Beiträge: 3 Mitglied seit: 24.02.2012 IP-Adresse: gespeichert
Hallo,
ich weiß zwar nicht, ob mir hier überhaupt jemand antwortet. Aber ich weiß halt auch nicht mehr, was ich noch machen soll. Ich kann meinen Internetkonsum einfach nicht mehr auf ein normales Maß runterschrauben. Das bedeutet, dass ich manchmal über 15 Stunden oder länger am Tag ohne Unterbrechung im Internet bin. Und alle wirklich wichtigen Dinge im Leben vernachlässige.
Meistens bin ich in irgendwelchen "Internetforen", weil ich das Gefühl habe, dass ich nur dort verstanden werde. Und das ist eben das Problem. Ich habe zwar Freunde, Familie usw. aber die könnne mir eben niemals das Gefühl geben, was ich in den Internetforen habe. Auch wenn sich das jetzt total armselig anhört, aber es ist so. Deshalb kann ich es auch einfach nicht lassen. Wenn ich mir vornehme,es zu begrenzen funktioniert das nur für einens sehr begrenzten Zeitraum und dann geht alles immer wieder von vorn los. Die Zeit in den Internetforen fehlt mir einfach so extrem, dass ich immer wieder dort lande. Und wenn ich erst mal dort bin, verliere ich die Kontrolle über die Zeit die ich dort verbringe. Und ich will ja gar nicht so viel Zeit dort verbringen. Aber mittlerweile habe ich das Gefühl, dass das was ich will, gar keinen Einfluss auf das hat, was ich tue. Irgendwie bin ich eben selbst Schuld.
Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
Jill, Dir ist schon klar, dass Du süchtig bist, nicht wahr? Alles was Du schreibst, spricht dafür. Du solltest Dir Hilfe suchen. Gut, den ersten Schritt hast Du hier getan, das war schon mal mutig und ein Anfang. Ich hoffe, es werden Dir hier viele User antworten!
Darf ich fragen, wie alt Du bist? Lies Dich hier ein, fordere unsere Informationen an, nimm eine Beratung oder familiären Beistand in Anspruch! Auf www.onlinesucht.de findest Du jede Menge Tipps, wie Du lernen kannst, das Internet sinnvoll und bewusst zu nutzen!
Beiträge: 3 Mitglied seit: 24.02.2012 IP-Adresse: gespeichert
Ja, zumindest so was ähnliches wie "süchtig". Eben weil ich es schon so oft versucht habe, es zu reduzieren. Es aber dann ständig wieder so viele Tage gibt, an denen ich die ganze Zeit im Internet bin.
Beiträge: 62 Mitglied seit: 07.05.2008 IP-Adresse: gespeichert
Einzige vernünftige Lösung auch wenn es hart ist; Desktop PC; Laptop alles abklemmen; fein säuberlich bei Vertauenspersonen unterbringen die nicht weich werden und erstmal langsam erstmal für eine Woche; dann für zwei Wochen und so weiter runterkommen.
--- schon seit gute zweieinhalb Wochen allgemein Medien absitent.. nichtmal Musik aus dem Player --- Text zur dt. Demenz folgt bald..
Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
Ohne Izumi zu nahe treten zu wollen: Das KANN ein Weg sein, ist aber für die meisten Süchtigen einfach nicht zu schaffen. Wenn es so einfach wäre, könnten wir allen Abhängigen viel schneller helfen!
Leider ist es bei Onlinesucht (wenn wir hier nicht von OnlineSEXsucht sprechen) nicht ganz so wie bei einem Alkoholiker, der ab sofort jeden Tropfen Alkohol vermeiden sollte. Der Unterschied ist, dass ein "normaler Mensch" den PC braucht, meist auch täglich. Der Alkoholiker kann aber ohne Schnaps auskommen.
Was also tun? Es geht darum, der Sucht zu begegnen, mit ihr umzugehen. Es geht um den disziplinierten Umgang mit dem Internet und darum, wieder die Kontrolle über sein Handeln zu erlangen. Das klingt so einfach, ist aber ein hartes Stück Arbeit, zumal man täglich "mitten in der Versuchung" lebt.
Dennoch ist es zu schaffen!!!
Jill, dies sind die Kriterien, an denen Du eine "Sucht" ausmachen kannst:
1. Einengung des Verhaltensraums: Tageszeitbudget wird mit der Internetnutzung aufgebraucht.
2. Kontrollverlust: Die Dauer und die Häufigkeit des Konsums kann nicht mehr gesteuert werden; Versuche, den Konsum zu verringern, scheitern.
3. Toleranzentwicklung: der Dauer des Konsums steigt im Laufe der Zeit („Steigerung der Dosis“).
4. Entzugserscheinungen: bei längerer Unterbrechung des Konsums treten psychische uns physische Beeinträchtigungen auf (beispielsweise Nervosität, Aggressivität).
5. Negative personale Konsequenzen: es kommt zu Konflikten im privaten und beruflichen Umfeld, beispielsweise Streit mit Freunden und verminderte Leistungsfähigkeit im Beruf.
(nach Hahn und Jerusalem, Humboldt-Universität, Berlin)
Beiträge: 3 Mitglied seit: 24.02.2012 IP-Adresse: gespeichert
Danke für die Antworten.
Das wird aber zumindest in den nächsten 4 Wochen auf keinen Fall gehen. Da ich den Laptop und das Internet brauche um meine Abschlussarbeit (Studium) zu schreiben. Nur wenn ich ständig im Internet bin, werde ich die wahrscheinlich nicht rechtzeitig fertig kriegen. Irgendwie hoffe ich auch, dass es von allein besser wird, wenn ich damit fertig bin und nicht mehr allein Zuhause arbeiten muss und das ich es jetzt schaffe es soweit zu reduzieren, dass meine Abschlussarbeit nicht darunter leidet = nicht mehr von morgens bis abends im Internet zu sein. Später auf der Arbeit würde es ja auffallen , wenn ich ständig im Internet wäre und das würde mich vielleicht davon abhalten .
Ja, die fünf Punkte könnten auf mich zutreffen.
Irgendwie habe ich es am Anfang ja auch noch mit Fernsehen schauen verglichen. Ich gucke schließlich kein Fernsehen und bin in der Zeit eben im Internet. Aber ich habe früher nie 20 Stunden am Tag Fernsehen geschaut. Und wenn ich mal draußen unterwegs war und ich komm' dann zurück in meine Wohnung, ist das allererste, was ich mache sofort den Laptop hoch zu fahren, noch bevor ich meine Jacke ausgezogen hab' damit ich sofort ins Internet kann. Und einfach so in meiner Wohnugn sein ohne Internet, das kann ich eben schon so gut wie gar nicht mehr. Ich räume auch nur noch 1x pro Woche auf und es bleibt halt alles liegen, weil ich eben die meiste Zeit im Internet bin. Und deshalb finde ich das eben selbst schon nicht mehr "normal". Und mit Fernsehkonsum kann ich es auch nicht mehr vergleichen, weil der mich ja nie so eingeschränkt hat ...