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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Co-Süchtig. Achtung lange (Teil 1)
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Co-Süchtig. Achtung lange (Teil 1)
desperateBinefehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Die letzten Tage waren der Horror für mich. Mein Freund hat mir vor einer Woche gestanden, dass er Pornosüchtig sei. Seitdem geht es in mir drunter und drüber. Vie-les erklärt sich auf einmal aus den letzten Jahren. Wie oft haben wir gestritten, weil er mal wieder mit Fremden Frauen Handynummern ausgetauscht hat und mit Ihnen ge-schrieben hat. Dauernd hat er Besserung gelobt, aber nie eingehalten. Es war ja schon immer so.

Wir sind jetzt im verflixten 7.Jahr. Aber im Großen und Ganzen ist unsere Beziehung über die Jahre immer schwierig gewesen und es gab immer ein Auf und Ab. Ange-fangen von seinem Burn Out(Er hat für seine Genesung allerdings nie eine Therapie gemacht), wo wir uns kennengelernt haben bis zu seinem Geständnis, dass er kei-nen Hochschulabschluß hat wie immer gesagt, sondern ihn sich im 4-5. Jahr unserer Beziehung durch einen spezialisierten Masterabschluß und durch Augen zu Drücken bei der Zulassung der Einrichtung geholt hat. Dabei war es bei mir am Anfang ählich, dass ich meinen Abschluß nicht gleich geschafft habe, sondern erst nachdem er mir dabei geholfen hat. Mein Leben war aus dem Ruder durch den Tot meiner Mutter ge-raten, was erst Jahre später Probleme bereitet hat, auch eine Vorstufe zum Gebär-mutterkrebs spielte mit rein. Er hat mir damals sehr geholfen, auch wenn er mich mit dem Abschlussmachen sehr unter Druck gesetzt hat und mich vor die Wahl gestellt hat. Er hat mich aber dabei auch öfters dran erinnert, was für einen Mist ich da ge-baut habe und ihn da auch angelogen hatte. Was mir jedes Mal einen Stich versetz-te. Denn die Zeiten waren für mich vorbei und nun hatte ich keine Geheimnisse mehr. Machte meinen Abschluß ohne weiteres trotz 5 Jahre Abstand. Was im nach-hinhein Ironie war, denn er machte mir ein schlechtes Gewissen für etwas was er auch selber nicht hinbekommen hat. Wir hatten damals noch 2 getrennte Wohnun-gen, aber eigentlich war ich zu 95% bei ihm. Da kam es das erste Mal vor, dass er im Beisein mit einer anderen Frau schrieb. Wir lagen da grad kuschelnd auf dem Sofa, in dem einen Arm mich in dem anderen sein Handy. Ich hatte es voll im Blick und be-kam das erste Mal einen rießen Stich ins Herz. Er meinte irgendwann später, dass wäre seine Rache mit gewesen, weil ich ihn angelogen hätte. Danach ließ er es mei-nes Achtens. Ich hatte in der Zeit dann genug mit meinem Aschluß zu tun. Aber das war nur von Kürze. Irgendwann fiel mir wieder auf das er vermehrt SMS schrieb, diesmal machte er es so, dass ich es nicht sehen konnte. Irgendwann überkam es mich und ich kontrollierte sein Handy. Da fand ich dann wieder diese eindeutigen SMS und bekam eine Sauwut. Ich habe ihn zur Rede gestellt und ihn sprichwörtlich zur Schnecke gemacht. Er war betroffen und hat sich entschuldigt. Er mache dass schon immer, seitdem er ein Handy. Immer mal mit Unterbrechung, aber es ist für ihn normal und es sei nichts daran. Es seien auch alles Frauen, die er nicht attraktiv fin-det. Er wolle das nie wieder machen und mich nicht verletzen. Da geschah der erste richtig große Vertrauensbruch für mich und ich kann jetzt sagen, dass ich seitdem nie wieder das 100% Vertrauen mehr zu ihm hatte Jedesmal wenn ich das Thema an-sprach reagierte er sauer und abweisend, dass ich ihn doch damit in Ruhe lassen und es auf sich eruhen lassen soll. Er will sich auf sein Masterstudium konzentrieren und er hat dafür keinen Nerv und ich solle ihn nicht so unter Druck setzen. Ich lies es sein, denn das hatte ich bis dato gelernt, sobald man ihn unter Druck setzte, machte er dicht.
