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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Wut...soviel Wut....
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Wut...soviel Wut....
zuendefehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo ihr Lieben,

ich melde mich hier nun auch mal zu Wort als Partnerin eines Onlinesexsüchtigen.
„Wir“ wissen von seiner Sucht so seit Mitte letzen Jahres. In dieser Zeit war mir allerdings noch lange nicht bewusst, welche Ausmaße dieses ganze Thema doch hat und ‚wieviel’ tatsächlich dahinter steckt.

Wir führen eine Beziehung seit August 2007. Also noch nicht sehr lange. Vor unserer Beziehung war er über sehr lange Zeit Single, in dieser Zeit entstand wohl auch seine Sucht. Oder auch schon vorher? Aber seine lange Single-Zeit war für mich lange eine Entschuldigung für sein Porno-Verhalten. Auch, dass er anfangs nicht ‚so’ in Beziehung sein konnte, wie man sich das so denkt.
Wir hatten ziemliche Startschwierigkeiten….nie in emotionaler Sicht, sondern in sexueller. Aber das geht wohl vielen Partnerinnen so, dass sie feststellen, es stimmt wohl etwas nicht, weil Erektionsprobleme auf einmal da sind oder auch einfaches, mangelndes sexuelles Interesse. Das habe ich auch sehr, sehr lange für mich damit „entschuldigt“, dass er halt lange alleine war.

Allerdings bleiben die Selbstzweifel trotz aller Entschuldigungssuchen nicht aus. Die kamen – auch bei mir. Seine mangelnde Lust, das mangelnde Interesse mit mir schlafen zu wollen, habe ich irgendwann massivst auf mich bezogen. Es gab Phasen, da klappte es wunderbar – dann wieder 3 – 4 Wochen gar nichts. Natürlich wurde das auch irgendwann mal Thema. Einer seiner Sätze war: „Dann mach es Dir doch halt öfter mal selbst…“.
Das kam mal wie ein Schlag ins Gesicht. Auch, dass ich wohl nicht seinem Bild von Frau entspräche….er sich aber in mein „Wesen“ verliebt hätte. Diese Äußerung hatte mich veranlasst, seinerzeit die Beziehung beenden zu wollen. Seine vielen (damals gedacht – ernstgemeinten) Entschuldigungen, Erklärungen und Ausflüchte, haben mich dann aber wieder eingewickelt, ich hatte für ihn ja auch schon Gefühle entwickelt.

Bei uns gab es im letzten Jahr November den großen Ausbruch. Er gestand, dass da wohl doch mehr dahinter steht, als nur „ab und zu mal Pornos“ schauen. Wir waren bis dahin 3 Monate zusammenzogen, ich hatte Zugang zu seinem Rechner – durch einen Zufall bekam ich mal mit, was er sich denn da so anschaut. Durch Neugier, 7. Sinn oder was auch immer, begann ich auch zu dieser Zeit öfter mal in seinen Internetverlauf zu schauen. Ich glaube, damit hatte er niemals gerechnet gehabt. Als ich ihm dann aber irgendwann sagte, ich weiss davon, wurde das sodann regelmäßig gelöscht. Es entging mir trotzdem nicht, was er so trieb…

Wir wollten es schon im November schaffen. Hatten uns versöhnt….

Wie es das Schicksal wohl wollte, wurde ich im November schwanger. Anfang Dezember erfuhren wir davon – seinerseits war sofort die Freude riesengroß, ich fiel erstmal in den totalen Schock. Schließlich hatten wir 2 Wochen vorher über Trennung diskutiert.
Okay, wir erwarten ein Kind miteinander – ich dachte, dass gibt ihm genug Auftrieb, an der Beziehung arbeiten zu wollen, es für UNS zu tun. Für UNSERE Zukunft.

