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viele Jahre hat's gedauert.. und wie sag ich's den Kindern? |
myrtille | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 5 Mitglied seit: 04.10.2013 IP-Adresse: gespeichert | Ihr Lieben In den vergangenen Jahren war ich immer wieder hier; ich habe Zuspruch von euch erhalten und Hilfe von Gabriele Farke. Und nun ist der Schritt endlich getan. Ich werde Ende Jahr mit den Kindern ausziehen. Und ich bin so unendlich traurig. Vor acht Jahren zog ich zu meinem Mann, baute mit meinen Kindern aus erster Ehe ein wärmendes Nest auf, hegte und pflegte die Familie, so gut ich konnte. Und nun seine Erkenntnis, dass er seine Sucht nur ohne uns heilen kann. Das sein Umfeld ihn eher belastet als hilft. Wegen einer Krankheit für die ich nichts kann, muss ich alles aufgeben, was mir wichtig war. Dennoch, ich habe die Zuversicht nicht verloren, dass es mir schlussendlich besser geht. Ob er den Ausstieg schafft, weiss ich nicht. Ich beschäftige mich wie viele hier schon jahrelang mit dem Thema und gehe daher auch nicht näher auf Misstrauen, Vertrauen, Einsicht etc. ein. Es geht vorwärts und nur das zählt und nur das wird - allenfalls - den Menschen gesund machen, den ich liebe und mich befreien. Und trotzdem, ich bin traurig und wütend zugleich. Aber eine Frage beschäftigt mich. Wie sage ich es den Kindern? Müssen sie als 14- und 16-jährige Jungs bereits in die tiefsten Abgründe blicken? Sie, die gerade mit dem Erforschen ihrer Sexualität beginnen? Ich denke, ich werde sie fragen, wie viel sie wissen möchten. Ich traue dies den Jungs zu, dass sie für sich entscheiden können. Aber gerne interessieren mich auch andere Meinungen. Wie habt Ihr das gemacht? Ich danke euch für eure Hilfe. Gruss Myrtille | |
05.10.2013 10:33:06 | ||
Dormarth | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 225 Mitglied seit: 27.01.2010 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Myrtille! Das ist eine gute Frage. Ich für meinen Teil würde so aufklären, dass die Gefahr daraus verstanden wird. Deine Jungs sind selbst in einem Alter, wo Pornos schon über Handy verschickt werden, oder Nacktfotos von Freundinnen und Mädls. Leider wird die Gesellschaft in der Hinsicht immer offener und freizügiger, was eigentlich privat bleiben sollte. Besonders die Jugend ist da am Vormarsch. Ob sie in die tiefsten Abgründe blicken sollten? Hm. Mittlerweile sehe ich es so, dass man damit sowieso konfrontiert wird. Was da zählt ist Aufklärung in punkto Pornos, Facebookbildern u.s.w. Da ich Jahre vorher schon sexuelle aufgeklärt habe, habe ich meiner Tochter Bruchstücke erzählt. Sie weiß, um was es sich handelt und wie es sich auswirkt. Mir war das auch irgendwo wichtig. Da sie selbst Leute kennt, die da ständig Filmchen verschicken und tauschen. lg
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05.10.2013 22:21:06 | ||