Ab dann hat sich bei mir einiges geändert. Ich hatte meinen Abschluß geschafft und auch nach nur einem Monat suchen einen Job gefunden. Doch mein sexuelles Inte-resse an ihn ließ merklich nach. Sofern er mich streicheln wollte verkrampfte alles in mir. Dauernd musste ich dran denken was er den Frauen geschrieben hatte. Oft hab ich mir gewünscht er würde mir auch mal so schreiben, denn eigentlich gefiel mir dies. Auch konfronierte er mich dauernd mit Analsex. Zum Anfang war das Bitten ab und an mal. Doch irgendwann steigerte es sich, dass es jeden Tag kam und er mir jedes Mal dabei an und in den Hintern ging mit dem Finger. Er stehe doch darauf und bis jetzt hatte er jede dazu bekommen. Aber ich hatte vor Jahren festgestellt, dass es nichts für mich war.
Er sagte mir auch ich würde immer kälter werde. Er schob es auf meinem Job, da ich in einer Männerdomäne arbeite und fast nur mit Männern zu tun habe. Für mich war es der Beginn der Abschottung, wie ich jetzt weiß.
Er stand kurz vor seinem Abschluß, doch mit seiner Masterarbeit ging es nicht voran. Er käme mit seinem Thema nicht zurecht und sein Betreuer hätte immer was zu me-ckern und wöllte es anders. Da die Uni nicht in unserer Stadt war, fuhr er immer zur Recherche dorthin. Wieder kam es das ich misstrauisch wurde und sein Handy druchstöerte und wieder verdächtige SMS las. Wieder Streit, Tränen und Gelobung der Besserung. Er beichtete mir auch, dass er die eine persöhnlich kennen würde und sich immer mit ihr in der anderen Stadt treffe, weil sie Ihm weiterhelfen könnte. Aber das da nichts wäre, Sie nicht sein Typ wäre und sie auch immer zusammen mit Ihrem Mann sich treffen würden Ab dann fuhr er nicht mehr zur Recherche dahin.
In der Zwischenzeit kam öfters das Thema auch wegen unserer Sexualität auf. Wir redeten, aber da ich eher der devote Typ war kam von mir kein erster Schritt. Das habe ich ihm auch gesagt. Ich hatte zwar ab und zu auch das Verlangen nach Sex, aber holte es mir ab und zu nur per SB. Von ihm kam auch nur noch aus der kalten „Jetzt Bock auf Sex?“ Aber das war für mich noch mehr abtürnend und nicht anre-gend. Immer war meine Antwort nein.
Wir hatten uns denneoch entschlossen zusammen zuziehen. Für mich war es auch eine Hoffnung, weil langsam die Zeit bei Ihm wegen seinen Abschluß ablief, dass er das endlich hinbekommt. Tatsächlich schaffte er es sich zusammen zureißen und seinen Master zu machen. Er machte sich auch erst Monate nach seinem Aschluß auf die Suche nach Arbeit. Er brachte als Ausrede auch, dass er noch Angst hätte wieder arbeiten zu gehen vom Burn Out. Es klang für mich logisch und ich drängte ihn nicht weiter. Dann begann er sich zu bewerben, aber es klappte nichts. Durch Zu-fall fand er etwas, doch es stand von Anfang an schlecht. Sein Boss hatte ihn wegen anderen Arbeiten eingestellt und er durfte nur Pampel- und Zuarbeiten machen von seiner Ansicht aus. Obwohl es für ihn ideal war. Er konnte von zu Hause am PC ar-beiten und nur einmal im Monat zu seinem Chef fahren für 1-2Tage. Da er keine Zu-kunft sah, bewarb er sich nebenbei woanders. Wo er aber den passenden Job nicht bekam, wegen angeblich zu hohen Gehaltsforderungen. Aber da er da unterwegs gewesen wäre und in einem Büro gearbeitet hätte, hat er es indirekt torpediert. Wie es kommen musste, sein Chef kündigte ihm dann. Ab dann wurde es schlimmer. Er hatte auch mit dem Arbeitsamt zu tun, wo er sich teilweise auch auflehnte und sie ihn dadurch mehr beobachteten. Ich kam nach Hause und er saß immer nur da und spielte an seinem Pad. Er wurde immer launischer. Nach vielen Quälereien zwischen uns merkte er, dass es so nicht weiter geht und entschied sich endlich für eine The-rapie. Wir hatten bis dato immer noch kein Sexualleben. Ab da wurde es besser. Er war wieder offener, aber er sprach nie darüber. Er möchte mich damit nicht quälen. Meine Arbeit wäre stressig genug und ich müsste mich darauf konzentrieren und mich nicht noch seiner Probleme annehmen. Sex gab es in der Zeit einmal wo wir im Urlaub waren, aber das war eher gequält. Zu Hause war es dann wie vorher. Es gab auch Zeiten, wo ich keine Lust hatte nach Hause zu kommen. Er meinte immer ich solle doch lernen abzuschalten. Für mich war aber die Arbeit kein Stress, nur das nachhausekommen. Wie ist er heute wieder drauf, war immer mein Gedanke.
