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ich brauche rat |
banshee | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 5 Mitglied seit: 05.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | hallo. mein mann (24) ist onlinespielsüchtig. es hat alles vor etwa 3 jahren angefangen, als er immer unglücklicher mit seinem job wurde, aber nicht wusste, was er stattdessen gerne tun würde. er hatte einen halbtagsjob, ich kam erst abends nach hause und in dieser zwischenzeit (oft auch noch später am abend, wenn ich wieder da war) hat er immer computer gespielt (damals noch nicht online). damals hielt sich das aber noch in einem halbwegs normalen rahmen. mit der zeit zeigte er depressive symptome, jedoch keine vollständig ausgeprägte depression. er hat immer mehr gespielt, all seine hobbies aufgegeben, hatte keine freunde mehr. das exzessive spielen trat immer phasenweise auf und wechselte sich mit phasen mit einem relativ normalen bis leicht erhöhten spielkonsum ab. ich hatte ihn mehrmals darum gebten, eine therapie zu machen, doch er wollte nicht. schließlich hat er auch sämtliche unternehmungen mit mir eingestellt. vor einem monat schließlich ist das ganze eskaliert: er hat mit einem neuen spiel (online) angefangen, spielte es 15, 16 stunden am tag. ich wurde relativ krank und brauchte seine fürsorge, doch er sagte, er würde lieber spielen. in diesem moment ist mir der kragen geplatzt. als ich wieder gesund war, sprach ich mit meinem mann über all das, konfrontierte ihn damit, dass er süchtig ist, sagte ihm, er müsse eine therapie machen. seine argumentation war, dass er jederzeit aufhören könne. dies versucht er mir jetzt zu beweisen, was natürlich nichts daran ändert, dass er süchtig ist. jetzt spielt er, sobald ich die wohnung verlassen, oft sogar, wenn ich nur den raum verlasse, um zu duschen etc. sein zweites argument ist, dass er plant, bald eine neue ausbildung zu beginnen - das tut er tatsächlich - und dass sich dadurch alles bessern wird, was mich selbstverständlich auch nicht beruhigen kann, da das ja nur eine ausflucht ist. ich bin mit meiner kraft am ende. und ich weiß nicht, was ich tun soll. kann mir vielleicht jemand von euch (vielleicht jemand, der selbst süchtig war / ist) helfen? mein problem ist, dass ich einfach nicht weiß, wie ich vorgehen soll. ich möchte ihn nicht erpressen, weil er es selbst wollen soll. andererseits finde ich die methode, ihm das leben außerhalb der virtuellen welt schmackhaft zu machen, auch fragwürdig: er ist erwachsen. sein leben kann ja auch nicht so funktionieren, dass er immer von außen animiert werden muss. soll ich ihn mit erzählungen von betroffenen konfrontieren? was kann ich sonst tun? ich weiß einfach nicht weiter. | |
05.03.2009 23:30:49 | ||
Baribal1991 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 43 Mitglied seit: 19.08.2008 IP-Adresse: gespeichert | Ich selbst war süchtig nach einem Spiel das als Wow bekannt ist, und zwar etwa 2 Jahre. zuvor spielte ich andere Mmorpg. Ich Persönlich hatte mich schon nach kurzer zeit damit abgefunden das ich Süchtig war, denn ich war früher ein sehr beliebter Junge der vieles unternahm, im Fußballverein aktiv war und Tennis gespielt hatte. Nun wie bei deinem Mann verliert man seine Freunde, weil man sie Anlügt. Ich brachte in einer Woche 2-3 mal die Lüge vor das meine Oma gestorben ist, da ist es klar das die Freunde kein bock mehr haben. Aber das ist der Punkt, ich habe ein Mädchen kennengelernt die meine Persönlichkeit mochte und nicht mein Aussehen , das nach gut 3 Jahren im Keller nicht mehr das alte war. Sie hat sich mein Handy geschnappt, meine icq Liste durchsucht und alte Dokumente wie Telefonlisten abtelefoniert. Für mich völlig überaschent wollten meine alten Freunde die ich längst vergessen habe wieder was mit mir zu tun haben, und diesmal haben sie auch nicht locker gelassen. Meist Informierten sie mich ganicht sondern holten mich einfach ab zum Fitness oder auf ne runde im Kino. Ich merkte das sie mich wieder Akzeptierten und versprach das SPiel endgültig sein zu lassen. So was ich dir damit sagen will, meine Mutter hat vergeblich versucht mich aus dem Spiel zu ziehen mit allem was ihr möglich war, von bestimmten Ärzten bis