Sarabande | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 252 Mitglied seit: 01.08.2011 IP-Adresse: gespeichert | hi myrtille, zu deiner frage war mein spontaner gedanke: nein! du musst sie nicht darüber aufklären, was da in eurer beziehung gelaufen ist, weil sie diese tragweite überhaupt noch nicht begreifen würden, du würdest sie nur damit belasten... sag ihnen, dass es zwischen dir und deinem mann nicht mehr funktioniert hat, aber alle einzelheiten müssen sie nicht wissen... das sind dinge zwischen euch erwachsenen... und heranwachsende kann man auch anders auf die gefahr von pornografie aufmerksam machen, wenn das überhaupt eine rolle spielt... ich denke, dass betroffene übersensibel sind und vielleicht das natürliche verhalten ihrer heranwachsenen kinder unterschätzen.... jeder ossler hat eine lange geschichte und das anschauen von pornos, macht nicht automatisch süchtig... lg sarabande | |
06.10.2013 00:08:57 | ||
Dummkopf | ||
Gruppe: gesperrt Rang: Beiträge: 33 Mitglied seit: 30.09.2013 IP-Adresse: gespeichert | Hallo myrtille Ich bin noch recht neu hier und bin ossler. Als erstes möchte ich sagen das ich Deinen Mann nicht verstehen kann, er schickt die Personen weg die ihm Rückhalt geben können und ihm bei seinem Weg helfen können. Ich kämpfe dafür das die Familie zusammen bleibt. Nun zu Deiner Frage. Ich glaube das kann man garnicht so allgemein sagen. Es kommt drauf an wir Deine beiden Jungs sind, was haben sie von dem ganzen mitbekommen. Es gibt Kinder die sind in dem Alter schon sehr Erwachsen und können das verstehen und andere sind einfach noch Kinder und sie wären damit total überfordert. Ich denke das kannst nur Du entscheiden. Ich wünsche Dir jedenfalls das Du Dich richtig entscheidest. lg Dummkopf | |
06.10.2013 22:08:27 | ||
HeavyJones | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 106 Mitglied seit: 27.08.2013 IP-Adresse: gespeichert | So in etwa wie Dummkopf es schreibt, sehe ich das auch. Wir können nicht abschätzen wie sensibel deine beiden Jungs mit dem Thema umzugehen wissen. Andererseits würde ich Aufklärung im Falle von Onlinesexsucht und der Gefahr von Pornographie schon als richtig ansehen. Denn ich kann mir vorstellen, dass eine Aussage á la "Es passt zwischen euren Eltern einfach nicht mehr" als zu unzureichend eingestuft wird. Vieles bleibt ungeklärt, vieles wird daraufhin anhand von Vermutungen zusammengereimt ... evtl daraufhin die falsche Person als schuldig [für die Trennung] gesprochen und und und ... Vom Bauchgefühl her würde ich sagen, dass man ihnen durchaus die Wahrheit sagen sollte. Damit sie auch eine Chance haben einen solchen Fehler in ihren Beziehungen/ in ihrem Leben nicht zu wiederholen. Am Besten wäre es, wenn diese Aufgabe Dein Mann übernimmt. Ganz im Nachhinein wäre ich als OSSler eigentlich froh gewesen, wenn mir jemand mal gesagt hätte, welche Gefahren im bloßen konsumieren von Pornographie stecken kann ... doch wenn alle das Thema tabuisieren und propagieren, dass es völlig normal und ungefährlich ist. Klar, es muss keine Sucht daraus entstehen, aber es schadet zumindest dem Frauenbild, welches man als heranwachsender Mann entwickelt. Ich glaube das kann man nicht abstreiten. | |
07.10.2013 16:13:17 | ||
Dormarth | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 225 Mitglied seit: 27.01.2010 IP-Adresse: gespeichert | Genau das ist es, womit viele Jugendliche allein gelassen werden. Niemand weist darauf hin. Wenn ich denke, dass das in etwa das Alter war, wo mein Mann schon vermehrt konsumiert hat, na holla. Und grad Jungs haben in dem Alter noch den gewissen Überdruck. Natürlich muss man abwägen und einschätzen, was man den Kindern erzählt. Einzelheiten gehen niemanden was an. Kinder sind nicht dumm und spüren sehr genau, wenn was nicht stimmt.
