Beiträge: 131 Mitglied seit: 19.11.2007 IP-Adresse: gespeichert
Energie! Es geht immer und überall nur um Lebensenergie. Vielleicht klingt das jetzt ein bisschen esoterisch, ist es sicher auch, aber es ist die Wahrheit.
Was ist der Grund, wenn du dich schlecht fühlst? Kraftlosigkeit=Energiemangel. Wann fühlst du dich gut und begehrt? Wenn du voller Lebensfreude und Vitalität bist! Eine sehr simple Rechnung.
Das zu versthen ist der Anfang, der nächste Schritt ist zu erkennen, dass du eine endlose Energieschleuder bist die ihre Lebenskraft verbraucht. Das geschieht auf zwei Arten:
erstens indem du sie selbst verschwendest und zweitens indem sie dir praktisch geklaut wird.
Wenn man die Geschichten von allen hier liest, so ähneln sie sich teilweise fast in allen Punkten. Die meisten (ich würde mal sogar sagen alle) hier wurden in ihrer Kindheit zumindest emotional missbraucht. Euch wurde beigebracht, dass ihr wertlos, dumm und untauglich seid. Tausendmal gehört hab ihr das verinnerlicht und betet euch das nun jeden Tag sebst vor:
ich bin schon wieder gescheitert, hab schon wieder OSS betrieben, bin schon wieder zu schwach gewesen, schon wieder, schon wieder, schon wieder usw. usw. Klar seid ihr das, wie soll das bitteschön auch anders sein, wenn ihr es euch den ganzen Tag selbst einredet!
Stellt euch mal endlich die Frage, wie sehr ihr euch eigentlich selbst liebt. Tut ihr das? Liebt ihr euch wirklich so wie ihr seid, nehmt ihr euch an mit euren Schwächen und euren Fehlern? Habt ihr das Gefühl, dass ihr ein Recht auf Glück und Lebensfreude habt und sie euch zufließt? Könnt ihr voller Inbrunst und Überzeugung sagen: Ich LIEBE mich, ich bin gut wie ich bin, ich brauche nichts, das mich vervollständigt. Nein? Wieso sollte das dann auch Teil eures Lebens sein?
Wenn ihr euch nicht selbst liebt, wieso sagt mir bitte, sollte dass dann ein/e anderere/r tun? Glaubt ihr wirklich, irgendwann kommt eine Prinzessin oder ein Prinz angeritten und holt euch von der Gosse ins Schloss?
Lernt endlich eure Lebensenergie zu schätzen. Lernt euch abzugrenzen von den Schmarotzern und Miesepetern. Sagt NEIN zu emotionalem Missbrauch. Hört auf aus Mittleid eure Lebenskraft zu verschwenden. Und hört vor allem endlich auf euch selbst zu hassen.
Die Depression und tiefe Schuld die ihr jeden Tag spürt ist einzig und allein begründet im Hass den ihr euch selbst gegenüber verspürt. OSS ist die Peitsche mit der ihr euch täglich selbst schlagt. Ihr seid Opfer eures eigenen Denkens. Wenn ihr OSS betreibt habt ihr einen Grund euch schlecht zu fühlen. Es geht nicht um die Pornos und auch nicht ums Masturbieren, ihr seid einfach süchtig danach euch schlecht zu fühlen! Warum sonst habt ihr immer dann einen Rückfall wenn es euch eigentlich gut geht!?
Hört endlich auf damit!
Seht ein, dass ihr wertvolle und liebenswerte Menschen seid! Es gibt euch nur einmal auf dieser Welt, ihr seid etwas Besonderes! Akzeptiert das und das Leben wird bunter, heller und glücklicher.....
Beiträge: 252 Mitglied seit: 01.08.2011 IP-Adresse: gespeichert
ist echt ein nachdenkswerter ansatz!
ob das hundertprozentig so zutrifft, kann ich nicht beurteilen.... ich bin keine psychologin. aber ich weiß, dass meinem ex von seinem vater immer eingetrichtert wurde, dass er nichts wert ist und nichts kann. sein vater hat ihn oft mit liebesentzug bestraft...
am anfang hat er sicher auch gedacht, dass ich ihn retten kann und nicht erkannt, dass er das nur selber tun kann. meine liebe hätte ihm dabei geholfen, aber die hat er letztendlich zurückgewiesen...
Der Satz klingt nach einem verfolgenswerten Gedanken, alles andere hat einen Hauch von "Ihr seid selbst schuld an Eurem Problem" und Schuldzuweisung ist vermutlich der unproduktivste Problemlöser den es für Sucht gibt. Ich finde die äußeren Faktoren nicht genügend beleuchtet, auch wenn es genügend innere gibt.
Beiträge: 3 Mitglied seit: 06.03.2009 IP-Adresse: gespeichert
ich finde, an dem ansatz ist einiges drann... als ich den beitrag gelesen habe, musste ich sofort an das buch "no more mr. nice guy" denken!
es ist ein englischsprachiges buch, leider nicht auf deutsch erhältlich. ich habe es vor zwei monaten gelesen und kann es nur jedem empfehlen.
dumdidum, ich kann deine kritik einerseits nachvollziehen, aber wenn du gegen dein eigenes suchtverhalten ankämpfen willst, klingt es für mich wie eine faule ausrede, auf "äußere probleme" zu zeigen:
- andere kannst du nicht ändern, du kannst nur dich selbst verändern - menschen gehen mit "äußeren problemen" unterschiedlich um - um probleme zu lösen, kommt es immer auch auf die eigene "innere haltung" an
genau um diese "innere haltung" geht es in dem oben beschriebenen ansatz. viele von uns haben eine kontraproduktive "innere haltung" entwickelt. teilweise erst im laufe und als folge der von ihnen ausgebauten sucht [ob alkohol, spielsucht, online-sex-sucht oder was auch immer], teilweise tragen sie diese haltung schon von früh auf mit sich herum.
in dem von mir beschriebenen buch geht es darum, sich mit diesen falschen haltungen selbst zu konfrontieren und zu trainieren, eine gesündere "innere haltung" zu entwickeln
Das Buch kenne ich garnicht, aber guter Tipp! Nur auf äußere Einflüsse alles schieben will ich auch nicht, das Zusammenspiel der Haltung, des inneren Interpretierens und des Umgangs mit den Problemen und auch Reizen in Bezug auf die Sucht wollte ich als Ganzes erwähnt wissen. Das positive Mentaltraining ist mit Sicherheit ein Weg, um dem zu begegnen und ich finde das sehr gut!
Kannst Du die Eckpunkte dieser inneren Haltung aus dem Buch beschreiben?