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Forum Übersicht » Onlinesucht allgemein » Onlinesucht allgemein » Wissen Süchtige, dass sie süchtig sind?
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Wissen Süchtige, dass sie süchtig sind?
Betty1974fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo,
mich würde eines mal wirklich interessieren, wissen OSS und WOW-süchtige eigentlich dass sie süchtig sind?
Diese Süchte werden immer wieder gerne mal mit dem Rauchen verglichen, ich bin Raucher und bin mir sehr wohl darüber bewusst, dass ich süchtig bin.
Wie ist das dann aber bei einem OSS oder WOW-Süchtigen? Wissen sie das und wollen es nur nicht zugeben, oder denken die wirklich dass alles in Ordnung ist so?
Vielen Dank

Gruß Betty


28.12.2009 14:07:07   
Tut_mir_leid_Wolffehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Servus,

ich bin Wow süchtig und weiß das auch :)


28.12.2009 15:39:55  
Betty1974fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Und hast du dafür deine Beziehung auf Spiel gesetzt? Ganz bewusst?


28.12.2009 15:58:34   
Tut_mir_leid_Wolffehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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darauf kann ich nicht antworten da ich solo bin :o)


28.12.2009 19:50:15  
Nobuddyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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geschrieben von Betty1974 am 28.12.2009 14:07:07
Hallo,
mich würde eines mal wirklich interessieren, wissen OSS und WOW-süchtige eigentlich dass sie süchtig sind?
Diese Süchte werden immer wieder gerne mal mit dem Rauchen verglichen, ich bin Raucher und bin mir sehr wohl darüber bewusst, dass ich süchtig bin.
Wie ist das dann aber bei einem OSS oder WOW-Süchtigen? Wissen sie das und wollen es nur nicht zugeben, oder denken die wirklich dass alles in Ordnung ist so?
Vielen Dank

Gruß Betty


Hallo. Hab mich gerade frisch hier angemeldet... Zu deiner Frage:

Ich denke das ist Teils-Teils. Ein Suchti streitet in sehr vielen Fällen seine Sucht lieber ab (Leugnung), anstatt das anzuerkennen, dass er ein Problem hat. Habe mich sehr lange mit dem Thema auseinander gesetzt. Die meisten Suchtis haben Probleme im zwischenmenschlichen Bereich, und spielen deshalb. Und wenn derjenige dann erkennt, dass er nun zusätzlich süchtig geworden ist, beginnt ein Teufelskreislauf. Weil man sich das dann zusätzlich noch, nicht eingestehen möchte. So war es zumindest bei vielen, mit denen ich gesprochen habe.

Ich persönlich sehe das so:
Viel spielen kann man ja, aber ist gesundheitlich für absolut niemanden gut, egal ob man süchtig ist, oder nicht. Jemand der viel Wert auf eine gesunde Lebensweise legt, sollte nichtmal nur zwei Stunden am Tag spielen. Es macht die Augen kaputt, sorgt für falsche Körperhaltungen, und hemmt die Konzentration, da man sich irgendwann nur noch total müde fühlt. Man muss da wirklich auf vieles achtgeben, wenn man sich seinen Körper nicht zerstören möchte. Nebenbei werden viele dann auch noch dick oder zu dünn.

Ich selbst war vor ca. 2 Jahren auch WoW-Süchtig. Ich spiele jetzt gerade zwar wieder, aber spielen alleine, oder auch viel spielen, macht noch keine Sucht aus. Da gehört nämlich schon ein bisschen mehr zu, und ist von Person zu Person auch unterschiedlich.

Ein wenig dazu:
Vor zwei Jahren, wollte ich von allen meine Ruhe haben. Ich hatte meinen damaligen Freund vernachlässigt, und habe nur an das spielen gedacht. Sogar davon geträumt. ^^Jetzt ist es aber irgendwie anders geworden. Und zwar wurde ich zeitweise "rausgerissen" aus dieser Sucht. Freunde haben mich unterstützt und ich habe nette Menschen kennengelernt.

Habe aufgrund gesundheitlicher Probleme, mein Abitur nicht zuende bringen können und deshab gespielt, um auf anderen Wege meine Anerkennung zu bekommen. Habe auch immer gedacht in WoW würde man leichter anerkannt werden, da es ja nur ein Spiel ist, und ich nicht so doll wie im echten Leben mit anderen interagieren müsste. Ich dachte zeitweise, Lila Equip und viele Bekannte im TS, wären wertvoller.

