Tina64 |
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Beiträge: 1 Mitglied seit: 14.12.2011 IP-Adresse: gespeichert
| Ich bin Mutter einer 19 jährigen Tochter und ich vermute ganz stark das sie internetsüchtig ist. Sie hat einen Realschulabschluss und einen Abschluss von der Handelsschule. Sie wollte aber unbedingt noch das Fachabi machen. Jetzt zum Anfang: Es hat alles damit begonnen das sie uns vorgetäuscht hat zur Schule zu gehen,bis ich vor ein paar Wochen bemerkt habe sie geht garnicht mehr. Sie ist meistens die ganze Nacht wach und sitzt vor dem Rechner.Ihr Zimmer sieht aus wie nach einem Bombeneinschlag (leere Getränkeflaschen,Teller,dreckige Klamotten) Um jetzt einen Ausbildungsplatz zu finden ist die falsche Zeit,also habe ich gesagt sie soll sich einen 400 Euro Job suchen,aber wer den ganzen Tag schläft kann keinen Job finden!!! Wenn ich sie darauf anspreche streitet sie alles ab,bzw.sagt sie hat ja sonst keine Freunde mehr,nur noch im I-net. Pflegen tut sie sich auch nicht mehr,da ich auch berufstätig bin kann ich ja auch nicht immer alles kontrollieren,vor allem weil sie auch schon volljährig ist. Ich will ihr ja helfen,komme nur nicht mehr an sie ran!!! Sie schreit mich nur an und sagt sie will nicht mehr mit mir reden. Ich bin mit den Nerven am Ende und weiss nicht mehr weiter. Vielleicht kann mir ja hier jemand Tips geben,was ich tun kann. Tina64
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14.12.2011 13:53:15 | |
PeterHoffnung |
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Beiträge: 217 Mitglied seit: 30.11.2010 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo! Ich habe selbst Kinder (etwas älter) und weiß nicht, ob ich das, was ich vorschlage, durchziehen könnte. Dennoch meine Idee(n): Sucht ist Sucht, weil jede Sucht hirnmäßig ähnlich funktioniert. Also kann man einen IN-Süchtigen durchaus mit einem Drogesüchtigen, also Junky oder Alki vergleichem. Bei diesen Süchtlingen wird inzwischen übereinstimmend Härte empfohlen. Das könnte bei dir heißen: Du stellst sie vor die Wahl, sich ganz streng kontrollieren zu lassen (inkl. Kindersicherung, am besten eine mit Mail- Rapport an dich; z.B. Salfeld bietet das an) - und/oder: - Du verlangst Miete für ihr Zimmer, sonst fliegt sie raus; - Du verlangst einen Beitrag zu den Nebenkosten; - Du kochst und putzt nicht mehr für sie. Der Kampf gegen die Sucht ist schwer. Ich weiß das , werde gerade selbst langsam clean nach 10 Jahren OSS. Viel Erfolg und gute Nerven! Peter
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17.12.2011 14:51:00 | |
Aurelius |
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Beiträge: 270 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Tina64!
Deine Tocher ist zwar mit 19 erwachsen, jedoch muss sie sich, solange sie bei Dir wohnt auch an Deine Regeln halten. Diese sollten natürlich sinnvoll sein. Ansonsten heißt es "Du weißt wo die Tür ist".
Stelle Regeln auf, die sie zu befolgen hat und wenn sie das nicht will sag ihr ganz klar, dann soll sie sich eine eigene Wohnung suchen, da könne sie machen, was sie will.
Die Tipps von PeterHoffnung sind schon mal nicht schlecht.
Wichtig ist hier dann die Konsequenz. Und gerade da hapert es oft. Zudem braucht man ein dickes Fell, denn gerade am Anfang dürfte es viel Streit geben, denn wie die meisten jungen Erwachsenen wird sie Einmischung in "ihre Angelegenheiten" als Angriff werten. Da muss man ihr klar machen, das sie auch Pflichten und Verantwortung zu tragen hat.
Zur Not muss man nachts vielleicht den Strom im Zimmer abstellen oder den Routerzugang zeitlich begrenzen, so dass sie nachts nicht ins Internet kommt - vorausgesetzt, es ist nicht ihr eigener Internetanschluss. Wenn sie "nur" Mitnutzer ist gelten deine Spielregeln.
Freunde haben über das Internet ist nichts schlimmes, sag ihr das, nur wenn man vor lauter Internet alles andere vernachlässigt, haut es nicht mehr hin. Sollte sie dann sagen, das würde nicht stimmen soll sie dir eine Woche lang alles aufschreiben, was sie so für den Haushalt getan hat.
Viele Grüße!
Aurelius
Selbsthilfegruppe "Onlinesucht für Angehörige und Betroffene":
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21.12.2011 19:22:35 | |
Gast |
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| Ich schließe mich den beiden an.
Nach jahrelangem Streit um Internetzeiten ist meine Mutter auch auf die Idee gekommen, mich vor sone Wahl zu stellen. Nun, für mich gabs da keine Wahl. Ich hab ihr sofort gesagt, dass ich in dem Fall ausziehn würde. Sie hats natürlich nicht ernst genommen, und war dann völlig unvorbereitet und geschockt und so als ich ihr sagte dass ich zum ende des Monats ausziehe.
Der Auszug ging inetwa so: Montag hab ich nach nem passenden Studiengang gesucht Dienstag hab ich nach der passenden Stadt gesucht Mittwoch hab ich nach der passenden Wohnung gesucht Donnerstag hab ich die Finanzierung durchkalkuliert Freitag hab ich ne Reisetasche mit Klamotten gepackt und war weg. Sa,So,Mo hab ich bei nem Kollegen (mit dem ich zuvor Inis geraidet hab) übernachtet. Montag hab ich mir die Wohnungen angesehen Mittwoch war die Schlüsselübergabe
Alles in allem warn das paar spannende Tage. Das erste was ich mir gekauft hab war ne Matratze :)
Und wie sieht mein Schreibtisch aus? 4 leere Flaschen, Zentimeter dicker Staub, Schmierzettel, Klebezettel, wichtige Dokumente und Bargeld wild gemischt, und aus dem Müll kann ich lesen was es die letzten 4 Tage zu Essen gab (Asia-Nudeln, Curry mit Reis (Indisch), Pizza Calzone, Döner, Schokolade und irgendwas vom Weihnachtsmarkt)
Ja, ich könnte öfters aufräumen, allerdings schaff ichs die Wohnung in 10 Minuten sauber zu kriegen. D.h. eine gewisse Grundordnung ist vorhanden :)
Was ich damit sagen will: Es gibt Dinge im Leben, die eben laufen wie sie laufen. Dass die Kinder das Elternhaus verlassen gehört dazu.
lg²
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23.12.2011 03:21:49 | |
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