schwestern |
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Beiträge: 6 Mitglied seit: 23.11.2012 IP-Adresse: gespeichert
| Mein Mann und ich sind seit 34 Jahren verheiratet. Unsere Beziehung verlief harmonisch und befriedigend bis.... vor ca 20 Jahren der erste Computer ins Haus kam. Mein Mann sass täglich stundenlang vor dem Pc und erklärte mir dass er arbeite, spiele etc. Auf eine schleichende Art wurde unser sex immer weniger bis sich das ganze auf so ca alle 4 Monate eingependelt hatte. Ich habe über Jahre sehr darunter gelitten und alles mögliche versucht mich "attraktiver" und interessanter für Ihn zu machen. Da ich in keinster Weise prüde bin war ich auch offen für alle möglichen Spielereien. Aber denkste! Irgendwann fand ich mich einigermassen damit ab dass "er halt sexuell nicht sehr aktiv ist" Dann kam der grosse Hammer als ich nach etwa 6 Jahren selber begann den PC zu benutzen und bei Arbeiten immer wieder zufällig auf Sachen stiess er er vergass zu löschen. Er ist extrem aktiv in Chatforen mit teils extremen Inhalten, gibt selber Anzeigen auf, stellt Bilder von seinen Teilen ein etc. Jedesmal wenn ich wieder was fand leugnete und verharmloste er die Sache : ist schon lange her, habe nur 1x etc etc. Das ganze dauert aber nach 20 Jahren immer noch an. Da er seit einiger Zeit ein i-phone hat surft er damit herum oder wie er gestern zugegeben hat in Online Kaffees. Ich war schon so oft davor unsere Beziehung zu beenden da mich der Gedanke was er treibt je länger je kränker macht. Je älter ich werde desto mehr wut kommt in mir auf über mein eigenes degeneriertes Sexualleben. Jedesmal wenns wieder mal geknallt hat sagte er dass er damit aufhört. Und immer kommt per Zufall wieder was raus. Ich habe sowas von genug. Muss dazu noch sagen dass sich unser gemeinsamer Sex seit etwa 8 Jahren wieder auf ein "normales" Mass eingependelt hat. Nachdem gestern beim Ausräumen einer Jacke wieder mal ein Ausdruck eines wirklich ekligen mailwortwechsels zum vorschein kam hatten wir wieder richtig Knatsch und er sagt nun zum aller ersten Mal dass er wahrscheinlich Hilfe brauche und er gibt zu dass es sich um eine Sucht handelt was er vorher immer vehement bestritten hat.Er hatte seine Aktivitäten bisher immer als reinen Spass und Privatsphäre bezeichnet die ja niemandem weh tut. Nur..... ich glaube ihm nicht mehr. Abgesehen von seiner Pornosucht ist er ein toller Partner. So das ist ein bisschen viel Text für jemanden wie mich der noch nie in irgendeinem Forum war. Aber nachdem ich herausgefunden habe dass ich nicht alleine mit diesem Problem bin musst ich das mal loswerden
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23.11.2012 11:39:07 | |
hexe61 |
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Beiträge: 254 Mitglied seit: 11.11.2010 IP-Adresse: gespeichert
| hallo schwester! herzlich willkommen im forum.es ist gut,das du hierher gefunden hast. wie du bestimmt gelesen hast,gehts sehr vielen frauen so und es werden täglich mehr. und es sind alles ähnliche geschichten.das ist vielleicht ein kleiner trost für dich.mir hat es damals sehr geholfen. auch bei uns hatte der sex nachgelassen.ich bekam komplexe.. aber jetzt weiss ich,das es nicht an mir lag. ich hab zwar die beziehung beendet,weil nur leere versprechungen kamen.hab das ganze aber 5jahre mitgemacht. waum hab ich das mitgemacht?weil ich ihn geliebt habe und ich liebe sehr ernst nehmen.in guten wie in schlechten zeiten(waren nicht verheiratet).aber es hatte sich nichts geändert,somit musste ich schluss machen,bevor ich co-abhängig werde. heute gehts mir gut,bin zwar single,,aber geniesse diese zeit. ich lese hier im chat aber immer noch jeden tag mit,weil mir alle betroffenen frauen leid tun und ich ihren schmerz und ihre wut gut kenne. wenn du fragen hast,kannst du gabriele anschreiben. ich wünsch dir alles gute und viel kraft...glg hexe
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23.11.2012 21:10:12 | |
schwestern |
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Beiträge: 6 Mitglied seit: 23.11.2012 IP-Adresse: gespeichert
