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Wie hole ich meinen Partner von WOW weg? |
Sady | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 3 Mitglied seit: 17.03.2011 IP-Adresse: gespeichert | So, irgendwie komisch, dass ich mich in einem Forum anmelde und über meine Probleme berichte. Ich brauche dringend Hilfe. Kurze Zusammenfassung: Mein Partner ist 27 Jahre alt und spielt seitdem er klein ist Computerspiele. WOW spielt er jetzt auch schon ein paar Jahre. Ich habe ihn letztes Jahr auf der Arbeit getroffen und wir sind jetzt 1 Jahr zusammen. Ich habe ihn in einer sehr schlimmen Phase kennengelernt, als seine Wohnung völlig verdreckt und verwarlost war, alles einfach nur in die Wohnung gestellt. Seine damalige Freundin hatte ihn verlassen und er muss wohl in eine tiefe Depression gerutscht sein. Trotz dieser ganzen schlimmen Vorzeichen habe ich mich in ihn verliebt ( Naja, vielleicht ja auch gerade deswegen ;-)) Und zunächst klappte es auch ganz gut, ihn wieder in die Realität zu holen. Allerdings lebt er jetzt nur mein Leben, meine Freunde, meine Hobbys, mein Bekanntenkreis. Das alles hatte er ja nicht mehr. Zu seinen Eltern hat er keinen Kontakt mehr. Seine Mutter versucht ihn zu erreichen, aber er geht einfach nicht dran, weil er ihre Vorwürfe nicht erträgt. Sein Vater probierts nichtmal mehr. Als er seine Arbeit verloren hat ( Gastronomie ), hab ich ihm geholfen eine neue zu finden. Seine Mutter hat ihm Geld geliehen, was er natürlich nie zurückzahlte. Dabei müsste er nur Rechnungen schreiben und er hätte Geld. 3000,- bekommt er noch von seinem Arbeitgeber, aber er kümmert sich einfach nicht. Er hat sich in dieser Situation einfach eingerichtet. Ich bringe ihm recht viel Verständnis entgegen, weiss um die Mechanismen bei diesem Spiel und habe es mir haarklein erklären lassen, was ihn so sehr an diesem Spiel fasziniert. Wir haben eine sehr schöne Zeit, wenn wir hier bei mir sind. Wenn er wieder nach Hause geht, klappt die Kommunikation ganz gut. Aber dann gibt es wieder Tage wie diese. Er kauft sich was zu kiffen und ist weg. Nichts, keine Meldung mehr... Er verschliesst sich total und ich komme nicht mehr an ihn ran. Diesmal habe ich selbst eine schwierige Situation in der ich eigentlich Unterstüzung bräuchte, habe ihm per SMS geschrieben, dass ich das nicht mehr mitmache. Dass ich nicht immer abgemeldet werden möchte und dass es mir reicht. Mir ist klar, dass darauf Konsequenzen folgen müssen. Habe aber Angst, dass er das selbe macht wie auch bei seiner Mutter... einfach abschalten. Ich bin mir sicher, dass er mich liebt. Ich liebe ihn auch. Was meint ihr, was soll ich jetzt machen? Was glaubt ihr wird jetzt passieren, wenn ich ihm die rote Karte zeige? Bekommt er das überhaupt mit? Ich für meinen Teil kann ihm einfach nicht vertrauen, er hat mich damit oft vor den Kopf gestossen. Jetzt wo es für mich wichtig wäre, ist er einfach nicht da... Schlimmer noch, jetzt hab ich das "Kopfgeficke" noch zusätzlich und werde einfach nur wütend. Danke fürs zuhören! | |
17.03.2011 11:00:49 | ||
