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Pornos - und ich soll schuld sein! |
Si80 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 7 Mitglied seit: 24.12.2008 IP-Adresse: gespeichert | Erstmal ein Hallo! Habe besonders hier im Angehörigen-Forum schon ordentlich quer gelesen und daraufhin beschlossen mich anzumelden. In einigen Beiträgen über Co-Abhängigkeit, etc habe ich mich wiedergefunden, aber auch ihn in den Berichten Betroffener. Er leugnet allerdings seine Sucht, ich versuche mir damit allerdings Verhaltensweisen und Aussagen zu erklären - wohl auch um es für mich erträglicher zu machen und wüsste gern, ob Ihr sein Verhalten nicht auch für merkwürdig haltet und süchtige Züge erkennen könnt. Seit Ende November sind mein Freund, mit dem ich über 2 Jahre zusammen war, und ich getrennt. Er ist trockener Alkoholiker, mittelschwer depressiv, hat einen Klinikaufenthalt während unserer gemeinsamen Zeit hinter sich und versuchte sein Studium zu beenden. Er hat jetzt im 28.Semester seine Diplomarbeit abgegeben und -laut ihm- habe ich gehörigen Anteil daran. Aber auch einen hohen Preis bezahlt. Von Anfang an war er nicht so sexfixiert, aber da hatte ich sicher auch extreme Erfahrungen gemacht, an denen ich keinen neuen Partner messe Die ersten 2 Wochen täglich, im Laufe des halben Jahres pendelten wir uns auf 2x wöchentlich ein, mal 1x. Er hat nicht verheimlicht, dass er Pornos guckt, hat mir ab und zu von seiner abgeschmierten Festplatte vorgeheult, auf der er seine Pornosammlung gespeichert hatte. Ohhhh... Hat mir aber erst gar nicht so viel ausgemacht, habe da keine negative Einstellung, is halt alles eine Frage der Relation, finde ich. Außerdem hat er eine spezielle Vorliebe für NS, die ich nicht erfüllen konnte- habe es nicht abgelehnt, aber konnte nicht, wenn jmd mich anstarrt und gierig darauf wartet... Er sagte, dass das aber auch nicht problematisch wäre. Nach ca 9 Monaten Beziehung hörte er auf mit mir zu schlafen. Da er gestresst war und seine Diplarbeit vorbereitete habe ich mir nicht so die Gedanken gemacht. Stress eben. Dann war ich dabei, als er damals von DER Amateurpornoseite im Netz erfuhr und konnte fortan im PC-Verlauf seinen täglichen Konsum nachschlagen. Habe die Videos bei mir angesehen um zu prüfen was er guckte. Typischen Kram, nichts ausgefallenes, höchstens mal seinem Fetisch entsprechend wenn er was fand. Regelmäßige Unterhosenkontrolle ab jetzt, habe mir neue Unterwäsche gekauft, bin ein bisschen öfter nackt herumgehopst, habe gemeinsame Duschversuche unternommen - alles abgeblockt. Habe die Schuld bei mir, meinem Äußeren und meinem Sexualverhalten gesucht. 4 Monate hatten wir keinen Sex. Er würde es nicht vermissen, sagte er.:mad: Ich daraufhin: entweder "richtige" Beziehung, oder halt keine. Er war sich nicht sicher, ob er da was rückgängig machen könne, aber mit mir zusammensein wollte er.Aha. Und ohne Anlaufphase hatten wir auch wieder wöchentlichen Sex. Wie vorher. Aber meine Eifersucht war für mich kaum zu ertragen. Stalkte seinen Verlauf am Rechner, einmal hatte er sogar bei mir auf dem Rechner welche geguckt. Nach ner Weile war es soweit, dass ich mich zu bestimmten Uhrzeiten nicht bei ihm meldete, weil ich ahnte, dass er gerade anders beschäftigt war... Ich sagte ihm, dass ich mich unattraktiv dabei fühle und vernachlässigt. Das wäre aber alles ganz normal, das mache jeder Mann, das hätte nichts mit mir zu tun, nur zur Entspannung - blabla, ihr kennt das ja. Habe dann auch festgestellt, dass er seine TV-Abende (hochgradig süchtig nach TV+Internet,sagt er selbst) regelmäßig mit dem Sexprogramm auf den Regionalsendern beendete. Die Taschentücher lagen schon auf dem Tisch bereit. Zum Wohle der Diplarbeit haben wir den Fernseher abgeschafft - und schon konnte ich in den