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wie WOW mein Leben zum Guten wendete |
Shahey | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 2 Mitglied seit: 07.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | Hallo, nachdem ich eine Weile hier mitgelesen habe, möchte ich mal beschreiben wie WOW auch mal positiv auf ein Leben einwirken kann. Ja, sowas gibts tatsächlich und neben all dem Negativen sollte das auch mal erwähnt werden, denn manchmal rettet WOW auch Leben. Dies ist meine Geschichte: Als WOW rauskam war ich 27, hatte gerade ein Studium mit harter Arbeit und sehr gutem Diplom beendet und fand einfach keine Arbeit. Heute weiß ich daß praktisch alle Absolventen dieses Fachs (Biologie) dieses Problem haben, aber damals dachte ich es läge an mir. Alles wofur ich mein Leben lang hart gearbeitet hatte (auch mein Abi habe ich mir hart erkämpft, war dabei zeitweise obdachlos)fiel auf einmal zusammen. Mein damaliger schwerbehinderter Mann, den ich jahrelang gepflegt hatte, kam nicht damit klar, daß ich langsam in eine tiefe Depression sank. Ich habe fast nichts mehr gegessen und nur noch spielend vor dem Rechner gesessen. Dann kam WOW raus und ich bekam es geschenkt. Es war sozusagen meine Rettung, da ich nun endlich wieder Spaß an etwas finden konnte und etwas hatte das mich von meinem Elend ablenkte. Natürlich bewarb ich mich weiterhin, habe in 4 Jahren allerdings nur ein Vorstellungsgespräch bekommen, wo ich in allen Tests die Beste war aber auf die Frage nach einem Führerschein leider sagen mußte, daß ich keinen hatte. Darauf war ich dort dann auch abgelehnt worden. Durch die tiefe Krise in die ich gestürzt war, und die ich nur mit WOW als Beatmungsgerät überlebt habe, brach meine Krankheit (PTBS) voll aus und ich konnte das Haus nun gar nicht mehr verlassen. Es war klar daß es so nicht lange weitergehen konnte, denn auch mein Mann wandte sich von mir ab, weil ich nur noch vor WOW saß. Dann lernte ich in WOW einen anderen Mann kennen, ich besuchte ihn 3 mal und beschloß dann, meinen Mann zu verlassen, alle Brücken hinter mir abzubrechen (soweit es welche gab, denn zu meiner Mutter hatte ich kaum Kontakt und Freunde hatte ich gar keine) und zu ihm zu ziehen, 600 km weit in den Süden. Ein enormes Risiko wie man vielleicht denken mag. Aber ich hatte ja nichts zu verlieren. Die Beziehung zu meinem Mann war eh am Ende, da ich nach 7 Jahren einsah, daß jeder Mensch es verdient hat, einmal in seinem Leben zu erfahren wie es ist glücklich verliebt zu sein und das waren wir nie, auch nicht am Anfang der Beziehung. Ich hatte ihn geheiratet weil er mein erster Freund war und ich dachte ich bekomm nie einen ab (war damals 21), weil ich mich nach einer kaputten Kindheit nach Liebe und Familie sehnte und weil er kurz nachdem wir zusammenkamen, psychisch krank wurde und ich ihn nicht im Stich lassen wollte. Aber Liebe war das nicht, das weiß ich jetzt. Der neue Freund zu dem ich zog, wohnte noch zuhause, und das mit 27 (ich war mit 18 ausgezogen). Ich zog mit in sein kleines Kinderzimmer wo wir zusammen stundenlang WOW spielten. Naturgemäß hatte er nichts als Streß mit seinen Eltern, zu seinem Studium war er schon seit Monaten nicht mehr hingegangen. Also ein typischer WOW Suchti, wie ich auch. Nachdem es mal wieder geknallt hatte zwischen seinen Eltern und mir (allemann am Tisch sitzen und Fleisch essen müssen war einfach nicht mein Ding, zudem standen wir erst gegen 14 Uhr auf, was sie ziemlich auf die Palme brachte und schließlich war ganz einfach das Problem daß sie mich behandelten als wäre ich ihr drittes Kind, ich selbst aber sah mich als gleichberechtigte Erwachsene. Schließlich war ich bereits seit 10 Jahren mein eigener Herr und hatte noch nie etwas von Autoritätspersonen gehalten) zogen wir schließlich zusammen aus. Das war der Anfang vom Glück, denn nun bekam er auch HartzIV so wie ich. Das bedeutete aber auch, daß er sofort in eine Maßnahme gesteckt wurde, dann kam Zeitarbeit und darüber schließlich ein richtig guter Job. Was er allein nie geschafft hätte, hat er so über "das Amt" erreicht. Etwas das mir leider nicht gelungen war. Wir zogen um in eine größere schönere Wohnung, und vor einigen Monaten haben wir geheiratet, nachdem wir nun 3 Jahre zusammen sind. Wir sind sehr sehr glücklich miteinander. Ich selbst gelte mittlerweile als unvermittelbar, habe nun einen Schwerbehindertenausweis bekommen und Rente beantragt. WOW spiele ich nur noch am Rande, bin aber dafür eine sehr gute Hausfrau geworden und kümmere mich um unsere Haustierschar, den Papierkram und Geldsachen. Nebenbei habe ich angefangen meine Doktorarbeit zu schreiben da ich ja nicht umsonst studiert habe, sondern irgendwohin muß mit meinem Wissensdurst. Ich lese viel, während immer noch 12 Stunden am Tag WOW läuft, wobei ich aber nicht die ganze Zeit davor sitze sondern höchstens 20-30 Minuten am Stück spiele. Der Computer ist aber da ich allein nur eingeschränkt das Haus verlassen kann, immer noch mein Fenster zur Welt und meine einzige Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, denn Freunde habe ich nach wie vor keine und auch kein Interesse daran. Ob ich süchtig bin? Nein. Nicht mehr. Wenn das Internet nicht geht oder ich mal wieder eine neue Dr.House Box oder ein neues Buch habe, spiele ich tagelang nicht ohne dass es mich stört. Unter played steht bei mir 214 Tage (in 4 Jahren), mein Mann bringt es auf 315 Tage (ok ich habe auch noch mehrere 80er Twinks, mit nochmal 100 Tagen played). Gut, wenn mein Mann von der Arbeit kommt, hockt er immer noch nur vor WOW, ausgehen können wir ja nicht und ansonsten hat er keine Hobbys. Aber dafür hat er in seinem Job in 2 Jahren noch keinen einzigen Tag gefehlt und wir demnächst eine Weiterbildung anfangen. Ich denke wir verstehen uns so gut, weil sich zwei WOW Fans gefunden haben, in jeder anderen Konstellation wäre das Ganze schief gegangen. Meine Folgerungen daraus sind: Exzessives Spielen bedeutet nicht immer Sucht. Kontakte in WOW sind nicht immer flüchtig und wertlos. Und manchmal reißt ein Spiel wie WOW zwei Leben derart herum daß aus einer hoffnungslosen Sackgasse plötzlich eine breite frohe Straße mit ganz viel Licht am Ende wird. Kann man einem Spiel danken? Wenn ja, dann danke WOW, daß ich das erste mal in meinem Leben sowas wie glücklich bin.