Ein Umzug in eine neue, größere Wohnung brachte 2-wöchige Internet-Abstinenz. Der Rechner stand in der neuen Wohnung den ersten Tag, ich schlief im Nebenzimmer in der Nacht, er surfte….an 2 Nächten hintereinander und am Montag morgen darauf auch. Als ich Montags von der Arbeit nach Hause kam, seine Kaffee-Tasse vom morgen am Rechner stehen sah, war mir klar, was gewesen war. Ich schaute nach und sah es.
Als er von der Arbeit nach Hause kam, stellte ich ihn zur Rede – ich konnte nicht mehr. Die paar Zeilen hier bringen nicht annähernd rüber, was alles in den nun fast 2 Jahren Beziehung vorgefallen ist….für mich stand an dem Abend fest: „Das war’s“. Ich glaube 2 Tage später meldete ich mich hier im Forum an.

Er erkundigte sich nach Beratungsmöglichkeiten, auch Paarberatung usw. Er will es schaffen, versicherte er mir, für uns….für unsere zukünftige, kleine Familie.

Seit Anfang März sind wir nun in Paarberatung bei Gabriele. Es tut sehr gut, sich austauschen zu können, ich verstehe mittlerweile um einiges mehr, was wirklich hinter dem Begriff „Onlinesexsucht“ steht. Es lässt mich ihn verstehen….in gewisser Hinischt.

Meine Verletzungen sitzen jedoch sehr tief. Jeder kleinste Rückfall versetzt mich in Rage und absolute Wut.

Der ganze Stress der letzten Zeit hat mir Bluthochdruck verschafft, der in der Schwangerschaft absolutes Gift ist. Ich bin beherrscht von Ängsten vor der Zukunft. Mag mich mit meinem Misstrauens-Gefühl schon gar nicht mehr leiden. Dazu die körperliche Veränderung – Angst, niemals für ihn attraktiv zu sein.

Seit November weiss ich auch, dass er auf einem „Vote & Flirt“ Portal angemeldet ist. Er war dort lediglich sporadisch aktiv. Ich habe damit hinter’m Berg gehalten…irgendwie war das für mich eine Kontrollmöglichkeit, um zu sehen, was er so macht. Vorgestern habe ich ihm aber auch das vor die Nase gesetzt, nachdem ich 2 Wochen lang ihm Raum gegeben habe, mir die Wahrheit zu sagen. Wir hatten doch schließlich gerade beschlossen, ehrlich zu sein.
Wir hatten einen Abend, an dem wir sagten „Karten auf den Tisch“ - er sagt mir ALLES was war, er ist ehrlich zu mir. Für mich bedeutet gerade Ehrlichkeit einfach derart viel…..denn ohne das geht’s nicht, das ich mein Vertrauen zu ihm wieder finde. Mehrfach hatte ich gefragt „bist Du noch irgendwo angemeldet?“. Er log mir eiskalt ins Gesicht, nein…

Am Montag war er dort wieder online zu finden. Dies ist ein Portal, wo sich Frauen gerne auch leichtbekleidet präsentieren.

Die Fotos gefallen ihm halt, sagt er. Es ist doch „nur“ ein bisschen Erotik. Macht doch nichts…sich da durchzuklicken.
Ich war die böse – weil ich hatte ja kontrolliert. Ich bin diejenige die nicht vertraut, die alles kaputt macht (hä?).

Was das in mir anrichtet sieht er nicht. Für mich ist es „nicht“ nur Erotik….im Moment reagiere ich auf alles nackte glaub ich äußerst sensibel.

Ich WILL es ja mit ihm hinbekommen. Ich WÜNSCHE mir so sehr, ihm zu vertrauen, eine neue Basis zu schaffen….aber ich kriege es zur Zeit einfach nicht mehr hin. Auf jedes kleinste Aufeinanderzugehen folgen 5 Schritte zurück.

Es gibt nun mal keinen Vertrauens-Klick-Schalter im Kopf, den ich umschalten kann.
Auch hab ich nicht mehr länger die Kraft, hier einen auf heile Welt zu machen, während er auf der Arbeit sitzt und sich durch Bilder klickt….vllt. sogar Kontake knüpft auf irgendwelchen Flirtseiten. Hellsehen kann ich noch nicht.

