Suchen Kalender Galerie | Auktionen | Mitglieder Stats |
Admin |
Chat (0) new User-Map | Passwort zusenden Registrieren |
---|
Forum Übersicht |
Seiten: (1) [1] » |
Co-Abhängigkeit und Helfersyndrom |
PeterHoffnung | ||
---|---|---|
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 217 Mitglied seit: 30.11.2010 IP-Adresse: gespeichert | Hallo! Angehörige von Süchtigen haben es schon schwer genug, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Bitte fasst dieses Posting daher nicht als Provokation auf. Ich halte mich immer wieder in diesem Forum auf, weil mich viele Beiträge in meinem Kampf gegen meine eigene Sucht stärken. Und das, was ich selbst dann hier schreibe, verpflichtet mich zum Durchhalten. So lese ich aber auch immer mal Beiträge, die nichts mit meinem Fall (OSS) zu tun haben und eben auch immer wieder Postings von Angehörigen. Viele schildern wirklich eine Lebenshölle, in die sie durch die Sucht des Partners gekommen sind. Warum verlassen sie diese Hölle nicht, bzw. warum trennen sie sich nicht von dem teuflisch infizierten Partner? Eine Erklärung könnte doch sein: Weil sie sich, trotz allem Schmerz, in der Rolle des potentiellen Retters sehen. Sie machen sich aber damit von der Sucht ihres Partners abhängig, werden gewissermaßen süchtig nach der Rolle des Retters. Das kommt in die Nähe des Begriffs "Helfersyndrom", zu dem bei Wikipedia zu lesen ist: "Laut Postulat bzw. Modell hat ein vom Helfersyndrom Betroffener ein schwaches Selbstwertgefühl und ist auf seine Helferrolle fixiert; das Helfen wird zur Sucht." Nach allem, was ich weiß, gelesen und selbst erfahren habe, wird man eine Sucht nur los, wenn man den Gegenstand der Sucht (hier im Forum also OnlineSex, OnlineSpiele usw.) völlig aufgibt und für immer abstinent bleibt. Das müsste dann für die Rettungs-süchtigen Angehörigen heißen, sich ganz vom Objekt ihres Rettungswillens, also von ihrem Partner zu trennen. Ich bin sehr froh und dankbar , dass ich keinen süchtigen Partner habe, dass er von meiner Sucht nichts weiß und also auch nicht versuchen muss, mich zu retten. Schöne Grüße - und bitte fühlt euch nicht angegriffen! PeterHoffnung | |
24.02.2011 10:17:24 | ||
subbel | ||
Gruppe: Moderator Rang: Beiträge: 251 Mitglied seit: 13.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Lieber Peter, keine Angst, Dein Posting wird sicherlich nicht als Provokation aufgefasst. Im Gegenteil, Du hast größtenteils recht. Mir stellen sich auch die Haare zu Berge, wenn ich manche Geschichten von Angehörigen hier lesen muss. Ich denke aber, es ist für die Angehörige eines Süchtigen unheimlich schwer, diesen Balanceakt zwischen liebevoller Unterstützung und Coabhängigkeit zu bewältigen. Einerseits soll man dem Partner ja unterstützen, andererseits sich nicht selbst dabei aufgeben. Ich für mich selbst hatte mich dazu entschieden, meinem Mann damals eine Chance (ev. noch eine 2., die er zum Glück nicht brauchte) zu geben. Ein Leben mit seiner Sucht erschien mir nach kurzem Zögern nicht lebenswert, auch nicht für die Kinder. Aber so eine Entscheidung ist für eine Mutter mit Sicherheit nicht einfach, das kannst Du mir glauben. Mein Mann gestand mir Wochen später dass ihn genau diese Konsequenz aufrüttelte. Er sei sich sofort bewusst gewesen, wenn er nichts gegen die Sucht tut, wird er mich und seine Kinder verlieren. Aber er gibt auch zu, dass es ihm geholfen hat, dass ich ihn unterstützte, wo immer mir das möglich war. Deshalb ist es für Dich mit Sicherheit schwerer, da Deine Freundin nichts weis. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg beim Ausstieg! LG Karin
