Verwünscht |
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Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Muk,
ja, es ist schwer, aber machbar! Und auf das Letztere kommt es doch an, oder?
Du schreibst: Er sagt und zeigt es mir auch ABER und jetzt kommt das schlimme daran, das hält ihn nicht davon ab ins Internet zu gehen und sich mit anderen Frauen auszutauschen.
.......halte dir bitte mal als Beispiel einen Alkoholsüchtigen vor Augen, auch er liebt seine Frau.........und lässt er deshalb das Trinken sein??? !!!
Es ist eine Sucht und diese wird vom Gehirn aus gesteutert / die Person beherrscht.
Schau dir mal diese Seite an: http://www.epochtimes.de/articles/2009/08/11/478338.html Vielleicht verstehst du es dann noch etwas besser?!
Wie es bei uns ausging? Nach fast 10 Jahren positiv ! Die Zeit soll dich nun aber nicht abschrecken. Es lag auch mit an mir, dass ich in genau der Phase, in der sich die meisten aktuell aktiven Angehörigen hier im Forum befinden, zu lange ausharrte, nicht den entscheidenen Schritt ging. Ich trat immer auf der selben Stelle herum: Kontrollsucht (Co-Abhängigkeit) Gespräche, in denen ich ihm meinen Kummer nahe legen wollte. Worte, die ihn zwar errreichten die er aber nicht so umsetzen konnte, dass sie seinen Suchtteufel "Schach matt" setzen konnten.
Im nachhinein bin ich davon überzeugt, dass es nur über meine "Veränderung", sprich, an der Arbeit an mir selbst möglich war, meinen Mann aus seiner "eingefahrenen Situation" heraus zu holen.
Er merkte zu einem bestimmten Zeitpunkt genau, dass hier "jeder Spass" vorbei war. Ich redete nicht mehr davon wie mich sein Suchtverhalten quält, verletzt, traurig macht, einsam macht, sondern ich legte ihm die Tatsache deutlich auf den Tisch, dass mich genau dieses, (sorry----> aber ich benutzte dieses Wort)---> ankotzt. Das ich nicht weiter gewillt bin, bei ihm zu bleiben und ihm auch noch die Zeit schenken werde, z.B. im Sexchat aktiv zu sein. Das ich nicht weiter Opfer seine Sucht sein werde.
Eines Tages lies ich ihn sogar seine Wäsche selbst aufhängen, in der Zeit konnte er schon nicht mehr seiner Sucht fröhnen ;-) und merkte zugleich, dass es mir bitterernst war.
Verstehst du nun etwas besser, wie ich das meine??
Ja, es ist schwer dort erst einmal hin zu kommen, aber auf genau DIESE KONSEQUENZ, das DU dein Leben wieder ohne OSS leben WILLST und MUSST, damit du nicht "vor die Hunde gehst", genau diese Konsequenz hat mein Mann wahr nehmen können und sah selbst, dass es "5nach 12" war!
Was DANN kam war auch kein Zuckerschlecken, aber es ging langsam Bergauf, denn er nahm das erste Mal Hilfe an und lies sich vom HSO beraten.
Sonst noch Fragen?? Her damit!
Liebe Grüße und einen schönen Wintertag wünscht Denise
*Mit Steinen, die man mir in den Weg gelegt hat, habe ich mir einen Weg gebaut ++++++ Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe -- Julie Andrews+++++* SHG für Angehörige: Jeden 1. Montag ab 20.30 Uhr |
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25.01.2010 13:54:29 | |
subbel |
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Gruppe: Moderator Rang:
Beiträge: 251 Mitglied seit: 13.10.2008 IP-Adresse: gespeichert
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Hallo,
also ich persönlich kann Denise nur in allen Punkten zustimmen, es ist machbar. Aber bitte, versucht es nicht wie Denise über einen so langen Zeitraum. Denn 10 Jahre sind eine verdammt lange Zeit, nicht wahr Denise?
Ja, Ihr könnt sicher sein, dass Euer Partner Euch trotz seiner Sucht immer noch liebt. Ihr könnt es sicherlich nicht mehr hören, aber sie hat wirklich nichts mit Euch zu tun.
Aber, und das weis jede Angehörige nur zu gut, sie verletzt einen unsäglich, und glaubt mir, auch die meisten Betroffenen sind in ihrer Sucht nicht glücklich.
Wie es Denise auch schon erleutert, kümmert Euch viel mehr um Euch, zeigt ihm, dass Ihr ihn eigentlich garnicht braucht.
Ja, und seid konsequent; Konsequenz ist das Schlüsselwort. Natürlich merkt Euer Partner, dass er Euch verletzt, es ist ja nicht so, dass er Eure Klagen nicht hört, aber er verdrängt sie, ist der Drang der Sucht doch größer. Vergeßt nie, er tut das nicht, weil er Euch verletzen möchte, sondern weil es eine Sucht ist.
Wenn Ihr ihm aber eine Deadline setzt, und ihm unmissverständlich erklärt, bis hierher und nicht weiter, dann, und nur dann wacht er vielleicht auf. Erkennt er auch dann seine Sucht nicht und lässt sich nicht in irgendeiner Form helfen, dann solltet Ihr um Euch selbst zu retten, über eine Trennung nachdenken.
