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Rückfall nach einem Jahr ohne. |
Eldrig | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 23 Mitglied seit: 22.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Als Single habe ich über 20 Jahre Pornos gesehen und als ich dann meine Freundin kennengelernt hatte war das leider immer noch ein Teil von mir und ich konnte damit noch nicht aufhören. Dann nach einem halben Jahr gab es den grossen Knall, als meine Freundin meine Sammlung entdeckt hat. Danach zog sich das Elend noch ein 3/4 Jahr hin in denen ich auf youtube, filme wie shortbus oder den Rechner meines Bruders ausgewichen bin. Ich hatte immer das Problem offen zu meiner Freundin zu sein. Ich habe einen Kloß im Hals fühle mich schlecht, habe magenschmerzen aber so unüberwindliche Hemmungen das ich es kaum schaffe darüber zu sprechen und von meiner Seite aus geht das gar nicht, da muss es erst richtig knallen. Nach einer 3 Monatigen Beratung die uns geholfen hat und einigen Sitzungen bei einer Psychologin, die uns aber nicht wirklich weitergebracht hat war dann erst mal 1 gutes Jahr ruhe. Zuhause haben wir die Kindersicherung 2009 installiert und tut ihren dienst sehr gut. Ich hätte nie gedacht das ich mal auf das Handy ausweiche. Mein Handy war nicht richtig kompatibel zu Bild-Mobil und die automatische Internet einrichtung funktionierte nicht. Dachte aber immer das es nett wäre auf den Handy Internet zu haben, für Wikipedia, Google Map und imbd. Vielleicht habe ich mir auch was vorgemacht und unterschwellig gab es noch einen anderen Grund. Ich habe immer mal sporadisch im Internet nach Tipps gesucht und in einem Beitrag den entscheidenden Hinweis gefunden. Dann bin ich aber nach kurzer Zeit abgedriftet in die Handy Version von [Bitte keine Adressen von Pornoseiten hier posten!!!]. War mal wieder nicht in der Lage darüber zu sprechen und habe nach etwa 2 Wochen (ich kann mich an den Zeitraum nicht mehr so ganz erinnern) wieder damit aufgehört. In der Zeit habe ich die Internetverbindung auch mal lahmgelegt, aber wieder eingestellt wenn mich die Sucht gepackt hatte. Am ende habe ich die Internetverbindung lahmgelegt und den Text aus dem Internet den ich auf den Firmenrechner gespeichert hatte mit allen Einstellungen und Codes gelöscht. Danach war das vorbei und ich habe bilder aus dem Internet auf der Arbeit angesehen. Erst wallpapers, dann Bilder aus Pornos und dann wieder Wallpapers nachdem es für mich, meiner Moral und meinem Gewissen so schlimm wurde das ich es doch geschafft hatte zumindest die Bilder aus den Pornos sein zu lassen. In der ganzen Zeit habe ich es wieder nicht geschafft mich meiner Freundin zu öffnen und nach einem Jahr welches recht gut lief habe ich irgend wie auch nicht mehr an die Möglichkeit gedacht mich an dieses Forum zu wenden. Das wird mir hoffentlich eine Lehre sein. Hier könnte ich mich ja auf jeden Fall melden wenn ich noch mal rückfällig werden sollte. Ich weiß im nachhinein gar nicht warum ich das nicht gemacht habe. Von der Zeit mit dem Handy lagen auch noch einige Pornos auf dem Handy von denen ich nichts wusste (ich bin nicht nur pervers, dreckig, verklemmt und ohne Selbstbewusstsein sondern irgend wie auch dämlich). Meine Freundin glaubt mir das natürlich nicht und denkt die habe ich mir die ganze zeit reingezogen. Ich hatte das mit dem Handy auch verdrängt und kann mich gar nicht mehr an die Pornos erinnern die ich da gesehen habe im Gegensatz zu den Pornos aus den 20 Jahren als Single. Jetzt gab es wieder ein riesen Knall mit meiner Freundin und sie denkt sich noch viele andere dinge, die aber nicht stimmen. Z.B. denkt sie ich habe noch irgend wo nen Speicherchip oder DVD mit Pornos drauf versteckt, aber das stimmt nicht. Ich sah die OSS immer als Primärproblem, aber langsam dämmert es mir, das die Verheimlichungen das ungleich größere Problem ist. Wenn ich es wirklich schaffe meiner Freundin alles offen zu sagen würde ich das OSS Problem auch in den Griff bekommen habe ich das gefühl. Das Problem ist auch unabhängig von oss und übergreifender. Ich habe fürher in der Arbeit teilweise komplexe bekommen wenn ich nur dienstlich was ernsteres mit irgend wem besprechen musste am Telefon. Das mit den Pornos konnte ich fürher niemandem sagen und auf der Arbeit habe ich schon immer viel im Internet gesurft aber das auch immer schlimm gefunden und mit allen mitteln verheimlichen wollen vor den kollegen. Gestern habe ich mal testweise einen Arbeitstag ohne Private Internetnutzung eingelegt und mir ist stärker als sonst aufgefallen, dass mein kollege neben mir ständig irgend welche news über fussball und andere news gelesen hat und als ich an einem Büro vorbei gekommen bin habe ich jemanden mit dem Rücken zur Tür sitzen sehen vor einem Browser Game... Bei dem Handy was ich jetzt habe war der Internetanschluss ja schwierig einzurichten. Aber das Handy geht manchmal einfach aus, die I taste geht nicht mehr so richtig und der akku ist schnell alle. Wenn ich mir mal ein neues Handy kaufen sollte würde mich interessieren ob es Handys gibt bei denen jemand anderes den internetzugang per passwort sperren kann? Dann habe ich das Problem, dass auf meinem Rechner der Datenmüll von über 10 Jahren liegt. Ich habe immer größere Festplatten gekauft und diese zusätzlich eingebaut. Der Datenwust ist so groß, dass ich angst habe irgend wo liegt noch etwas, meine Freundin findet es und denkt ich schau mir das ständig an. Wenn ich an die Videos denke die noch auf meinem Handy lagen nicht unbegründet. Ich habe sogar Angst das vielleicht noch irgend wo zur Bestätigung der Theorie von meiner Freundin noch ein Datenträger mit Pornos von Früher liegt und von ihr gefunden wird, aber das kann ich eigentlich wirklich ausschliessen. Ich hatte nur 4 oder 5 DVDs früher mit diesen my plaything filmen aus edonkey runtergeladen und auf DVD gebrannt. Ich hatte aber auch normale Filme (und in deutlich größerem Umfang) runtergeladen und auf DVDs gebrannt und nicht das in den Stapeln solcher gebrannter Filme noch eine von den Pornos liegt? Meine größte Herausforderung zu der ich hilfe gebrauche könnte wäre jetzt ehrlich sein. Ich denke dann schaffe ich auch alles andere.