Ich bin so W Ü T E N D !!!!!!!!!
Nicht falsch verstehen, nicht mehr so sehr auf ihn persönlich…sondern auf diese VERDAMMTE Sucht. Dass sie soviel zerstört. Gefühle tötet!
Einen Menschen dazu veranlasst, seine familiäre Zukunft auf’s Spiel zu setzen !!!!!

Er weiss, ich gehe, sollte sicht nichts ändern.

Aber woran macht man den Zeitpunkt fest, bis sich spürbar was geändert haben soll??

Zu gerne würde ich gerade jetzt, die heile Welt haben- Mich gemeinsam, unvoreingenommen auf das was auf uns da als Paar zukommt – nämlich ein Baby – freuen können. Aber ich kann es nicht. Es wird verwehrt.

Ich bin ziemlich verzweifelt momentan….trotz Beratung gab es in den letzten 3 Wochen ständig wieder Diskussionen, Rückfälle und Lügen. Hatte ich doch gehofft, es wird nun ein wenig besser…..ich wollte auch schon aus blanker Wut aus der Beratung wieder aussteigen, aber das ist so auch irgendwie nicht richtig.

Ich weiss es wird nur mit uns gehen, wenn ich auch will.Das heisst auch, dass ich ihm vertraue. Aber durch seine Unehrlichkeit schaffe ich das einfach nicht.

Der Zwiespalt in dem ich wandere, ist irgendwie ziemlich groß…..eine Zukunft ohne diesen Stress arg verlockend. Aber – wir bekommen ein Baby…….ja, das sagt eigentlich alles :(

Was bloß tun?????

Das musste jetzt mal raus ;-)

Lieben Gruß
Y




01.04.2009 14:39:42  
daytimefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Grüß Dich,

geschrieben von zuende am 01.04.2009 14:39:42
Was bloß tun?????



...also ich würde empfehlen, dass Du, ganz unabhängig von ihm, Dir eine ambulante Gesprächstherapie suchst. Das sind in aller Regel 1-2 Stunden die Woche, wo Du mit einem Therapeuten sprichst und einmal Deinen ganzen Zorn, die Hilflosigkeit, die Verzweiflung und all die anderen Gefühle artikulieren kannst; und zwar in Form eines Zwiegesprächs, Auge in Auge. Ich persönlich denke, dass das Dir und Deinem zerbrochenen Selbstwertgefühl (welches ich im Übrigen für Dein eigentliches Problem halte) sehr gut tun würde.

MfG
daytime


bearbeitet von daytime am 18.04.2009 17:11:21
18.04.2009 17:10:00  
zuendefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo daytime,

ich denke nicht, dass Durch Aufbauen meines Selbstwergefühls, was durch SEINE Sucht derzeit ein wenig leidet und dieses Leiden im übrigen durch seine Sucht verursacht ist und nicht DAS eigentliche Problem ist, unser Beziehungsproblem gelöst sein wirdZwinkern(schön wär`s allerdings, wenn's so einfach wäre, hm?)

Vor dieser Beziehung war ich stets eine sehr selbstbewusste junge Frau - und ganz zerstört ist trotz allem meine Selbstliebe bis heute nicht.

Seine Sucht verschwindet dadurch ja auch nicht und eine Normalität kehrt dadurch auch nicht ein.
Nichtsdestotrotz tue ich sehr viel für MICH um 'mich' bei der ganzen Geschichte nicht zu vergessen oder 'hinten anzustellen'.

Grüße, zuende


19.04.2009 19:58:52  
daytimefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo!
Nun ja, in Deinem Startposting schreibst Du immer wieder davon, nicht vertrauen zu können. Meiner Erfahrung nach, ist diese Unfähigkeit zum Vertrauen, in erster Linie ein Defizit im (sich) Selbst-Vertrauen (können), bzw. darin, sich selbst etwas zu zu trauen. Daher halte ich dieses Defizit an Selbstvertrauen für einen zentralen Faktor. Was nützt Dir ein suchtfreier Mann, wenn Du ihm dennoch nicht ver-trauen kannst?

