Beiträge: 1 Mitglied seit: 10.01.2010 IP-Adresse: gespeichert
Hallo Zusammen
Ich habe euer Forum heute durch einen Zufall gefunden und möchte sogleich meine Möglichkeit nutzen, hier um Rat zu fragen. Ich hatte vor einem halben Jahr ein ziemlich einschneidendes Erlebnis, deren Verarbeitung seit dem zugange ist. Während dieser Zeit habe ich kaum mehr Spiele gespielt, auch die Jahre zuvor, würde ich sagen, war ich nie ein exzessiver Gamer, eher der Gelegenheitsspieler, auch wenn ich sehr oft online gewesen bin. Im letzten halben Jahr habe ich mich sehr zurückgezogen und meinen Geist durch das legitime Laster des Lesens mit anspruchsvoller Lektüre beruhigt. Vor ein paar Wochen gings dann von einem Tag auf den anderen wieder los. Erst spielte ich pro Tag wenig, vielleicht 1-2 Stunden durchschnittlich. Mittlerweilen, wenn ich mir meine Statistiken der letzten Woche so durchsehe, komme ich auf Rund 5 Stunden pro Tag, Tendenz steigend.
Dem möchte ich Einhalt gebieten, nur seit ich mich und das Leben aktiver reflektiere, ist mir auch die Belanglosigkeit unserer Existenz ein Dorn im Auge. Ich will nicht sagen, dass ich Nihilist bin, aber durchwegs existenzialistisch eingestellt. Ob ich jetzt vor dem Computer bin oder mit Freunden etwas mache, es ist doch nur Ablenkung in der ich mich bilden könnte. Nur, was ist dann das Leben? Sozialkompetenz wird heute gross geschrieben, auch wenn wir in einer völlig gegensätzlichen Welt leben. Inwiefern ist es sinnvoller, wenn ich etwas mit Freunden mache und man in Gruppen ja doch oft immer über dieselben ausgeleierten Themen und Nichtigkeiten redet, als wenn ich mich anderweitig ablenke. Mir erscheint alles so Nichtig. Egal was ich mache, höchstens noch das Lesen von Philosophischen Werken und das Nachdenken über mich, die Gesellschaft und die Welt erscheint mir seine Daseinsberechtigung zu haben. Nur mag ich mich auch nicht immer dazu aufrafen und bin sowieso ein Kind der Null Bock Generation. Einer Generation ohne Ziele und Ideale.
Was könnte ich mit meiner sinnlos gewordenen Zeit anfangen, die zwischen den Vorlesungen anfällt? Ein Hobby? Hobbys sind dazu da, sich abzulenken und Spass zu haben, aber kann das wirklich der Sinn sein. Es wird ja gleichwohl zu einer Routine und Routinen sind äusserst langweilig, da sie keine Abwechslung bilden. Auch scheint es mir, das Menschen nicht wirklich einen grossen Pool an Freizeitbeschäftigungen haben. Ich frage mich ganz einfach nach etwas tieferem, wie ich mein Leben ausfüllen könnte. Natürlich kann man jetzt sagen, das ist alles, wo man Passion entwickelt. Das ist Individuell und bei jedem etwas anders, auch wenn wir Menschen grosse Übereinstimmungen haben, aufgrund des beschränkten Angebotes. Ich will aber auch nicht auf einen Moment hinleben, sondern allgemein ausgefüllter sein.
Hierfür wäre ich über Tipps dankbar. Mir ist klar, mit Freundin und Freunden ist viel gewonnen. Nur auch wo ich das habe, und die Personen auf ihre Art und Weise wirklich gern habe oder liebe, das kann doch nicht alles sein. Der Mensch unterscheidet sich von dem Tier durch die Vernunft, mir ist es so egal, dass das Leben keinen tieferen Sinn hat, weil wir ein Produkt der Evolution sind, ich möchte nur etwas Zufriedener werden, damit mir diese Banalität nicht ständig vor Augen gehalten wird.
Beiträge: 29 Mitglied seit: 10.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ach ja, der Sinn des Lebens. Der könnte ja darin bestehen bestehen die Erfolgsstory Mensch voran zu treiben. Und sei es auch ein noch so kleiner Beitrag. Ich komme halt nur wieder ins Grübeln wenn ich mir das Ergebnis der Klimakonferenz in Kopenhagen anschaue.
Also lass uns kleinere Brötchen backen, indem wir innerlich für Ausgeglichenheit sorgen und zu etwas gut sind.
Gute Tips dazu gibt es bei http://www.sinnforum.de/html/aufgaben.html
Beiträge: 270 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Hallo Seldos!