Depa | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 2 Mitglied seit: 18.03.2011 IP-Adresse: gespeichert | Ist ja schrecklich wie so viele Menschen diesen Post lesen und nicht antworten. Ich zocke selbst sehr viel und kann die Situation deines Freundes Verstehen. Ich bin zwar etwas jünger (20), meine Eltern versuchen mich auch vom PC weg zu bekommen und ich wünsche mir immer ehimlich das sie wirklich mal verstehen was genau ich spiele und was mich daran reizt. Das ist evtl ein dummer Vorschlag von mir, aber man kann ja selbst entscheiden ob man ihn annimmt. Fange an WoW zu spielen, dringe so zu ihm durch, lerne die Menschen kennen mit denen er zu tun hat, evtl über TS und versuch mit ihm zusammen diese Leute in der Wirklichkeit kennen zu lernen. Warum das? Ich gehe von mir selbst aus, das einzige was mich vom PC werg bewegt sind die Menschen die mit mir zusammen spielen. Mit ihnen kann ich mich wunderbar unterhalten und wenn wir uns sehen kann man auch anderes tun als PC spielen. Ich betone es ist meine Meinung und meine Situation, die vllt bei deinem Freund nichts bringen. | |
18.03.2011 11:11:54 | ||
Romuald | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 30 Mitglied seit: 04.01.2011 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Sady! Du schreibst, dein Freund lässt seine Wohnung verdrecken, hat alle seine Kontakte abgebrochen, zieht sich (zwischendurch) total zurück und, wenn nicht, lebt er nur dein Leben, deine Hobbies usw. (vermutlich ohne wirklich Anteil daran zu nehmen). So ähnlich hab ich auch gelebt in meiner Zeit als Onlinespielsüchtiger. Was du nicht schreibst ist, ob er sich selbst als Süchtiger sieht. Und wenn ja: ob er nach einem Weg sucht, da raus zu kommen - was natürlich mit dem Drücken des Power-Off-Knopfes beginnen müsste. Dann könntet ihr gemeinsam etwas Neues beginnen, z. B. einen Kurs, eine Ausbildung, Sport oder was auch immer. Gerade als Arbeitsloser neigt man dazu, sich wertlos und unnütz zu fühlen; dann scheint eine virtuelle Parallelwelt wie eine Chance auf ein "Alternativ-Leben", das das "Real Life" erträglicher macht; tatsächlich ändern Erfolge in einem Spiel natürlich nichts an der realen Situation. Jeder Tag, an dem er sich ins Spiel flüchtet, ist in Wirklichkeit für ihn eine Niederlage. Wieder eine verpasste Chance, Kraft und Hoffnung zu schöpfen. Du schreibst, daß du deinem Freund viel Verständnis entgegenbringst und daß du dir seine "Faszination am Spiel" hast erklären lassen. Bei allem Verständnis und aller Zuneigung: Könnte es sein, daß er sich was vormacht? Daß er sich nicht als Süchtiger sieht? Daß er aufgrund seiner Abhängigkeit gar nicht in der Lage ist, auf deine Bedürfnisse einzugehen? | |
18.03.2011 12:25:59 | ||
Sady | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 3 Mitglied seit: 17.03.2011 IP-Adresse: gespeichert | Hey, erstmal danke für die Antworten. Nein, er selbst sieht sich nicht als "süchtig". Ich glaube er denkt noch, dass er alles im Griff hat und aufhören könnte, wenn er denn wollte. Irgendwann hab ich ihn mal gefragt ob er eine Therapie für sinnvoll hält. Die Antwort war ganz klar: "Ich glaub nicht, dass mir jemand helfen kann" Zeigt mir ganz deutlich, dass er nichts ändern will. Nach der Sache neulich haben wir gesprochen und ich glaube er war wegen meiner Reaktion sehr geschockt.( Bin ja schon ein wenig ausgeflippt, das ist sonst nicht meine Art) Er hat mir jetzt versprochen erreichbar zu sein, wenn er zockt. Das wäre schonmal ein Anfang. Gucken, ob er das einhält. Ich bin gespannt. Natürlich wäre mir am liebsten, er würde es ganz sein lassen, aber mir ist auch klar, dass er das selbst erkennen muss. Wie kann das denn passieren? Wann und wieso hat es bei dir "klick" gemacht? Romuald? Kann ich irgendwas tun? Oder muss ich einfach abwarten und dann zwangsläufig weiter mit drunter leiden? WOW zocken kommt für mich selbst nicht in Frage. Ich arbeite ca. 10 Std täglich am Rechner und bin echt froh, wenn ich mal davon weg bin. Noch dazu ist es ein mega Zeitkiller und dann krieg ich ja gar nix mehr geregelt. Finde auch nicht, dass man Blizzard noch mehr Geld in den Rachen werfen sollte. Schon ganz schön fein deren System, das hätte ich mir mal einfallen lassen sollen ;-) Ich lass es mir erklären, das muss reichen. Er freut sich sehr darüber, wenn ich Fragen stelle usw. Das Interesse ist auch nicht geheuchelt oder so. Man will ja wissen, was einen geliebten Menschen dazu bringen kann, so dermaßen abzudriften. Also das weiss ich nun, aber wie erkennt er jetzt das er ein Problem hat? :-) | |
