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Beiträge: 1 Mitglied seit: 28.03.2009 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo zusammen,
ich möchte dieses Forum nutzen, um für mich selbst ein Zeichen zu setzen. Ich war hier schon unter anderem Namen vor ein ein paar Jahren aktiv und bin heute morgen hier mit gutem Grund gelandet. Die vielen gut geschriebenen und reflektierte Beiträge haben mich motiviert, mich erneut einzuloggen.
Meine jetzige Situation lässt sehr ausgiebige online-Exzesse nicht zu, da ich beruflich ziemlich eingebunden bin und mit einer Frau und ihrem Kind zusammen lebe. Deswegen habe ich die Pornosucht als Problem gar nicht mehr so wahr genommen. Ab und zu mal nach dem Büro in die Videokabine oder wenn sich eine Gelegenheit zu hause alleine bietet, ins internet.
So eine Gelegenheit hat sich gestern auch wieder angeboten, da Frau und Kind übers Wochenende weg sind. (Die Beziehung zu meiner Partnerin liegt in den Endzügen, eine Trennung steht kurz bevor und wir haben schon seit vielen Monaten kein Sex mehr.)
Allein diese Konstellation hat mich schon in eine solche Unruhe versetzt, dass ein Porno-Exzess schon fast zwangsläufig kommen musste. In erregtem Zustand spielte ich Alternativen durch, aber letztlich war ich wenig entschlossen, meiner Obzession was entgegen zusetzen. Also landete ich wieder, wie schon so oft in meinem Leben, in der Videothek und im internet und verbrachte dort bis zum Morgengrauen. Was mich wirklich traurig macht, ist die Tatsache, so wenig aus meiner Freiheit zu machen. Mann, umwieviel schöner wäre es gewesen mit Freunden unterwegs zu sein, den nächsten Tag früh zu joggen oder sonst was . Statt dessen hänge ich nun hier völlig müde und mit ordentlicher Katerstimmung herum. Es gibt doch kaum etwas einsameres und schambesetzteres, als stundenlang alleine vor unglaublich vulgären F...szenen zu sitzen und sich dabei selbst zu befriedigen. Wenn dann alles vorbei ist kommt eine große Leere und man ist sich selbst ganz fremd und voll mit Selbstverachtung. Ihr kennt das ja sicherlich. Man wird einsam dadurch, das Selbstwertgefühl wird beschädigt, Zeit und Geld für wichtige, schöne Dinge sind verbraten.
Ich erahne schon die Hintergründe für mein Verlangen nach Pornografie: der Wunsch nach Hemmungslosigkeit, konfliktfreie Abfuhr von Erregungsenergie. Da exsitiert eine riesige Industrie um aus der Geilheit des Einzelnen Profit zu schlagen. Dabei werden doch auch erst Bedürfnisse geweckt und das ganze schaukelt sich hoch. Ohne die Pornoanbieter wäre ich doch nie auf die Idee eines gangbangs o.ä. gekommen.
Nun, ich will meinen gestrigen Exzess als Wachrüttler nutzen, meinem Suchtpotential wieder bewusster begegnen um schließlich davon ganz loszukommen. Ich habe vor ein paar Jahren erfolgreich mit dem Rauchen aufgehört und weiss, dass zwischen dem ersten Entschluss und dem tatsächlichen Loskommen einiges an Rückschlägen auf mich zukommen wird. Aber zumindest habe ich jetzt den Entschluss gefasst mit dem Pornokonsum Schluss zu machen. Basta!
Solidarische Grüße an alle, denen es auch so geht!
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