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Bekenntnisse einer Co-Abhängigen |
derpina | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 14 Mitglied seit: 06.06.2012 IP-Adresse: gespeichert | In diesem Thema soll es weniger um meinen Partner gehen und den Schmerz, den diese zwnghafte Suche nach Online-Schönheiten in unsere Beziehung gebracht hat, sondern vielmehr um meine ganz eigene Krankheit die daraus entstanden ist, die ich jetzt dringend wieder loswerden möchte. seit meinem ersten eintrag ist nun ein halbes jahr vergangen und ich muss feststellen, dass ich mir damals eingebildet habe über den Dingen zu stehen und dass sich die Probleme mit seinem Pornokonsum wie von allein lösen werden. ich hatte großes Vertrauen in seine Fähigkeit zur Selbstreflektion, musste aber feststellen, dass es uns nicht anders ergangen ist als den meisten, die im Forum ihr Leid klagen. Lügen, Rechtfertigungen, Rückfälle, Vertuschungsversuche. Wir haben versucht uns zu trennen, über seine ehrlichen Absichten bin ich mir bis jetzt nicht sicher. Ich habe gesundheitliche Probleme, sitze zuhause fest und meine Gedanken drehen sich im Kreis, denn ich muss mir eingestehen, dass ich meinen gesamten Alltag darauf ausgerichtet habe ihn von seinem Suchtmittel fern zu halten. Abstinent geblieben ist er nur meinetwegen und aufgrund meiner Anwesenheit. Jetzt muss ich den Schritt wagen und mich selbst von der Co-Abhängigkeit/dem Kontrollzwang heilen. Liebe Angehörige, Gabriele und sonstige Forenmitglieder, ich brauche dringend Ratschläge um wieder auf die Beine zu kommen! Viele von euch kennen das vielleicht: Angst den Partner mit jeglichem Medium allein zu lassen, die Zeitweise unerträglich wird (Das ging zuletzt so weit, dass ich ihn in Bezug auf die Zeitspanne, die ich außer Reichweite sein werde belogen habe). Der Versuch, ihn zu manipulieren und seine Sicht auf sexuelle Reize zu verändern. Das Sammeln von Indizien für sein Surfverhalten. Die meiste Zeit war ich tatsächlich damit beschäftigt, sein Verhalten genauestens zu beobachten, zu analysieren, erste Anzeichen für Rückfälle zu deuten. Leider, und sicher auch typisch für Co.-Verhaltensmuster, sind die Sinne geschärft und was man erahnt stellt sich später auch als wahr heraus. Dann wird nachgebohrt, denn man hat sich ja Ehrlichkeit und einen offenen Umgang mit dem Thema geschworen und wenn der Liebste anfängt Märchen zu erzählen an denen er krampfhaft festhält, fühlt man sich letzten Endes real betrogen... Ich war nie prüde und in vergangenen Beziehungen habe ich gemeinsames "zuschauen" durchaus als Lustgewinn gesehen. Heute bin ich Eiferüchtig auf retuschierte Bilder, auf unerreichbar künstliche Frauen, nehme alles in der Medienwelt als Bedrohung wahr, was ihn triggern könnte. Vorallem bin ich kaum noch ich selbst. Ich schäme mich für mein eigenes Verhalten und möchte so nicht weitermachen! Wer hat Erfahrungen mit dem Weg aus der Co. gemacht und kann mir davon berichten? Ich sehe keinen, wirklich noch so kleinen Grund, meine Beziehung mit diesem tollen Mann zu beenden oder schleichend zu zerstören. Wir sind ein gutes Team, aber diese eine Sache bekommen wir nicht auf die Reihe. Bin für jeden Rat/Erfahrungsbericht dankbar! Beste Grüße u viel Kraft für 2013! | |
07.01.2013 13:41:48 | ||