Seine Therapie wirkte langsam, aber alles war wie immer. Durch seine depressive Art hatte ich das andere sein abgehakt. Doch dann kam es, dass ich wieder ein ko-misches Gefühl hatte und an sein Pad ging Das war das einzigste Gerät wo ich den Zugang wusste. Alle anderen hatte er von Anfang an immer durch Codes gesichert oder für mich einen Extra Zugang angelegt. Ich fand in seinem Facebookmessanger wieder Nachrichten mit Frauen, welche er über eine Singleseite kennengelernt hätte. Er gab sich als Single aus bzw. grad in Trennung lebender Mann. Er hatte seinen Beziehungsstatus vor Jahren mal von Beziehung auf nichts gestellt, um angeblich zu checken Er sagte immer, wir wären nur noch Freunde und hätten keinen Sex mehr. Da er aber mit mir zusammen wohne und der Mietvertrag auf mich laufe, könnte ich ihn ja sofort rausschmeißen. Deswegen kann er noch nicht mit mir Schluß machen, da er sich erst eine neue Wohnung suchen muß. Dann erst kann er den Schluss-strich ziehen. Er schrieb mit Ihnen dass er 2-3Mal mindestens am Tag Sex hätte, ob sie das auch wöllten. Das er eine Frau sucht die das auch will, aber auch eine Fami-lie. Er hatte dann immer Handynummern ausgetauscht und ab da war die Unterhal-tung bei Facebook Schluß.
Ich suchte das Profil bei Badoo und fand es auf Anhieb und er präsentierte sich dort als Single. Ich habe ihn damit konfrontiert und er beteuerte wieder seine Entschuldi-gung. Das er sich als Single ausgegeben hat, damit er in Kontakt kommt und er die Frauen Ausfragen konnte was er denn besser machen könnte, wie denn Frauen drauf reagieren würde, wenn er ankäme mit dem Satz „Jetzt Sex?“ und Sie ihm alle gesagt hätten, klar sofort. Ich hab damals mit mir gerungen ob es denn weiter Sinn macht. Wir haben dann beide beschlossen uns noch bis Ende des Jahres Zeit zu geben. Zwischendurch hatten wir dann 2 Mal Sex. Aber er kam nicht. War für uns beide ernüchternd. Dann wurde seine Mutter Ende des Jahres ernsthaft krank und das Thema war erstmal vom Tisch. Zu Weihnachten kam das Thema nochmal kurz auf, dass ich mir Hilfe suchen soll. Er habe sich in Ordnung gebracht, aber jetzt sei ich am Zug.


