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Beiträge: 1 Mitglied seit: 02.06.2011 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo,
ich bin noch ganz neu hier und schreibe zum ersten Mal. Ich bin 23 und seit 3 Jahren verheiratet. Mein Mann ist leider auch OSS und ich habe es am Anfang nur gespürt, später habe ich es herausgefunden, da ich Seiten im Verlauf entdeckt habe. Nun ja, nun sind wir soweit, dass er es einsieht, dass es OSS ist. Ich selbst habe einen Therapeuten, den ich aufgesucht habe, weil ich keinen Sex mit haben wollte, den Grund dafür habe ich nicht so sehr gewusst, erst heute habe ich viel über OSS gelesen und weiss jetzt wieso es mir so geht, wie eben den anderen Angehörigen hier auch. Unser Problem ist es, dass ich nicht konsequent bleiben kann. Wenn ich ihn dabei ertappe, kommen nachher die Entschuldigungen und Versprechen, etc... ich bin im klaren, dass es so nicht weitergehen kann. Ich habe ihm auch schon gesagt, dass er eine Therapie braucht. Wir haben geredet, er hofft immer auf eine Hilfe von mir, aber ich kann ihm die Sucht ja nicht vertreiben, immerhin bin ich selber sehr gekränkt und habe mein Vertrauen verloren. Er hat heute zu mir gesagt, ja und wenn ich damit aufhöre machst du dann jeden Tag sex mit mir :-S ich habe gesagt, dass dies nicht die Lösung dafür sei. Was soll ich machen und wie soll ich mich verhalten? Er nimmt es immer auf die leichte Schulter, er hat das Problem schon seit seiner Jugend. Anfangs habe ich gedacht, dass ich schuld bin daran (zu wenig sex vll., ...) jetzt weiss ich dass ich für seine sucht nicht verantworltich bin. Mein Therapeut, bei dem wir auch beide waren, hat und Lösungansätze gegeben wie wir miteinander sex machen können :-S ich weiss echt nicht weiter bei uns ist es so, dass nach einer zeit wieder alles so läuft wie beim alten, ich lache, esse, spaziere wieder mit ihm, aber das löst ja das problem nicht. wie kann ich konsequent bleiben, soll ich ausziehen, soll ich ihn aus dem schlafzimmer verbannen, soll ich geschlechtsverkehr mit ihm weiterhin haben???? wie baut sich wieder ein vertrauen auf, wenn es eventuell rückfälle gibt? was muss er machen, soll ich ihm helfen, oder soll er sich die hilfe selbst suchen??? Auserdem bin ich studentin und kann mich gar nicht mehr aufs lernen konzentrieren, der therapuet mein, mann muss sich die zeit nehmen und konsequent lernen, usw. ist leichter gesagt als getan, wenn man nur daran denkt und nicht einmal essen kann, abgesehen vom lernen. ich weiss es ist doch soooo lang geworden, hätte ich mir jetzt gar nicht gedacht!!!
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Beiträge: 217 Mitglied seit: 30.11.2010 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Ba_Ka! Ich bin/war selbst OSsüchtig und kann dir daher aus dieser Perspektive was schreiben. Ich bin sehr freiheitsliebend und würde mir ein Verbot nicht gefallen lassen. Ich musste daher erst selbst erkennen, dass die OSS nicht nur eine schlechte Angewohnheit ist, sondern eine echte Sucht, die die Persönlichkeit angreift. Süchtige Menschen leben mit ihrer Sucht zusammen, wie mit einem Partner oder einem Baby - ich habe das allmählich an mir selbst gemerkt. Sie sind immer unbewusst dabei, ihre Sucht vor dem Zugriff anderer zu retten. Um das zu erreichen, scheuen sie vor nichts zurück, bis sie selbst unter starken Leidensdruck geraten. Erst dann kommt die Bereitschaft zur Umkehr, das habe ich bei mir selbst gemerkt. Da fällt es schwer, Angehörigen einen vernünftigen Rat zu geben. Ganz wichtig ist, dass du auf DICH selbst achtest, nicht auf IHN! Wenn du nicht mit einem Süchtigen leben kannst, der nicht ernsthaft gesund werden will, dann bleibt dir nur die Trennung. Da ihr aber über das Thema redet, könnte vielleicht auch eine geminsame Therapie helfen. Dabei finde ich persönlich den verhaltenstherapeutischen Ansatz richtig, nicht den analytischen. Der Therapeut sollte mit euch üben, wie in Situationen zu handeln ist, in denen die Sucht sich meldet, und nicht groß nachforschen, wo diese Sucht denn wohl her- kommt. Alles Gute! Peter
bearbeitet von PeterHoffnung am 03.06.2011 18:59:39
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