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18.08.2010 09:59:31 | ||
Dormarth | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 225 Mitglied seit: 27.01.2010 IP-Adresse: gespeichert | Hallo, also ich würde sagen sprich mit deiner Freundin darüber. Sprecht euch aus, ob sie einen Rückfall verkraften würde und darüber mit dir sachlich sprechen könnte. Ich sage dir als Angehörige, dass irgendwann bei mir auch nicht mehr die Sucht das Hauptproblem war, sondern die vielen Lügen. Dieser Vertrauensbruch der letztendlich bis auf Null ging. Oder das Vertuschen, obwohl ich es eh schon spürte. Ich weiß nicht, wie es bei anderen war. Aber bei uns drehte sich die Lügenspirale weiter. Und ich so ganz ohne Vertrauen hatte auch schon mehr reininterpretiert, als vielleicht ist. Jedenfalls hatte er dann eine Chatbekanntschaft und als ich mal fragte, was die beiden denn so schreiben, eine für mich sehr harmlose Frage..hm, da hat er sich in einen Strudel reingeredet, der so gar nicht war. Und wumm...da gingen die Alarmglocken los. Letztendlich kam raus, dass die ihn angemacht hatte und er Angst hatte mir das zu erzählen, weil es bei uns nicht so toll läuft..eben wegen dem Vertrauen. Allerdings habe ich ihn gleich mal drauf aufmerksam gemacht, dass er sich alle Optionen offen ließ und mich das wütend machte. Noch dazu wo ich weiß, dass diese Sucht mehreres beinhalten kann und ich dachte, na toll..jetzt wird das auf nen Chat verlagert. Und mir wäre es lieber gewesen, er hätte mir das gleich gesagt, anstatt mal wieder zu verheimlichen. Da gab es einen großen Krach. Denn im Nachhinein kann man vieles sagen. Ich weiß heute noch nicht, ob diese Version so stimmt. Vielleicht hatte sogar er begonnen und wollte mal wieder vertuschen. Denn wozu lässt man sich sonst alle Optionen offen? Und die Situation ist von daher blöd, denn sagt er mal die Wahrheit, dann kann ihm passieren, dass ich es nicht glaube. Ja, das hat leider viel kaputt gemacht. Und kaum war ich dabei mich vertrauensmäßig zu erholen, kam der nächste Knall. Deswegen rate ich euch zu einem offenen Gespräch. Ich denke deiner Freundin wird es auch lieber sein, wenn sie nicht angelogen oder hintergangen wird. Du kannst z.B sagen, dass du dir das reichlich überlegt hast und gern ehrlich sein möchtest. Und wie du nach einem Rückfall auf sie zugehen sollst. Wegen den Datenträgern hm. Das würde ich ihr auch sagen. Das du die ganze Zeit grübelst, ob was noch wo sein könnte und dies nicht mehr weißt. Und da du geschrieben hast, sie denkt sich du würdest Speicherchips oder Dvd´s verstecken..warum geht ihr dann nicht mal beide auf die Suche danach? Dann hat sie ihren Frieden und du kannst auch gelassener sein. Ich wünsch euch viel Glück! lg Dormarth
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18.08.2010 16:05:18 | ||
Eldrig | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 23 Mitglied seit: 22.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Bei den Gesprächen mit meiner Freundin wirkt es sogar so, als wenn Sie einen weiteren Rückfall gar nicht sooo schlimm finden würde, hauptsache ich sag ihr sofort bescheid. Oder anders gesagt, ihr ist das Vertrauen und die Ehrlichkeit noch wichtiger als die OSS an sich. Aber offen alles auszusprechen ist irgend wie ungleich noch schwieriger als von der OSS weg zu kommen, dass kommt mir jedenfalls so vor.
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18.08.2010 17:04:23 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Ich glaube, dass Männer grundsätzlich die Lügerei und Heimlichtuerei lange nicht so ernst nehmen wie wir Frauen. Worin mag das begründet sein? Was wäre für DICH denn schlimmer, Eldrig. Wenn Deine Freundin Dich ständig anlügen und hintergehen würde oder wenn sie ein Problem mit ihrer Sucht hätte? Das Vertrauen wieder aufzubauen, wenn man viele Jahre gelogen hat, ist ganz schön schwer. Manchmal gelingt es gar nicht mehr, jedenfalls nicht so wie es früher mal war. Wärst Du aber auf sie zugegangen und hättest ihr gesagt, dass Du wieder ein Problem mit OSS hast, wäre alles noch früh genug gewesen! Ich kann gut verstehen, dass Deine Freundin Dir die Lügen viel weniger verzeihen kann als die Sucht. Die Lügen kommen nämlich aus Dir selbst, Du sprichst sie nicht gegen Deinen Willen aus. Bei der OSS ist das anders, da steuert die Sucht Dein Handeln. Wenn Du es wirklich packen willst, Eldrig, dann wirst Du ein ehrlicher Mensch werden müssen! Du weißt, ich unterstütze Dich gern dabei, wenn Du willst. Alles Gute! G.