Heilpraktikern, Jedoch was wirklich geholfen hat, ist meiner meinung nach einfach was mit Kumpels machen. Schau das du deinem Mann seine Freunde überedest ihn wieder mit einzubezihen und erzähle ihnen von seinem Problem, ich bin mir sicher das richtige Freunde keine Sekunde zögern würden um ihm zu helfen. Es kann zu Stimmungsschwankungen führen wen man plötzlich mit dem Spiel aufhört, ich selbst habe es einfach von heute auf morgen gelassen und offt leute angschrien die nichts dafür konnten, also alles schön ruhig angehen und nichts überstürzen :) Ich wünsch dir viel Erfolg, hoffentlich schafft dein Mann das und ihr führt ein nettes leben ohne das Spiel zwischen euch | |
06.03.2009 10:21:15 | ||
banshee | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 5 Mitglied seit: 05.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | vielen dank für deine antwort. das problem mit den freunden ist 1. dass es keine richtigen freunde waren und 2. dass wir inzwischen 600km entfernt von ihnen wohnen. fällt dir vielleicht sonst noch irgendwas ein? | |
06.03.2009 19:34:47 | ||
Baribal1991 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 43 Mitglied seit: 19.08.2008 IP-Adresse: gespeichert | leider nein, auser du packst sein Pc und wirfst ihn aus dem Fenster .... Oder sabotiere seinen Account. Löschen oder ne Kindersperre reinmachen. Dh er kann nur noch ein -2 stunden online sein Ich könnte ja mal mit deinem Mann reden. Und ihm erzählen was so alles passieren kann wen man zuviel vor dem Spiel sitzt
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06.03.2009 23:30:32 | ||
Lord Helmchen | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 10.11.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hi Banshee, du schreibst wenig darüber was dein Mann spielt und warum er nach seinen Worten so viel spielt. Gerade so als würdet ihr nicht über diese Thema reden. Wenn das so ist würde ich empfehlen das zu ändern. Denn wenn du ihn besser verstehst, kannst du ihn auch besser überzeugen. Lass dir doch einfach mal erzählen was ihn dazu motiviert in eine virtuelle Welt zu versinken, keine Freunde mehr zu haben, keine Hobbies mehr und kaum noch aus dem Haus zu gehen ausser wenn es unbedingt sein muss und was er sich von einer Beziehung verspricht, bei der man eigentlich nur den Rücken des Partners sieht. Frage ihn, wie er mit dieser Situation umgehen würde und was er machen würde, wenn du an seiner Statt den ganzen Tag vor dem PC sitzen würdest. Wenn es dir gelingt die Zweifel an seinem jetzigen Verhalten zu schüren, hast du gewonnen. Aber wenn du ihn zu etwas zwingst, wirst du verlieren. Und wenn du nichts tust wird er noch weiter abrutschen und du hast ebenfalls verloren. Sehr lesenswert zu deinem Anliegen finde ich auch den Beitrag von Bastian im gleichen Forenteil: http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062&thread=2416 Viele Grüße Lord Helmchen | |
10.03.2009 15:31:59 | ||
Lord Helmchen | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 10.11.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hi Banshee, ich habe deinen Text noch mal gelesen und glaube ich habe ihn besser verstanden. Ich denke dein Mann spielt deswegen so viel, weil er mit seiner Arbeit unglücklich ist. Beim Spiel kommt er auf andere Gedanken und geht damit seinem Grundproblem aus dem Weg. Soweit denke ich habt Ihr die Situation auch schon verstanden, da er als Problemlöser die Weiterbildung anführt. Zum exzessiven Spiel ist er ja erst seit ungefähr einen Monat übergegangen, das lässt noch hoffen. Das große Problem ist nun aber leider, dass er im Online-Spiel nicht nur die Flucht vor seinen Problemen findet, sondern sich endlich wieder gegenüber anderen Menschen beweisen kann und etwas darstellen kann und im Spiel endlich die Anerkennung findet, die er aufgrund seines Job-Frusts vermisst. Ich denke das hat er bewusst noch gar nicht durchdrungen und es flüstert ihm zunächst nur das Unterbewusstsein zu, dass doch die Spielewelt genial ist und die wirkliche Welt schrott ist. Die daraus resultierende typische Absteigerkarriere kannst du in den Beiträgen gerne nachlesen. Nach meiner Meinung hast du noch gute Chancen ihn davon abzubringen. Er ist ja immerhin schon darauf eingegangen wenigstens zum Schein nicht zu spielen. Bleib dran. Zeige ihm verschiedene Beiträge im Forum und führe ihm vor Augen wo exzessives Spiel hinführt. Zeige auf keinen Fall Verständnist für seine Vielspielerei, für eine geregelte Spielerei schon eher. Am besten wäre, er würde sich wieder auf ein Offline-Spiel einlassen. Aber vor allen Dingen unterstütze und motiviere Ihn wenn es darum geht, dass er im wirklichen Leben Selbstvertrauen aufbauen kann. Viele Grüße Lord Helmchen