09.02.2015 16:50:56   
desperateBinefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich solle meine eiskalte Seite ablegen und wieder die offene Frau werden von früher. Ich habe ihm gesagt, dass es nur zu zweit geht und nicht alleine und das uns nur eine Paartherapie da helfen kann. Das hat er abgelegt, dass können wir beide, wenn ich wieder richtig wäre. Hatten auch Kondome gekauft, weil ich die Pille wegen Kind nicht mehr nehme, was wir uns eigentlich wünschen. Aber die Krankheit seiner Mutter hat dann zu sehr angstrengt. Obwohl wir da schon mehr gekuschelt wieder haben. Dann war ich kurz krank und daraufhin er. Wieder saß er abends gelangweilt da und es überkam mich wieder das Gefühl. Ich schaute nach und es hatten sich wieder Haufen Freundschaftannahmen mit Frauen ereilt. Für mich wurde die Ampel rot. Ich schaute wieder in sein Pad und wieder musste ich lesen, dass er in Trennung leben würde, dass wir nur noch eine WG hätten. Wir aber kein böses Blut gegeneinander hätten und er so in Ruhe eine neue Wohnung suchen kann. Ich hätte mich ja gegen eine Familie entschieden. Auch hatte er sich für Sprachtandem ange-meldet, das hatte er mir erzählt. Auch dort fand ich wie er mit den Frauen anfing über Sex zu reden. Das er aber nur in der Woche kann und tagsüber. Als ich das laß war es für mich eigentlich jetzt klar. Jetzt war es zu weit. Genau an dem Tag wo ich ihm das sagen wollte kam er an, dass er ein großes Problem hätte und schon seinen Therapeuten angeschreiben hat. Er habe sich gerade 2h seiner Mutter geöffnet. Er mir das bei Gelegenheit sagen will oder in einem Brief. Mir kam sofort der Gedanke mit dem Schreiben. Schrieb ihm das auch das auch und das ich es heute wissen will und ich sonst keine Chance mehr sähe. Abends erzählte er mir dann davon. Das er manchmal Blackouts hätte. Er gerade Kaffee trinke und es auf einmal mittags sei. Er nur noch Kopfschmerzen hat. Sich selbst schlecht fühlt dadurch. Aber den Zwang hat. Er immer mal den Gedanken hatte, aber es immer verworfen hat. Ich wusste dass er sich diese Filme anschaut. Für mich war es auch nie das Problem. Er sagte, dass er sich damals dafür entschlossen hat, weil wir keinen Sex mehr hatten. Es war für ihn das einfachste. Eine andere suchen wollte er nicht, und Ons waren auch nicht sein Ding. Das Schreiben mit den Frauen solle daraus entstanden sein, weil es ja nur einseitig war und es ihm irgendwann nicht mehr gereicht hat. Aber ich sehe, dass es eigentlich schon länger besteht als nur diese 4Jahre. Und das nicht ich der Auslöser war, aber er es darauf schiebt.
Er hat seiner Mutter auch einen Enkel versprochen und wenn sie vorher stirbt wird er mich ewig hassen und mich immer dafür verantwortlich machen.
Seitdem drehen sich in mir die Gedanken, soll ich nocheinmal die Kraft aufbringen und hoffen, dass es wieder wird wie früher oder ist es zu spät. Ich merke, dass ich auch schon co-süchtig geworden bin. Und das macht mir Angst. Auf der einen Seite liebe ich ihn, will ihm helfen. Weiß wir verstehen uns manchmal blind und ich kann mich auf ihn verlassen. Auf der anderen Seite ist dieser massive Vertrauensbruch der sich von Anfang immer weiter gezogen hat. Dieser zieht mich massiv runter und macht mich rassend wütend. Ich war so geschockt, dass ich keine Nähe mehr von Ihm ertragen kann. Er das aber braucht für sich und seinen Kampf. Das er mich da wieder verantwortlich macht, dass ihm das jetzt nicht hilft. Ganz im Gegenteil. Es mich innerlich zerfrisst. Ich habe Angst mich zu verlieren. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren auf Arbeit und sie leidet deswegen jetzt schon. Auch eigentlich in den letzten Monaten schon.
Was kommt als nächstes, wenn das überstanden ist? Weil ich glaube das er auch schon spielesüchtig wird.



09.02.2015 16:51:27   
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ihr solltet Euch dringend einer Eheberatung oder einer Paartherpie bei einem guten Therapeuten unterziehen! Euer Problem ist längst nicht mehr nur die Onlinesexsucht allein, sie ist allenfalls eine Begleiterscheinung.

Ich wünsche Euch Kraft und alles Gute!
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
http://www.ciando.com/ebook/bid-240826-gefangen-im-netz-onlinesucht-chats-onlinespiele-cybersex/



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09.02.2015 18:50:07    
desperateBinefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Paartherapie lehnt er ab. er kenne ja die Abläufe, da müßte er nicht extra in eine Paartherapie gehen. Wenn jeder für sich das Thema angeht, ist ja der Weg schon da.

Auch scheint er eher davon auszugehen, dass man eher neu lernen muß mit dem Medium Porno umzugehen und es ein Erfolg ist, wenn man nur ab und zu sich einen Film anschaut um den Druck loszuwerden. Denn jeder Mann muß ja seinen Druck mal los werden. Ohne gänge es ja nicht.