hexe61 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 254 Mitglied seit: 11.11.2010 IP-Adresse: gespeichert | hallo liebe derpina, ich würde dir gerne ratschläge geben,aber kann es nicht,da ich mich getrennt habe.genau oder fast genau das gleiche hab ich auch gemacht und durchgemacht.mein ex war am ende in dem 3dchat secret city verheiratet.diese frau hat ihn auch belogen und betrogen,aber sie war wichtiger wie ich(trotz). ich hab auch viel kontrolliert und denke,das es menschlich ist,wenn man ständig belogen wird.mir ging es auch sehr schlecht,hatte paar kilo abgenommen,obwohl ich schon schlank war.jetzt gehts mir gut,hab mich viel abgelenkt,viel unternommen,was mir spass macht.wie gesagt,ich würde dir gern helfen,aber weiss nicht wie.aber vielleicht haben andere paar gute ratschläge.ich wollte dir wenigstens ein feedback geben... alles gute für dich und bleib stark..ich lese weiter mit...glg hexe | |
07.01.2013 21:17:12 | ||
Sammy47 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 6 Mitglied seit: 03.01.2013 IP-Adresse: gespeichert | hallo derpina, ich kenne das ganz genau. Leider habe ich heute keine Zeit ausführlicher zu schreiben. Morgen gehts aber. Nur eins schon mal, schäme dich nicht. Tu dir das nicht an denn die meisten Frauen machen das selbe wenn sie Co-Abhängig sind. Es ist reine Verzweiflung die uns dazu treibt... Liebe Grüße sammy | |
08.01.2013 17:02:13 | ||
Sammy47 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 6 Mitglied seit: 03.01.2013 IP-Adresse: gespeichert | Hallo derpina, ich kenne dieses Gefühl der Hilflosigkeit genau. Man fühlt sich diesem Kontrollzwang ausgeliefert. Zur Zeit bin ich auch wegen gesundheitlicher Probleme zu Hause und das hat meinem Mann sehr geholfen. Ich will dir nicht den Mut nehmen, aber er sollte dir gegenüber ehrlich und offen sein. Auch wenn es schwer fällt, nur so kann es meiner Meinung nach weiter gehen. Als ich noch arbeiten ging und mein Mann noch arg mit der OSS beschäftigt war, war es für mich die Hölle. Meine Gedanken kreisten auch nur darum was er wohl wieder macht. Ich konnte nichts mehr in Ruhe machen, wollte irgendwann nicht mehr aus dem Haus gehen. Da ich selber krank bin, isolierte mich alles zusammen von meinen Freunden ( dies passierte hauptsächlich in der ersten Ehe). Und irgendwann stand ich alleine da. Jede Frau wurde zur Rivalin, jeder Blick von meinem Mann wurde beobachtet und auch analysiert. Es hatte mich in der Hand. Mit meinem jetztigen Mann konnte ich dann über die Sucht von ihm sprechen. Wir beide einigten uns auf Ehrlichkeit, Offenheit und zogen in den Krieg gegen die Sucht. heißt Kindersicherung und zusätzlich einen Router mit Sperrfunktion. Und sein eiserner Wille wieder frei zu sein. Dann habe ich mich natürlich mit dem Thema auseinander gesetzt. Weshalb Männer sich Frauen gegenüber so verhalten. Wie sieht der Mann die Frauen allgemein. Was passiert in seinem Kopf. Wieso haben manche Männer im Unterbewußtsein so ein negatives Gefühl Frauen gegenüber (Frau nicht als Mensch sonder als Objekt betrachten) Dann haben mein Mann und ich über diese neuen Erkenntnisse gesprochen. Ich denke das es wichtig ist nicht nur über die Pornos zu sprechen sondern auch über die oben genannten Themen. So habe ich es langsam geschafft aus diesem Kreislauf auszubrechen. Und sei aktiv, gehe aus dem Haus. Gönne dir schöne Dinge und treffe dich mit Freunden. Vergiss nicht dein eigenes Leben, so wie ich es über Jahre gemacht habe. Und vielleicht solltest du mit deinem Freund nochmal über eine Sperrung nachdenken. Ich denke das es euch helfen kann. Ich hoffe du schaffst es aus der Co-Abhängigkeit heraus und wünsch dir dafür ganz viel Kraft... Liebe Grüße sammy
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09.01.2013 11:52:02 | ||
hexe61 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 254 Mitglied seit: 11.11.2010 IP-Adresse: gespeichert | hallo an alle, ich finde,wenn ein mann offen und ehrlich über seine sucht spricht,auch über rückfälle,sich gedanken macht und ernsthaft dran arbeitet,dann wird der kontrollzwang auch weniger. dieser kontrollzwang kommt erst durch die lügen. wir angehörigen wissen ja,wie eine sucht funktioniert und das es nicht einfach ist,dort mal eben schnell auszusteigen. ich weiss nicht,warum die männer lügen müssen.denn damit machen sie die partnerinnen fertig und die beziehung kaputt. viele liebe grüsse hexe | |
