Herzlich willkommen im Forum von www.onlinesucht.de (HSO e.V.)
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| ich weiss nicht mehr weiter... |
| JensWeber |   
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 4 Mitglied seit: 14.01.2009 IP-Adresse: gespeichert  | Hallo Forum, es war ein langer Weg, aber letztendlich habe ich es mir eingestanden und über google dieses Forum gefunden: Ich brauche Hilfe weil ich online-sex-süchtig bin. Ich bin jetzt 30, aber es hat schon relativ früh angefangen.. mit 15-16 Jahren vielleicht? Die Porno-Kasetten wurden unter Freunden getauscht, das war ja normal, aber schon meine ersten Gehversuche im damals neuen "World Wide Web" beschränkten sich schon sehr schnell auf das suchen und herunterladen von Bildern (Videos kamen erst sehr viel später dazu). Was soll ich sagen, die ersten Sammlungen wurden grösser. Als ich zum Studium in mein eigenes Apartment gezogen bin, und als die ersten Flatrates verfügbar wurden, wurde es zur Gewohnheit. Ich surfte manchmal Tagelang nach Bilden, Videos, Passwörtern zu kostenpflichtigen Angeboten etc. Zwischendurch hat das mein Leben natürlich schon sehr stark negativ beeinflusst, da andere dinge liegen geblieben sind. Ich muss dazu sagen, dass anfangs natürlich die Selbstbefriedigung im Vordergrund stand, auf Dauer aber der Sammeltrieb am stärksten wurde und das ist auch der Trieb den ich nicht unter Kontrolle bekomme. Jetzt kommt allerdings das schlimmste an der Geschichte.. ich habe eine Frau und eine kleine Tochter. Ich habe meine Frau vor fast 10 Jahren kennengelernt, und wir sind ein paar Jahre jetzt verheiratet und unsere Tochter ist 1 Jahr alt geworden. Als wir uns kennenlernten, hat sie das erstmal so akzeptiert, wobei sie sich schon sehr gewundert hat. Sie ist insgesamt sehr locker damit umgegangen, auch wenn ich mich, nachdem wir sex miteinander hatten, an den computer verzogen habe um mich online noch einmal selber zu befriedigen. Dass sie mich oft dabei durch den türspalt beobachtet hatte und sich Selbstvorwürfe gemacht hat, hat sie mir erst Jahre später gebeichtet. Sie hat mir den Porno-Konsum allerdings nie komplett verboten... allerdings wollte sie nicht dass ich es heimlich mache. Zusammen einen Porno zu schauen war für uns kein problem. Ich schäme und hasse mich zutiefst dafür, dass ich zum wiederholten Male ihr Vertrauen missbraucht habe. Ich muss dazu sagen, ich arbeite in der IT und kenne mich mit Computern sehr gut aus, und damit eigentlich auch wie ich meine Spuren verwische. Das heisst natürlich auch dass ich auf Computer&Internet tagtäglich angewiesen bin. Mehrmals habe ich nun den Fehler gemacht und meine Frau unterschätzt, so dass sie herausgefunden hat was ich die meiste Zeit online getrieben habe. 4 oder 5mal? Dabei waren Bilder&Videos nicht mal das schlimmste.. zuletzt habe ich über viele Monate eine alternative Chat-identität gelebt, die ich online mit dominanz-spielchen verbracht habe, stichwort "Online-Erziehung". Als meine frau mir die gesammelten messenger-chat-protokolle vorgelegt hat, wär ich am liebsten gestorben. Ich ekelte mich im nachhinein ziemlich davor, trotzdem hat sie mir verziehen und wir haben uns auf einen neuanfang geeinigt. Da war sie gerade im 6 Monat schwanger. Die geburt unserer Tochter kam auch gerade recht um davon loszukommen.. man hatte immer genug zu tun, in der arbeit gab es viel stress.. Der Sex mit meiner Frau wurde immer besser.. geradezu fantastisch. Langsam kam sie darüber hinweg.. ich war mir sicher dass ich die Kurve bekommen habe. Ich habe mich geirrt.. habe wieder angefangen auf der Arbeit nebenbei pornos runterzuladen. Und vergessen meine Spuren richtig zu verwischen. Meine Frau hat es herausgefunden.. und sich vorgenommen locker damit umzugehen. Sich vorgenommen, wenn ich es ihr direkt beichte, dass wir dann mal schauen können was ich so runtergeladen habe um zu vergleichen. Sie hatte nämlich auch ein paar Pornos runtergeladen und Anregungen davon in unser Sexleben eingebaut. Was für eine Frau! Ich habe es abgestritten, es auf andere geschoben. Sie hat sofort dort angerufen, wo es natürlich erst recht abgestritten wurde. Ich habe ihr ein schlechtes gewissen gemacht, jedenfalls versucht.. "Glaubst du dem mehr als mir? Das ist ja nicht zu fassen..." Ich wusste nicht dass sie die Beweise schon schwarz auf weiss hatte.. ich hatte sie wieder unterschätzt... Jetzt weiss ich nicht mehr weiter. Ihre Reaktion schwankte von üblen, aber sehr berechtigten Beschimpfungen, dem Versprechen dass sie eines Tages einfach verschwunden ist, bis hin zu Resignation und "ich verzeihe dir, mein leben muss vielleicht einfach so sein, vielleicht liegt es ja doch alles an mir" Ich liebe diese Frau über alles auf der Welt, ausgenommen natürlich unsere Tochter! Unsere Beziehung hat sich seit dem Aufdecken meiner Online-Identität stetig verbessert.. alles lief toll, bis ich idiot natürlich wieder den selben scheiss von vorne angefangen habe. Dabei hätte ich nur einmal ein Mann sein müssen und einen Fehler zugeben müssen. Ich hasse mich dafür... | |