26.03.2011 19:30:01 | ||
Squall00 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 2 Mitglied seit: 27.03.2011 IP-Adresse: gespeichert | Ich spreche aus Erfahrung habe vor 1 monat aufgehört. Und zu deiner situation. Egal was du ihm sagen wirst und tun wirst er wird immer neue Gründe zum spielen zu finden. Ich habe 3 freundinen in 6 jahren spielen verschlissen warum weil da ein Raid war da musste ich on weil jemand reden wollte. Frag ihn das was man mich auch gefragt hat was gibt dir das Spiel was ich dir nicht geben kann. Den mit Trennung usw drohen bring nichts dan ist es sowieso schon vorbei. Versuch ihn langsam loszubekommen mit unternehmungen es wird schwer ich weiß es aber je mehr du dran arbeites kann es gehen und die eifersucht bring es auch wenn alles nicht hilft auch wenn es hart ist nur noch trennung. Leider | |
27.03.2011 05:46:36 | ||
Romuald | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 30 Mitglied seit: 04.01.2011 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Sady! Du fragst, wann es bei mir "klick gemacht hat", also: wie ich den Ausstieg geschafft habe aus der Onlinesucht. Bei mir war es so, daß ich immer unglücklicher geworden bin, je intensiver und zwanghafter ich gespielt habe, bis ich schließlich ohne irgendein anderes Hobby, ohne einen Freund, ohne eine Partnerin und ohne jegliche Perspektive dagestanden bin. Alles hat sich nur noch ums Spielen gedreht, alle meine Gedanken und jede freie Minute waren davon besetzt. Das Beschissene daran: Gleichzeitig ist das nicht-virtuelle Leben zunehmend einfach störend geworden, quasi noch sinnloser, und das wiederum hat den Zwang zu spielen und das virtuelle Ich aufzuwerten verstärkt, also ein Teufelskreis das Ganze. Das "Klick" war bei mir die Einsicht, daß es sich so verhält, also das Eingeständnis, daß ich tatsächlich süchtig bin. Und dann die Fragen: Warum "greift" die Sucht bei mir? Was bietet mir das Spiel, was ich offline nicht zu erreichen können glaube? Gibt mir das Spielen tatsächlich mehr als es mir nimmt? Was ist eigentlich mein Antrieb zum Spielen? "Innerhalb" der Online-Welt scheint ja alles ganz klar: man ist dauernd beschäftigt, hat immer was zu tun, klare Anweisungen, eine vereinfachte Welt, laufend Belohnungen, die Bindung an die Gilde etc. Als es mir gelungen ist, mich und das Spiel wenigstens zwischendurch von außen zu betrachten, war gar nichts mehr klar und selbstverständlich. Irgendwann hab ich mich darüber geärgert, daß dauernd sozusagen die Karotte am Stiel vor meiner Nase baumelt; daß es immer zuwenig sein wird, was ich im Spiel erreiche, daß es nie "genug" sein wird, daß man sich abstrampelt wie ein Hamster im Laufrad; daß es nicht genügt, einfach da zu sein; daß etwas zu lesen, Musik zu hören, etwas anzuschauen usw. herabgewürdigt wird zu einer verpassten Gelegenheit, ein virtuelles Item zu ergattern, Dailies zu absolvieren, Punkte zu sammeln etc. Und natürlich auch das Bewusstsein: mit dem nächsten Addon wird wieder alles nutzlos sein, was man ingame erreicht hat. Und die würdelose Panik, wenn mal der Rechner streikt