| |
24.02.2011 18:30:57 | ||
dreamcatcher | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 53 Mitglied seit: 03.12.2010 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Peter, nein, als Provokation verstehe ich dein posting ebenfalls nicht, eher als ganz legitme Frage, die sich - auch mir - beim lesen vieler Beiträge stellt. Allerdings muss man, denke ich, ganz klar unterscheiden was aufgegeben wird : für den Süchtigen sein "Suchtmittel", d.h in deinem und vielen anderen Fällen das konsumieren von pornographischem Material, Chat´s, Telefonsex etc.(je nachdem) Das mag sehr schwer sein, unbestritten - ABER, es berührt nicht unmittelbar deine Lebensumstände, "Du" wirst dabei weder umziehen müssen, finanzielle Einbußen hinnehmen müssen und und und. Der Partner hingegen, der sich von einem Süchtigen trennt, hat ungleich mehr zu bewältigen und auch zu verlieren. Stell Dir einfach mal vor, die Familie, lass sie noch Kinder haben, lebt in einem Eigenheim etc. etc...ich glaube ich muss hier nicht anführen, wie Trennungen/Scheidungen in solchen Fällen ablaufen... Dabei spreche ich noch nicht mal die Seiten des normalen Alltags an, das heisst z.B Kinder aus einem solchen raus zu reissen, evtl. Schulwechsel u.v.m Ich sage nicht, dass es in so manchem Fall nicht wirklich "gesünder" wäre eine Trennung zu vollziehen - aber ich kann absolut nachvollziehen, dass das Entscheidungen sind, die man nicht so einfach treffen kann. Das ist übrigens, wenn man das mal zuende denkt, auch eine weitere "Zumutung" des Süchtigen gegenüber seines Partners, zumindest was die Tragweite der zu treffenden Entscheidung betrifft, finde ich zumindest. Schöne Grüße ! | |
24.02.2011 19:47:50 | ||
Phoenix | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | Zum Thema Co-Abhängigkeit möchte ich noch eines erwähnen. Es gibt in unserer Gesellschft Süchte die weniger und Süchte, die mehr toleriert werden. Bei Arbeitssucht sagt man gerne auch: der ist aber fleißig, tut viel für die Familie. Bei Co-Abhängigen sagte man oft: das muß Liebe sein, wie die leidet, wie die hofft. Man bekommt massenhaft Trost, Ermutigungen...was meiner Meinung nach für Co-Abhängige genau so fatal ist, als würde ich eime OSS-Süchtigen sagen: "halb so schlimm, er hatte halt ne schwere Kindheit, er kann halt seine Gefühle nicht ausdrücken". Auch der/die Co-Abhängige muß ganz unten sein, um sich der eigenen Sucht zu stellen. Wie bei allen Süchten. Nur der springende Punkt war für mich: was ist noch Liebe, was ist tolerabel, was ich Krankheit, was ich Co-Abhängigkeit. Heute weiß ich, ab dem Moment, wo Liebe weh tut, Liebe erniedrigt, Liebe einen zur Verzweiflung bringt, man die Schuld an sich selbst sucht - ab da ist es Co-Abhängigkeit. Und wenn man merkt, dass man trotz allem diesen süchtigen Partner nicht verlassen kann, 1.000 Ausreden findet um in einer zerstörerischen Beziehung zu bleiben, dann ist das auch typisch für Süchtige. Denn wie bei allen anderen Süchten, kann der/die Co-Abhängige etwas gegen die eigene Sucht tun, wenn man sie erkennt. Sorry, aber als ich meine Co-Abhängigkeit erkannt hatte, im Griff hatte, behandelt hatte, ab dem Moment war auch ein OSS-Süchtiger nicht mehr interessant für eine Beziehung. Denn ohne Süchtigen, kein Co-Abhängiger. Alles Liebe, A.