Die Wahrheit ist aber , dass ich viel beliebter und anerkannter bin, im echten Leben. Was ich ersteinmal lernen musste in dieser Zeit.

Naja wie oben schon gesagt, ich spiele noch und das nicht gerade wenig. Aber als süchtig empfinde ich mich gerade gar nicht. Nämlich deshalb, weil ich wenn ich Besuch habe, das Spiel sofort ausstelle, und dann viel viel lieber unterwegs bin. Ich denke jetzt auch pausenlos daran spazieren zu gehen, statt mit irgendwelchen behinderten Kiddys, in WoW abzuhängen. Viel lieber frische Luft, und die schöne Natur, die mir persönlich mehr bietet, als WoW. Also kann man sagen dass ich dann eher Spaziersüchtig bin. ^^

Heute ist mir das agieren mit echten Menschen am aller wichtigsten. Habe gelernt mein Leben richtig zu genießen, das hat wohl ansteckend auf andere gewirkt, jedenfalls wollte aufeinmal jeder der mich kannte, mit mir zusammen sein. War sehr erschrocken die erste Zeit darüber weil ich das ganz verlernt habe. Dann empfand ich es irgendwann so, dass es nen bisschen schwerer ist in WoW was zu erreichen, weil WoW eben ne Scheinwelt ist die sich die Leute da gegenseitig zurechtspinnen.

Im Teamspeak halte ich mich auch raus, denn ich habe viele Menschen kennengelernt, die nur am quasseln waren im Teamspeak, aber im echten Leben komplett das Gegenteil verkörpert haben.

Habe nämlich diese Leute auf verschiedene Gildentreffs kennengelernt und wusste dann sofort, dass alles was im Spiel passiert, ein Schein ist, der nicht der Warheit entspricht.

Nur ein paar Beispiele:

Person X im Spiel eine Blutelfe. Überall im Game beliebt. Wenn Sie im TS etwas gesagt hat, haben alle männlichen Personen sofort darauf reagiert. Sehr großes Mundwerk gehabt. Wie Männer halt oftmals so sind... ;-)

Im echten Leben habe ich sie dann kennengelernt.
Korpulent, zurückhaltend, nicht der Typ, auf den die Männer zugreifen würden. Sie war sehr beliebt in der Gilde, ich gebe zu ich war neidisch und dachte mir "wieso ich nicht, ich sehe doch tausend mal besser aus, und bin auch viel viel netter". Klingt zwar arrogant, ist aber so... ^^


Sie wurde dann auch nicht sonderlich dort angesprochen von den Gildenmitgliedern.

Dann auch noch verschiedene männliche Personen.
Ein Typ bei uns war eher der Komiker. Dauernd nur Sprüche geklopft. Auf dem Gildentreff kam dann gar nichts mehr raus.

Und noch Personen, von denen man dann letztendlich nicht mehr genau sagen konnte, was die direkt beruflich machen. Es hieß dann "ich mach dies, und das" und später war es dann was ganz anderes. Also viele Lügenmärchen die leicht zu durchschauen waren. Auch im Bezug auf das Alter haben viele gelogen.


Und zusätzlich kenne ich persönlich viele Menschen, denen das Spiel das Real Life zerstört hat.

Ich habe viele Charaktere gehabt. Mit den Figuren die man spielen kann und beherrscht, bekommt man auch schon anerkennung bzw. lobende Worte. Das macht dann widerum spaß.

Aber da ich soviele Figuren hatte, und darunter auch diverse Charaktere angefangen habe, die ich nicht gut konnte (wie das tanken mit nem Paladin z.B.) habe ich sehr schnell gemerkt, dass auch viele Minderbemittelte Leute dabei waren, die nur am beleidigen sind. Alles in allem ne riesen große Scheinwelt also, die man ersteinmal durchleben muss, um letztendlich aufzuwachen.

Vieles hat mich auch sehr wütend gemacht.
Vor zwei Jahren hatte ich kaum noch mehr Selbstvertrauen aufgrund von familären Stress. Meinen jetzigen Freund den ich kennengelernt habe, der mich liebt, auch wenn ich gerade Krank bin, hat mir wieder mein Selbstvertrauen zurück gegeben. Er hat ein Diplom und ist sehr intelligent, und heute weiß ich, dass ich so einen Schatz in WoW- nie finden werde. Und ich gehe davon aus, dass man so einen Freund auch nicht in einem Spiel antreffen würde.

