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Forum Übersicht » WOW - World of Warcraft und andere PC-Spiele » WOW und andere PC-Spiele: Hier sprechen die Betroffenen und aktiven Spieler » wow - ausstieg
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wow - ausstieg
X_sined_Xfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo zusammen,
ich verfolge seit ein paar Tagen dieses Forum und wollte mich nun auch zu der Thematik äußern.

Ich selber hab bis vor kurzem auch World of Warcraft gespielt. Ich bin jetzt 20 Jahre alt. Vor ungefähr einem Jahr bin ich auf das Spiel im Internet gestoßen und hab dann gleich die 10-Tage Version ausprobiert. Das Spiel hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Die Story hat mich fasziniert, da ich vorher schon lange Warcraft III gespielt habe. Ich habe mir World of Warcraft und die Erweiterung Burning Crusade gekauft und ein Abo für 3 Monate abgeschlossen.
Ich habe also angefangen meinen Charakter hoch zu spielen. In einer Zeit die mir jetzt Angst macht. In ungefähr 2-3 Monaten intensives Spielen war mein Charakter auf der Maximal erreichbaren Stufe 70. Das Problem war das das Spiel noch lange nicht zu Ende war. Mit der Stufe beginnt das Spiel erst richtig und fängt an extrem zeitintensiv zu werden. Also habe ich angefangen meinen Charakter zu verbesser um 1. Am Ball zu bleiben, 2. Stärker und besser zu werden.
Ich bin in eine gute Gilde eingetreten und habe angefangen mit ihnen zu „Raiden“ (mit einer Gruppe aus 10 oder 25 Leuten eine Dungeon besuchen und Monster und starke Bosse töten um bessere Gegenstände zu bekommen). Anfangs belief es sich auf 2 Tage die Woche, wo wir uns abends verabredet haben um zu Raiden. Mit anderen und schwierigen Instanzen wurden die Tage aufgestockt. Auf 4mal die Woche.
Ich denke das die Gilden und auch man selbst sich unter großen Druck stellt. Man will halt immer in der vorderen Spitze mit mischen und nicht den Anschluss verlieren.
Also 4 Tage die Woche war ich damit beschäftigt von abends ab 19uhr bis 24uhr vorm PC zu hängen. Eigentlich war ich gleich nach der Arbeit/Berufsschule am PC und hab bis spät in die Nacht gespielt. Am manchen Wochenende, an denen ich nicht bei meiner Freundin sein konnte, hab ich teilweise Nächte durchgemacht um zu spielen.
Bald hatte ich 3 Charaktere auf meinem Account. Abgesehen von den Instanzen die ich ging, kamen andere Sachen dazu die einen den ganzen Tag beschäftigten, wie z.B. einen anderen Charakter spielen oder Ruf bei Fraktionen farmen oder Gold machen mit Quests.
Ich war wie gesagt in einer guten Gilde, die immer den Ansporn hatte ganz vorne mit zu mischen. Automatisch bin ich immer mitgezogen, denn ich wollte auch immer bessere Gegenstände haben.
Irgendwann kam es zu einem großen Streit zwischen mir und meiner Freundin. Es ging über mein exzessives WoW Spielen. Ich hab schon bemerkt dass ich mich in irgendeiner Weise verändert habe. Das habe ich ignoriert und gedacht ist doch alles okay. Als Süchtig oder Abhängig hab ich mich nie bezeichnet. Doch mir wurde im Streit klar „was aus mir geworden ist“.
Ich habe mein Leben auf WoW abgestimmt. Die Sachen die ich vorher gemacht habe, habe ich vernachlässigt. Zu meinen Freunden hatte mich fast kein Kontakt mehr. Raus aus meinem Zimmer bin ich nur gekommen, wenn ich am Wochenende bei meiner Freundin war. Ich hab sie belogen, weil ich dem Moment gespielt habe. Möglichkeiten gesucht um immer mehr zu spielen. Ich habe fast sie und auch meine Ausbildung verloren. 2 Abmahnungen hatte ich auf Grund von vielen Fehltagen in der Firma und der Schule.
Ich hab dann nach 6 Monaten WoW aufgehört zu spielen und meinen Account und meine Charaktere gelöscht und damit eigentlich mit dem Spiel abgeschlossen.
Ein paar Monate baute ich langsam wieder Kontakt zu alten Freunden auf und klärt die Fronten zwischen mir und meiner Freundin, sowie mit der Firma und der Ausbildung.


