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derpina schreibt und fragt die Betroffenen .... |
gabriele_farke | ||
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Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Ich habe das posting nebst Antworten hierher verschoben. Anders war es leider nicht möglich ................ Hallo Andi, belgier und co.! ich bin neu im forum und habe ein paar dringende Fragen an euch. zunächst möchte ich euch meinen größten Respekt aussprechen, für die Art und Weise wie ihr euer Problem angeht, eure Partnerinnen können sich sehr glücklich schätzen! Zu meiner Situation: Ich (25,w) bin seit ca. 10 Monaten in einer sehr glücklichen und (weitestgehend) intakten Beziehung mit einem Mann (21), den ich eigentlich als "Heavy-Porn-User" kennengelernt habe; für mich war das auch nie ein Problem, ich konsumierte bisher selbst gelegentlich. Seine ED habe ich bei unserem ersten mal nicht wahr genommen, wir waren blöderweise beide reichlich betrunken, aber im Laufe der Beziehung sind mir die Zusammenhänge zunehmend klar geworden, eigentlich die ganze Bandbreite an Erfahrungen, die ihr schildert. die Tatsache, dass ich meist die Initiative ergreifen musste um Sex zu haben, vorgetäuschte Orgasmen seinerseits und seine Zerrissenheit darüber, dass er einerseits meine Gesellschaft genießen möchte und das auch gern rund um die Uhr "erduldet" und andererseits auf seine "Ich-und mein- Computer-Zeit" nicht verzichten kann, haben mich letztendlich frustriert. Also habe ich ihm kurz in einer Nachricht geschildert, was mich belastet und ihm den Artikel über porn induced ED von yourbrainonporn.com geschickt und sogar damit gerechnet, dass er mir daraufhin die Abfuhr erteilt. Tatsächlich hat er sich aber kritisch damit auseinandergesetzt, sein Problem erkannt und sich vorgenommen daran zu arbeiten. Seit der Aussprache habe ich leider zu wenig das Gefühl, er würde mich in diesen Prozess einbeziehen, macht seiner Aussage zufolge "die Dinge lieber mit sich allein aus" (was meines Erachtens doch sowas wie der Grundstein für Probleme wie OSS ist, oder liege ich da vollkommen falsch?) Wir sind seither so verblieben, dass wir in der reboot-Phase nicht auf Sex verzichten wollen. Naja, da er nun wenig redet muss ich mich auf meine Beobachtungen verlassen: er scheint immer dabei in Eile zu sein, ich denke auch es ist nach wie vor problematisch die Erektion zu halten und rein physisch beim normalen Verkehr etwas zu spüren. ich nehme seine Unsicherheit und Frustration deutlich wahr und gehe dann fast immer dazu über, mich auf seine Fetische einzulassen bzw. ihn mit xxxxx (Details sind hier nicht nötig) ...ans Ziel zu bringen (in dem Bewusstsein, dass er dabei entspannen und sich zumindest durch P-Phantasien bereichern kann.) Ist das aus eurer Sicht ein gravierender Fehler? Eine andere, eigentlich noch größere Frage ist, wie sollte ich eurer meinung nach generell mit dem Suchtproblem umgehen? Ich habe kein Interesse daran, Kontrolle oder Druck auszuüben, aber meine ständige Sorge um sein Wohlbefinden wächst wie bei meinem letzten Partner, den ich bei nem Cannabis-entzug begleitet habe (hier muss ich mir auch eingestehen, dass ich zu der Zeit in die Co-Abhängigkeit abgerutscht war). Weiterhin möchte ich euch um ein paar tipps bitten (aus männlicher Sicht): Zwischenzeitlich verfalle ich immer wieder in die typischen irrationalen Weiber-Denkmuster "ich bin nicht gut genug", "ich werde belogen und hintergangen, wer weiß wozu er noch in der Lage ist", "möglicherweise versucht er mich zu beschwichtigen, um seinem hobby einfach weiter zu frönen", "ich bin verletzt, weil ich mir gewünscht hätte, dass er so sehr auf MICH abfährt". Wie kann ich sowas ausbremsen? Bisher habe ich dann schwachsinnigerweise zum Alkohol gegriffen und ihn meine Verunsicherung und Enttäuschung auf subtile Weise spüren lassen. Ich weiß, ich muss mich da ändern aber traue mich nicht, einfach zu fragen "wo stehst du