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18.08.2010 17:41:53 | ||
Little Bill | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 13 Mitglied seit: 25.07.2010 IP-Adresse: gespeichert | Absolute Ehrlichkeit ist unbedingt notwendig in einer tatsächlichen Erholung von der Sucht. Genau so wie es für eine gesunde Beziehung notwendig ist, immer ehrlich zu sein. Wir Menschen sind mit Intelligenz gesegnet, was in manchen Fällen auch eher ein Fluch ist. Denn diese Intelligenz erlaubt es dir deine Handlungen aus anderen Augen wahrzunehmen. Und dies wiederum ermöglicht dir diese Wahrnehmungen zu täuschen. Noch viel schlimmer: Als jemand der eine Sucht entwickelt hat, hast du auch gelernt wie du deine eigene Wahrnehmungen manipulieren kannst. Diese Fähigkeit hat es dir erspart, sehr viele ungemütliche Momente zu erleben. Zu Zeiten wenn du Konflikte minimiert hast bzw. aus dem Weg gegangen bist, weil du diese Täuschen dazu genutzt hast die Realität zu verändern. Es hat dich davor bewahrt, vollkommene Verantwortung für die vielen Dinge, die du bisher getan hast, zu übernehmen. Und da es eine emotionale unreife Person benötigt, um sich selbst täuschen zu können, wirst du diese Fähigkeit als etwas Gutes erlebt haben. "Wenn ich vorsichtig bin, kann ich ungestraft davonkommen. Wenn ich an meiner Lüge festhalte, kann sie nichts das Gegenteil beweisen. Ich habe meine Beziehung gerettet, weil ich sie von der Wahrheit abgelenkt habe." Durch Heimlichtuerei und Täuschung verhinderst du negative Emotionen, was dazu führt dass du du die Anwendung dieser Täuschung als Erfolg verzeichnest. Aber die Benutzung von Täuschung um sich selbst von Verantwortungen zu entlasten ist keine gute Sache. Der "Erfolg" ist nur von kurzer Dauer, selbst wenn Heimlichtuerei es dir erlaubt, dauerhaft der Verantwortung für dein Handeln zu entkommen. Um es dramatisch auszudrücken: Im Grunde genommen hast du deine Seele (Rechtschaffenheit, Ehre, Aufrichtigkeit, etc.) für eine Frei-von-Verantwortung-Karte verkauft. Das ist der Teil, den viele Menschen nicht verstehen. Bis jetzt hast du Ehrlichkeit (oder Täuschung) als ein reagierendes Werkzeug benutzt, um dir zu helfen dein Leben zu bewältigen. Du hast Ehrlichkeit dazu genutzt, um das Risiko abzuschätzen. "Was könnte passieren, wenn ich die Wahrheit erzähle? Wenn ich mit der Wahrheit herausrücke, wie könnte Täuschung nutzen um zu vermeiden, dass ich vollständige Verantwortung übernehmen muss. Wenn ich lüge, wie hoch sind die Chancen, dass sie mir dahinter kommt?" Dieser Art von Denkprozess muss aufhören. Genau genommen müssen in Zukunft alle Alarmglocken läuten, wenn du wieder damit anfängst solche Gedanken zu haben. Solche Gedanken sollten in dir die Erkenntnis auslösen, dass du dich wieder auf dem Weg zu einer destruktiven Entscheidungsbildung befindest und dass du sofort etwas dagegen unternehmen musst. Am besten fängst du damit an dir über deine Heimlichtuerei in deinem alltäglichen Leben bewusst zu werden. Wann und wie nutzt du Täuschung in deinem Leben? Mehr dazu in den Übungsaufgabe ganz unten. Was ist absolute Ehrlichkeit? Zuerst einmal was es nicht ist: Absolute Ehrlichkeit bedeutet ironischerweise nicht die ganze Zeit ehrlich zu sein. Es gibt Zeiten fürs Lügen. Wenn die Wahrheit unnötigen Schmerz für diejenigen verursachen würde, die sie hören müssen. "Magst du mein Bild, Papa?" "Schatz, sehen meine Haare heute gut aus?" "Danke, ich liebe das Geschenk" Es gibt Zeiten, an denen es angemessen ist zu schwindeln. Absolute Ehrlichkeit definiert sich nicht anhand was andere sehen oder beweisen können. Es wird nicht durch den Verdacht von andere bestimmt. Es wird nicht von den Wahrnehmungen anderer bestimmt. Es wird nicht durch das, was man begründen und rationalisieren kann definiert. Das alles ist nicht vordergründig. Stattdessen geht es darum zu lernen, wie man mit sich mit sich selbst verständigen muss. Eine ausreichendes tiefgründiges Bewusstsein über die Spiele, die du in deinem Kopf spielst, zu entwickeln. Es geht um die Erfassung des Konzepts der Wahrheit. Der Forscher seines eigenen Lebens zu sein. Die Nuancen seiner Gedanken zu erlernen. Aber es benötigt Zeit um das zu meistern. Hier mal ein Beispiel: Du bist mit deiner Partnerin beim Essen und hast mit einer deiner Fantasien zu kämpfen. Ihr habt eine attraktive Bedienung und ein paar Tische weiter sitzt eine weitere attraktive Frau. Du merkst dass deine Gedanken sich darum drehen, heimliche Blicke auf diese Frauen zu werfen. Du wirst dir bewusst, dass dies unangebracht ist und weist nicht was zu tun ist. Ehrliche Option 1: Du bremst dich selber. Du zwingst dich damit aufzuhören, ihnen hinterher zu schauen. Aber dir ist bewusst, dass dies oft noch intensivere Gefühle erzeugt (der Drang um nochmal hinzusehen, der Druck um nicht wieder hinzusehen, der Scham weil man hinsehen will, der Scham dass das überhaupt ein Problem für dich ist). Aber nehmen wir an du wählst diese Option aus. Du zwingst dich nicht mehr hinterher zu schauen und beschäftigst dich wieder mit deiner Partnerin. Was sind die Folgen? Du warst insofern ehrlich, weil du nichts getan hast, was die Werte deine Partnerin verstoßen würde (zumindest wissentlich). Du hast die Situation durch Druck in den Griff bekommen. Du warst erfolgreich. Alleine. Ein weiterer Auslöser bewältigt. Kein Schaden. Kein Verstoß. Ehrliche Option 2: Du erzählst deiner Partnerin dass du mit zwanghaften Gedanken kämpfst. Du erzählst ihr, dass du enttäuscht bist, dass du gerade diese Gedanken hast, aber sie sind nichtsdestotrotz hier. Du erzählst