16.02.2015 10:39:16   
michasfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Bine,
vom gestrigen Lesen deines Beitrags fühle ich mich immer noch sehr betroffen. In ganz Vielem was du schreibst finde ich mich wieder, angefangen beim Lügen, Täuschen, Geschichten erfinden bis hin zum Verlangen nach Analverkehr. Es ist sehr mutig von dir, so offen zu schreiben, und dafür danke ich dir. Denn ich persönlich schäme mich sehr dafür, wenn öffentlich gemacht wird, dass ich mir diese Praktik wünsche.
Deshalb möchte ich hier meine Erfahrung teilen.
Warum wir, viele Männer von der Natur dieses Verlangen eingepflanzt bekommen haben, wenn es doch bei den meisten Frauen auf Ablehnung stößt verstehe ich nicht.
Bei mir jedenfalls war es so, dass von meiner ersten Freundin an ich immer irgendwie versucht habe, dieses Verlangen zu stillen. Ich war damals 18 Jahre, wir hatten miteinander viel und normalen, vaginalen Verkehr. Erst habe ich, genau so, so wie du es auch beschreibst, sie mit den Fingern dahingehend zu stimulieren/manipulieren versucht. Aber dann habe ich ihr mein bis dahin geheimes Verlangen "gebeichtet". Sie hat sich drauf eingelassen, es einmal auszuprobieren, aber sie hat dabei nichts oder wenig Positives empfunden. Aber sie wollte auch, dass ich meine Freude habe und so hatten wir ab und zu AV.
In allen späteren Beziehungen ist dieses Verlangen immer dabei gewesen. Die wenigsten Frauen wollten sich aber darauf einlassen, und wenn, dann um mir einen Gefallen zu tun, was natürlich auch nicht das war, was ich mir wünschte. Je älter und lebenserfahrener ich wurde, desto offener konnte ich meiner Partnerin meine Wünsche nennen und aber auch gleichzeitig musste ich deren Ablehnung akzeptieren. Schlussendlich war ich dann vor einigen Jahren bei einer Prostituierten, bei der ich mir diesen Wunsch erüllte.
Ich hoffe, dass mein Beitrag dir hilft zu sehen, dass dein Freund, abgesehen von der Onlinesucht, hier von der Natur mit einem Verlangen ins Leben geschickt wurde, das nichts mit dir zu tun hat.
Ich verstehe es selbst überhaupt nicht, warum ich von der Natur mit einem so wenig kompatiblen Verlangen ausgestattet wurde, mir kamen da auch schon Gedanken von, dass ich evtl. als ganz kleines Kind sexuell missbraucht worden sein, mich aber bewußt nicht mehr daran erinnern könnte.
Vielleicht, das ist jetzt eine Hypothese, wenn dieses Verlangen im Besonderen aber wenn Sexualität insgesamt und allgemein nicht mehr mit Tabu und Scham belegt wären, würden sich vielleicht alle unsere hier behandelten Probleme in Luft auflösen. Vielleicht. Ich möchte hier noch 2 Zitate aufschreiben, die mir in diesem Zusammenhang in den Kopf kommen:
Conni, der frühere Oberarzt der psychosomatischen Klinik Grönenbach: "Wir sind so krank wie unsere Geheimnisse" und eine Kabarettisitin (evtl. Schwarzmann) über die verquere Denke der Männer: "Wenn die Frau 'Nein' sagt, meint sie 'Ja', und wenn sie 'Ja' sagt, meint sie Analverkehr".
Ich möchte dir und euch empfehlen, sich mit den anonymen Selbsthilfegruppen AS (Anonyme Sexaholiker" und S-Anon (Angehörige von Sexsüchtigen) in Verbindung zu setzen.
Wenn dein Freund sich hierauf einlassen möchte, oder es sich zumindest "mal anhören will, was die zu sagen haben", bin ich gerne bereit mit ihm zu telefonieren.
Ich selbst war jahrelang bei AS, kann ihm also erste Informationen hierzu liefern.
Ich schreibe dies bewußt in dieser etwas ironisch-ablehnenden Formulierung ("...mal anhören..."), da ich mir vorstelle, dass es schwierig sein könnte für ihn, sich dem Problem offen zu stellen und dabei alle Abwehrstrategien der Scham, der Verniedlichung und Verharmlosung zu überwinden.
Und noch eines: Ich hoffe natürlich dass dir mein Beitrag hilft, dass er euch beide ein Stück weiter bringt. Aber ich schreibe auch um meiner selbst Willen: es hilft nicht nur, sondern es ist wichtig, Erfahrung, Karft und Hoffnung zu teilen.
In diesem Sinne, gute 24 Stunden


21.02.2015 10:47:57  
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