| |
25.02.2011 00:47:31 | ||
Gast | ||
Gruppe: gesperrt Beiträge: 0 IP-Adresse: gespeichert | :/ ... ich hab schon zu viel erlebt um das so einfach pauschalisieren zu können. z.b. kenn ich leute die mal drogenabhängig waren und diese nur noch gelegentlich und in maaßen nehmen. z.b. kenn ich einen spielsüchtigen der alles an den automaten verloren hat, und mitlerweile nur noch alle jahre mal mit freunden ins casino geht. zu mediensucht im allgemeinen gibts auch genügend beispiele... schließlich kann man sich heutzutage vor medien garnicht schützen. ich weiß, dass das das normalste der welt ist, wenn man gerade verletzt oder verlassen wurde... und gerade das verletzt werden passiert nur zu schnell, wenn mans mit nem süchtigen, z.b. os-süchtigen zu tun hat, siehe aktuelle beiträge... ich beginne langsam an mir zu zweifeln. ständig bin ich anderer meinung als meine umwelt, als die gesellschaft. verlier am ende ich den bezug zur materie? oder besteht die gesellschaft tatsächlich aus individuen, die ihre eigenen aussagen nicht in frage stellen? ich hab einige sachen über süchte im allgemeinen gelernt. 1. die kinder müssen in jedem fall höchste priorität haben und beschützt werden - unabhängig von allem. 2. meißtens ist sich der süchtige nicht im klaren dass er süchtig ist, will es nicht wahr haben oder verdrängt es - z.b. mit der sucht. 3. alle süchte haben eines gemeinsam; ein defizit welches aufgefüllt werden will. 4. eine trennung kann und darf nur die lezte, rationale option sein. muss aber so schnell wie möglich erfolgen, wenn die eigene gesundheit oder die gesundheit der kinder in gefahr ist. 5. aus dem weg gehn, stress vermeiden und sanktionieren ist die effektivste umgangsweise mit sucht. 6. es gibt zwei sorten von süchten. harmlose süchte, z.b. mediensucht, bewegungssucht, arbeitssucht und gefährliche süchte z.b. glüxspielsucht, vergewaltigungssucht. co-sucht stelle ich gleich mit aufopferung oder selbstafgabe. das kann vor allem dann ekelig werden, wenn durch die folgen dieser aufopferung, z.b. burnout, stress oder reizbarkeit die umwelt, insbesondere die familie und kinder leiden oder gewalt erfahren. daher zähle ich co-abhängigkeit zu den gefährlichen süchten. wie schon vor mir geschrieben, ist eine der vorraussetzungen für co-sucht ein schwaches selbstwertgefühl/selbstbewusstsein. eine andere ist mangelnde aufklärung im sinne von nicht wissen wie man mit der situation umgehn soll und nicht wissen was co-sucht ist, bzw dass sowas wie co-sucht existiert. wie vor mir schon gesagt, wird diese sucht von der gesellschaft geduldet weil falsch interpretiert, was definitiv ein gigantischer fehler ist. ich persönlich halte co-sucht für eine auswirkung von charakterschwäche. ich denke dass das eine eher weibliche sucht ist, da frauen eher dazu neigen die unwahrheit zu sagen. dass ist so der grund weshalb ich, wenn ich erkenne dass es sich um co-sucht handelt nicht weiter drauf eingehe. im übrigen ist co-sucht nicht auf den partner begrenzt. die bezugsperson kann genausogut ein kollege, die firma, ein tier oder objekt sein. gerade wenns um die arbeitsstelle geht ist die aussage, sich vom gegenstand der sucht für immer zu verabschieden mit äuserster vorsicht zu genießen. ich bitte euch mir mitzuteilen wenn ich mich irgendwo geirrt haben sollte. ich weis wirklich nicht mehr was richtig und was falsch, was vorne und was hinten ist... | |