ihr, obwohl du noch nicht genau weist wie du sie stoppen kannst, dass du dich dazu zwingen wirst, diese Gedanken nicht auszuleben und an der bisherigen Unterhaltung zwischen euch beteiligt bleibst Was sind die Folgen? Du warst insofern ehrlich, weil sie nun ein Teil deines Gedankenprozesses ist. Ein Teil deines Wertesystems, das du dazu nutzt um Entscheidungen zu treffen. Du und sie könnt nun darüber eine offene Aussprache führen und du bist erfolgreich. Nicht nur weil du diesen Auslöser bewältigt hast, sondern weil du auch weißt, dass du Hilfe und Erfahrungen von außerhalb besitzt, um auch zukünftige Auslöser zu bewältigen. Ihr beide fühlt das Vertrauen und Unterstützung für einander. Natürlich ist Option 2 das Ideal. Diese Option kann aber nur erfolgreich sein, wenn ihr solche Situation schon im voraus mal durchgesprochen habt. Ohne Vorbereitung kann das schnell zur Verletzung der Gefühle von deiner Partnerin führen. Was hat das nun mit deinen Handlungen aus deiner Vergangenheit zu tun? Absolute Ehrlichkeit fordert dass man seine Verwundbarkeit wie auch seine Stärken teilt. Du musst lernen deine Unsicherheiten zu teilen, dein Unentschlossenheit, deine Unwissenheit. Für eine Einzelperson gibt es nichts was mehr Vertrauen innerhalb einer Beziehung aufbauen kann, als zu seiner Partnerin herangehen und sagen: „Ich weiß nicht was ich tun soll, und ich vertraue dir genug, dass du mir helfen kannst es herauszufinden.“ Das ist die Einstellung die du dir im Bezug auf deine Vergangenheit aneignen solltest. Nicht das Gefühl, dass man seinen Partner beschützen müsste, und sich selbst wie auch die Vergangenheit (und somit auch deine Sucht). Viel eher solltest du tapfer hervortreten und sagen: „Ich weiß nicht warum ich diese Sachen gemacht habe. Ich schäme mich für die Entscheidungen, die ich getroffen habe. Ich schäme mich dafür, wie ich Teile meines Lebens geführt habe. Ich hasse was ich dir angetan habe. Ich hasse was ich unserer Beziehung angetan habe. Das ist nicht das Leben, das ich haben wollte und ich will nichts mehr damit zu tun haben. Und obwohl es für dich bestimmt sehr unangenehm sein wird, von diesen Dingen zu hören – und unangenehm für mich sie dir zu erzählen – weiß ich dass dies der einzige Weg ist, damit ich von dieser Sucht für immer loskommen kann.“ Wenn du das machst, animiere deine Partnerin dazu dir Fragen zu stellen. Sei ein offenes Buch. Und wenn die Fragen kommen, beantworte sie sorgfältig und ohne Vorbehalte. Mach dir klar – ob sie dir gefällt oder nicht – dass dies das Leben ist, was du bisher geführt hast und dass das Akzeptieren der Folgen deiner Vergangenheit der erste Schritt ist, um Verantwortung für dein Leben übernehmen zu können. | |
19.08.2010 14:39:50 | ||
Little Bill | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 13 Mitglied seit: 25.07.2010 IP-Adresse: gespeichert | Um diese Prinzipien besser verstehen zu können, versetzt dich mal in die Lage deiner Partnerin. Wie soll sie wieder anfangen Vertrauen zu dir entwickeln zu können, wie kann sie sich dir gegenüber wieder verletzlich machen? Sehr wahrscheinlich brauchst sie dafür eine vollständige Auskunft, über die Sachen, die du bisher getan hast. Erstens, um sicher zu gehen, dass du vollständige Verantwortung für dein Verhalten übernommen hast, und zweitens, um sicher zu gehen, dass sie so viel Informationen wie möglich hat, damit sie ähnliche Situationen in Zukunft schneller erkennen kann. 1) Und nun stellt dir vor du fängst an ihr davon zu erzählen, aber du erzählst nur davon was sie bereits weiß. Du rückst nicht freiwillig mit irgendwelchen Dingen heraus und sagst: „Aber das ist alles! Du weißt es doch schon.“ Wenn sie dich fragt, ob du ihr deine Gedanken über bestimmte Dinge mitteilen möchtest, reagierst du abwehrend und weigerst dich. Du sagst, dass es nichts bringt diese Sachen zu erforschen. Dass du dir deine Schuld schon eingestanden hast und nun weitermachen willst. 2) Und nun stell dir vor du fängst an ihr davon zu erzählen, teilst ihr viele, viele Dinge mit. Unangenehme Dinge. Beschämende Dinge. Dinge, die deine Partnerin rot vor Wut werden lassen für all die unnötigen Schmerzen, die deine Handlungen ihr angetan haben. Aber du lässt etwas aus. Etwas so bedeutsames, dass du es nicht nur aus Versehen ausgelassen hast. Ein paar Monate später erfährt sie davon. Sie fragt dich warum du ihr es nicht gleich erzählt hast. Du versucht zunächst auszuweichen. „Ich habe das komplett vergessen.“ oder „Ich dachte das wäre nicht so wichtig.“ Sie ist wütend. Du bemerkst es und fügst hinzu. „Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich wusste wie wütend es dich machen würde und ich hatte Angst, dass du mir niemals verzeihen würdest.“ 3) Und nun stell dir vor du fängst an ihr davon zu erzählen, und du teilst alles offen mit. Sie hat die Gelegenheit dich über deine Handlungen und Gedanken zu befragen, und du beantwortest sofort und ungeniert. Ihr wird deutlich, dass du deine Gedanken wie du dich selber schützen kannst hinten angestellt hast, um ihr deine Situation verständlich zu machen. Was du ihr offenbarst ist niederschmetternd für sie, aber sie erkennt, dass du dir dessen bewusst bist und dich dazu entschlossen hast, alles über deine Vergangenheit zu erzählen. Welche der drei Möglichkeiten denkst du hat die besten Chancen, um eure Beziehung wieder aufzubauen. Welche Antwort würde es für dich sehr wahrscheinlich machen, dass du wieder verletzt wirst? Jetzt denk mal darüber nach, welche Antwort du deiner eigenen Partnerin gegeben hast. Hast du dir die beste Gelegenheit angeboten, damit sie sich von dem, was du ihr angetan hast, wieder erholen kannst? Wenn nicht, ist es nicht zu spät. Es ist niemals zu spät, wenn du ehrlich und aufrichtig über das bist, was du ihr mitteilst. Es ist, wenn deine Lügen und Geheimnisse von anderen aufgedeckt werden. Dann ist es zu spät. Dann hast du das Recht verloren „Ich werde alles tun, um es wieder gut zumachen.