Denn: Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Aber auch wenn er einsichtig ist, müsst Ihr Euch dennoch klar sein, das auch dies kein leichter Weg sein wird. Und bis Ihr als Angehörige wieder richtiges Vertrauen fassen könnt, verstreicht oft eine lange Zeit. Aber, ich wiederhole mich, es ist möglich!!!
Viel Glück!!
LG
Karin
SHG für Angehörige: Jeden Montag ab 20.00 Uhr
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25.01.2010 16:06:18 | |
Verwünscht |
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Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Ja Subbel, 10 Jahre sind eine verdammt lange Zeit......das ist wohl wahr! Aus dem Grund schrieb ich auch, dass diese Zeitspanne auch mit an mir lag, da ich nicht schon weitaus eher den Riegel der Konsequenz vor seinen exzessiven Pornokonsum setzt habe.
Nun war mein Mann auch schon vor unserer Beziehung auf dieser Spur. Als wir 1998 unseren PC und Internetzugang bekamen, wurden ihm Tür und Tor in die Pornowelt geöffnet!
LEIDER fand ich 2007 erst dieses Forum und war zuerst völlig irritiert, das das, was mein Mann immer für harmlos und als absolut normal hielt auch einen Namen trägt: OnlineSEXsucht. Denn das bestätigte meine Gedanken über sein Verhalten, aber passte überhaupt nicht zu seinen "Schutzbehauptungen" die er mir immer wieder auftischte.
Mein Mann hatte in dem Jahr 2007 einen Herzinfarkt so gerade eben überlebt. Und laut seiner Aussage sollte sich nun alles ändern. Auch die Pornoaktivitäten im Web etc. wollte er unterlassen, da mich seine "Aktivitäten" sehr verletzten. Ebenso erzählte ich ihm schon in dem Jahr von dem Forum, also lag es an ihm, nun etwas aus unserer Beziehung zu machen und ich vertraute seiner Aussage und seinem Liebesbrief an mich gerichtet, dass nun alles wieder schön und harmonisch wird.
Ich war davon überzeugt, dass er nun mit dem ganzen Mist aufhört, denn schließlich sah er ja nun auch schwarz auf weiß, dass sein Verhalten alles andere als "normal" ist.
Was ich aber nicht wirklich begriff war, das die Sucht schon längst teile seines Denkapparates umgepolt hatte.
UND, mein Mann fand das, was er im Web tat, ja auch noch super gut..... ungeniert, ungehemmt schnappte er sich das, was er im Sexchat antraf......
Erst ein Jahr später ging ich wieder in das Forum und begann endlich konstruktiv an mir zu arbeiten. Ich wollte nicht mehr mit dieser Sucht zusammen leben. Sie nahm mir einfach zu viele schöne Stunden meines doch einzigen Lebens.
In den Jahren vorher, lenkte ich mich immer super von dem Problem OSS ab. Meine Kinder, Freunde, meine eigene Kreativität gab mir viele schöne Momente. Ich war zu einem voll funktionierenden Verdrängungskünstler geworden, wofür mich meine Freunde mittlerweile bewunderten.
Aber..... die OSS haftete in jeder Minute an mir wie Pattex, wenn ich mal nicht abgelenkt war, wenn ich hörte wie er in die Tasten haute....... und..... mich nicht einmal mehr wahr nahm.
Ich schreibe meine Erfahrung hier relativ detailliert, damit vielleicht andere Angehörige erkennen, dass wir selbst, aus eigener Unerfahrenheit und nicht genug konsequentem Verhalten heraus, die OSS unseres Partners zeitlich in die Länge ziehen können. Vorausgesetzt, der Betroffene fühlt sich mit dem was er macht, wohl.
Fangen die Betroffenen an, sich selbst nicht mehr zu kennen, sich vor sich selbst zu ekeln, dann ist für die Angehörigen m.E. alles etwas einfacher. Denn dann ist der eigene Wille von allein gekommen, der Suchtspirale zu entfliehen.
Leider war es in unserem Fall nicht so und ich musste letztendlich meinem Mann unmissverständlich klar machen, das seine letzte Chance gekommen war. SEINE Sachen waren so gut wie gepackt, ich wäre mit den Kids in unserer Whg. geblieben. Er hätte sehr, sehr viel verloren ........ weil er ..... nein weil er durch seine Sucht krank war und aus den Augen verlor war gut und richtig in seinem / unserem Leben war.
Jetzt, wo meine Mann die schlimme Zeit hinter sich gelassen hat, sieht auch er wieder, wie die Welt voller schöner Wunder und Geheimnissen ist. Er sieht wieder, was jenseits seiner selbst an Lebendigem geschieht. Diese Veränderung spüre auch ich, ebenso unsere Kinder. In diesem Sinne Eure Denise
P.S. Die Aufgabe unser eigenes Leben zu leben, wird nicht in Angriff genommen, während wir mit den Aufgaben anderer beschäftigt sind.
*Mit Steinen, die man mir in den Weg gelegt hat, habe ich mir einen Weg gebaut ++++++ Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe -- Julie Andrews+++++* SHG für Angehörige: Jeden 1. Montag ab 20.30 Uhr |
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27.01.2010 16:31:10 | |
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