Die Personen die ich kennengelernt habe, hatten alle einen niedrigeren Bildungsabschluss. Waren Postboten, Zeitungsverkäufer. Haben sich auch dementsprechend "benommen". Hin und wieder zwar Abiturienten. Aber viele der Abi Leute oder auch Studenten haben es dann doch nicht geschafft und mussten dann demendsprechend lange aufhören mit WoW. Größtenteils auch nur Arrogante Studenten. Wenn das alles gestimmt hat.

Da musste man sich dann dauernd solche Sachen anhören wie "ich bin so intelligent und ich spiele trotzdem soviel, und bekomme nur gute Noten und studiere ja gerade"... Die waren dann meiner Meinung eher sozial doof. ^^

Also wirklich intelligente Menschen, die was "vorzuzeigen" haben, habe ich nicht da kennengelernt. Von daher glaube ich auch den vielen Leuten nicht, die meinen sie wären dies und das dort, udn würden viel Geld verdienen. Alle diese Leute hängen nicht in einem Online Spiel rum. So habe ich es zumindest erfahren.



Mein Vater der berufstätig ist, spielt übrigens auch, und wir beide sind ein und der selben Meinung, dass der GROßTeil der Leute die wirklich viel in WoW erreichen, eher zur "unteren Schicht" gehören. Ich möchte hiermit keinen Sturm verbreiten. Ich denke manche Menschen hier, werden besonders diesen Letzten Abschnitt sehr stark anfechten, weil sie sich persönlich angegriffen fühlen. Darüber bin ich mir voll und ganz im klaren.

Streit möchte ich nicht verbreiten, denn dies sind nur meine persönlichen Erfahrungen. Andere können auch ganz andere Erfahrungen gemacht haben. ;-)

Das doofe meiner Meinung nach ist, dass man selbst über jemanden nie 100%ig genau sagen, ob derjenige süchtig ist. Zuviele gibt es die es aus unterschieldichen Gründen das halt Leugnen. Manch einer ist vielleicht der festen überzeugung, nicht süchtig zu sein, und ist es dann doch. Mancher meint vielleicht süchtig zu sein, und ist es eben nicht.

Nur tief im inneren weiß derjenige das.

Ist ein bisschen länger geworden mein Beitrag hoffe ich konnte Dir helfen.

Liebe Grüße ^.^





bearbeitet von Nobuddy am 19.01.2010 19:07:58
19.01.2010 18:45:22   
Feuerwolffehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo, ist schwer diese Frage so allgemein zu beantworten. Ich würde mal so anfangen: erst ab dem Punkt wo jemand sagt „ich bin süchtig” würde ich ihn/die defakto als süchtig bezeichnen, auch wenn das Verhalten vorher klar süchtig war.

Erkenntnis der Sucht kann ja auch erst zu einem Heilungswunsch führen. Oder anders: erst nach der Einsicht oder zumindest der Vermutung landeten wir ja hier.

Da Sucht auch ne Art von Zwang ist, würde ich das dann mit zwanghaftem Verhalten vergleichen und da weiß ich persönlich oft bis immer, dass es unsinnig ist was ich tue und tue es trotzdem.

Ich bin kein Gamer, aber dieses Wegmachen durch Aktivitäten im Web kenne ich auch.

Ich habe das aber nie 100 % gehabt, mir war immer irgendwie bewusst, dass da was recht sinnfrei ist bei dem was ich tue. Über den Sinn des Lebens denke ich aber ja bereits in meinem anderen Beitrag da.

Also zusammenfassend: wenn ich die Sucht mit einem Zwang vergleiche (in diesem Fall dem exzessiven Internetkonsum/dem stundenlangen Spielen, dann würde ich schon sagen, dass man sich wenigstens machmal der Sucht bewusst ist.

Nun neigen aber ja bekannterweise viele Süchtige wie auch Alkoholiker dazu ihre Sucht zu banalisieren oder zu verharmlosen.

Also nach außen hin zuzugeben, dass man süchtig ist finde ich immer noch am Schwersten.
Als co-abhängiger Mensch kann ich auch sagen, dass ich mir der Co-Abhängigkeit bewusst, was leider noch lange nicht bedeutet, dass die Mechanismen im Innern bei mir nicht mehr wirken.

Gruß
Feuerwolf


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