“ zu sagen. Du hattest diese Gelegenheit davor und du hast dich dazu entschlossen sie weg zu werfen. Die Grenzen deiner Partnern im Bezug auf Ehrlichkeit verstehen Sollte noch Hoffnung bestehen, wird deine Partnerin verzweifelt versuchen dir wieder zu vertrauen. Deshalb wird es wahrscheinlich für sie ausreichend sein, wenn du deine Ehrlichkeit innerhalb der folgenden Grenzen aufrecht erhältst: - Er erzählt mir die Wahrheit über das was er getan hat - Er lässt dabei nichts aus - Er erzählt keine Halb-Wahrheiten - Er fügt keine Lügen hinzu um die Situation herunterzuspielen (zum Beispiel: Du gehst mit einer Arbeitskollegin zum Mittagessen und du erzählst deiner Partnerin davon. Aber um deine inneren Gedanken und Motivationen für dieses Mittagessen zu schützen, erzählst du ihr „wir haben nur über das geschäftliche gesprochen“ oder „sie ist nicht attraktiv“) Wenn du nur diese Bereiche aufrecht erhältst, wird dein Partner das wahrscheinlich als ein Fortschritt ansehen und ihr beide werdet euch weiterentwickeln. Aber wenn du den Austausch mit ihr nur auf diese Grenzen beschränkst, wird auch folgendes passieren: Die Entwicklung in Vertrauen und Austausch innerhalb der Beziehung wird bis zu einem bestimmten Punkt anwachsen und dann stoppen. Und wenn sie anhält, werdet ihr noch weit von der Stufe der Vereinigung entfernt sein, die notwendig ist um eine lebhafte und gesunde Beziehung mit jemanden zu erleben. Du wirst dich weiterhin alleine im Kampf gegen deine Sucht fühlen. Es wird ein Punkt eurer Beziehung kommen, an dem du und deine Partnerin zu einer Einheit zusammen schmelzen werdet. IHR BEIDE werdet daran arbeiten euch gegenseitig beim bewältigen eurer Leben zu unterstützen. Das kann nicht passieren bevor du für mehr als nur „die Wahrheit erzählen“ Verantwortung übernommen hast. Du wirst nicht die tiefgründigen Kommunikationsfähigkeiten aufbauen, welche für Innigkeit und Intimität innerhalb einer Beziehung notwendig ist. Nicht Leidenschaft. Nicht sexuelle Lust. Sondern die Intimität, die entsteht, wenn man zwei Leben miteinander verbindet und gemeinsam an etwas arbeitet. Es liegt an dir Richtlinien für Ehrlichkeit zu entwickeln, die dein Verlangen nach dem Aufbau einer ehrlichen Partnerschaft mit deiner Partnerin widerspiegeln. Das bedeutet schwarz-weiß-Ehrlichkeit ist nicht ausreichend. Du musst eine Kontrolle über deiner Handlungen entwickeln. Einschließlich deiner Gedanken und der Absichten, die diese Gedanken umkreisen. Du musst lernen diese Sachen furchtlos teilen zu können, da sie ein Teile von deiner Identität sind und dem Leben, das du lebst. Seine inneres Ich mit anderen teilen. Das inneres Ich mit der Welt um dich herum zu teilen, erfordert ein Verständnis von anderen Erwartung hinsichtlich Ehrlichkeit. Du weißt bereits das unehrlich zu sein dir manchmal erlaubt zu handeln, ohne Verantwortung für diese Handlung übernehmen zu müssen. Doch nun musst du lernen, das Täuschung und Verlogenheit an sich oftmals mehr Zerstörung im Erholungsprozess verursacht als die eigentliche Handlungen, über die gelogen wurde. Zum Beispiel für deinen Partner, der nicht in deine Kopf schauen und deine wahren Erfahrungen herausfinden kann. Der Kern eurer Beziehung liegt in ihrer Fähigkeit dich so zu akzeptieren, wie du dich vor ihr zeigst. Das ist schon schwierig genug in einer Beziehung zwischen zwei gesunden Menschen zu erreichen. Aber ergänze zu dem ganzen Mal die Vergangenheit durch Täuschung und Heimlichtuerei, die eine Beziehung die von einer Sucht geschädigt wurde mit sich bringt, und du hast einen Zustand, der besondere Maßnahmen erfordert. Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen. Das Prinzip ist das selbe, selbst wenn der Grad der Anwendung sich unterscheidet. Du musst die Verantwortung übernehmen, dich selbst mit anderen in so einer Weise zu teilen, das die Menschen wissen was in deinem Herz und deinem Kopf vorgeht. Und da sie nur anhand Beobachtungen und Unterhaltungen ihre Wahrnehmung bilden können, musst besonders kompetent in der Vermittlung deiner Gedanken und Erfahrungen werden. Leider ist das eines der hauptsächlichen Schwächen von den meisten Süchtigen, aber es ist nicht schwierig sich so etwas anzueignen. Deshalb hört sich das, was du nun tun musst, schwieriger an als es eigentlich ist: Betrachte Ehrlichkeit als eine deiner Stärken, nicht eine deiner Verpflichtungen. Selbst mit deiner Vergangenheit benötigt es dazu nur eine Veränderung deiner Wahrnehmung. Eine Veränderung die zwei Dinge benötigt: - Errichte eine Grenze, um absolut ehrlich zu dir selbst zu sein - Errichte eine Grenze, um dein inneres Ich mit der Welt um dich herum zu teilen Das hört sich einfach an, aber denk daran, dass das nur die Funktionsweise an sich ist. Der Kern dieses Wertes – anders gesagt, deine Fähigkeit um dadurch Erfüllung und Antrieb zu erhalten – liegt in deiner Bereitschaft, die Auffassung anzuwenden, dein Leben in so einer Weise zu führen, dass du Täuschung und Heimlichtuerei nicht brauchst (und nicht willst), um dein Leben zu bewältigen. Dazu gehört auch deine Bereitschaft auf die Ehrlichkeit als proaktives Mittel zu vertrauen, um dein Leben zu bewältigen. Bedeutet, wenn du eine Entscheidung treffen musst, wirst du deinen Entscheidungsprozess danach durch filtern, ob Selbstbetrug oder Täuschung teil dieses Prozesses sind. Falls das zutrifft, wird es gegen deine Werte verstoßen und du musst eine bessere Option finden. Falls nicht, dann bleibst du aufrichtig und übernimmst Verantwortung für was auch immer sich diese Entscheidung herausstellt. Sie wurde anhand deines Wertschätzungen getroffen und es gibt keine bessere Basis für deine Handlungen. | |