gerade, wie gehts dir damit?" wenn ich nicht weiß, ob es ihm ernst ist. Was meint ihr, was würdet ihr euch von eurer Freundin am ehesten wünschen? Wie kann ich mein Vertrauen aufrecht erhalten, wenn er ganz einfach keine Hilfe annehmen möchte? bearbeitet von gabriele_farke am 06.06.2012 17:56:21 -------------------------------------------------------------------------------- gabriele farke: Warum bist Du an Tipps aus weiblicher Sicht nicht interessiert? ;-) Wäre es nicht sinnvoll, Deinen Beitrag in die Kategorie der Angehörigen von OSS zu verschieben? Dort können auch die Betroffenen antworten, wenn sie wollen. Spricht etwas dagegen? GF -------------------------------------------------------------------------------- Gabriele Farke (HSO e.V.) +++ Projekt 2012: "Zurück ins Leben!" http://www.onlinesucht.de/reso.pdf +++ Bitte beachtet die Termine der Selbsthilfegruppen!-- Beratungsraum: www.onlinesucht.de/beratung ........................................................ 06.06.2012 18:00:29 mrpleasant Hallo derpina! Erstmal ein großes Kompliment das Du Dich hier aus der Deckung traust. Ich möchte dem Admin beipflichten, Dich bei den Angehörigen umzutun. Ich weiss aus meiner Zeit in den Selbsthilfegruppen Alkohol wie ungemein schwierig es ist für Angehörige. Und ich empfand es immer als viel bedauerlicher, keine konkreten Rezepte anbieten zu können. Wenn ein Alki einfach nicht aufhören konnte, bleibt einfach nur das Verlassen des geliebten Menschen. Zuerst an sich denken, es ist so erbarmungslos, wenn der Gegenüber das einfach nicht anders hinkriegt und den Weg weitergeht. Okay, das war bei den Alkis. Da "kenn ich mich aus". Aber dies ist auch Neuland für mich. Und ich bin sehr sehr dankbar, das meine Freundin zu mir steht und immer noch für mich da ist und mich den Weg begleitet. Dein Freund dürfte sich glücklich schätzen. Aber konkret zu Deinen Anliegen: Ich verstehe es nicht. Tut mir wirklich leid. Wo ich aber hinsehe ist Deine Aüßerung: "...sein Problem erkannt und sich vorgenommen daran zu arbeiten." Tut er das denn? Wieviele Tage hat er denn schon "trocken" verbracht? Wenn er da mauert und nicht aus dem Quark kommt, dann solltest Du auch auf Zugeständnisse verzichten. Hier sind beide gefragt und in der Pflicht. Es scheint wieder auf ein Entweder Oder hinauszulaufen... Schau wirklich mal bei den Angehörigen rein! Du bist nicht alleine mit Deinen Befürchtungen Leiden und Ängsten. Diese zu teilen hilft. Viel mehr habe ich leider nicht zu bieten. Hier läufts halt im Zusammenspiel ab. Und wird besser. alles Gute, mrpleasant -------------------------------------------------------------------------------- 06.06.2012 19:31:38 Andi72 Hi derpina, die Anregung, dein Thema im Angehörigen-Thread zu diskutieren möchte ich unterstreichen. Ich kann dir nur was zu einem Randaspekt sagen: Den einzigen WIRKLICHEN Fehler den dein Freund machen kann, ist wieder mit den Pornos anzufangen bzw. gar nicht erst aufgehört zu haben. Rückfälle gehören dazu und sind Lernprozesse. Alles andere ist ganz individuell (inkl, wie viel er sich austauschen möchte mit dir; evt. schämt er sich dir gegenüber für vieles was er getan und gesehen hat? Vergiss nicht, es ist eine unglaublich starke Sucht und Mann fühlt sich soo schwach und hilflos, vor allem wenn Mann rückfällig wurde; ich würde das auch nicht mit meiner Freundin diskutieren wollen). Man muss fühlen und herausprobieren ob es ihm / euch gut tut oder nicht. Ganz wichtig ist freilich zu klären, WAS er will und ob er das wirklich WILL. Darüber solltet ihr reden können. WIE er dorthin kommt ist seine Sache bzw. individuell. Wenn er hins. seiner Fortschritte / Rückfälle nicht ins Detail gehen mag, ist das aus meiner Sicht zulässig (weil ich mich dafür schäme, mir keine Blösse geben möchte); ABER: es ist auch zulässig, dass dich das ärgert und frustriert, schließlich betrifft es eure Beziehung sehr direkt dh ihr werdet irgendwo einen Konsens finden müssen. Hier können