ersten zwei Wochen im Rechnerverlauf sehen, dass er jetzt statt Fernsehstrip auf Internetpornos vorm Schlafengehen umgestiegen war. Ab und zu entdeckte ich in seinem Verlauf Pornoseiten für die man sich registrieren und bezahlen muss. Allein das hat mich innerlich fertig gemacht! Waren ja (fast) alles Sachen, die er zuhause jederzeit hätte haben können! Wir hatten dann relativ regelmäßig am WE einmal Sex. Bevor er unter der Woche zu mir gefahren ist schnell noch vorm Rechner einen runtergeholt, bei mir dann Fernsehen geguckt und zum Einschlafen gelesen oder Sodoku gespielt. In einigen Diskussionen sagte er immer, dass er sich unter Druck gesetzt fühle, weil er mir nicht geben könne was ich möchte. Abgesehen davon, dass ich ihm lange Zeit absolut gar keinen Stress gemacht habe, sondern lediglich gesagt habe, dass mich sein Pornokonsum sehr stört, ist das doch auch frustrierend! Wenn wir übers WE mal weggefahren sind, dann kam es vor, dass wir gar keinen Sex hatten, er sich aber zuhause, sobald ich gegangen war, Pornofilmchen ansah. Seit einigen Wochen war mir aufgefallen, dass er wieder mehr Filme runterlud, vorher hatte ihm DIE Seite meist gereicht. An einem Nachmittag bin ich ne halbe Stunde zum Einkaufen unterwegs, habe die drei Tage zuvor (auf seinen Wunsch!) komplett bei ihm verbracht und mir seine miese Laune reingezogen, da komm ich wieder und er ist grad mit Onanieren fertig. Habs gleich gemerkt, denn seine Art war verräterisch. Auf meine Frage hin, ob das so gewesen sei, hat er erst geleugnet, dann hab ich das Taschentuch gefunden und er sagte, er hätte gelogen, weil er der Diskussion aus´m Weg gehen wollte. Daraufhin hab ich die Wohnung verlassen, geschmollt, mich nicht gemeldet und in der Woche drauf herausgefunden, dass er zwischenzeitlich mit seiner Ex im Bett war! Im darauffolgenden Trennungsgespräch hat er mir dann vorgeworfen, es hätte ja einen Grund das er so oft Pornos sieht. Er könne ja scheinbar mit mir nicht abschalten und entspannen. Ich könne ja sehen, dass Triebe vorhanden wären. Zu dem Zeitpunkt hatten wir 5 Wochen keinen Sex (ich hatte das wieder auf Stress geschoben, wollte ja immer alles entschuldigen) und es hätte ihm nicht gefehlt! Tja. Da steht man da. Ich bin und fühle mich im realen Leben nicht unattraktiv und Männer geben mir durchaus das Gefühl begehrt zu werden. Nur er hat mich durch Pornos ersetzt (hat er vorher geleugnet). Da hab ich die letzten 1,5 Jahre mit jemandem verbracht, der mir dann im Prinzip sagt, dass er Pornos nur deshalb so oft geguckt hat, weil ich nicht gereicht habe. Er gab zu, dass er nicht wüsste, inwieweit seine Medikamente mithineinspielten, aber die Aussage bleibt die gleiche... Ich fühle mich natürlich furchtbar. Aber sein Verhalten ist doch nicht normal, oder? Natürlich kann man sagen, dass es in der Beziehung Probleme gab, aber die hatten ja auch mit dem Pornokonsum zu tun! Ich habe mich abgewertet gefühlt und ihm das gesagt. Er hat dann behauptet, dass ich die Beziehung über Häufigkeit des Sex definieren würde. Was nicht stimmt, denn solange ich nicht ersetzt werde, kann ich mit wenig auskommen. Übrigens war mir von Beginn an aufgefallen, dass sein Sexualverhalten pornoähnliche Züge hatte (Vorlieben, Stellungen, Verhaltensweisen) und seine Alltagssprache sehr davon geprägt war (Frauen die er doof fand waren immer Fotzen, sein Handy hatte Sprachverschlüsselung und das Codewort lautete "Analverkehr", etc.) Bewertet ihr seinen Konsum und sein Verhalten als "gesund" und suchtfrei, oder bin ich auf dem Holzweg? Sicher, er hat nie Stunden davor verbracht. Durchschnittlich dauerte ein Vorgang 6-15 Min (sieht man ja im Verlauf ;), aber sich täglich, und dann auch noch mehrfach damit zu beschäftigen ist schon nicht durchschnittlich, oder?!? Puh, das war lang. Sorry, hoffe, dass der ein oder andere durchgehalten hat. Falls ich nochmal schreibe, dann kürzer, versprochen! Grüße von Si80 | |