Etwa 2 Monate später schloss ich ein Abo für einen Monat WoW ab und reaktiviert meinen Account und schrieb einen Gamemaster an das ich meine Charaktere wiederhaben will um wieder aktiv spielen zu können.
Ich war rückfällig geworden. Bin wieder voll eingestiegen. Zu der Erweiterung Wrath of the Lich King. Das Problem war das meine Freundin auch WoW spielt. Eigentlich kaum. Sie hatte das immer im Griff und hat kaum gespielt. Das hat sich in der Zeit, in der ich nicht mehr gespielt habe, geändert. Nun war das Problem das wir beide extrem viel gespielt haben. Beide in eine gute Gilde gegangen sind. 4 Tage geraidet. Auch am Wochenende, wo wir sonst andere Sachen gemacht haben. Disco, Ausgehen usw. Diese Sachen wurde immer weniger.
Seit 2 Wochen spiele ich nun kein WoW mehr, weil ich einfach keine Lust mehr auf dieses Spiel habe. Im Moment habe große Angst um meine Freundin.
Ich für mich habe endgültig mit diesem Spiel abgeschlossen. Allgemein mit dem PC spielen. Ich habe andere Ziele in meinem Leben als 10 Level 80 Charaktere zu haben und in einem Spiel erfolgreich zu sein. Ich sehe meiner Abschlussprüfung entgegen und das was danach kommt.
Ich habe das Spiel gelöscht, die CD zum Installieren weggeworfen.
Wie gesagt habe ich im Moment Angst um meine Freundin. Ich habe sich drauf angesprochen, aber in ihren Augen übertreibe ich vollkommen und sie sei nicht süchtig. Ich weiß nicht wie ich auf sie zu gehen soll.

Das soweit zur mir. Mehr möchte ich jetzt auf das Allgemeine eingehen.
Ich denke das Blizzard mit WoW ein technisch gutes Spiel auf den Markt gebracht haben. Als MMO Spiel ist ja so zusagen ein Endlos-Spiel. Es ist drauf angelegt Spieler möglichst lange an sich zu halten. Wer gibt schon so leicht 8 Mio. Stammkunden auf. Die Gewinnspanne sollte im Moment riesig sein.
Manch einer mag dem Spiel die Schuld geben. Sagen es macht süchtig. In Teilen sicher richtig. Das Spiel ist so ausgelegt. Aber es ist doch so: Jeder ist für sich verantwortlich. Blizzard schreibt nirgendswo dass man 16 Stunden am Tag spielen soll. Der Spieler ist dafür verantwortlich wie lange er spielt.
Es macht irgendwo süchtig. Manche kommen einfach nicht mehr los davon. Ich gebe nicht Blizzard oder WoW die Schuld, sondern mir selbst.
Ich fasse mich kurz. In den etlichen Beiträgen hier steht das meiste schon und spiegelt auch meine Meinung wieder.
Im Moment weiß ich einfach nicht weiter. Ich kenne viele Schicksale, die ein normal denkender nicht nachvollziehen kann.
Was mich ärgert, ist das die Medien teilweise nicht richtig berichten. Wenn man das schon macht, denn auch ordentlich.

So long … so good

Mfg …


07.12.2008 23:56:08   
Truemanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Sined,
also ich glaube nicht, das es so ganz richtig ist, in deiner Zusammenfassung, wie Du das siehst.
Du kannst nicht sagen, das ist nicht das Spiel was süchtig macht, sonder das bin ich. Ansonsten würde Alkohol ja auch nicht süchtig machen!

WoW hat ganz klar ein Suchtpotenzial, nur jeder Mensch ist anders für Mediensüchte empfänglich. Erst verteufelst Du in vielen Sätzen WoW, beschreibst Detailiert wie WoW dein Leben verändert hast, und in zwei Sätzen nimmst du das Spiel wieder in schutz.

Du solltest vieleicht noch einmal in ruhe darüber nachdenken, und abwiegen welche Vorteile dier das Spiel gebracht hat, und welche Nachteile!