MfG
daytime


21.04.2009 00:50:27  
neckarnixe1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe zuende,

ich stehe vor demselben Problem wie Du.

Mein Selbtbewußtsein, mein Selbstwertgefühl als Frau,
als attraktive, erotische Frau ist durch die ständige Ablehnung und das übrige Verhalten meines Partners sehr gestört, fast zerstört.

Einen Termin bei einer Therapeutin ist leider erst im Juni
möglich. In der Suchtberatungstelle hatte ich jedoch ein sehr gutes Gespräch. Es tut gut, mit einem realen Menschen über dieses Problem zu reden! Ich bin mir im Klaren darüber, daß ich mit einer Therapie nicht seine Störung "heilen" kann. Ich erhoffe mir jedoch durch eine Therapie, daß ich mein Selbstbewußtsein wiederfinden werde. Daß ich mich und meine Wahrnehmung von mir von seinem Verhalten unabhängig machen kann. Darin hat mich die
Dame bei der Suchtberatung sehr bestärkt.

Es ist m. E. schon wert, über eine Gesprächstherapie, wie sie Dir vorgeschlagen wurde, nachzudenken.

Mit lieben Grüssen
neckarnixe





21.04.2009 09:21:13  
zuendefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Guten Morgen ihr 2 :)

Hm, ich beziehe seine Sucht nicht auf mich! Nicht mehr jedenfalls...anfangs, als ich von nichts wusste, da hab ich sein mangelndes sexuelles Interesse an mir auf mich bezogen.
Mittlerweile weiss ich und bin fest überzeugt davon, dass dieses "sexunlustige" Verhalten nichts mit mir zu tun hat.

Nach wie vor halte ich mich für eine attraktive Frau - ich fühle mich zeitweise nicht begehrt, ja - aber das auch nur von ihm! Nicht was andere Männer grundsätzlich angeht...ich weiss um meinen Wert und lasse das auch nicht mehr erschüttern.

Was kann ich denn dafür, dass er jahrelang irgendwelchen Bildern hinterhergehechtet ist? NICHTS! Das hat doch nichts mit mir zu tun! Er hat dieses Problem, er ist süchtig! Nicht ich...

Ich versuche derzeit einen Umgang mit der Situation zu finden. Da wir ein Baby erwarten möchte ich versuchen, das Ruder nochmal rumzureissen und einen Weg aus dieser Krise gemeinsam finden. Das ist zeitweise anstrengend, Kräfte raubend und nicht einfach - aber dessen bin/war ich mir bewusst, als ich die Entscheidung für das "uns" getroffen habe.
Es gibt diesbezüglich auch klare Ansagen zwischen uns.

Was das mangelnde Vertrauen ihm gegenüber angeht - er hatte vollstes, uneingeschränktes Vertrauen in unserer Beziehung von mir....dies hat er missbraucht und mit Füssen getreten. Das jetzt wieder zu finden und aufzubauen, braucht ebenfalls Zeit (leiderZwinkern).

So oder so wird einfach abzuwarten sein, wie sich das alles entwickelt.
Wird es im Laufe der Zeit nicht besser oder tritt nicht eine 'schöne' Veränderung von allem ein, weiss ich für mich nicht, ob ich die Beziehung auf Dauer weiterführen kann.

Genauso hat er ja auch diese Entscheidungsfreiheit - geht es für ihn nicht mehr und die Sucht wird für ihn wieder zentrales Thema und wichtiger, hat er ja auch die Freiheit zu 'gehen'.

Was mir einfach schwerfällt ist der "Verzicht"!
Ich war sexuell immer sehr aktiv und hatte daran auch wirklich immer viel Spass...


21.04.2009 09:59:34  
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