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07.03.2009 23:29:55 | ||
Mav_1979 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 3 Mitglied seit: 06.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | Gottseidank gibt es verschiedene Definitionen von Glück ... Möchte niemanden beleidigen aber diesen Thread finde ich bemitleidenswert. | |
08.03.2009 00:55:36 | ||
Shahey | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 2 Mitglied seit: 07.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | Auf einem Denkmal draußen am Fluß steht sowas wie "erst das Mitleid macht den Menschen zu einem guten Menschen". Gefällt mir eigtentlich ganz gut der Spruch.
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08.03.2009 02:03:10 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Oh Shahey, da kann ich gar nichts mehr zu sagen, sonst löscht hier einer meinen Account :-(
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08.03.2009 07:45:28 | ||
Lord Helmchen | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 10.11.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Shahey, was ist da jetzt die Message? Du warst früher eine Powerfrau, die einen excellenten Abschluss gemacht hatte und einen Behinderten Mann gepflegt hatte und heute schaffst du es kaum noch aus dem Haus und bist vom Staat und deinem Freund abhängig. Da soll jetzt WoW der große Heilsbringer gewesen sein? Wo soll da jetzt der positive Effekt gewesen sein? Aus der Depression schafft man es auch ganz ohne WoW heraus. WoW hat dich doch eher davon abgehalten, im wirklichen Leben wieder zur Powerfrau zu werden um damit die Ursache all deiner Problem zu beheben. Viele Grüße Lord Helmchen
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09.03.2009 11:32:06 | ||
Aurelius | ||
Gruppe: Moderator Rang: Beiträge: 270 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo! Wenn ich das richtig gelesen habe ist Shahey nun die behinderte Person mit einer Krankheit namens PTBS. Nicht, das ich dazu wirklich was sagen könnte, da es niemanden in meinem Umfeld gibt, der diese Krankheit hat. Die Message soll wohl sein, das man auch durch WoW seinen Lebenspartner finden kann und beide scheinen ja glücklich zu sein. Zudem schreibt sie selbst, das sie nun viel weniger spielt als vorher und ihre Doktorarbeit schreibt. Warten wir das Ganze doch einfach noch mal ab. Viele Grüße! Aurelius
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10.03.2009 06:34:39 | ||
Acaloth | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 42 Mitglied seit: 31.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Also ich denke von wem Shaley abhängig ist und von wem nicht isr ihre eigene Sache. Du stellst offenbar beruflichen Erfolg über persönliches Glück. Ob WOW hier der Heilsbringer war sei dahingestellt, aber wenn sie glücklich ist dann ist doch völlig egal ob sie wieder eine Powerfrau werden hätte können oder nicht. Wenn ihr WOW aus der Depression geholfen hat , dann ist das gut und ich beglückwünsche sie dafür. | |
10.03.2009 23:04:35 | ||
Meinesucht05 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 50 Mitglied seit: 21.08.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hey Shahey... Also ich finds gut, dass du bei allem nie dein LEBEN aus den Augen verloren hast. Du machst jetzt deine Doktorarbeit, stimmts? Klasse! Klar ist es n bisl bescheurt von jemand anderem abhängig zu sein, aber meine Güte... immerhin hast du eine Behinderung, die sollen sich mal alle nicht so anstellen. Wenn du den Titel hast ergeben sich ja vielleicht doch noch berufliche Perspektiven, wobei ich nicht weiß, was das für eine Krankheit ist, aber es gibt ja auch Arbeit, die man von daheim erledigen kann. Ich habe meinen Freund auch durch WoW kennengelernt und wir wohnen zusammen, sowas kann also funktionieren und wenn WoW dir aus einer schweren Lage geholfen hat ist das super aber bitte bitte bitte belass es nicht dabei und ruh dich nicht auf diesem "Erfolg" den dir WoW eingebracht hat aus! Arbeite weiter an dir, die Doktorarbeit ist der erste Schritt dazu. Sowas ist immer leichter gesagt als getan, gerade ich sollte das wissen, immerhin bin ich eine totale Versagerin, aber vielleicht gelingt es ja wenigstens dir ja doch nochmal die Powerfrau in dir zu wecken. LG
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14.03.2009 22:25:59 | ||
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