25.02.2011 05:45:43 | ||
dreamcatcher | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 53 Mitglied seit: 03.12.2010 IP-Adresse: gespeichert | nun jaaaaaaa..... : ).....bei allem respekt für "freie meinungsäusserung", da hab ich mich wohl verlesen.... wie, co-abhängigkeit, ist mehr eine weibliche sucht (das sehe ich übrigens ähnlich)? ABER, ganz sicher hängt das NICHT damit zusammen, dass frauen weniger die wahrheit sagen (ergo : mehr lügen)so ein quatsch. gelogen wird auf "beiden seiten" und zwar erwiesenermaßen bis zu 200 !! X täglich und wenn wir hier von süchtigen sprechen (oss z.b ist ja nun mehr eine "männliche sucht"), dann kann man das schnell mal potenzieren. mein partner z.b hat zu besten zeiten "münchhausen" um längen geschlagen : ), so viel, dumm und dreist hätte ich gar nicht lügen können (gut ich hatte auch keine sucht zu verbergen) aber auch so, im ganz normalen alltag kann ich da nirgendwo sehen, dass männer grundsätzlich ehrlicher wären (siehe unseren verteidigungsminister, als kl. anekdote am rande, haha...) frauen sind i.d.r harmoniesüchtiger als männer, das ja - und daraus resultiert sicherlich auch ein grund leichter in eine s.g co-abhängigkeit zu rutschen. aber diese mal so schnell küchentisch-psychologisch zu attestieren, da wäre ich auch vorsichtig ! | |
25.02.2011 15:58:40 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Co-Abhängigkeit ist ein weites und großes Spektrum an sich. Ich denke es geht um weitaus mehr als das, was hier aufgeführt und unweigerlich einer Angehörigen den Stempel des Co-seins auf die Stirn drückt, die aus verschiedenen, persönlichen Gründen ihrer Partnerschaft eine wahrhafte Chance einräumt. Wenn ich immer wieder lese, wie super gewisse Verhaltensweisen auf die Angehörigen zutreffen, die ihre Partner nicht aufgeben haben, sich aber aus bekannten Gründen -ich sage mal - "Co-ähnlich" verhalten, dann finde ich es nicht treffend eine "Diagnose" der Co-Abhängigkeit abzugeben! Ist Co-Abhängigkeit nicht weitaus mehr? Unter anderen: Ein Co-Abhängiger erlaubt und gestattet die krankhaften und destruktiven Verhaltensweisen seines Partners und findet immer wieder Entschuldigungen dafür. Ein Co-Abhängiger tut sich sehr schwer dem süchtigen Partner die Konsequenzen für sein destruktives Verhalten spüren zu lassen! Selbst haben sie übergroße Verlassenängste / Verlustängste. Co-Abhängige sind in der Lage sich mehr mit dem Leben des Kranken auseinanderzusetzen als sich über ihr eigenes Leid so bewusst zu werden, dass sie etwas ändern müssen. Sie ignorieren ihren Schmerz und ihre eigenen Bedürfnisse. Und so wie ich es sinngemäß aus dem Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" aufgefasst habe, sind Co-Abhängige sehr damit beschäftigt zu schauen, wie andere auf sie reagieren, ob sie anderen Menschen glücklich und zufrieden machen. Sie wollen immer wieder ermöglichen....... so wie sie ihrem Partner auch -unbewusst- die Sucht ermöglichen. Sie helfen, um ihrer selbst -bestätigung- Willen und um Anerkennung zu bekommen. Wenn ein Co-Abhängiger liebt, hält es für selbstverständlich sich selbstlos aufzuopfern. Das sind nur einige, wenige Faktoren. Um hier zu beurteilen, ob jemand Co-Abhängig ist bedarf es noch mehr. Aber ich möchte darauf nicht weiter eingehen, da das Thema sehr extensiv ist. Nur halte ich es nicht für vorteilhaft schnell zu urteilen wie