Beiträge: 4 Mitglied seit: 09.11.2010 IP-Adresse: gespeichert
Seit mittlerweile 6 Tagen versuche ich gut zu mir zu sein, um den Blickwinkel von ihm auf mich verändern. Ich komme spät nach Hause, schlafe früh so lange bis er aus dem Haus ist. Mache all das, was ich letztens so schrieb.
Meine vor 6 Tagen an ihn gestellte Bedingung: Bis zum 31.12.2010 ist er in stationärer Therapie. Dann will ich den Weg gemeinsam mit ihm durch seine Sucht gehen.
Nun passiert folgendes: Er zieht sich immer mehr von mir zurück. Ich glaube er geht derzeit nicht mehr ins Internet. Am 23.11.2010 hat er seinen ersten Therapietag.
Ich finde, er müsste sich bis dahin mehr um mich bemühen. Aber nichts! Kaum noch Wortwechsel zwischen uns. Ich bin noch so voller Wut, Enttäuschung und Trauer. Wenn ich mit ihm darüber sprechen will, dann muss immer ich den Anfang machen. Von ihm kommt gar nichts. Die Gespräche verlaufen auch schnell im Sand. Er schaut mich sehr traurig an, sagt dass es ihm alles leid tut. Das nützt mir jedoch nicht viel. Es ist einfach zu wenig. Wo ist die Reue, die Verlustangst...
Es gelingt mir einfach nicht die Gedanken auf mich und mein Wohlbefinden zu richten. Letztens schrieb jemand, dass ich wissen muss ob ich ihm die Chance noch geben will. Nach 6 Tagen Abstand bin ich mir nicht mehr sicher. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen. Die letzten 3 Jahre waren schön aber auch so anstrengend. Es tut mir jedoch so leid, wie alles gekommen ist. Ich komme mir so schuldig vor, jetzt zu handeln, ihm das Ultimatum gesetzt zu haben, dass sich was ändert. Ich finde er leidet sehr darunter. Ich fühle mich manchmal so kaltherzig.
Ich verliere mit Abstand von ihm auch den Bezug zur Realität. Plötzlich bin ich mir nicht sicher, ob ich aus einer Maus einen Elefanten mache. Vielleicht ist es mit seiner Sucht ja gar nicht so schlimm, wie ich es interpretiere? Vielleicht werde ich es bereuen so früh aufgegeben zu haben. Was wenn ich so süchtig wäre und mir steht niemand zur Seite, oder verlässt mich. Hilfe, ich glaube ich drehe durch.
Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
NA ENDLICH!!!! Ich habe sehr auf diese Frage und Selbstreflektion gewartet! Frage Dich das wirklich mal allen Ernstes! Und dann beginne, Dich mit der Krankheit Onlinesexsucht auseinanderzusetzen! Informiere Dich und erwarte nicht, dass Dein Mann vor Dir auf den Knien rutscht!
Versuche mal, ein ganz kleines bisschen auch an Deinen Mann zu denken und nicht nur an Dich! Versetze Dich in seine Lage!
Letztlich wirst Du an einen Punkt kommen, an dem Du Dir selbst die Frage beantworten musst, ob Du mit Deinem Partner gemeinsam aus dieser Sucht aussteigen willst oder ob Du in den Sack haust. Erst wenn Du diese Entscheidung getroffen hast, habt Ihr überhaupt eine Chance!
Alles Gute! G.
bearbeitet von gabriele_farke am 17.11.2010 21:18:13Gabriele Farke (HSO e.V.)