| 14.01.2009 13:25:11 |    | |
| baer40 |
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| Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 543 Mitglied seit: 10.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Jens, willkommen hier. Du hast heute den ersten Schritt zu Neu-Anfang gemacht. Das dass, was Du tust nicht richtig ist und auch nicht normal hast Du begriffen! Auch hast Du den Willen, diese Sucht los zu werden. Dann bist Du genau richtig hier. Du hast ja auch schon gemerkt, alleine schaffst Du das nicht. Du brauchst dabei Hilfe. Ich würde Dir raten, wende Dich persönlich an Gabriele Farke. Sie bietet tolle Online-Beratung an. Mir persönlich hat sie sehr, sehr geholfen! Sie kann Dir gute Ratschläge und Tipps geben, wie Du Dich gegen die Sucht wehrst bzw. Dich am Anfang bei Deinem Ausstieg begleiten. Des weiteren solltest hier im Forum ein Tagebuch führen in dem Du schreiben kannst, wie Du Dich fühlst, in dem Du schreiben kannst, wenn es mal wieder im „Finger juckt“ und Du in irgendwelche Chats gehen willst oder Pornos runterladen willst. In der Zeit, in der Du für das Tagebuch schreibst, kannst Du schon mal keine Dummheiten machen. Auch stehst Du dann unter Beobachtung von den anderen Forumsteilnehmern und das auch ganz schön helfen. Ach ja, Du schreibst, Du schämst Dich gegenüber Deiner Frau und Deinem Kind, wenn Du diese Dinge tust. Wie wäre es, wenn Du ein Bild Deiner Frau und von Deinem Kind neben dem PC-Bildschirm stellst, damit Du sie und sie Dich immer anschauen können wenn Du am PC bist? Nur so mal als Tipp…… Ich war in einer ähnlichen Lage wie Du, und habe es dank Gabriele und mit diesem Forum geschafft. Das kannst Du auch, weil Du selbst gemerkt hast, dass es so nicht weitergehen kann. Das Jens, ist der erste Weg zum Ausstieg! Ich wünsche Dir viel Glück und Kraft(die wirst Du brauchen) dabei. Gruß Frank | |
| 14.01.2009 23:32:06 | | |
| JensWeber |
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 4 Mitglied seit: 14.01.2009 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Frank, vielen Dank von Herzen für die positiven Worte. Ich laufe momentan wie ein Zombie herum und weiss irgendwie gerade gar nicht so genau, wer ich überhaupt bin. Gabriele Farke hat mich schon angemailt und mir eine Partnerberatung angeboten, die ich zusammen mit meiner Frau so schnell wie möglich beginnen will. Ich kann momentan nur sehr schwer meine Gedanken ordnen.. entschuldigt bitte meine verwirrte Schreibweise. Ich hätte definitiv nach dem letzten Vorfall professionelle Hilfe suchen müssen.. ich weiss jetzt, dass ich mir da die Sucht einfach noch nicht eingestanden hatte. Deswegen ging es quasi wie von selber wieder von vorne los.. zwar mit schlechtem Gewissen, d.h alle paar tage habe ich mir vorgenommen aufzuhören, alle Videos wieder gelöscht.. und dann ging es wieder von vorne los. Nein, ich will nicht sagen dass ich nichts dafür kann. Aber dieser Kontrollverlust kommt mir sehr bekannt vor, aus meiner Zeit als ich mit Rauchen aufhören wollte und zahlreiche Fehlschläge hinnehmen musste. Jetzt bin ich über 1 Jahr rauchfrei, das war ich zwar schon vorher 2mal, aber mein Kind gibt mir die Kraft nicht wieder anzufangen, und ich bete auf Knien dass die Kraft reicht auch diese Sucht zu schlagen.. das Eis ist verdammt dünn, und ich will gar nicht darüber nachdenken was wird wenn ich es nicht schaffen sollte. Ich weiss momentan nicht ob ich mich eher hassen sollte das ich schon wieder dabei bin meine kleine Familie zu zerstören, oder froh sein sollte dass ich eine Perspektive habe. Ich will dass es endlich aufhört, ich will meiner Frau nicht immer wieder so wehtun. Es muss so unglaublich schwer für sie sein, gerade jetzt, wo sie nach 1,5 Jahren endlich wieder vertrauen zu mir gefunden hat. Ich muss meiner Sucht auf den Grund gehen und sie für mich selber erkennen und fassen können.. erst dann kann ich von ihr überhaupt erst ansatzweise erwarten, Verständnis für mich aufzubringen. Es ist schwer in ihrer Nähe zu sein, einerseits sehne ich mich so sehr nach ihr, andererseits würde ich am liebsten verschwinden und erst wiederkommen wenn ich dieses Suchtgeschwür aus meinem Kopf herausoperiert habe. Ich will dass es aufhört... | |
| 15.01.2009 09:16:51 | | |
| baer40 |
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| Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 543 Mitglied seit: 10.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Jens, Du brauchst Dich nicht zu hassen! Im Gegenteil, Du kannst stolz sein, dass Du Dich geoutet hast, dass Du den Willen hast etwas zu ändern. Das zeigt das Du Charakter hast! Viele Frauen hier im Forum, deren Partner OSS sind wären froh, wenn diese sich auch eingestehen würden, dass sie OSS wären. Du wirst das schaffen!  Gruß Frank | |
| 15.01.2009 09:50:38 | | |
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