28.12.2008 23:26:12 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Si80, so wie Du es schreibst, zeigt Dein Freund deutliche Symptome einer Onlinesexsucht. Dazu gehört auch das typische Verhalten, dass er nicht bei sich anfängt zu prüfen, was wohl falsch laufen könnte, sondern dass er die Schuld von sich abweist und Dich anklagt. Das ist wohl etwas, das alle Süchtigen zunächst versuchen. So verschaffen sie sich wieder etwas Luft und Vorschub. Konfrontiere Deinen Partner damit, dass Du weißt, dass er onlinesexsüchtig ist und dass Du künftig Deine Konsequenzen daraus ziehen wirst. Welche das sein könnten, wirst Du auf www.onlinesucht.de und in diesem Forum sicher herausfinden. Alles Gute für Dich ... G.
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29.12.2008 07:14:36 | ||
Si80 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 7 Mitglied seit: 24.12.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Gabriele. Nein, das Thema ist jetzt durch und er ist ja nun mein Exfreund. Habe schon genug Energie in diese Beziehung und in meine Erklärungsversuche, weshalb er sich lieber mit Pornos beschäftigt als mit mir, investiert. Is ja, man mags nicht glauben wenn man die Textlänge sieht, auch nur ein Ausschnitt der Vorkommnisse und ich muss mich jetzt erstmall mit mir beschäftigen und aufhören, mich mit ihm und seinen Problemen auseinanderzusetzen. Aber da sind Antworten wie Deine wichtig, da es gut zu hören ist, dass meine Vermutung nicht ganz falsch ist und von "normal", wie er immer sagte, nicht die Rede sein kann... Diese Co-Abhängigkeit habe ich deutlich entwickelt, und nun ists schwer wieder mich selbst in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen. Abhängigkeit von der Abhängigkeit, irgendwie... Vielen Dank für Deine Antwort! | |
29.12.2008 09:49:39 | ||
Si80 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 7 Mitglied seit: 24.12.2008 IP-Adresse: gespeichert | Ach so. Was ich nämlich eigentlich noch schreiben wollte, aber völlig vergessen habe: Das Schlimme ist, dass es sich jetzt anfühlt, als habe er sich viel mehr von mir getrennt, als ich mich von ihm! Habe mir noch ewig Gedanken gemacht ob und wie wir das wieder ins Lot bringen könnten. Jetzt hänge ich seit 4 Wochen total durch und wenn er in einer neuen Beziehung ist (das geht erfahrungsgemäß bei ihm schnell), dann erfüllt die vielleicht seinen Fetisch, alles is toll und er hat ganz viel Sex. Der Gedanke macht mich sooooo eifersüchtig und wahnsinnig. Dann guckt er vielleicht nicht mehr so viele Pornos... Ihr seht: ein weiter Weg ists noch... | |
29.12.2008 10:53:09 | ||
neckarnixe1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 115 Mitglied seit: 16.09.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hi, liebe Si80, Jetzt hänge ich seit 4 Wochen total durch Trauer nach einer Trennung ist normal, aber laß Dich nicht hängen. wenn er in einer neuen Beziehung ist (das geht erfahrungsgemäß bei ihm schnell) Dann wird diese Beziehung auch schnell wieder vorbei sein! dann erfüllt die vielleicht seinen Fetisch, alles is toll und er hat ganz viel Sex. Auch das wird für ihn bald wieder uninteressant sein. Außerdem Wolltest Du Sex auf diese Weise? Der Gedanke macht mich sooooo eifersüchtig und wahnsinnig. Denke mal an Deine Gefühle, als es Dir in der Beziehung ganz schlecht ging, als er von Dir die Befriedigung seines Fetisches forderte, als er Dich links liegen ließ, als er Dir die Schuld gab. Deine Sehnsucht geht doch eher in Richtung ganz normaler, liebevoller, prickelnder Sex - das wird dieser Mann Dir niemals erfüllen können. Dann guckt er vielleicht nicht mehr so viele Pornos. Glaub´ich nicht, er wird