Ich hoffe du findest deinen persöhnlichen richtigen weg.
Gruß, Trueman



30.12.2008 17:00:14  
Lord Helmchenfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi Sined,

also mir persönlich kommt Blizzard mittlerweile nicht viel besser vor als die Zigarettenindustrie, die jahrelange darüber forscht, wie man einen Menschen möglichst schnell und effizient in die Abhängigkeit treibt. Vielleicht ist man dort noch nicht so durchtrieben und versucht nicht die Leute in die Abhängigkeit zu treiben und will stattdessen "nur" die Abonemmenten bei der Stange halten, aber meiner Meinung nach ist der Unterschied verschwindend gering. Du sagst deine Freundin war eine Gelegenheitsspielerin und jetzt nicht mehr. Das ist doch merkwürdig, oder? Und du hast auf Verlangen deine alten Chars zurückbekommen obwohl eigentlich dem letzten Idioten bei Blizzard klar sein musste, warum du deinen Account gelöscht hast. Aber trotzdem hat man dort deine Sucht bedient. Sorry, aber für mich sind das schon lange keine "good guys" mehr.

Ich selbst habe lange Zeit WoW gespielt. Nicht exzessiv, aber manchmal schon über die Stränge schlagend. Sagen wir mal 3 Stunden am Tag und gelegentlich auch mal 8 Stunden - wenn es Zeit und Freundin erlaubte. Blizzard hatte sich während der Zeit immer wieder was einfallen lassen, weshalb ich nicht mal wieder meinen Freunden sondern dem Spiel fröhnen sollte. Erst volles Level, dann Ruf, dann Kara-Schlüssel, Marken, etc etc. Und immer eingebettet in eine Gilde, die sich natürlich optimal ausgerüstete Spieler wünscht.

Das Kranke an WoW ist meiner Meinung auch die Gilden und die Raids. Ständig liegt beim spielen die Erwartung auf einem roboterähnlich zu funktionieren und einen begonnenen Raid möglichst unterbrechungsfrei zu leisten. Wohlgemerkt Raids die stundenlang dauern.

Das schöne an WoW ist sicher mal die Seele etwas baumeln zu lassen. Aber es kann meiner Meinung nicht gesund sein, nur noch seine Seele baumeln zu lassen. Sowohl die geistige Auffassungsgabe als auch die psychiche Belastbarkeit gehen dabei IMO zugrunde.

Aber was sage ich, du bist ja auf dem richtigen Wege. Stell dich dir einfach mal in 40 Jahren vor wenn dich deine Enkel fragen was du aus deinem Leben gemacht hast. Also ich will nicht antworten müssen, dass ich 4 Jahre Powergamer in WoW war.

Ich wünsche dir und deiner Freundin auf jeden Fall, dass ihr von der Onlinesucht weg kommst. Ich glaube nicht, dass reduzierte Onlinezeiten helfen werden. Jede Sucht wird immer wieder angestachelt, wenn man ihr frönt, und sei es auch nur in begrenzten Dosierungen. Die Gefahr dass du Rückfällig werden solltest, halte ich mit WoW gering, da du ja schließlich zunehmend die Lust an WoW verlierst. Ich denke es besteht viel eher die Gefahr, dass du mit einem vergleichbaren Spiel substituierst. Substituiere wenn schon mit etwas, was weit weniger in seinen Bann zieht. Als die Leute an ihren Computern noch Pac-Man oder Space-Invaders gespielt haben hat kaum einer von Sucht geredet.

Ich selbst spiele wieder verstärkt normale Rollenspiele. Ich denke dass es viel besser ist, wenn ein Spiel eine vernünftige Storyline und ein ende hat - und vor allen dingen wenn ich das Spiel verlassen kann, wann ich will und nicht wenn es meinen Mitspielern genehm ist. Konkret spiele ich zur Zeit Gothic 3. Das macht riesig Spass und ich habe dabei nicht das Gefühl dass das Spiel mich kontrolliert, sondern ich das Spiel.

Ich finde es gut, dass du ganz vom Computer ablassen willst. Bis zu deiner Prüfung solltest du das auch unbedingt durchziehen. Denn ich habe auch schon von einem Fall gehört bei dem jemand sein Semester versiebt hat, weil er exzessiv Civilisation gespielt hatte. Man braucht also nicht unbedingt WoW um sich die Zukunft zu verbauen.

Was deine Freundin betrifft bin ich wirklich kein Experte wie man andere Personen von einer Sucht abbringt. Mit Verständnis wirst du es vermutlich nicht schaffen. Ich denke fortlaufende Überzeugungsarbeit und Kritik können helfen.

Die besten Wünsche an dich und deine Freundin für das neue Jahr.
Lord Helmchen


bearbeitet von Lord Helmchen am 04.01.2009 17:32:05
04.01.2009 03:53:30  
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