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist genauso alt, wie die Menschheit in der Lage ist, darüber nachzudenken. Auf eine allgemeingültige Antwort ist bisher noch niemand gekommen. Irgendein Wissenschaftler (ich habe leider den Namen vergessen) hat mal gesagt: "Der Mensch ist ein Tier, das dafür gedacht ist zu überleben und sich fortzupflanzen, wie jedes andere Lebewesen auch. Wer weiß, ob er dafür vorgesehen war, das er darüber nachdenken kann?" Vielleicht sollte man sich eher fragen, was man aus seinem Leben machen will und wie man sich so die Zukunft plant (Familie, Arbeit, etc.).
Für mich besteht der Sinn darin zu lernen, Spaß zu haben, zu arbeiten und eventuell sogar etwas zu lehren.
Desweiteren weiß ich nicht, ob es korrekt ist, das es zu wenig Hobbies gibt. Meiner Meinung nach gibt es zu viele im Gegensatz zu vor 50 Jahren (als Beispiel). Die meisten, die ich kenne, können sich unter der heutigen Auswahl schon nicht mehr entscheiden, was sie denn nun eigentlich machen wollen.
Ich persönlich habe ein altes Steckenpferd aus alten Tagen reaktiviert nach der ganzen Zockerei. Reenactment ist sehr interessant, wobei ich mich eher mit dem Zeitraum 1000 - 1350 beschäftige. Wenn man das dann noch darstellen will, mit alten Methoden arbeiten möchte, etc. hat man viel zu tun, lernt viel, kann anderen noch was beibringen und vieles mehr.
Im Endeffekt entscheidet allerdings jeder für sich selbst was der "Sinn des Lebens" ist, weil jeder das Leben und seine Umgebung anders bewertet.
An Lord Helmchen: Stimmt, das Ergebnis der Klimakonferenz gibt mir auch zu denken. Aber selbst wenn die Katastrophe da ist wird es immer Leute geben, die alles schön reden wollen. Meist sind es die, die auf Biegen und Brechen Gewinne machen wollen. Fällt mir jedenfalls derbe auf.
Viele Grüße!
Aurelius
Selbsthilfegruppe "Onlinesucht für Angehörige und Betroffene":
Jeden ersten und dritten Mittwoch von 20:30 Uhr bis 21:30 Uhr.
Beiträge: 29 Mitglied seit: 09.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Ist es mir auch mal so gegangen ? Ich kann mich jedenfalls bestens an die Sinnlosigkeit in Allem erinnern, also daran, dieses permanente Lebensgefühl mal in mir getragen zu haben und auch von der Frage geplagt worden zu sein, aber irgendwie fühlt es sich nicht mehr so an; auch nicht in der Rückschau.
Also zu ersteinmal: Die Antwort lautet 42.
Nachdem wir das nun geklärt hätten, können wir uns produktiveren Themen zuwenden.
[Klartext] - Dauernde Sinnlosigkeit und Grübeln verbunden mit Antriebslosigkeit (WARUM ?) können ein Anzeichen für eine Depression sein, du solltest das überprüfen. - Die ewig-quälende Sinnfrage kann eine innere Ausrede/Flucht sein, um vor dir selbst eine Onlineabhängigkeit zu rechtfertigen, du solltest auch das genau hinterfragen. [/Klartext]
Um temporär mal wieder etwas Leichtigkeit in dein Leben zu bekommen, empfehle ich Der Barfußdoktor: "Handbuch für den gewitzten Stadtkrieger."
Etwas ist allerdings bezeichnend. Ich interpretiere deine Aussagen so, dass du mit einigen Dingen, die unsere Gesellschaft ausmachen, nicht zufrieden bist. Sogar soweit, dass du keinerlei Sinn mehr in all dem erkennen kannst.
Ok, Gefahr erkannt, Gefahr geba...
Denk dir eine neue Gesellschaft aus, betreibe Ursachenforschung, finde (realistische !) Möglichkeiten, etwas zu ändern.
Ich träume von einer Welt, in der alle Menschen dieser Erde, in dem Wohlstand leben können, in dem wir leben, ohne den Planeten zu zerstören. Ich träume von Städten, in denen völlig reine und frische Landluft herrscht, weil die Fahrzeuge, falls es solche noch gibt, keine Abgase produzieren. Von einer Menschheit, die es schafft, diesen Planeten zu verlassen, bevor die Sonne implodiert. Von einer Welt, deren Medien die Bevölkerung nicht konsequent zu Verblödung erziehen. Von Freiheit, von Bildung, ... Die Liste ist lang (und ich könnte hier jetzt einen Roman schreiben.)
Findest du, ich bin eine linke Spinnerin ? Möglicherweise, aber: Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.
Du könntest zum Beispiel dem Klub der Menschen, die für die Rettung der Demokratie kämpfen, beitreten. Für den Anfang empfehle ich Kabarett von Volker Pispers, Dieter Hildebrandt und Georg Schramm (aber nicht dass ZDF Zeug), dann geht es weiter:
Und als kleiner Wecker noch ein Liedermacher, der noch nie so ernste Worte verloren hat (nicht, dass noch jemand den aktuellen Zeitgeist... veschläft).