19.08.2010 14:42:50 | ||
Little Bill | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 13 Mitglied seit: 25.07.2010 IP-Adresse: gespeichert | Aber ich kann nicht alles mit jedem teilen. Was ist mit Privatsphäre? Wir reden hier nicht von alles und jedem. Absolute Ehrlichkeit fordert dass du dein inneres Ich der Welt um dich herum präsentierst. Dass du auf diese Personen mit Verwundbarkeit und Respekt für ihren Wunsch, ehrlich und offen mit dir zu reden, auf sie zu gehst. Du bist respektlos wenn du Täuschung benutzt, um eine neue, angenehmere Version deiner Realität zu erzeugen. Du musst nicht jedes Detail deines Lebens mit anderen teilen. Du solltest es sogar nicht. Aber du musst es als absolute Grenze ansehen, dass du niemals über irgendeinen Aspekt deines Lebens lügen wirst. Das ist so einfach wie: „Es ist mir gerade nicht angenehm, darüber zu sprechen.“, „Das ist persönlich.“ oder „Ich habe etwas getan, was falsch war. Ich möchte nicht über die Details sprechen, aber ich möchte dir klar machen, dass ich sie anspreche. Wenn ich an dem Punkt angelangt bin, an dem ich über diese Dinge offen und ehrlich sprechen kann, werde ich es machen.“ Jede dieser Antworten machen zwei Sachen. Erstens, sie respektieren dein Recht auf Privatsphäre, und zweitens, sie verletzen nicht deine Verpflichtung für absolute Ehrlichkeit. Wie würde so eine Verletzung ausschauen? „Nichts passiert.“ „Das ist alles, was passiert ist. (wenn es nicht der Fall war)“ „Es war nur das eine Mal. (wenn es nicht der Fall war)“ Diese Aussagen sind allesamt andauernde Täuschungen, die dir zwar erlauben dein Geständnis und die Verantwortung zu erleichtern, aber letztendlich jede vorhandene Entwicklung zerstören. Zusammenfassend gesagt, ist der Schlüssel zu absoluten Ehrlichkeit nicht das Verstecken hinter Täuschungen, um sich selber in den Augen anderer besser zu machen. Oder in den Augen von dir selbst. Es bedeutet die Verantwortung für alle Handlungen die du in deinem Leben machst zu akzeptieren. Und alle Folgen von diesen Handlungen zu akzeptieren. Details mit anderen teilen. Eines der umstrittenen Bereiche der offenen Kommunikation ist wie viel man mit anderen teilen sollte. Das ist keine einfache Frage. Auf der einen Seite ist es leicht den Alles-oder-Nichts-Ansatz zu wählen. Dass die Partnerin weiß, was am besten für die Beziehung ist, da sie die gesündere ist. Dass, wenn sie nach den Details deiner Sucht verlangt, sie ja eigentlich von diesen Details wissen müsste, damit sie sich davon erholen kann. Das ist eine fehlerhafte Logik. Erstens: Partner, die noch immer mit den Nachwirkungen der Entdeckung einer Sucht zu kämpfen haben, sind selber weit davon entfernt gesund zu sein. Sie durchleben gerade den schlimmsten Schmerz, den sie wahrscheinlich jemals spüren werden. Dadurch sind ihre Gedanken und Wahrnehmung dementsprechend beeinflusst. Sie sind wie ertrinkende Person und versuchen sich verzweifelt an irgendetwas innerhalb ihrer Reichweite festzuhalten. Details sind in Reichweite. Sie sind real. Sie können gefühlt werden. Aber sind sie auf lange Sicht immer gesund? Auf keinen Fall! Warum? Aus den selben Gründen wie oben. Deine Partnerin kann die Dinge nicht genau so bearbeiten, wie du sie bearbeitest. Sie kann nur nehmen, was du ihr mitteilst, und ihre eigenen Gedanken und Gefühle hinzufügen. Was Sucht anbelangt: Die Wahrheit ist, dass die Details nicht zu dieser Wahrheit hinzugehören. Die Details sind bloß Folgen dieser Sucht. Die relevanten Details sind die Rituale an sich, und wie sie genutzt wurden um das bisherige Leben zu bewältigen. Das benötigt es um eine Sucht zu verstehen. Zu wissen, das sich jemand an Rituale beteiligt hat, die mehrere Affären, Pornografie und Masturbation beinhalt haben, ist wichtig und notwendig. Zu wissen, dass er Sex mit jemanden hatte, ob verhütet wurde oder nicht, wie viele Partner er hatte. Das sind alles wichtige Dinge. Aber zu wissen, ob die Personen in der Affäre „größere Brüste als ich hat“ , oder „besser geblasen hat“ oder „dünner als ich war“, ist es nicht. Diese Art von Details verursachen alle destruktive Bilder und fördern die Objektivierung, was langfristig gesehen sehr schädlich ist. Als jemand der sich dazu hingegeben hat absolut ehrlich mit seiner Partnerin zu sein, ist es deine Aufgabe, alles offen mit ihr zu teilen. Aber, und du bewegst dich dabei auf sehr dünnem Eis, du musst deine eigenen Grenzen im Bezug auf die Details deiner Vergangenheit lernen und aufrecht erhalten. Für eine allgemeine Orientierungshilfe, berücksichtige die folgenden Grenzen: - Teile deine Vergangenheit und Gegenwart offen und ehrlich - Lass keine wichtigen Rituale aus - Lass keine Affären aus, wie lange sie gedauert haben und mit wem sie waren - Lass nicht aus, ob diese Affären nur zur sexuellen Befriedigung da waren, oder ob auch echte Gefühle vorhanden waren - Lüge nicht und lass nichts aus über deine sexuellen Verhaltensweisen. Einschließlich der Häufigkeit und Intensität. - Sollte es Teile deiner Sucht geben, für die du dich zu sehr schämst darüber zu sprechen, und du glaubst das Mitteilen würde