wieder bzw. immer noch Pornos gucken.. Ihr seht: ein weiter Weg ists noch... ;) Daß Dich trotz Trennung das Ganze sehr beschäftigt, verstehe ich sehr gut. Das was in Deiner Beziehung passiert ist, muß Du erst einmal verarbeiten. Ich bin in meiner Beziehung auch noch nicht weitergekommen. Die Stimmung ist je nachdem gereizt, bedrückt, verklemmt. Er hat jetzt einen Virus oder sonstwas auf unserem Computer eingefangen - auch beim Onlinesex kann man sich infizieren! - . Es geht alles ganz langsam oder stürzt ab. Stört mich, - aber noch mehr ihn, hihihi! Alles Gute Neckarnixe. | |
09.01.2009 11:40:13 | ||
karamba68 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 438 Mitglied seit: 19.12.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo, ich grüße euch und möchte noch mal auf den ersten Beitrag hier zurückkommen und einen Satz aufnehmen und ihn aus der Sicht eines Süchtigen kommentieren: "Er leugnet allerdings seine Sucht...." 1. Ich denke Sucht, die nicht zu unmittelbarer körperlicher Abhängigkeit führt, ist nicht nachweisbar und läßt sich damit auch nicht leugnen. Gabriele, du weißt darauf hin, dass vieles auf Sucht hindeutet, Indizien vorhanden sind. Dem stimme ich zu. Die Diagnose "süchtig" kann im Endeffekt nur der Süchtige selbst treffen. Dein Freund sagt, er ist nicht süchtig; ich sage, ich bin süchtig und das ist unsere individuelle Wahrheit. 2. Zu sagen "er leugnet" bedeutet, dass er etwas objektiv vorhandenes nicht wahrnimmt. Man könnte das auch mit dem Satz auf den Punkt bringen: Er ist zu blöd oder im besten Fall, zu stur dazu. Was gibst du dich mit einem Menschen ab, von dem du dieses Bild im Kopf hast? Gib ihn frei! Vielleicht geht er dabei vor die Hunde oder er findet seinen Weg. Mit der Einstellung, dass du besser als er weißt, an was er erkrankt ist, zeigst du eine unerträglich Gut-Menschen-Überheblichkeit, zumindest kommt das bei mir an. 3. Was hilft es dir, seine Sucht festzustellen und durch permanentes Kontrollieren zu beweisen. Warum reicht es dir nicht zu sagen, dass dich sein Verhalten verletzt? Es ist doch völlig egal, ob er süchtig ist, sexgierig, abgedreht. Die einzige Grenzeziehung, die dir hilft ist doch, ob dir etwas gut tut oder schadet. Si80, verstehe mich bitte nicht falsch. Ich möchte dir nicht ans Bein pinkeln, sondern aus der Perspektive des Süchtigen auf Eure Situation zu schauen. Vielleicht kannst du ja etwas daraus ziehen. Gruß und schönes Wochenende karamba | |
10.01.2009 19:54:39 | ||
Si80 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 7 Mitglied seit: 24.12.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo! Danke an euch beide, dass Ihr mir geschrieben habt. Stimmt, Neckarnixe. Er guckt natürlich immernoch Pornos, wird das auch sicher nie einer Frau zuliebe einstellen ("das ist mein Recht!"). Und ich bin sicher, dass es außer mir noch mehr Frauen geben wird,die sich daran in einer Beziehung mit ihm stören werden. Ich fürchte mein Hauptproblem liegt eben darin, dass ich mich ausgenutzt als Gesellschafterin fühle und nicht begreifen kann, wie er es zulasssen konnte, dass Pornos mich nach und nach ersetzt haben. Aber ein wunderbarer Skiurlaub hat mir ne Woche lang dabei geholfen die miesen Gedanken an ihn etwas mehr in den Hintergrund zu drängen. Trotzdem hab ich am Mittwoch ein Gespräch mit einem Therapeuten, habe das Gefühl, dass der mir vielleicht etwas weiterhelfen kann mit mir und meiner Stimmung... Habe natürlich auch Deinen Bericht in Deinem Thread gelesen und finde, dass sich ausgedehnte Hundespaziergänge gut anhören (wenn sie sich vielleicht auch nicht immer gut anfühlen, weil man ja leider vor etwas/ jemandem flieht). Hab mich auch gern auf Spaziergängen abgelenkt (auf die er komischerweise nie mitkommen wollte...!!) und konnte dann oft klarer