oder Blizzard Wartungsarbeiten durchführt, das hat mir meine Sucht auch bewusster gemacht. Ich habe dann angefangen, Sachen zu machen, bei denen man sich selbst belohnt, für die man praktisch kein "Equip' braucht, kein Wissen um Rotationen etc., das war bei mir Bewegung, also Laufen, Schwimmen, Saunagehen und solche Sachen. Last but not least: in vielen Berichten hier im Forum habe ich mich wiedererkannt. Habe gesehen: ich bin nicht nur als Spieler nicht allein, ich bin auch nicht der einzige Süchtige. Der Entzug ist anfangs hart, weil man das dauernde Denken ans Spielen ausschalten muss und wie gesagt keine Alternativen mehr kennt. In dieser Phase braucht man, glaube ich, Hilfe von Leuten, die den Computer genauso lieben wie der Teufel das Weihwasser. Und, leider, Onlinespielsüchtige haben meistens keine Freunde mehr, sondern nur noch Kameraden. | |
28.03.2011 09:51:31 | ||
Romuald | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 30 Mitglied seit: 04.01.2011 IP-Adresse: gespeichert | Anders gesagt, liebe Sady: Daß dein Freund nicht glauben will, daß ihm jemand helfen kann bedeutet in meinen Augen, daß er die Hoffnung auf eine "Rettung" in der Realität aufgegeben hat, und genau deshalb hängt er am PC wie ein Junkie an der Spritze. Ich glaube, er muß sich bewusst werden, daß das Spielen sein Selbstwertgefühl und seine Lage als realer Mensch nicht verbessert, sondern verschlechtert, weil die Kluft zwischen Ingame und Offline immer größer wird; weil er nicht freier wird, sondern noch abhängiger. Schon ein paar Tage Entzug beweisen ihm seine Abhängigkeit von der Kiste. Diese Abhängigkeit sich einzugestehen ist Voraussetzung dafür, sie bekämpfen zu können. Ich wünsche ihm die Kraft und den Mut, den Kampf zu beginnen. | |
29.03.2011 08:21:24 | ||
Sady | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 3 Mitglied seit: 17.03.2011 IP-Adresse: gespeichert | Ich glaube die klaren Anweisungen sind ein grosses Problem. Er ist chronisch planlos. Schon Fragen wie "Was sollen wir essen?" Kann er nicht beantworten. Was er den nächsten Tag tun möchte oder wie das Wochenende verbracht werden soll, ist für ihn schwierig. Das einzige was er weiss: Wann er auf der Arbeit erscheinen muss und wann sein Raid startet. Könnte also gut sein, dass das Spiel ihm halt gibt, weil es ja vorgegeben ist. Da ich mein Leben plane und ihn dadurch automatisch mit einbinde, wird das sehr angenehm für ihn sein. Aber das kanns ja auch nicht sein. Manchmal mache ich darüber Scherze, dass er so chronisch planlos ist. Und bitte ihn dann doch wenigstens einen Tag in der Woche zu planen, vielleicht auch nur erstmal einen Abend. Von jetzt auf gleich wird das denke ich auch nix. Dann hatte ich die Idee, das wir in den Urlaub fahren könnten. Bagpacking Tour durch die Türkei. Da hatte ich gehofft, dass er dabei mehr Spass am planen findet. Tja, falsch gedacht. Jetzt hab ich eine Route ausgesucht, weil wir sonst noch immer keine hätten und in 4 Wochen gehts schon los. Ich guck mal, ob er die Bustouren allein schafft. Oder auch nur wo wir essen werden abends... Ei, ei ei... Da haben wir ja noch nen ordentlichen Weg vor uns. Einen kleinen Erfolg gibts aber schonmal: Das Telefon ist an wenn der Raid läuft und er geht auch ans Telefon. Whooohooo *Applaus* Habe ihm auch gesagt, dass ich mich hier angemeldet habe, bei unserem Streit neulich. Er war ein wenig irritiert. Ich hatte gehofft, dass er vielleicht neugierig wird und selbst mal gucken kommt. Abwarten :-) | |
01.04.2011 00:12:29 | ||
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