in etwa: "Hast du dich mal über Co-Abhängigkeit informiert? Lese das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben"!" Peng! Klar, JEDE von uns findet sich in irgend einem dieser Punkte wieder......sind aber nicht Co-Abhängig. Viele Partnerinnen müssen erst begreifen lernen, dass es wichtig ist keine Toleranz und auch kein Verständnis für das absolut destruktive Verhalten des Partners zu zeigen! Das wir erst dann erreichen, dass der kranke Partner gezwungen ist, den Tatsachen ins Gesicht zu blicken!! Und das ist ohne Co-Abhängigkeit möglich, wenn gleich eine nicht weniger nervenzehrende Zeit. Keine OSS wird sich von heut auf morgen in Luft auflösen und ins Nirwana verschwinden. Auch diese Suchtkrankheit braucht Zeit zu heilen. Darüber ist sich jede Partnerin bewusst. Über dieses Bewusstsein hinweg wird entschieden, ob die Partnerschaft eine Chance bekommt oder nicht. Wenn der betr. Partner dann bereit ist einen Ausstieg anzugehen, werden auch damit nicht gleich alle Sorgen und Schmerzen vom Tisch sein! Auch das wissen wir alle. !!Ich schreibe von Betroffenen, die sich ihrer Sucht bewusst sind und auch ernsthaft angehen wollen!! Ich bleibe meinem Standpunkt treu, dass Angehörige sich von ihren betr. Partnern trennen müssen, die keine Einsicht zeigen und ihre Partnerinnen nur "hin halten"! Ich denke, wir dürfen hier nicht alle "Fälle" pauschalisieren! Es gibt sicher einige Beziehungen hier im Forum, die gute Chancen haben auf eine liebevolle und vertrauensvolle Beziehung ohne OSS! Ebenso welche, in denen jegliche Chance eine vergebliche Liebesmüh ist, da der betr. Partner keine Einsehen hat. Sicher kann es schon mal vorkommen, dass eine Angehörige das eine und /oder andere Co-ähnliche-Verhalten an den Tag legt, OHNE aber gleich selbst krank zu sein, oder dass der Betroffene selbst noch in alte Verhaltensmuster rutscht und er trotzdem diese / eine Chance verdient und mit Unterstützung weiter an seinem Ausstieg arbeiten kann! Eines aber bleibt unter dem Strich immer gleich: Die OSS ist für eine Angehörige eine kraftraubende, nervenzehrende Zeit in der wir das Gefühl haben den Boden unter den Füßen weggezogen zu bekommen. Sie ist immer das, was sich aus den Berichten hier unschwer erlesen lässt. Ich möchte hiermit auch ein wenig Mut den jenigen Angehörigen machen, die ohne Co-Abhängigkeit einen Weg gehen, der ebenso beschwerlich ist, wie der einer Co-Abhängigen. Wir müssen nicht gleich ein Helfersyndrom oder schwaches Selbstwertgefühl haben, nur weil wir nicht aufgeben und weiter an unseren Partner glauben! Das ist zumindest meine Meinung. Subbel hat es so treffend beschrieben: .....es ist für die Angehörige eines Süchtigen unheimlich schwer, diesen Balanceakt zwischen liebevoller Unterstützung und Coabhängigkeit zu bewältigen. Einerseits soll man dem Partner ja unterstützen, andererseits sich nicht selbst dabei aufgeben. Grüße von der """ex-rettungssüchtigen Partnerin""" -die ich dann ja hätte sein müssen- die wie viele andere hier auch das Optimum an Hilfe gegeben hat, ohne sich je selbst aufgegeben zu haben!!! Denise
| |
25.02.2011 18:42:36 | ||
Gast | ||