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07.10.2013 17:07:11 | ||
Simon_Phillip | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 72 Mitglied seit: 23.09.2013 IP-Adresse: gespeichert | Ich sehe das so ähnlich wie "dummkopf" und "Sarabande".. Vielleicht könnte man es ja nur ganz vorsichtig und oberflächlich sagen, ohne ins Detail zu gehen. Dass die Kinder nur grob die Richtung ahnen können aber gleichzeitig begreifen, wie schlimm und schrecklich diese Sucht ist und welche Konsequenzen sie nach sich ziehen kann. Ist vielleicht schwierig das ganze so dementsprechend zu umschreiben, aber möglich wäre es sicherlich. Alles Gute! Simon | |
07.10.2013 17:34:25 | ||
myrtille | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 5 Mitglied seit: 04.10.2013 IP-Adresse: gespeichert | Ihr Lieben Ich danke euch für eure Antworten und euer Mitgefühl. Noch habe ich ein paar Tage Zeit, bis dass sie wieder daheim sind. Und dann braucht es auch Zeit dafür, dass ich dieses Gefühl des Versagens abstreife. Nichtsdestotrotz versucht mein Mann mit seiner eigenen Strategie seine Sucht loszuwerden. Mit kleinen Schritten und etwelchen Rückschlägen. Es langweilt mich mittlerweile. Immer die gleiche Sauce.. Und wie Ihr euch Gutes tut, so tue ich es auch und sage mir immer wieder: Ich bin es mir wert! In diesem Sinne, schlaft wohl allerseits. myrtille | |
09.10.2013 21:21:36 | ||
myrtille | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 5 Mitglied seit: 04.10.2013 IP-Adresse: gespeichert | Ihr Lieben In den letzten Wochen ist einiges vorwärts gegangen, was mir ein schönes Gefühl bereitet. Die Kinder haben wir informiert, jedoch haben wir ihnen den wahren Grund nicht mitgeteilt. Die Thematik der Sucht (Alkohol, Spielen, Kaufen, Drogen, Sex) wird bei uns nicht tabuisiert, zumal es in unserem Umfeld (sei es Schule, Arbeit, Freundeskreis) leider einige Betroffene gibt. Und da ich diesbezüglich sensibilisiert bin, habe ich schon früher das Thema mit ihnen diskutiert und werde es auch immer wieder in passenden Momenten ansprechen. In wenigen Wochen werde ich ausgezogen sein und den Advent bereits entspannt geniessen können. Ich merke aber, wie die neue Situation meinem Mann Angst macht. Das Alleinsein. Er hat keine Kinder, keine Familie. Das tut mir unsagbar leid und ich bedaure das sehr, für ihn. Daher erstaunt es mich nicht, dass er neue Möglichkeiten vorschlägt, wie wir unsere Situation ändern könnten. Dass wir die Ehe gleich weiterführen, einfach mit getrennten Wohnungen. Oder dass er mit meinem ältesten Sohn die Zimmer tauscht, so dass mein Junior die Kellerwohnung bezieht und mein Mann sein Zimmer neben meinem hat. Er meint, er gerate dann nicht mehr in Versuchung und die Sucht wird verdrängt.. Das ist meines Erachtens nicht ein "sich mit der Sucht auseinandersetzen". Wir haben schon viele Möglichkeiten versucht. Wir waren schon zu zweit in der Kellerwohnung, aber da musste ich nach 1.5 Jahren wieder raus, da er jeweils konsumierte, bevor ich ins Bett kam. Sprich: gleich nach dem Abendessen runter ins Zimmer, denn ich gehe relativ früh ins Bett.. Und das ganze Zimmer roch entsprechend, er war dann aufgekratzt und konnte nicht schlafen; las lange oder ass im Bett oder schaute TV im Bett. Ich schäme mich zu erzählen, dass ich doch dann und wann nachsehe, ob er wieder etwas runtergeladen hat und konsumiert hat (hat er). Seine Strategie lautet ja, in kleinen Dosen langsam aufhören.. Auf meine Frage hin, wann das letzte Mal ein Download stattgefunden hat, hat er mir ehrlich geantwortet. Und auf meine weitere Frage, weshalb den Neues downloaden, wenn er noch ein ganzes Sammelsurium an externen Festplatten hat bekam ich die Antwort, er habe sie zur Seite gelegt (sprich, lediglich ausgesteckt und ins Regal gelegt). Ich habe eine andere Vorstellung dessen, wie man sich von einer Sucht befreit. Aber es geht mich eigentlich ja nichts an, da es seine Sucht ist und er genesen möchte. Ich bin der Ansicht, wenn ich bei ihm bleibe (auch wenn in zwei Wohnungen), wird er sich nie mit sich auseinandersetzen. Erst wenn er ganz alleine ist, wird sich zeigen, was er sich wert ist. Dann wird er vielleicht externe Hilfe annehmen. Man bedenke, dass sich in unmittelbarer Nähe seiner Arbeit ein "Männerbüro" befindet, das sich professionell mit solchen Problematiken (wie auch Gewalt, Sexualität, Identifikation) befasst. Wie seid Ihr nach einer Trennung miteinander umgegangen? Habt Ihr allenfalls einen Neuanfang gestartet? Kann man wieder vertrauen oder bleibt dieses Misstrauen latent vorhanden? Ich freue mich auf meinen Neuanfang und spüre jetzt schon, wie ich mich immer mehr von der Krankheit distanziere. Natürlich bleibt das Bedauern um einen Menschen, den ich liebe. Ich glaube, ihn gar nicht richtig zu kennen, da er diese Sucht bereits seit 30 Jahren in sich trägt und damit lebt. Ich kenne ihn erst seist knapp 9 Jahren. Wie ist mein Mann eigentlich ohne Sucht? Das nimmt mich Wunder. Ich wünsche euch einen schönen Tag und freue mich, von euch zu lesen. Herzlichst myrtille | |