denken. @karamba: Nein, ich fühle mich nicht ans Bein gepinkelt. Du hast natürlich recht damit, wenn Du sagst, dass jeder für sich entscheiden muss, ob er süchtig handelt. "leugnen" sollte ihm auch keinesfalls unterstellen, dass er definitiv süchtig ist und ich, und nur ich, das erkenne. Wollte lediglich sagen, dass ich ihn während der Beziehung gefragt habe, ob er glaube, dass sich bei ihm ein zwanghaftes Konsumverhalten eingestellt habe. Das hat er heftig verneint mit Argumenten wie "das ist doch normal" und "alle machen das" und "du gönnst mir das nicht!". Und schliesslich hieß es, dass es an mir läge. Und vielleicht stimmt das ja auch, und ich kann mich noch nicht mit dem Gadanken abfinden, dass Pornos für ihn einfach bloß die bessere Alternative waren. Wenn da also die Wortwahl nicht immer so passt, dann tuts mir leid, aber das Thema ist bei mir noch zu emotional geladen, als dass ich das immer ausschliessen könnte. "Leugnen" ist aber, mit zeitlichem Abstand gelesen, sicher nicht so glücklich formuliert... Grüße | |
12.01.2009 00:55:05 | ||
baer40 | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 543 Mitglied seit: 10.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Si80, Du hast das einzig richtige getan. So wie Gabriele geschrieben hat, ist ein typisches Anzeichen seiner Sucht die, dass er die Schuld für sein Verhalten Dir gibt. Bei Süchtigen, egal um welche Sucht es sich handelt, ist immer etwas anderes oder ein anderer Schuld! Die Schuld wird nie bei sich selbst gesucht. Durch die Onlinesexsucht hat er Scheuklappen auf, sieht nicht nach links und nach rechts. Er sieht nur seine Pornos. Er lebt auch nicht mehr in der Realität sonst würde er diese asoziale Pornosprache nicht benutzen. In seiner Pornowelt sind Frauen nur noch zu Sexobjekten degradiert. Er merkt nicht mehr, dass er eine attraktive Frau hat bzw. hatte, er merkt nicht mehr das er durch sein Verhalten Dich aufs tiefste verletzt hat. Klar tut eine Trennung weh, aber glaube mir, es soll auch noch Männer geben, die eine kluge, attraktive Frau schätzen und dem entsprechend lieben und Ihr Leben nicht ans Internet verplempern. Ich bin sicher, so einen Mann wirst Du bestimmt auch treffen. Gruß Baer40 | |
14.01.2009 23:49:25 | ||
charmy09 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 6 Mitglied seit: 03.12.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Baer, ich bin zwar nicht Si80, aber dennoch haben mir Deine Zeilen sehr gut getan, wenn gleich es mir hier und jetzt nicht hilft. Ich dachte meine große Liebe gefunden zu haben, und auch ich suche die Fehler noch bei mir... und ich habe viele Fehler gemacht, habe Signale nicht erkannt, vielleicht habe ich ihn in die OSS hineingetrieben. Frau hat Probleme wenn sie in die Wechseljahre kommt und da hat Mann Probleme. Dann kommt noch der Alltag hinzu und schon ist das Dilemma da... LG charmy | |
15.01.2009 01:05:28 | ||
baer40 | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 543 Mitglied seit: 10.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo charmy09, selbst wenn Du Signale nicht erkannt hast, kannst Du zunächst einmal nicht viel tun. Du kannst ihm sagen, dass es Dich verletzt, was er tut, Du kannst ihm Konsequenzen androhen und die dann aber auch umsetzen. Ansonsten ist es so, dass ein Süchtiger selbst erkennen muss, dass das was er tut nicht richtig ist. Wenn er das tut, dann kannst Du ihm helfen, ihn dabei unterstützen. Wenn er das aber nicht tut ist alles vergebene Liebesmüh. Das er OSS geworden ist liegt nicht an Dir, liegt nicht an Deinen Wechseljahren oder sonst was. Ich war einmal an einem Samstagabend alleine zu Hause. Wir hatten gerade Internet bekommen. Ich kam irgendwann auf eine Seite mit Sex-Cams und es war geschehen. Da war eine Faszination, irgendein Schalter in meinen Kopf wurde falsch gestellt und die Sucht begann. Da hat meine Frau gar nichts falsch gemacht, das lag einzig und allein an mir. Also, hör bitte auf Dir Selbstvorwürfe zu machen. Die bringen Dich nicht weiter. Denk an Dich selbst, sei Egoistisch, so wie er es in seiner Sucht ist. Gruß Baer40 | |