09.01.2013 21:23:17 | ||
derpina | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 14 Mitglied seit: 06.06.2012 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Sammy und hexe, Vielen Dank für eure Unterstützung, mich mit euch austauschen zu können ist bereits ein riesen Trostpflaster. Ich habe gestern noch lange hier im Forum gelesen und dabei einen Post vom leider verschollenen Andy gefunden: http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062&thread=3390 Der Artikel auf den er hier Bezug nimmt, erklärt für mich auf eine sehr rationale und nachvollziehbare Weise das Problem, das ich mit dem Onlinekonsum meines Partners kommen sehe und warum es mir so wichtig ist, dass er begreift, wie diese Art der Stimulation jede Liebe vergiften kann. Ein unterschwelliges Gefühl, welches mich zur Kontrolle treibt ist sicher Verlustangst, denn alle seine menschlichen Qualitäten, die Art wie wir miteinander umgehen und harmonieren sprechen dafür, das zu bewahren was wir einander geben können. @Sammy: auch ich bin durch meinen Ex vorgeschädigt, der war m.E. außerdem sexsüchtig. Er konnte das am Computer ebensowenig lassen, hat sich außerdem ständig mit Mädchen verabredet, vor denen er mich geleugnet hat. Resultat: er schiebt mich zu seinem besten Freund ab um diese Heimlichkeiten zu leben, ich bin gekränkt, verliebe mich in jenen Freund, beende die Beziehung zum Ex mit einem großen Knall... und nun wieder mitten im Pornosumpf (mal im Ernst: mit mir muss irgendwas nicht stimmen?!) Der signifikante Unterschied ist aber: mein Ex hat mich nur wütend gemacht, da sind noch so viele andere Dinge vorgefallen. während dieser Zeit ist mir nicht einmal in den Sinn gekommen, ich sei unattraktiv oder müsste mit irgendeiner Person, egal ob real oder virtuell, konkurrieren. Ich gab ihm die Schuld, habe ihn verlassen und bereue das keine Sekunde. Warum also jetzt dieses Gefühlschaos??? Warum muss ich unbedingt eingreifen? Warum beschäftige ich mich mit dem Suchtaspekt, informiere mich obwohl das seine Aufgabe sein müsste? Andys Ausführungen habe ich ihm jedenfalls ausgedruckt, er bedankt sich für meine Hilfe. Das ist doch das mindeste was ich für ihn tun kann, sofern er WIRKLICH Veränderung für sich selbst wünscht, aber ihn einsperren, ihn manipulieren und beschatten bringt niemandem etwas. @hexe: genau so ist es! Lügen bringen sogar ein leeres Fass zum überlaufen. An dem Punkt, an dem wir jetzt angelangt sind würde ich ihn gern gewähren lassen, denn ich glaube es kann nur vorwärts gehen. selbst wenn er wieder versackt, und wenn es zu einem Punkt führt an dem wir schonmal waren... Falls hier betroffene Männer mitlesen: ihr seid doch auch irgendwann wach geworden und habt begriffen, dass OS keine Alternative zur Realität ist und schon gar nicht wert, das andauernde Glück zwischenmenschlicher Beziehungen gegen kurze Rauschzustände auszutauschen (damit meine ich nicht nur, dass die Partnerin verletzt wird und Stress in die Beziehung einkehrt sondern ganz einfach die fortwährende Abstumpfung, Einsamkeit und innere Unausgeglichenheit von der so viele sprechen.) Wann war bei euch die Grenze erreicht, an der ihr (wie manche sagen) entschieden habt, dass OS "nichts mit Freiheit zu tun hat, sondern euch des Freien Willens beraubt". Hat jemand die Erfahrung gemacht, dass er zu seinen alten Gewohnheiten zurück gekehrt ist und sich daraufhin lieber von der Partnerin lösen wollte? Das wäre traurig, aber jeder Mensch ist doch frei, in dem Sinne dass er sich weder von einer Sucht NOCH von einer anderen Person bestimmen lassen muss. Nochmal vielen Dank an Sammy und hexe, euer Feedback ist wirklich motivierend, weil es mir den entscheidenden Anstoß gibt, aus meiner Gedankenwelt rauszukommen und meine Emotionen aufzuarbeiten, konstruktiv auszuwerten. Liebe Grüße, derpina | |