Gruppe: gesperrt Beiträge: 0 IP-Adresse: gespeichert | dem stimm ich voll zu. ich möchte eine aussage zurücknehmen; und zwar die, dass co-süchtige ein schwaches selbstbewusstsein/selbstwert gefühl haben. diese aussage ist zu pauschal. d.h. wenn man sucht wird man auch das gegenteil finden. einen verdacht auf co-sucht hab ich immer dann, wenn jemand schreibt, dass er die briefe, chat-logs, emails oder sonstiges von dem süchtigen partner liest. dies gehört meiner meinung nach nicht zu einer rationalen oder liebevollen reaktion. erst wenn dies und andere wie o.g. faktoren zusammenkommen, spreche ich von einem begründeten verdacht. @dreamchatcher bezüglich der unwahrheit hab ich mich nicht präzise genug ausgedrückt. was ich meine ist, dass frauen, wenn ihnen was nicht passt, dazu neigen diesbezüglich kein gespräch zu suchen. sie fressen es lieber in sich hinein. männer hingegen suchen in soeiner situation eher das gespräch. vieleicht wäre 'Unerlichkeit' ein besseres wort dafür... mit lügen hat mein gedankengang jedenfalls nix zu tun. wie du schon sagtest, tun sich die geschlechter beim lügen nicht viel. | |
25.02.2011 23:52:18 | ||
Phoenix | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | Co-Abhängigkeit ist eine psychische Störung. Ein Co-Abhängiger "kann" ohne Süchtigen nicht leben. Wenn kein Süchtiger am Horizont, dann gibt es keinen Co. Aber ein co-abhängiger Mensch hat feine Antennen, und findet easy einen Süchtigen um zu helfen, retten und als Opfer endlich dazustehen. Bei den Millionen Alkoholikern, Drogensüchtigen, Arbeitssüchten, Onlinesüchtigen, Spielsüchtigen und andern Süchten, ist die Zahl der Co-Abhängigen nicht zu unterschätzen. Auch ein Mensch, der süchtig nach Liebe, Anerkennung, Opferrolle ist, ist auch ein Süchtiger. Und wie alle Süchtigen, wird ein/eine Co-Abhängige auch in der Sucht verharren, da der Ausstieg sehr sehr schwer ist. ALs ich mich trennte, hatte ich sogar körperliche Entzugserscheinungen. Ich hütete mich, wieder Kontakt zu dem Süchtigen zu haben, da er wie eine Droge in meinem Leben war. Du schreibst:einen verdacht auf co-sucht hab ich immer dann, wenn jemand schreibt, dass er die briefe, chat-logs, emails oder sonstiges von dem süchtigen partner liest. dies gehört meiner meinung nach nicht zu einer rationalen oder liebevollen reaktion Briefe, Mails lesen macht noch keine Sucht. Sondern die Reaktion darauf, zeigt ob Co-Abhänigkeit besteht. Eine Frau ohne Sucht geht, oder erwartet Veränderung. Eine Co-Abhängige, liest, immer wieder, spricht von Trennung, kann aber nicht gehen, weil die eigene Sucht sie "zwingt" zu bleiben. Denn Co-Abh. fühlen sich in der Opferrolle wohl, flirten mit dem eigenen Leid, vergleichen "mein Leid mit ihrem Leid". Ich las mal: "wenn mein Partner so weit gehen würde, wie der Partner von Amalia, dann erst würde ich gehen." Also die Bereitschaft Opfer zu bleiben ist enorm. Manche Co-Abh. belügen sich selbst, tolerieren Kondome im Auto des Partners, suchen Ausreden für benutze Kondome im Jacket des Partners usw. Und nicht nur das, Co-Abhängige sind nicht nur psychisch krank, sondern es manifestiert sich auch körperlich: Gewichtsprobleme, Haarausfall, Magenschmerzen, Magenbluten, Schwindel, Herzprobleme, Kreislaufprobleme. Und Co-Abhängige neigen eher zu Selbstmord, als der Süchtige selbst. Da ich die Krankheit sehr gut kenne, ärgert es mich ein bisschen, dass manche denken, diese Krankheit sei eine Lappalie, oder gar Liebe. In diesem Sinne, suchtfreie Zeit, A.
| |
28.02.2011 21:32:02 | ||
Thread-Info | |
---|---|
Zugriff | Moderatoren |
Lesen: alle Schreiben: Benutzer Gruppe: allgemein | keine |
Forum Übersicht |