dir sicher andere Betroffene Partnerinnen besser weiterhelfen als ich. Allerdings benötigt die Heilung von ED seine Zeit. (Überhaupt die Abkehr von der OSS). Wenn ihr eurer normales Sexualleben mit einer häufigen Orgasmusfrequenz (evt. sogar mit Nachhelfen durch Potenzmittel - das ist dann wie Laufen auf einem gebrochenen Bein) aufrecht erhaltet, kann es sein, dass sich seine Probleme auf lange Sicht nicht so schnell lösen, wohingegen eine Phase der Enthaltsamkeit / Reduktion die Lösung zu beschleunigen scheint. Darüber hinaus kann auch das Ausleben von aus der Sucht resultierenden Fetischen kontraproduktiv sein, weil es den selben Mechanismus wieder ankurbelt, wie die Auslebung der Sucht. Allerdings scheint es Betroffene zu geben, die nach einer Phase der Enthaltsamkeit wieder ohne Probleme dazu übergehen konnten, ihre Phantasien auszuleben (siehe zB http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062&thread=1828&page=18). Ich glaube, für den Anfang sollte man es mit den Fetischen sein lassen und die Frequenz des harten Sex (inkl. Orgasmus) drastisch reduzieren, dafür mehr auf "gentle intercourse" abzustellen (siehe 1. und letzten Link nachstehend), schon um den Performancedruck raus zu nehmen, dafür aber die Beziehung zu stärken. Pure Spekulation bzw. persönliche Erfahrungswerte und meine auf YBOP basierende Meinung. Folgende Lesetipps: http://www.yourbrainonporn.com/rebooting-with-a-partner http://www.yourbrainonporn.com/i-quit-porn-but-my-potency-and-libido-are-decreasing-help http://www.yourbrainonporn.com/what-stimuli-must-i-avoid-during-my-reboot-did-i-relapse http://www.yourbrainonporn.com/do-you-need-a-chaser-after-sex http://goodmenproject.com/health/how-porn-can-ruin-your-sex-life-and-your-marriage/ http://www.psychologytoday.com/blog/cupids-poisoned-arrow/200907/what-if-she-were-always-in-the-mood http://www.reuniting.info ....................................................
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06.06.2012 22:01:18 | ||
derpina | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 14 Mitglied seit: 06.06.2012 IP-Adresse: gespeichert | Tausend Dank für eure ausführlichen Antworten, ihr seid mir schon eine große Hilfe! WIE er dorthin kommt ist seine Sache bzw. individuell. Wenn er hins. seiner Fortschritte / Rückfälle nicht ins Detail gehen mag, ist das aus meiner Sicht zulässig (weil ich mich dafür schäme, mir keine Blösse geben möchte) Das ist so ziemlich genau das, was ich wissen wollte und es beruhigt mich ungemein. Wir stehen noch ganz am Anfang und ich muss mir bewusst machen, dass man nur durch reden, zusammenarbeiten und Geduld vorankommt. Dabei kann ich nicht dieselbe Offenheit bei ihm voraussetzen, mit der ich meine Probleme mit anderen diskutiere. Ganz wichtig ist freilich zu klären, WAS er will und ob er das wirklich WILL Die Frage sollte ich ihm gegenüber auf jeden Fall noch klar formulieren, warte nur auf einen geeigneten Zeitpunkt. Ich denke jdenfalls, ihm ist klar, dass ich nicht mit Tellern und Tassen um mich werfe, wenn er mir mitteilt, dass es ihn doch überkommt und der Suchtdruck höher ist als er zugeben mag. Er meint, es sei kein Problem mit irgendwas abgesehen vom Rauchen von jetzt auf gleich aufzuhören. Die ED und die Erkenntnis jahrelang unwissentlich falsch gehandelt zu haben belasten ihn letzten endes mehr als mich. Ist zumindest meine Einschätzung. Von daher sollte der Wille und irgendein Ziel gegeben sein. Ich habe noch eine Frage an die Ladies : Habt ihr auch feststellen müssen, dass die ständige recht extreme "Leistung", die man beim porno-affinen Partner bringen muss zur eigenen Desensibilisierung beiträgt? Und hier noch ein Beitrag, letzte Nacht im Fernsehen: http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/rundshow/rundshow-sendungsmitschnitt122.html ich halte euch auf dem Laufenden. und nochmals vielen Dank! | |
07.06.2012 13:17:17 | ||
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