10.01.2013 15:11:46 | ||
hexe61 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 254 Mitglied seit: 11.11.2010 IP-Adresse: gespeichert | hallo derpina,du fragst,warum du dich jetzt genauer informierst und eingreifst. ganz klar ist,du liebst deinen mann.und das wichtigste,du kennst seine guten seiten.er ist das,was du brauchst und möchtest.allein seine dunkle seite ist,was dich fertigmacht. wahrscheinlich überwiegen diese guten seiten die dunkle seite bei weitem. da er auch einsichtig ist,hast du ja auch hoffnung,das alles wieder gut wird und hilfst ihm natürlich nach besten kräften. bei uns war auch alles sehr harmonisch und toll,aber nur,wenn wir zusammen waren und vorher,wo ich noch nix wusste.(hatten we-beziehung).aber so nach und nach wurde die dunkle seite immer schlimmer,die lügen immer grösser und er immer gereizter.hab trotzallem 5jahre gekämpft,aber verloren.und trotzdem gestärkt hervorgegangen. ich hoffe und wünsche allen betroffenen und angehörigen,das sie gemeinsam die sucht besiegen. vuele liebe grüsse hexe | |
10.01.2013 20:55:56 | ||
Don Quijote | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 68 Mitglied seit: 17.03.2013 IP-Adresse: gespeichert | Moin derpina, du hast gefragt, was der Grund für den Ausstieg ist. Ich leite meine Schlüsse jetzt von mir und mir bekannten Süchtigen (Alkohol, Drogen) ab. Also erhebe bitte keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit. Die Erkenntnis süchtig zu sein, kommt eigentlich recht früh. Jedoch wirken dann schon die Suchmethoden: - "ich versuche es mal geregeltem Konsum" Eine der ersten Ausreden um weiter zu machen. - "Nun mache ich einen Monat Pause, wenn ich das durchhalte bin ich nicht süchtig." Wieder nur eine Illusion um anschließend ungehindert fortzufahren, da man die Lüge leben jederzeit aufhören zu können. Der eigentliche Reiz aufzuhören kommt erst wenn es zu einem wirklichem Problem wird. Termin bekommt man nicht mehr auf die Reihe. Vorbereitungszeiten verschwinden am Rechner. Das Leben außerhalb der Sucht leidet nicht mehr, sondern funktioniert (fast) nicht mehr. Im Moment. in ich Single, aber während meiner OSS hatte ich auch eine Beziehung. Wenn ich da mal nicht konnte, weil ich meinem Druck schon abgelassen hat, gab es kein Verständnis al a "Das kann jedem Mann mal passieren", sondern Holland war in Not und der Tag gelaufen. Da es eine Wochenendbeziehung war musste ich nur den Konsum unterhalb der Woche verteilen. bzw. erst hat ich auch versucht aufzuhören, jedoch war damals kein Suchtbewußtsein dabei. Durch die Umverteilung innerhalb der Woche war das Problem umgangen. Dass die Beziehung nicht hielt hat andere Gründe. Solange das alltägliche Leben noch funktioniert und sei es mit noch so vielen Schrammen, ändert sich nichts. Es gibt keinen Grund für, die Sucht stellt kein Problem da. Für mich funktionierte mein Leben erst nicht mehr, als meine Zeit in wichtigen Momenten nicht kontrollieren konnte. Direkt einen Tag vor einer wichtigen Klausur konnte ich nicht den Stoff wiederholen, weil mich nicht kontrollieren konnte und den kompletten Tag mit Pornografie verschwendet hatte. In der Nacht meldete ich mich hier an. Ich glaube den wirklich Entschluss Aufzuhören fast man erst wenn schmerzhafte Konsequenzen spürt oder extrem davon bedroht wird. Grüße, Don Quijote | |
26.03.2013 14:19:45 | ||
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