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| Hallo alle zusammen!
Erstmal - auch wenn es natürlich alles andere als schön ist - bin ich sehr erleichtert, nicht allein dazustehen mit meinem "Problem".
Ich erzähle einfach mal von vorne, und wer weiß, vielleicht hilft ja allein die tatsache, es einfach mal "losgeworden " zu sein?!?
Seit 3,5 Jahren schreiben mein Lebensgefährte und ich uns eine aufrichtige Beziehung auf die Brust. Als wir vor 1,5 Jahren zusammen gezogen sind, ist das erste Bröckchen der heilen Fassade gefallen. Durch einen Zufall(ich musste kurz was googlen und sein Notebook stand offen auf dem Tisch) sah ich in seinem Browserverlauf, das alles voll war mit zig sex-kontakt-seiten. Das hat mich zugegebenermaßen neugierig gemacht, und ich wollte wissen was er so auf seinem Rechner hat. Zu meinem Erschrecken, musste ich ncihtmal suchen und fand ein breites Spektrum an Dingen, die man in einer neuen Beziehung nciht weiter haben sollte. Es waren zig Ordner voll mit Pornobildern seiner Exfreundin, zig gespeicherte Sexchats und Screeshotaufnahmen aus Cybersexorgien, sowie Pornovideos, die definitiv in den hardcore Bereich gehören. Aufbrausend wie ich bin, habe ich Ihn natürlich in aller Direktheit darauf angesprochen. Habe ihn gefragt, was er sich dabei denkt, ob ich ihm nciht genüge... Die ganze Palette an fragen eben, die einem als Frau dann durch den Kopf gehen. Er beteuerte mir, das all das keine Bedeutung mehr für ihn hätte. Das er all das schlicht und ergreifend vergessen hätte. Er wäre keinesfalls mehr aktiv in solchen Foren. Ein paar Wochen später kam dann doch heraus, das er einen Mailaccount hatte, den er mir verheimlichte, und über den er noch mit anderen schrieb. Das Drama war groß, ich war verletzt und fühlte mich betrogen. Er hat vor meinen Augen alles gelöscht und beschwor mich immer wieder das es keine Bedeutung für ihn hätte und das er froh ist, das nun alles weg sei. Mein Vertrauen war natürlich erstmal dahin. Zwischen den Absätzen muss ich sagen, das wir beide durchaus ein reges Sexleben führen und auch immer wieder neues ausprobieren. Ja, es hat einige Zeit gedauert, bis sich alles wieder normalisiert hat. Aber, alles war wieder gut. Ich glaubte, das alles keine Bedeutung hatte, denn schliesslich hat er ja alles vor meinen Augen gelöscht... Jetzt vor eineinhalb Wochen aber, kam der Schlag ins Gesicht. Er hatte sein Handy offen liegen lassen, auf dem das Fenster des "yahoo-logout" noch offen stand. Nun war ich natürlich gleich auf der Hut, denn einen derartigen account gab es ja nciht mehr. Ich hab ihn also gleich angesprochen, und habe ihn gefragt, ob er mir gleich alles freiwillig erzählt, oder ob er erstmal gehen will. Er hat mir alles gestanden... Dinge, mit denen ich einfach nicht gerechnet hätte, denn bei uns war doch alles so harmonisch udn glücklich... Ja, er war wieder in vielen Single- und Sexforen registriert und hat Mailkontakte zu Frauen von dort geführt. Das an sich hätte ich vielleicht einfach geschluckt... Aber, er hinterging mich ja erneut, er gab sich als Mann aus, der auf der Suche nach dem Verbotenem ist, suchte nach Extremen, die wir in unsrem Sexleben als kategorisches Hardlimit ausgewiesen haben. Und am allerschlimmsten war, das er unser Sexleben dort mit in den Mailverkehr nahm. Als ich all das lesen durfte, wurde mir einfach nur schlecht. Er hat mich verkauft, als wäre ich sein Nutzobjekt. Er hat unsere erotischen Phantasien, unsere Wünsche an fremde Frauen verkauft... Und das in einer derart niveaulosen Art, die mich einfach erschreckt. Natürlich bleibt einfach die Frage "WARUM" "WAS MACHE ICH FALSCH"... Er meint mittlerweile, das er schon seit mehr als 10 Jahren so sei, und das er es einfach nciht lassen konnte. Es gab keine realen Treffen, sondern "nur" PN`s und Mails. Auch diesmal hat er wieder alles gelöscht udn beteuert das ich ihn vollkommen zufrieden stelle udn das ich ihm genüge. Er sagt es sei wie eine Art Sucht. Allerdings hat er bei all dem keine sexuelle Befriedigung erfahren und auch nie dabei Masturbiert. Er sagt auch, das es einfach darum ging, eine Antwort zu bekommen udn die Reaktion des anderen zu lesen. Zum Schluss war er einfach nur froh, wenn die Antwort schnell runtergetippt war und abgeschickt war, aber er konnte es einfach nicht lassen.. Er selbst wäre öfter vor allem gesessen in dem Vorhaben sich zu löschen, aber dann wären wieder Nachrichten in den Postfächern gewesen, und er "musste" antworten. Er habe sich dabei nie gut gefühlt udn wusste, das er alle ihm nahestehenden Menschen damit um Zeit betrog und belog.