22.10.2013 05:35:16 | ||
HeavyJones | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 106 Mitglied seit: 27.08.2013 IP-Adresse: gespeichert | Diese Einstellung finde ich verdammt richtig. Bei mir hat es nur so funktioniert. Insgesamt finde ich Deinen eingeschlagenen Weg sehr gut! | |
22.10.2013 09:04:40 | ||
Sarabande | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 252 Mitglied seit: 01.08.2011 IP-Adresse: gespeichert | ich finde diese einstellung auch genau richtig... denn bei solchen kompromissen, ändert sich nie etwas! ich bin da auch so einige kompromisse eingegangen, bis ich feststellen musste, dass ich eigentlich nur benutzt und in eine richtung geschoben wurde, die für ihn optimal war und für mich nur weiteres leiden bedeutete... alles gute für dich sarabande
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22.10.2013 21:01:07 | ||
myrtille | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 5 Mitglied seit: 04.10.2013 IP-Adresse: gespeichert | Hallo zusammen Ich hoffe, ich werde meine Kämpfe mit mir selber auch gut über die Bühne bringen.. Habt Ihr das auch, dass wenn Ihr einen kleinen Fortschritt seht, Ihr an eurer Entscheidung beginnt zu zweifeln? Oder sollte man warten, bis Veränderungen sich richtig manifestiert hat? Habt Ihr euch von euren Männern getrennt in der Hoffnung, dass alles wieder gut wird und euer Liebster wieder genesen kann? Er hat gestern mal sein ganzes Tablet "gesäubert". Das finde ich gut. | |
23.10.2013 14:32:49 | ||
Rari | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 11 Mitglied seit: 21.10.2013 IP-Adresse: gespeichert | Liebe myrtille, zweifel nicht an deiner Entscheidung. Wenn er dadurch einen kleinen Fortschritt gemacht hat, zeigt das doch, dass es richtig war. Entscheide dich nur für ihn, wenn er es verdient hat, nicht aus Zweifeln heraus. Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft! | |
23.10.2013 14:46:32 | ||
Vikingblood80 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 33 Mitglied seit: 27.11.2012 IP-Adresse: gespeichert | Hallo zusammen ... Oder sollte man warten, bis Veränderungen sich richtig manifestiert hat? Er hat gestern mal sein ganzes Tablet "gesäubert". Das finde ich gut. Hallo myrtille, ganz klar: WARTEN Eine Sucht ist eine eingefahrene Verhaltensweise, die wird man nicht über Nacht wieder los. Am Anfang sind die Schritte am leichtesten. Eine Veränderung zeigt sich erst dauerhaft. Ein erster Schritt sind etwa 3 Monate. Danach wird es sogar wieder schwieriger, weil viele meinen nun hätten sie es im Griff. Es kann wieder im Rückfall enden und wird es häufig auch. Viele Therapeuten meinen so als Daumenregel, dass man 1 Jahr schaffen sollte "clean" (von was auch immer) zu bleiben. Die Säuberungsaktion ist ein erster wichtiger Schritt, aber er hat ja noch mehr Hintertürchen in Form von Festplatten. Es ist wichtig, reicht aber noch nicht aus. VG Viking
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24.10.2013 11:21:10 | ||
myrtille | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 5 Mitglied seit: 04.10.2013 IP-Adresse: gespeichert | Hallo zusammen Es geht vorwärts und es fühlt sich gut an. Der Austausch mit meinem Mann ist konstruktiv und positiv. Wir gehen nun den Weg, dass wir uns trennen und ich sehe zum ersten Mal in all diesen Jahren, dass er die Lage ernst nimmt. Die Lage für sich selber und seines erstrebenswerten gesunden Lebens. Das freut mich sehr für ihn, ist er doch mein Ehemann, den ich liebe. Aber eben, nur auf diesem Wege funktioniert es für uns. Und es ist gar nichts Schlimmes dabei. Er ist nicht einfach, für keinen von uns. Schritt für Schritt und dann sehen wir weiter. Ich grüsse euch. | |
30.10.2013 15:33:50 | ||
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