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Beiträge: 1 Mitglied seit: 30.09.2010 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo, ich will mich kurz vorstellen. Ich bin 28, männlich und würde mich als online- insbesondere onlinesexsüchtig bezeichnen.
Diese Sucht äußert sich darin, dass ich alle paar Tage entgegen meinen eigentlichen Absichten stundenlange Internetsessions mache, um nach den neuesten Pornofilmen zu „recherchieren“ und diese runterzuladen und zu „konsumieren“. Dabei gehen dann regelmäßig (ca. alle 3 bis 7 Tage) 6 und teils noch viel mehr Stunden für diese sinnlose Beschäftigung drauf. Außerdem ziehe ich mich dabei regelmäßig aus dem echten Leben zurück.
Der Drang ins Internet zu gehen und mir solche Filme anzugucken ist immer dann besonders stark – hab ich an mir beobachtet – wenn ich mich z.B. einsam fühle, gedrückte Stimmung habe, Stress habe und ich der realen Welt quasi entfliehen möchte. Die Pornofilme sind also wie eine Droge zum Stressabbau, zur Realitätsflucht.
Eigentlich möchte ich aber diese Filme gar nicht sehen – aus vielerlei Gründen nicht - und dennoch habe ich mich mittlerweile so daran gewöhnt, dass ich mich nicht im Stande fühle, damit einfach aufzuhören.
Das liegt auch daran, dass Pornos für mich – traurig aber wahr – die einzige sexuelle Aktivität sind, denn ich bin dass, was man als „Absoluten Beginner“ bezeichnte – ich habe so gut wie keine Beziehungserfahrung oder sonstige Erfahrungen im Verhältnis zu Frauen. Und Pornos tragen da nicht unbedingt zur Verbesserung dieses Umstands bei – eher im Gegenteil prägen Sie meine Vorstellungen von Frauen in einer negativen Weise – auch wenn ich versuche distanziert zu dem zu sein, was ich in der Pornos sehe.
Ich wüsste im Augenblick kaum einen alternativen Weg der sexuellen Befriedigung und daher weiß ich auch nicht wie ich den Ausstieg aus dieser Sucht bewerkstelligen soll.
Insgesamt gesehen fällt es mir schwer einzuschätzen, inwiefern die Onlinesexsucht das Hauptproblem oder eher einen Teilaspekt darstellt. Ich denke aber dass es sich um einen Teilaspekt handelt, der an weitere Faktoren gebunden ist. Mein Hauptproblem besteht wohl darin, dass es mir sehr schwer fällt zu Frauen echte Beziehungen aufzubauen, da ich sehr schüchtern bin, unerfahren bin und lange Zeit Komplexe hatte gegenüber Frauen. Daher ziehe ich mich – gequält vom Gefühl der Einsamkeit zurück und versuche mich mit Internet und Pornos abzulenken. - was das Problem aufrecht erhält, da ich dadurch wieder Komplexe, Einsamkeit etcetera in mir hervorrufe. Ja der Faktor Ablenkung und Realitätsflucht scheint mir doch wesentlicher zu sein, als die einfache Selbstbefriedigung. Ja, allgemein fällt es mir oft schwer das nötige Selbstvertrauen und die Motivation aufzubringen welche ich brauche, um den Anforderungen des Alltags gerecht zu werden -hier liegt wohl mein eigentliches Problem.
An sich kann ich das Suchtproblem und die Mechanismen rational ganz gut verstehen, aber wenn alle paar Tage der Drang wieder hochsteigt, handel ich dann wieder irrational und entgegen meiner eigentlichen Absicht . Auch weil ich nicht weiß wie ich dem Drang sonst begegnen soll.
Ich fühle mich abhängig, eingeschränkt und unfrei durch diese Sucht und möchte mich gerne davon befreien und gleichermaßen meinem Leben einen neuen Anschub geben. Danke für's lesen und für Feedback.
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