deiner eigene Erholung schaden, erzählst du genau dies deiner Partnerin. Sag ihr, dass du ihr es letztendlich erzählen wirst, du aber nur noch nicht stark genug in deiner Erholung bist, um es ihr jetzt schon zu erzählen. Sag ihr nicht, dass „es nichts anders mehr gibt“. Und erwarte nicht das sie vollständig an der Beziehung/Kommunikation mit dir teilnehmen wird, bis du ihr alles erzählt hast. Aber das ist okay. Du bist selber noch nicht bereit, um vollkommen an der Beziehung teilzuhaben. Und du wirst es nicht sein, bis all deine Geheimnisse offen gelegt wurden. - Sollte deine Partnerin Fragen über die visuellen Details deiner Sucht stellen, beachte das ihr die Antworten eher schaden und nicht bei ihrem eigenen Heilungsprozess helfen werden. Du sollst nicht über irgendeines dieser Details lügen, aber sei vorsichtig, wenn du diese Details wirklich in diesem Moment mit ihr teilen willst. Die beste Lösung ist es diese Diskussion zu einem Zeitpunkt nach der Entdeckung deiner Sucht zu verschieben, wenn deine Partnerin sie nicht mehr unbedingt wissen will. Zu diesem Zeitpunkt habt ihr beide genug über die Sucht gelernt, um zu wissen, dass die Details an sich und ihre Enthüllung, eine sehr schädliche Sache ist. - Wenn du merkst dass dein Partner eine ungesunde emotionale Grenze überschritten hat. Wenn sie hysterisch, wütend, emotional und körperlich selbst schädigend ist oder keine Antworten mehr gibt, dann beende die Unterhaltung bis ihr beide wieder dazu fähig seid, normal mit euch zu sprechen. Deine Enthüllung ist kein bloßes Ausblasen von Informationen. Es ist eine Gelegenheit um das zu teilen, was du bisher durchgemacht hast. Wenn das nicht mehr erreichbar ist, muss die Unterhaltung beendet werden und bis zu einem späteren Zeitpunkt verschoben werden. - In allen Fällen: Wenn deine Partnerin weiterhin darauf besteht, dass du ihr jedes Detail mitteilst, ganz egal was diese Details sind, dann erzähl ihr von ihnen: Mach das gegen deinen Willen und gegen dein besseres Urteilungsvermögen. Übernimm Verantwortung dafür, dass du das Fundament eurer Beziehung zerstört hast und gib deiner Partnerin die Macht, diese Zerstörung zu vervollständigen, wenn sie es denn will. So schwer es dir auch fallen mag, du musst deine Gesundheit und die deiner Partnerin über die Gesundheit und Aufrechterhaltung eurer Beziehung stellen.
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19.08.2010 14:43:52 | ||
Little Bill | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 13 Mitglied seit: 25.07.2010 IP-Adresse: gespeichert | Übungsaufgaben: Am besten machst du diese Sachen in Word oder schreibst sie dir auf einen Block 1) Denk über die Lügen nach, die noch immer in deinem Leben aufrecht gehalten werden. Wen belügst du? Warum belügst du diese Person? Denk über die „Risiken der Enthüllung“ nach. Du musst jetzt nicht sofort handeln, du solltest nur ein Bewusstsein über diese Lügen entwickeln. 2) Solltest du in einer Beziehung sein, such dir jetzt aus ob du deine Partnerin/deinen Partner weiterhin über gewissen Bereiche deines Lebens belügen willst. Sollte die Antwort ja sein, nimm zu Kenntnis dass du dazu bereit bist, die Zukunft eurer Beziehung aufs Spiel zu setzen, in dem du die Täuschung und Heimlichtuerei aufrecht erhältst. UND: Gestehe dir ein, dass du bewusst deine eigene Gesundheit sabotierst, in dem du so einen großen Splitter stecken lässt. 3) Solltest du an einem professionellen Coaching teilnehmen (Therapie, psychologische Beratung, etc), such dir jetzt aus ob du weiterhin vor hast, die Leute zu belügen, mit denen du arbeitest und die dir eigentlich helfen wollen. Sollte die Antwort ja sein, nimm zur Kenntnis dass du noch nicht vollständig engagiert bist, um deine Sucht zu beenden. Nimm zur Kenntnis, dass du nur so tust, als ob. Anstatt wirkliche Veränderungen in deinem Leben zu suchen. 4) Mach eine Liste von all den Orten, wo du Gegenstände für deine sexuellen Verhaltensweisen unterbringst. Beispiel: 3 Playboy Magazine: In der Toilette 1 Flasche Gleitgel: Im Nachtkästchen 5 Porno-DVDs: In normalen Filmschachteln in der Filmsammlung 3 Pornoseiten: im Internet zugänglich über meinen PC Reizwäsche von meiner Frau: Um den gemeinsamen Sex aufregender zu machen Über 500 Pornobilder: In einem Ordner versteckt auf meinen PC 1 Bild von einer Frau mit der ich eine Affäre habe: Schreibtischschublade Hinweis: Diese Liste wird vielleicht klein (oder sogar leer) sein, sollte dein Verhalten sich eher auf Fantasy und Affären beschränken. Es kann auch sein, dass diese Liste viel viel länger ist. Es ist wichtig das du einen kompletten und genauen Überblick über alles bekommst. Ganz egal wie lange es dauert, bis du damit fertig bist. 5) Mach eine Liste von all den Menschen die du als Objekt für deine sexuellen Verhaltensweisen benutzt oder benutzt hast. Beispiel: Kerstin: Affäre seit drei Jahren Simone: Arbeitskollegin als Fantasie beim masturbieren Stripperinnen: Wenn ich mit den Kollegen einen Männerabend mache Julia: Nachbarsfrau, die ich manchmal beim umziehen beobachte Wie die obere Liste, ist es wichtig alle Quellen für deine sexuelle Erregung herauszufinden. Ganz egal wie lange du damit brauchst. 