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Hallo alle miteinander.
Ich bin vor ca. einer Stunde auf Onlinesucht gekommen und habe mir die Seite"OnlineSPIELSucht" komplett durchgelesen.
Mein Verhalten wird sehr gut von dem 17 jährigen Sebastian beschrieben.
Ich will immer(!) spielen und kann mich nur sehr schwer davon wegreissen, ich belüge meine Eltern und vernachlässige mein Studium komplett. Ich bin sogar eigentlich zu faul um diesen Eintrag zu schreiben, deswegen erwähne ich den Sebastian. Warum zu faul? Weil ich mir denke: Ich könnte die Zeit fürs spielen nutzen, das sind bestimmt 2 Daily-quests die ich abschliessen kann.
Gestern habe ich mir das Netzteil meines Laptops von meinem Vater abnehmen lassen. Ich denke, dass wenn ich es ihm nicht gegeben hätte, wäre ich jetzt am spielen. (Ich schreibe gerade vom Rechner, der für WoW nicht genug Leistung hat)
Ich will das Netzteil wiederhaben und habe schon danach gesucht. Mich quälen Depressionen, weil ich im realen Leben ein Niemand bin. Zwar werde ich von vielen Leuten geachtet, aber ich habe keine Lust zu lernen und mein Studium abzuschliessen, obwohl ich weiss, dass ich dann erfolgreich sein werde.
Ich kann mich für nichts motivieren. Nur selten gehe ich mit Freunden weg, oder helfe meinem Vater im Garten. WoW ist für mich einfach wichtiger.
Ich hab mir Samstag und Sonntag nicht mal die Zähne geputzt, nicht geduscht und kaum was gegessen.
Angefangen zu lernen habe ich ein bisschen, aber es reicht nicht aus. Wenn ich 2 Stunden sitze und lerne, bringt es schon eine Art Befriedigung, aber diese ist nichts im Vergleich zu der Befriedigung, die ich durch das Spielen von WoW erhalte.
Mein bester Freund spielt auch, aber er kriegt sein Leben und sein Studium auf die Reihe.
Wie? Keinen blassen Schimmer...
Ich habe heute bei meinem Hausarzt angerufen und die Dame die am Telefon saß gefragt, wo ich Hilfe bei meiner Sucht bekommen könnte. Sie sagte ich sollte erstmal vorbeikommen und gab mir einen Termin für Mittwoch 9:30 Uhr, damit ich erstmal mit dem Dok reden kann.
Als ich das meiner Mutter heute erzählt habe, tollerierte Sie nicht meine Erkenntnis, worüber ich sehr enttäuscht war. Ich wollte sofort wieder in die virtuelle Welt flüchten.
ICH MÖCHTE JETZT SPIELEN. Ich hoffe mein Vater gibt mir das Netzteil heute wieder und nimmt es mir um 21:30 Uhr wieder ab.
Bitte helft mir...
Wie soll ich vorgehen?
Was soll ich tun?
Wie kann ich mich motivieren?
Vielen Dank im Voraus
bearbeitet von Gyant am 03.05.2010 17:44:02
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Hallo Gyant!
Zum einen solltest Du Dir klar machen, das WoW ein Spiel ist. Ein Spiel bezahlt Dir später nicht Deine Miete und füllt Dir nicht Deinen Kühlschrank. Eine Freundin ersetzt ein Spiel auch nicht.
Ich habe 5 Jahre lang WoW gespielt und dann damit aufgehört. Warum? Weil sich dort a) alles wiederholt und b) die Freundschaften dort weder haltbar noch tief greifend sind. Als dann noch das Rollenspiel weg brach war WoW für mich uninteressant. Zudem ist auch der beste Rang dort nicht viel Wert auf Dauer. Sollte z. B. Kungen aufhören zu spielen wird er spätestens in ein paar Monaten vergessen sein, weil die Posten beliebig ersetzbar sind, gibt ja genügend Spieler.
Wichtig ist, das Du merkst, das Du nicht vor Deinen Problemen und Pflichten davon laufen kannst. Im Gegenteil, je weiter Du etwas hinauszögerst umso schwieriger/schlimmer wird es später.
So, wie Du Dich anhörst wird es bei Dir wohl kaum mit kontrolliertem Spielen klappen, also 2-3 Stunden am Tag. Einfach, weil Du Dich nicht unter Kontrolle hast.
Was reizt Dich an WoW? Die Dailies sind immer das Gleiche, die Instanzen auch und ein Zusammenspiel von Leuten kann man auch woanders haben. Was findest Du an WoW so anziehend, das Du es unbedingt spielen willst/musst?
Vielleicht kommst Du heute abend mal in unserer SHG vorbei (Link siehe Signatur). Allerdings müsstest Du Dir dort noch einmal extra anmelden. Dort kann man bestimmte Sachen besser besprechen, weil man direkt Fragen stellen und antworten kann.
Zudem rate ich Dir dringend, Dir psychologische Hilfe zu suchen. Gabriele kann Dir bestimmt ein paar Adressen geben. Was Deine Mutter angeht: Leider stecken viele Familienangehörige den Kopf in den Sand und finden alles "gar nicht so schlimm"... solange, bis das Kind richtig in den Brunnen gefallen ist.
Viele Grüße!
Aurelius
Selbsthilfegruppe "Onlinesucht für Angehörige und Betroffene":
Jeden ersten und dritten Mittwoch von 20:30 Uhr bis 21:30 Uhr.
SHG: www.onlinesucht.de/beratung *
Umfasst folgende Themen:
- OnlineSPIELsucht
- Forensucht
- Chatsucht
- Onlinesucht allgemein
Zusätzliche Themen:
- Konsolenspielsucht
- Offline-Spiel-Sucht (PC)
* Auf "Wartezimmer" klicken, dann auf "HSO-Gruppenraum" und abschließend anmelden (eventuell vorher registrieren). |
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