Die Anonyme |
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Beiträge: 2 Mitglied seit: 13.02.2013 IP-Adresse: gespeichert
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bearbeitet von Die Anonyme am 24.03.2013 14:53:23
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13.02.2013 18:55:08 | |
Vikingblood80 |
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Beiträge: 33 Mitglied seit: 27.11.2012 IP-Adresse: gespeichert
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Hallo Anonyme,
ich finde es total super und mutig, dass Du hier von Deinem Problem berichtest. Sich selbst das einzugestehen ist der erste Schritt.
Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Aus einer Sucht kommt (fast) keiner allein raus. Als ersten Anlaufpunkt suche Dir eine Suchtberatungsstelle. Das Sucht-phänomen Internet / OnlineSpiele ist noch recht neu, trotzdem gibt es langsam mehr Therapeuten, die das bearbeiten.
Ich erkenne mich in sehr vielen Dingen wieder, die Du schilderst. Mein erster Kontakt mit Suchtklinik war im September 2011. Es ist wahrscheinlich, dass Du Dich von Deinen Spielen trennen musst, um das Problem in den Griff zu kriegen. Ich erinner' mich noch an den Tag 12.10.2011 als ich beschloss aufzuhören. Ich heulte und sah keinen Sinn mehr in meinem Leben (bin verheiratet und habe mittlerweile 3 Kinder). Mittlerweile bin ich fast 1 Jahr spielfrei (keinerlei Online- und Computerspiele mehr), mein Stichtag wird der Freitag 1.3.2013 sein. Ich konnte es mir damals nie vorstellen aufzuhören, mittlerweile fühle ich mich befreit.
Kennst Du Deine Spielkontakte im realen Leben?
Offenheit ist wichtig, Lügen und verheimlichen macht alles schlimmer. Ich habe das damals auch getan. Früher oder später musst Du es Deinem Freund sagen, spätestens wenn Du eine Therapie beginnst, wird er es ja merken. Du brauchst nichts überstürzen, warte vielleicht lieber das Erstgespräch in der Suchtberatung ab.
Die Sucht vernebelt unser Gehirn und es ist so schwer den Weg raus zu erkennen. Es ist Deine Entscheidung, ob Du so eine Stelle aufsuchst.
Ich bin froh, dass Du den ersten Schritt gemacht hast!
VG Viking
Heute ist der richtige Tag mit der Sucht aufzuhören. Es gibt keinen besseren. |
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14.02.2013 10:41:58 | |
Die Anonyme |
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Beiträge: 2 Mitglied seit: 13.02.2013 IP-Adresse: gespeichert
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bearbeitet von Die Anonyme am 24.03.2013 14:53:53
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15.02.2013 12:06:24 | |
Vikingblood80 |
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Beiträge: 33 Mitglied seit: 27.11.2012 IP-Adresse: gespeichert
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Hallo Anonyme,
vielen Dank für die Gratulation. Aber ich muss achtsam bleiben, es kann immer wieder kommen. Man kann (leider) die Sucht aus dem Gehirn nicht löschen.
Wenn es Dir ums Kommunizieren geht, glaube ich brauchst Du einfach mehr reale Kontakte. In den letzten Jahren habe ich mit meinen "Spielfreunden" mich meist nur noch über Spielinhalte verständigt. Vorher war es auch anders und ich habe mit einigen auch viel über Privates gechattet und viele Leute davon auch real getroffen.
Eine Sucht zu akzeptieren lernen, ist ein langer Prozess. Versuche es wirklich als eine Krankheit zu sehen und nicht, dass Du "unnormal" bzw. "der Suchti" bist. Was glaubst Du wie viele Menschen Abhängigkeitsprobleme haben und es keiner mitkriegt? Auch hier kann Dir eine Gruppe helfen, denn Du merkst, dass Du nicht allein bist. Beim Akzeptieren-lernen kann Dir auch ein Therapeut helfen, dieses Umdenken müssen alle lernen, damit man was gegen die Sucht unternehmen kann.
Warum rufst Du Deine Onlinefreunde nicht mal an? Jedesmal wenn Du an den PC gehst, ist es doch eine Gefahr für Dich. (Für mich auch noch, neben Spielen war es auch noch Surfen bei mir.)
Eine Sucht ist stark. Es allein zu versuchen ist gefährlich. Nur weil Du süchtig bist, bist Du nicht schwach. Stark bist Du, wenn Du es angehst und Dir Hilfe holst.
Ich war zuerst in einer offenen Gruppe von einem Therapeuten "moderiert" für Automatenspieler. Durch die Gruppe habe ich es geschafft schon viele Accounts zu löschen. Hin und wieder waren auch andere PC-Spieler dort. Nach 2-3 Monaten merkte ich aber, dass dies nicht ausreicht, um meine Probleme, die sich unter meiner Sucht verbergen, anzugehen. Nach 3 Monaten spielfrei bin ich rückfällig geworden (vom Umfang her zwar völlig harmlos im Vergleich zu vorher), aber dennoch ein Rückfall. Ich wollte mehr und entschied mich zu einer stationären Therapie. Ich schaffte es vor Erreichen der Klinik, alle restlichen Spiel-Accounts zu löschen. Im Oktober 2011 hatte ich schon alle Spiele und Spielkontakte bei Facebook gelöscht. (Leider kann man die Spiele bei FB nicht richtig löschen - nur blockieren und mit einem Klick die Blockierung wieder auflösen, völlig sinnlos also.) Ich war auch ohne Spiele andauernd wieder auf FB, die einzig logische Konsequenz war, auch dort meinen Account zu löschen. Die Löschung habe ich am 29.02.2012 (bewusst gewähltes Datum) initiiert. Am 13.03.2012 habe ich meinen Klinikaufenthalt - schon 2 Wochen clean - angetreten. Es waren mit die besten 9 Wochen meines Lebens.
In einigen Therapien gibt es wirklich solche ritualisierte "Löschungen" wo mit dem Therapeuten zusammen an einem vorher festgesetzen Tag die Accounts (Avatare) gelöscht werden. Bin ganz froh, dass ich es selbst geschafft habe. Schwer war es trotzdem, irgendwann war die Entscheidungen dann da es zu tun. Man muss das ohne Nachdenken machen. Kurz und schmerzlos - nur nicht drüber nachdenken.
VG Viking
bearbeitet von Vikingblood80 am 17.02.2013 17:01:16 Heute ist der richtige Tag mit der Sucht aufzuhören. Es gibt keinen besseren. |
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17.02.2013 16:55:02 | |
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