6) Mach eine Liste von all den Orten, wo du hingehst um deine sexuellen Verhalten auszuleben Beispiel: Hotelzimmer oder Kerstins Wohnung: Zum Sex mit Kerstin Kantine in der Arbeit: Um Simone hinterher zu schauen Büro in der Arbeit: Um über Simone zu fantasieren Stripbar: Um mit den Stripperinnen zuzuschauen und sie anzufassen Badezimmer: Um unbemerkt Julia zu beobachten Schreibtisch: Um am Computer auf Pornoseiten zu surfen 7) Benutze diese Listen als Orientierung um mit deiner Partnerin zu sprechen. Trenne dich von all den Gegenständen, die du in Aufgabe 4 aufgelistet hast. Natürlich kannst du beispielsweise nicht deinen Computer wegwerfen, aber zum Beispiel die Festplatten und DVDs auf denen gewisse Daten gespeichert sind. Oder du kannst deinen Computer in einem Bereich eures Hauses/eurer Wohnung aufstellen, an dem du nicht alleine bist. Du kannst dies zusammen mit deiner Partnerin machen, nachdem du ihr reinen Wein eingeschenkt hast. Also auch über die Dinge, die in den Listen aus Ausgabe 5 und 6 stehen. Die Tatsache, dass du diese Liste schon vor dem Gespräch erstellt hat, gibt ihr das Vertrauen, dass du es wirklich ernst meinst. Natürlich steht es ihr es frei, dich beim Aufräumen zu helfen. Deswegen solltest du dieses Aufräumen nicht von ihrer Hilfe abhängig machen. Du solltest diesen Schritt als Übernahme der Verantwortung für deine Vergangenheit ansehen, der unabhängig von deiner Partnerin ausgeführt wird. | |
19.08.2010 14:44:14 | ||
Biene73 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 12.07.2010 IP-Adresse: gespeichert | @Little Bill Danke!!! LG, Biene | |
19.08.2010 15:53:17 | ||
Eldrig | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 23 Mitglied seit: 22.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Das geht sehr tief was Little Bill geschrieben hat. Ich werde mich damit tiefgreifend beschäftigen. Auch wenn das sehr viel übergreifender ist und das Problem sehr viel tiefer angeht und sich anderes damit erübrigt würde es mich dennoch noch immer interessieren, ob es handys gibt bei denen eine 3. Person das Internet abstellen kann und das soll das Handy an sich können und nicht mit dem Provider zusammenhängen. Mit dem Text von Little Bill muss ich mich tiefgreifender beschäftigen und kann so schnell nichts dazu schreiben. Ansonsten tut es mir leid, das eine Pornoseite in meinem Text enthalten ist, das war natürlich blöde :( | |
20.08.2010 13:48:20 | ||
Straight | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 9 Mitglied seit: 20.08.2010 IP-Adresse: gespeichert | @Little Bill: Das haut mich um, was du da geschrieben hast. Ich bin heute den ersten Tag hier - und sprachlos. Ich glaube, ich bin hier richtig. Vielen Dank! LG Straight (Angehörige) | |
20.08.2010 20:55:32 | ||
Arielle | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 2 Mitglied seit: 25.08.2010 IP-Adresse: gespeichert | Hallo, den Beitrag von Little Bill habe ich mit großem Interesse gelesen. Er trifft die Sache voll auf den Kopf. Vielen Dank dafür. Ehrlichkeit und Offenheit ist genau das, worum es mir als Angehörige geht. Ich finde, es gibt kaum etwas schlimmeres, als sich verklappst zu fühlen, wo man dabei steht. Ich kenne meinen Partner viel zu lange und zu gut, und habe es (leider) meistens sowieso im Gefühl und weiss, was läuft. Dann noch belogen zu werden, setzt allem noch einen drauf und verschlimmert die Sache nur noch. Arielle | |
30.08.2010 21:15:28 | ||
Dormarth | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 225 Mitglied seit: 27.01.2010 IP-Adresse: gespeichert | Hallo, auch ich muss Little Bill für den Text danken. Denn genau Innigkeit und Intimität vermisse ich die ganze Zeit. Und natürlich die Ehrlichkeit.
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30.08.2010 21:32:51 | ||
henzchenklein | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 14 Mitglied seit: 19.10.2010 IP-Adresse: gespeichert | Hallo an Alle, ich möchte mich auch mal wieder zu Wort melden. Mein Freund ist OSS und ich kann auch sagen, dass aller schlimmste sind meist, die Lügen, die Heimlichkeiten und damit verbundenen Gefühle. Mein Freund macht das ja schon seit er 15. ist heute ist er 28. Ich habe mich erstmal von knapp 3 wochen hier geäussert und habe auch an der Gruppen Runde teilgenommen, was mir sehr geholfen hat, aus der Opferrolle, den Schuldgefühlen und Hoffnungslosigkeit zu kommen. Ich habe begriffen, dass diese Krankheit nur einen weg kennt. Konsequens, bei mir und meinem Freund. Und natürlich vor allem die Aunsicht des OSS Betroffenen, ohne das geht gar nix, jedenfalls hatten wir gestern unseren ersten Termin bei einem Therapeuten, der Gott sei Dank sich mit OSS auskennt. Das gespräch war super, natürlich auch wirklich Hart und Deutlich. Mein Freund, war recht geschockt und überrascht über das was der Mann da erzählte. Er hätte nie gedacht was alles da dran hängt und das der Weg daraus absulute Pisziplin erfordert. Der Weg daraus ist kein Medium mehr schaffen....Internet in jeder Form weg. Selbst das TV sollte i Maßen genutzt werden und auch der Körper Kontakt zwischen uns muss eingestellt werden. Wir sollen ein verbindlichen Vertrag verfassen, der uns beide betrifft und der bei Bruch starke Konsequenzen nach sich zieht. Sicher muss ein Rückfall mit einbezogen werden und anders behandelt werden, aber es ist ein Freibrief für, ach dann mach ich mal...NEIN! Kalter Entzug um sich neu zu Programmieren! Ich habe mich entschieden ihm auf diesen Weg zu begleiten und zu stützen, weiss aber auch, dass ER kämpfen und wollen muss. Ich werde diesen Kampf für in nicht ausfechten. Er hat ja nur die Möglichkeit weiter zu machen wie bis her und dann einsam zu bleiben oder auf ein Neues Leben wo seine Körper und sein Kopf wieder im Einklang sind. Ich werde weiter berichten wie es uns ergangen ist und kann jedem nur Raten, den Kampf auf zu nehmen und sich Hilfe zu holen. | |
05.11.2010 08:32:14 | ||
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