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10.03.2009 21:40:32 | ||
banshee | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 5 Mitglied seit: 05.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | vielen dank lord helmchen! ja, ich denke auch, dass du in deiner zweiten antwort sehr gut verstanden und ausgedrückt hast, worum es geht. ich verstehe ihn vollkommen, ich kenne seine motive und ich weiß natürlich auch, was er spielt. ich selbst spiele gerne verschiedene pc-spiele (zum teil dieselben wie er); es ist also auch nicht so, dass ich diese "welt" nicht verstehen könnte bzw. was sie einem zu geben vermag. wie gesagt, du hast genau erfasst, wo sein problem liegt. es kommt ihm ungleich einfacher vor, in der virtuellen welt etwas zu schaffen und spaß zu haben (vor allem das) als in der realen welt. ich unterstütze ihn gerne dabei, wieder spaß am "echten leben" zu haben, aber ich sehe es nicht als meine aufgabe an, ihn gezielt mit allerlei ablenkungsmanövern vom computer wegzulocken. ich bin kein animateur, sondern seine frau. ebenso finde ich es falsch, seinen account zu löschen o.ä. er ist erwachsen, er muss es selbst wollen. wenn er es jedoch will, helfe ich ihm, so sehr ich kann. er sieht zwar nicht unbedingt subjektiv ein, dass er süchtig ist, aber auf gewisse weise glaubt er mir, weil er weiß, dass ich das beurteilen kann (ich bin psychologin). ich hatte selbst schon darüber nachgedacht, ihn verschiedene postings aus diesem forum lesen zu lassen, aber ich befürchte, dass er sich gerade mit drastischen schilderungen überhaupt nicht identifizieren wird, weil er seine eigene geschichte als viel harmloser empfinden wird als die geschichten anderer. soll ich es trotzdem versuchen?
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11.03.2009 04:49:16 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | banshee, ich würde ihm keine Einzelfälle ausdrucken und hinlegen, sondern wirklich einfach nur die HP (www.onlinesucht.de) und dann allenfalls als Zusatz --> Forum. Dann wird er vielleicht neugierig und kann sich selbst mal durch die Beiträge wühlen. Druckst Du ihm jetzt aber einen speziellen Fall aus, dann denkt er sofort, Du vergleichst ihn mit ihm. Da sollte er dann besser selbst drauf kommen! Ansonsten schließe ich mich Lord Helmchen unbedingt an: Zeige kein Verständnis für seine Sucht! Könnt Ihr vielleicht ein neues Hobby (oder Sport) in Angriff nehmen, das Ihr zu zweit ausüben könnt (oder auch er allein)? Alles Gute und gib nicht auf! G.
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11.03.2009 07:40:54 | ||
Lord Helmchen | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 10.11.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hi Bunshee, es kommt mir vor als wäre es gestern als ich sagte "ich habe kein Problem mit dem Rauchen, ich habe das voll im Griff". Das stimmte zu diesem Zeitpunkt auch hundert Prozent. Allerdings einen oder zwei Monate später hatte ich dann leider überhaupt nichts mehr im Griff sondern die Zigaretten mich. Anfangs hatte mich das auch gar nicht gestört, erst als sich die negativen Folgen des Rauchens eingestellt haben. Und so ähnlich ist es wahrscheinlich mit deinem Freund. Momentan kann er womöglich noch mit Recht und Fug sagen dass er nicht Süchtig ist. Nur ist es irgendwann dann doch soweit und dann ist es auch schon zu spät. So gesehen sind die Betroffenenberichte frei nach Charles Dickens wahrscheinlich eher der Geist der zukünftigen Weihnachten und weniger der Geist der gegenwärtigen Weihnachten. Gabriele hat da auf jeden Fall am meisten Erfahrung, wenn es darum geht ihm das nahe zu bringen. Viele Grüße Lord Helmchen | |
11.03.2009 22:48:44 | ||
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