Heute hat ein Mädel geschrieben, dass sie demnächst 14 wird und Onlinesüchtig nach Facebook ist. Daraufhin hab ich mir gedacht: es muss doch ne Möglichkeit geben, unerwünschte Seiten einfach zu sperren. Nach nem ganzen Tag recherchieren und ausprobiern hab ich tatsächlich einen Weg gefunden.
Es gibt einen Datei, die nennt sich 'hosts'. Diese lokale Datei ist dazu da, um Hostnamen (z.B. google.de) in eine IP-Adresse zu übersetzen, und wird vor externen Diensten (wie z.B. DNS) abgefragt. Dass bedeutet: man kann sie so umschreiben, dass anstatt z.B. facebook.com die Such(t)maschine google.de aufgerufen wird. (Man kann sie auch dazu benutzen um Seiten, Popups, Banner, Werbung etc. zu Blocken)
Wo genau sich diese Datei befidet hängt vom Betriebssystem ab. Genaueres dazu hier. Im Normalfall reicht es, die Datei mit dem Editor zu öffnen, und am Ende der lezten Zeile einen neuen Eintrag zu machen.
Wenn man das macht, muss man die Syntax beachten. Jeder Eintrag braucht eine eigene Zeile. Zuerst kommt die IP-Adresse des Ziels, Leerzeichen, die URL die man im Browser eintippt (xyz.de und www.xyz.de sind zwei verschiedene URL und müssen seperat eingegeben werden!). Am Ende der lezten Zeile muss noch ein ENTER hin, so dass der Cursor in der nächsten Zeile steht. Mit # sagt man, dass der Rest der Zeile ignoriert werden soll. Dadurch kann man z.B. Kommentare einfügen. Hier ein Beispiel:
Windows 7 hat was das angeht 2 Macken. Zum einen kann man die Datei nicht einfach mal editieren. Man braucht gewisse Rechte. Diese kann man umgehn, indem man die 'hosts' Datei auf den Desktop zieht, mit dem Editor editiert, und zurück in ihren Ordner zieht. Dabei sollte man aufpassen, dass sie eine Datei ohne Endung bleibt und nicht zu einem .txt Dokument wird. Zum anderen ist es die Tatsache, dass Windows die Datei auf manchen PCs einfach ignoriert. (dass kann auch an einem vorgeschalteten Proxy liegen)
Sollte die o.g. Methode nicht auf anhieb klappen, empfehle ich die verwendung von 'HostsMan', einem kleinen Freeware Programm welches zur Bearbeitung der hosts Datei entwickelt wurde. Download sowie Kurzanleitung findet man hier. Eine ausfürliche Beschreibung gibts auf englisch dort im Forum und in der programmeigenen Hilfe.
Ich habs getestet und bis sehr zufrieden. Selbstverständlich ist das keine echte Kindersicherung, aber um der manchmal etwas schwammigen Disziplin ein wenig unter die Arme zu greifen ist es allemal empfehlenswert. Der größte Pluspunkt ist, dass sich das, im gegensatz zur Saltfield Kindersicherung, nicht in sämtlichen wichtigen Systemdateien einnistet.
Noch nen kleiner tipp: damit das funktioniert sollte der DNS-cache geleert werden. Manuell geht das über cmd-> 'ipconfig /flushdns'. Im HostsMan gibts dafür die 'Flush DNS Cache' Option. Vorher natürlich alle Browser zumachen.
Beiträge: 217 Mitglied seit: 30.11.2010 IP-Adresse: gespeichert
Hi! Kann es sein, dass du mit dieser Anleitung den KiSi-Nutzern (ungewollt) beibringst, wie sie die KiSi umgehen können, indem nämlich nicht mehr die gesperrte WEB-Adresse sondern eben diese Host-Adresse eingegeben wird? Ich bin technisch zu wenig versiert, um beurteilen zu können, ob das geht, aber du wirst es beurteilen können. In meinem Posting an das Mädel habe ich ihr den Einsatz einer KiSi empfohlen, das erscheint mir der direktere Weg zu sein und v.a. muss ja nicht die Facebook-Adresse ganz gesperrt werden, sondern sie muss die Kontrolle über ihre Nutzung bekommen. Gruß vom Peter
Die Saltfield Kindersicherung, die hier empfohlen wird, funktioniert über einen emulierten Proxy, über den ab dann sämtliche Internetkommunikation abläuft. D.h. dass jede Anfrage vom Browser an den eigenen PC (Proxy) geschickt wird. Dieser Vorgang alleine ~sollte~ die hosts.ini übergehn.
Die Antwort aus dem Internet geht ebenfalls über diesen Proxy. Und an dieser Stelle wird gefiltert. Wenn im code der Seite irgendwelche Schlagworte stehn oder die URL auf der Blacklist steht wird der Inhalt einfach geblockt.
D.h. selbst wenn die Adresse via hosts.ini umgeleitet wird, würde die Kindersicherung die eingehenden Daten filtern. (Getestet hab ichs nicht, da ich mir den Saltfield-Mist nicht nochmal antun möchte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Kindersicherung über die hosts.ini arbeitet. Dafür ist die Datei einfach nicht ausgelegt.)
Bezüglich deiner Bemerkung; Jeder muss selber wissen ob er eine Kindersicherung o.ä. nutzen will oder nicht. Sie ist nicht dazu da, um sich einzuschränken, sondern um die Disziplin zu stärken. Wir sind schließlich ein Selbsthilfe-Forum und kein 'wie hinder ich meinen Partner/Kind daran ins Internet zu gehn'-Forum.
Abgesehn davon hab ich hier schon vor nem Jahr oder zwei erklärt, wie man die Saltfield Kindersicherung umgehn kann. (Und wie schädlich sie tatsächlich fürs System ist.)
lg²
:)
EDIT: Kleine Ergänzung, die hosts.ini kann auch dazu verwendet werden um Programmen zu verbieten nach Haus zu telefoniern. Sowas findet z.B. beim cracken von Programmen/Spielen anwendung.
Beiträge: 16 Mitglied seit: 16.02.2011 IP-Adresse: gespeichert
Für mich ich auch eine Kindersicherung einfacher, als eine Operation in den Innereien meines Rechners. Ich probiers jetzt mal mit k9, da für mich als Mac-User Salfeld keine Option ist und die Mac-eigene Kindersicherung schwachsinnig ist - sie blockiert oder stört alle Seiten, die ein Log-in erwarten, also man kann nicht mehr störungsfrei e-mails lesen und schreiben.