| Hey liebes Forum. Ich bin selbst nicht von OSS betroffen, jedoch, wie der titel schon sagt, habe ich mich in jemanden verknallt, der onlinesexsüchtig ist. Kennengelernt haben wir uns in (eigentlich) freundschaftlicher Absicht. Fairerweise hat er mir von seiner Sucht erzählt, dass er zu einer SHG geht und einmal wöchentlich zu einem Therapeuten. Jedenfalls haben wir uns ineinander verknallt. Die ersten Wochen des kennenlernens verliefen so weit so gut auch bestens, jedoch änderte sich das, als wir zum ersten Mal miteinander geschlafen haben. Er ist danach immer von Schuldgefühlen geplagt, hat Zweifel, Ängste. Jedenfalls zeigte er mir dann die kalte Schulter. Aber trotzdem kommen wir nicht voneinander los. Aber das "Spiel" ist jedesmal das gleiche: alles ist schick, wir schlafen miteinander und ihm geht es schlecht. Er sagt, während wir Sex haben, ist er im Kopf völlig frei. Es geht ihm gut, er fühlt sich mir nahe, kann seine Gefühle für mich aussprechen. Seine SHG predigt totale Abstinenz, sein Therapeut jedoch rät, was ihm guttut solle er zulassen. Er hasst sich dafür dass er diese Schuldgefühle hat. Er will mir nicht damit wehtun. Ich kann mir nichtmal ansatzweise vorstellen, was dann in ihm vorgeht. Anfangs habe ich das für Ausnutzung gehalten, dachte, er wolle mich nur ins Bett kriegen. Aber er meldete sich weiter bei mir, wir haben uns oft gesehen und einfach nur geredet. Kennt jemand ähnliches? Wie ist das wenn man "die Freundin" eines OSS ist aber denjenigen NACH der Erkenntnis des Süchtigseins kennengelernt hat? Er hat mir einiges an Lesematerial gegeben, jedoch ist ja jeder Mensch individuell. Ich will die ganze Sache nur besser verstehen. Er sagt, es gibt NICHTS womit ich ihm helfen könnte. Mir ist das klar, er kann sich da nur selber durchkämpfen aber gibt es denn nicht, womit man ihn subtil unterstützen kann? Ich danke euch. LG, Jani
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26.09.2015 16:19:18 | |
gabriele_farke |
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Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Jani,
ich kann nur dazu raten, SCHNELLSTMÖGLICH den Therapeuten zu wechseln. Dieser scheint sich mit OSS nicht auszukennen!
Alles Gute!
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26.09.2015 22:50:31 | |
Jahuu |
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Beiträge: 2 Mitglied seit: 25.01.2016 IP-Adresse: gespeichert
| Liebe Jani,
vielen Dank für deinen Beitrag. Wie geht es euch denn inzwischen?
Hier ein paar Tipps aus eigener Erfahrung: - Was am schwersten für mich zu akzeptieren war, ist dass Liebe und Sex für OSS zwei getrennte Dinge sind. Wenn es im Bett nicht klappt, heißt das nicht, dass er dich nicht liebt. - Allerdings gibt es immer wieder diese depressiven Phasen, in denen er niemanden lieben kann, weder sich selbst noch dich. Aus einer solche Phase ohne Pornos herauszukommen ist extrem schwer. - Sexualität ist mit schweren Schuldgefühlen verbunden. Das macht es auch so schwer, seine Phantasien mit dir auszuleben, weil du doch nett und gut bist und nichts mit schmutzigen Pornos zu tun hast. Das alles begleitet eine Beziehung mit einem OSS. Von den Pornos loszukommen ist ein extrem langer und schmerzhafter Weg. Das sind allerdings meine persönlichen Erfahrungen, keine Ahnung inwieweit sie verallgemeinerbar sind.
Was ich aber noch wichtig finde: In der Psychotherapie gibt es verschiedene Schulen. Sie bauen auf unterschiedlichen Menschenbildern auf und haben verschiedene Diagnoseinstrumente und Techniken. Daher finde ich es extrem schwer, aus der Ferne zu beurteilen, wer ein*e gute*r Therapeut*in ist. Meist ist das wichtigste die therapeutische Beziehung, also gegenseitiges Vertrauen und Verständnis, unabhängig von der Schule. Hinter Suchterkrankungen stecken zudem meist ganz andere Probleme. Um diese zu bearbeiten ist meiner Meinung nach kein genaues Wissen über OSS notwendig. Problematisch finde ich es eher, wenn jemand aus der Ferne genau weiß, was zu tun und zu lassen ist.
LG Jahuu
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25.01.2016 13:53:05 | |
Jahuu |
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Beiträge: 2 Mitglied seit: 25.01.2016 IP-Adresse: gespeichert
| PS: Falls du dich für die Beziehung entscheidest würde ich dir dazu raten, dass du dir auch Unterstützung suchst (Es könnte natürlich aus sein, dass du stark genug bist, um schwierige Phasen allein durchzustehen). Vielleicht reicht schon eine sehr gute Freundin, die dir zuhören kann. In vielen Städten gibt es auch Sexualberatungsstellen SHG für Angehörige oder zum Beispiel Beratungsstellen des Studierendenwerks, falls du studierst.
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25.01.2016 13:58:55 | |
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