Jetzt bleiben natürlich auch nach eineinhalb Wochen voller Gespräche viele Fragezeichen. Er sagt, er möchte das wir uns Hilfe von aussen suchen. Nun frage ich mcih aber, ist das alles eine Sucht?!? Oder doch einfach nur langeweile? Er sagt ja auch, das es nciht ständig so war, sondern das er streckenweise sich auch mal ne Woche nicht eingeloggt hat... Ach, es ist alles so komplex, so schwer zu greifen, und so schwer zu verstehen. Vielleicht geht es hier ja jemandem ähnlich, und wir können uns einfach mal austauschen?
In diesem Sinne erstmal alles Liebe. VlG Moni
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| @ Dummkopf : Vielen Dank für die Tipps. Wir sind schon an der Umsetzung einiger.
@ lieblos71 : Dein Beitrag hat miene Gedankengänge nochmal in eine ganz andere Richtung gelenkt. Mir war klar, das die Anfälligkeit, süchtig nach etwas zu werden, immer einen psychologischen knackpunkt haben muss, und ich bin ganz klar der Meinung, das man eine Sucht, oder einfach mal jegliche Art von Verhaltensstörung / Persönlichkeitsstörung nur knacken kann, wenn man den Ursprung von allem findet und aufarbeitet... Ja, jedenfalls, hat dein Beitrag, vor allem als es um die scheinbare Missgunst deines Mannes gegenüber Frauen geht, neue Gedankengänge losgebrochen. Bei meinem Lebensgefährten ist es ja grundsätzlich auch so, das ich der Mienung bin, es ist nciht "normal" wenn man mit 33 Jahren spätestens alle zwei Wochen bei den Eltern übernachtet. Noch dazu kommt, das er oft aus seiner Familie zu hören bekommt, das er nciht normal sei, einfach weil er nicht mit dem Einheitsbrei schwimmt (z.B. kein Supertalent schaut, linkspolitisch eingestellt ist und einen eher "aussergewöhnlichen" Musikgeschmack hat), und schon auch öfter Bemerkungen macht, das sein kleiner Bruder immer bevorzugt wurde (das habe ich eher immer auf die leichte Schulter genommen)... Ich denke, das wir auch die Themen mal ansprechen sollten... Professionelle Hilfe holen wir uns auf jeden Fall, den bei hm hat das alles ja auch körperliche Auswirkungen, aufgrund seiner Neurodermitiserkrankung. Vielen Dank auf jeden Fall erstmal für den "Input".
@ gabriel_farke : Ja, ich habe mir schwer getan mit dem Wort Sucht, einfach weil mir der physische Teil "fehlt". Mittlerweile konnte ich mich aber so viel mit meinem Lebensgefährten austauschen, Erfahrungen anderer lesen und auch Fachliteratur lesen, das ich es nicht mehr in Frage stelle. Wir sind fest entschlossen uns Hilfe zu holen und haben den ersten Termin um weitere Hilfe in die Wege zu leiten bereits in der nächsten Woche. Auch werde ich noch mit meinem Lebensgefährten besprechen, wie er zu Ihrem Beratungsangebot steht und bei Bedarf gerne darauf zurückkommen.
LG Moni
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