15.01.2009 10:09:15 | ||
karamba68 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 438 Mitglied seit: 19.12.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hi Si80, danke für deine Erläuterungen und lass dich bloß nicht bremsen oder dreh die Worte fünf mal hin und her, bevor du hier schreibst. Ich reagiere einfach aus der Sicht des Süchtigen mit einer ganz eigenen Sucht- und Beziehungsgeschichte und weiß ganz genau, welche Signalwörter mich auf die Palme bringen, mich dichtmachen lassen. Ich hätte mir gewünscht, dass meine Frau sich ernsthaft mit der Sucht beschäftigt und mich gleichzeitig noch als Mann wahrgenommen hätte, den sie begehrt. Vermessen und anmaßend vielleicht, aber wir haben uns entgültig in meinem Versuch von der Sucht wegzukommen, auseinandergelebt. Ich wünsche dir ganz viel Kraft. karamba | |
15.01.2009 13:44:59 | ||
Ratlos | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hi Karamba, ich las gerade diesen Satz von Dir und wollte dazu sagen: Nein, ich glaube absolut nicht, dass das ein vermessener Wunsch ist! Sowas geht, kostet aber sicher auch ne Menge Kraft. Also: ich habe ganz sicher damals immer noch einen Mann gesehen, den ich begehrt habe! Nur hatte ich auch ziemlich große Angst vor dem "Begehren", weil das ja auch bedeutet, sich im Endeffekt eine Runde fallen lassen zu müssen. Das wurde mit der Zeit und mit schwindendem (Selbst)Vertrauen dann tatsächlich schwieriger und schwieriger. Und kostete eben unglaublich viel Kraft, wenn ich mich rückbesinne. Ich denke jedenfalls es geht, wenn die Gefühle noch nicht "tot" oder komplett überdeckt sind... (ob nun von Angst wie bei mir damals oder von Wut oder von was auch immer...). Manchmal glaube ich, dass so eine Zeit des Umbruchs und der Krisen wirkt, wie ein Katalysator bzw. Beschleuniger? Es wäre vielleicht auch so passiert, dass Ihr Euch trennt? Nur eben nicht so schnell? Aber meine theoretischen Überlegungen nützen natürlich auch nichts, wenn man gerade verletzt/traurig/enttäuscht ist... klar. Für mich war es damals jedenfalls ein guter Gedankenweg, um in einer bestimmten Phase danach ein wenig besser über die Trennung wegzukommen.
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15.01.2009 14:28:35 | ||
neckarnixe1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 115 Mitglied seit: 16.09.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hi, Karamba, Ich hätte mir gewünscht, dass meine Frau sich ernsthaft mit der Sucht beschäftigt und mich gleichzeitig noch als Mann wahrgenommen hätte, den sie begehrt. Mein Partner ist noch meilenweit davon entfernt in seinem Verhalten etwas "Unnormales" geschweige denn eine Sucht zu erkennen. Diese jahrelange Zurückweisung durch ihn tut immer noch weh. Diese unerfüllte Sehnsucht nach Sex und Zärtlichkeit ist da und tut auch weh. Um überhaupt damit klar zu kommen, versuche ich, meinen Partner mit anderen Augen zu sehen. Warum soll ich meinen Mann begehren, wenn er mich doch nur zurückweist. Ich will in ihm (zur Zeit) nicht den attraktiven, begehrenswerten, erotischen Mann sehen, der sich eh´nicht für mich interessiert (sexuell) und den ich nicht erreichen kann. Vielleicht kann ich mir auf diese Weise, meine Liebe zu ihm als Menschen erhalten. Ich hoffe es sehr. Ich will ihn auch als Neutrum sehen, damit versuche ich die Wut, die manchmal in mir hochsteigt zu bekämpfen. Du woltest, daß Deine Frau Dich als Mann, den sie beghrt sieht. Als was hast Du sie gesehen? Als was sieht mich mein Partner? Ich möchte an der Beziehung zu meinem Partner festhalten und habe die (naive?) Hoffnung, daß wir uns nicht auseinanderleben. Naja, da tun wir ja gerade. Klasse! Neckarnixe | |
