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Beiträge: 217 Mitglied seit: 30.11.2010 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo! http://www.stern.de/wissen/mensch/zielscheibe-gehirn-wie-sucht-funktioniert-608293.html Das ist erst einmal ein Link zu einem Artikel aus dem Stern, in dem ich vieles gefunden habe, was in mir schon lange rumort hat. Ich versuche mal kurz zusamen su fassen: Ich glaube nach 10 Jahren OSS und dem Kampf dagegen seit ca. 5 Jahren (mit einigen wenig dauerhaften Siegen und vielen Niederlagen), dass ich mich beim Kampf gege die OSS weniger um die Inhalte dieser Sucht (SexChats mit und ohne Cam, aber immer mit Selbstbefriedigung), als um den Ablauf der Sucht kümmern muss. Und ich muss kapieren, dass das ein Kampf ist bis an mein Lebensende. Die Inhalte haben die Reizbahn geschaffen, die die Sucht auslöst, die Sucht selbst aber konzentriert sich auf ihre eigene Erhaltung als selbständige Macht in mir. Es ist ihr egal, ob ich Sex oder Alk oder WOW mag, ich muss sie nur immer füttern. Diese Fütterung bewirkt den eigentlichen Kick, die kurzen, heftigen Glücksmomente, in meinem Fall also das ansteigende Hochgefühl vor dem Orgasmus im Chat. Danach bricht ja das ganze Konstrukt erst mal zusammen. Wenn es mir gelänge, dieses Glück als etwas Negatives zu empfinden, könnte ich mir wohl helfen. Den Anfang davon probiere ich: Wenn die Lust auf OS kommt, sage ich: Stopp Sucht! und mache mir klar, dass ich auf eine Weiche zufahre. Damit blockiere ich die weiteren Fahrt auf der Reizbahn und ihre noch weitere Verfestigung. Ich muss versuchen, in meinem weiteren Leben diese Reizbahn zu blockieren, so wie man die Zufahrt zu einem gefährlichen und kontaminierten Gelände sperrt. Deinstallieren kann ich diese Bahn wohl nicht, ich kann nur versuchen das Gelände zu sichern und abzugrenzen. Diesen Vorgang gibt es auch bei Fremdkörpern, die in den Körper eingedrungen sind: Sie werden ab- und eingekapselt und sind dann ungefährlich. Aber sie sind weiter da. Die Sucht muss in eine dauerhafte Quarantäne! Ich hoffe, das ist nicht zu verworren geschrieben - der Stern-Artikel ist es jedenfalls nicht. Ich sollte außerdem noch sagen, dass mir die Salfeld-KiSi sehr hilft, obwohl mir die Sucht immer wieder Wege gezeigt hat, wie ich sie umgehen kann. Aber ich geben den Kampf nicht auf. Uns allen alles Gute! PeterHoffnung
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