| hi hexe bin so froh über eine Reaktion. Endlich nicht mehr allein. Dieses Forum zu entdecken war eine Offenbarung. Nicht mehr allein zu sein, nicht mehr das Gefühl zu haben über zu reagieren. Auf der einen Seite war ich glücklich soviel mitschwestern zu haben im Stil geteiltes Leid ist halbes Leid und auf der anderen Ebene eine noch grössere Wut zu fühlen über all das Leid das die männer uns zufügen. Dieses Gefühlskarussel. Auf der Haben-Seite eine Beziehung die seit 34 Jahren besteht. Einen Mann den ich nach all dieser Zeit immer noch liebe und begehre. Der mit mir gut und böse teilt,mir ein wunderbares Leben ermöglicht mit dem ich ohne Worte kommunizieren kann, mit dem ich viele Hobby teile und trotzdem unsere freiräume geniessen. Und dann diese rabenschwarze OSS Seite mit der ich nicht umgehen kann. Diese Phasen des Kontrollzwanges, der Angst jedes mal wenn er wochenends nochmals arbeiten geht könnte er ja wieder online gehen, dann wieder jedes mal bevor ich den pc benutze safari zurücksetzen nur damit ich nicht zufällig auf was stosse, dann die phase von wegen "ich habe so ein schönes leben warum soll ich mich an diesem einem problem stören" fremdgehen wäre ja viel schlimmer, dann jedesmal bei Entdeckung wieder diese physischen Probleme, Blutdruck bei 190, tagelange Übelkeit, das ewige misstrauen.. Und immer wieder die frage.. wenn es nichts mit uns (als Frau) zu tun hat warum kann es uns derart verletzen
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24.11.2012 18:40:06 | |
hexe61 |
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Beiträge: 254 Mitglied seit: 11.11.2010 IP-Adresse: gespeichert
| hallo schwestern, ich bin eigentlich nicht die grosse schreiberin.ich weiss aber,wie wichtig ein feedback von anderen ist.mir tut es einfach leid,was alle betroffenen frauen durchmachen müssen. uch hab auch meinen expartner sehr geliebt und es ist trotzallem noch etwas gefühl da.wahre liebe wird wahrscheinlich nie ganz vergehen.aber man kann auch jemanden lieben und muss nicht mit ihm zusammensein,wenns einem selber schadet. die sucht ist schon eine schlimme sache.ich hab ja viel drüber gelesen,hab mich in die männer reinversetzt,verstehe auch alles,kann mir vorstellen,wie sie sich selber fühlen.due sucht,also das verlangen des belohnungszentrums ist stärker als der verstand,sogar stärker als die liebe(meistens).ind der weg,die sich die sucht einzugestehen,kann jahre dauern. am anfang hat mich sein tun sehr verletzt.irgendwann hab ich die sucht begriffen.konnte damit umgehen.aber mit was ich nicht umgehen konnte,waren seine lügen und das er alles auf mich geschoben hat,um von sich abzulenken.wäre dies nicht gewesen und hätte er eingesehen,das es nicht ohne fremde hilfe geht,hätte er mit mir gemeinsam dagegen angekämpft,wäre ich an seiner seite geblieben.aber auch das sind seiten der sucht.wenn diese sucht nicht wäre,dann hätte er nicht so gehandelt. die symptome,die du hast,hatte ich auch.ich hatte in der zeit fast 8kg abgenommen.mir gings sehr schlecht.ich musste einfach alles beenden,damit ich selber nicht kaputt gehe. aber ich daraus auch viel gelernt.aber es ist ein verdammt langer und harter weg.ich muss dazu noch sagen,das mir wut sehr geholfen hat.weiss jetzt nicht,ob das normal ist,aber die schmerzen wurden dadurch geschwächt,mein selbstbewusstsein und selbstwertgefühl aufgebaut.geblieben sind aber misstrauen und eine blockade männern gegenüber. mich stört das aber nicht grossartig,weil ich mir selbst genüge und alles mache,was mir spass macht.ich bin zufrieden mit meinem leben auch ohne partner... ich wünsch dir alles gute und das du gut aus der sache rauskommst und dein mann mit dir gemeinsam den weg aus der sucht schafft. in erster linie musst du aber an dich denken... viel kraft und gute besserung...glg hexe
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24.11.2012 20:02:27 | |
hexe61 |
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Beiträge: 254 Mitglied seit: 11.11.2010 IP-Adresse: gespeichert
| entschuldigt bitte die schreibfehler.hab halb im dunklen geschrieben;-)))
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24.11.2012 20:04:57 | |
subbel |
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Gruppe: Moderator Rang:
Beiträge: 251 Mitglied seit: 13.10.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Guten Abend schwestern,
ich kann Dich so gut verstehen. Die "Laufbahn" meines Mannes war der Deines Mannes ähnlich. Zuerst viel zu viel am PC und dann das Abdriften in die OSS. Aber mittlerweile scheint Dein Mann ja endlich einzusehen, dass er süchtig ist und Hilfe braucht. Wie sieht diese Hilfe seiner Meinung nach aus? Hat er schon etwas genaueres in diese Richtung unternommen? Liest er vielleicht hier im Forum bei den Betroffenen mit?
Glaube mir, je intensiver Dein Mann seine Sucht bekämpft, umso mehr lässt Dein Kontrollzwang nach und das Vertrauen kann sich langsam wieder aufbauen. Sei aber auf Rückschläge nach solch einer langen Suchtzeit wie bei Deinem Mann gefasst.
LG
subbel
SHG für Angehörige: Jeden Montag ab 20.00 Uhr
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24.11.2012 20:43:57 | |
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