15.01.2009 14:58:56 | ||
paloma | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 7 Mitglied seit: 12.01.2009 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Karamba! Ich verfolge Deine Beiträge hier sehr aufmerksam, da Du – so gesehen – für mich der erste OSS bist, der seine Situation reflektiert und den Kampf gegen die Sucht aufgenommen hat! Eine überaus spannende Erfahrung für mich. Absolutes Neuland dazu, wie eine Stimme aus einer "anderen Welt", die ich schon für sprachlos hielt... Aber Formulierungen wie "unerträgliche Gut-Menschen-Überheblichkeit" bringen dann mich auf die Palme!!! Das ist so vermessen gegenüber all den Frauen, die ihren süchtigen Partnern immer und immer wieder eine neue/letzte Chance geben, immer noch an ihrer Liebe festhalten, obwohl sie zum Teil über Jahre erfahren müssen, dass JEDES Versprechen nur ein LUFTSCHLOSS ist! Du schreibst gar: ...Ich hätte mir gewünscht, dass meine Frau sich ernsthaft mit der Sucht beschäftigt und mich gleichzeitig noch als Mann wahrgenommen hätte, den sie begehrt. Ich behaupte mal, all die betroffenen Frauen sind inzwischen wahre EXPERTINEN, was die Sucht ihrer Partner angeht! Und zwar so ernsthaft, wie es das reale leben eben einfordert, wo sich manchmal alles nur noch um die Sucht dreht! Und manchmal müssen diese Frauen einfach nur noch schauen, dass sie nicht MIT dem Süchtigen aus der Kurve des Lebens rausgeschleudert werden! BEGEHREN kann nur entstehen, wo auch VERTRAUEN ist! Und dieses liegt meistens schon lange in Scherben... ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut! Liebe Grüße paloma | |
15.01.2009 16:51:35 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo an alle, Liebe Nekarnixe du schreibst: Ich will ihn auch als Neutrum sehen, damit versuche ich die Wut, die manchmal in mir hochsteigt zu bekämpfen. Wirklich nicht negativ gemeint von mir, sondern nur kritisch betrachtet: Er IST KEIN Neutrum! M.E. verwischt du damit die Tatsachen, machst dir selbst etwas vor! Ich war haargenau in der selben "Phase" dieses Denkens und Handelns!!!! Und das über lange Zeit. Es half mir zumindest nicht mich von der Realität abzulenken. Das machte mich ihm gegenüber auch inkonsequent. Schließlich war ich wütend und verletzt über das was er tat und seine verdammten Lügen dazu. Forderte Änderungen, setzte Grenzen. Sah ich ihn wieder als dieses "Neutrum", war ich zwar ruhig(er),aber auch oberflächlicher meinen gerade erst mühsam gesetzten Grenzen gegenüber. Wut ist anstrengend, ohne Frage, aber sie kommt in dem Einen oder Anderen bekannten OSS-Thematiken hoch. AUCH Wut hilft gerade uns Partnerinnen von OSSigen u.a. aus der Co-Abhängigkeit raus. Hilft uns, überhaupt in der Lage zu sein, Grenzen zu setzen. (Natürlich tragen dazu auch andere Gefühle wie Traurigkeit und evtl sogar auch Angst oder Liebe etc. bei) Das Gefühl der Wut sehe ich richtig dosiert als wichtigen "Lebensberater" an. Ich schreibe dir das, da ich dich schon "ein paar Tage " kenne und du anfangs ganz und gar dem Streit mit deinem Mann ausgewichen bist, zu sehr "gedukt" hast. So zumindest kam es mir vor, entschuldige bitte, wenn ich damit falsch liege. Das soll nicht heißen, dass du dich nun den ganzen Tag mit deinem Mann streiten sollst, aber m.E. aber auch nicht, um die Wut zu bekämpfen etwas in deinem Mann siehst was er absolut nicht ist. Denn du liebst ihn!!! Bitte versteh mich nicht falsch, das soll kein mentaler Angriff sein....nur so zum nachdenken..... Grüße an alle Denise
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15.01.2009 18:00:01 | ||
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