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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » OnlineSEXsucht » Meine Geschichten - hoffentlich endet sie jetzt!
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Meine Geschichten - hoffentlich endet sie jetzt!
suchtAussteigerfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Ich bin 34 Jahre, verheiratet und onlinesexsüchtig - lebe in den sogenannten geordneten Verhältnissen, wenn man von meinem Online-Doppelleben absieht.

Meine Geschichte:

Ich denke alles begann mit den ersten Pornoheften, die ich als ca. 14-jähriger Junge durch Zufall fand und deren Faszination mich bis heute nicht loslässt. In den folgenden Jahren tat ich alles, was in meiner Macht stand, um mehr Pornographie zu sehen und mich daran zu befriedigen. Es war natürlich nicht wirklich einfach - aber damals reichte auch noch Softerotik wie "Wochenend", "Neue Revue" und wie die Zeitschriften alle hiessen. Mehrmals täglich befriedigte ich mich auf die Bilder in diesen Heften, mit meinen Pornos und dachte dabei an meine Mitschülerinnen.

Bis dahin war alles noch im "grünen Bereich" und in Retrospektive würde man vielleicht von großer pubertierender Neugierde sprechen. Es ändert sich alles mit dem Erwerb meines ersten Modems im Jahre 1994. Die Welt der Mailboxen erschloss sich mir und auch die Möglichkeit an kostenlose pornographische Bilder zu kommen, die anfangs noch recht harmlos waren - Frauen mit großen Brüsten, einfacher Geschlechtsverkehr auf halbscharfen und pixeligen Bildern. Hier fing meine Sammelleidenschaft an und bald waren die ersten Disketten voll mit Bildern. Hier deutete sich schon an, was sich in den nächsten Jahren manifestieren sollte: Nur das Neue hatte Reiz - das Alte war bald vergessen, egal wie erregt ich durch diese Bilder noch am Vortag wurde. Ich denke, dass es auch um diese Zeit war, dass sich die Normalität in Sucht wandelte.

In den nächsten Jahren wurden die Internetzugänge schneller und damit auch die Menge der von mir konsumierten Pornographie. Waren es auf den Commodore Amiga noch hunderte von Bildern, so ändert es sich mit ISDN und DSL auf Tausende. CD und CD wurde mit Bildern gefüllt - später auch mit Videos. Das Internet liefert souverän Tag für Tag Neues - ich musste nur danach suchen und ich wusste wo. "Rechte Maustaste, Bild speichern unter..." wurden zu einer Reflexhandlung. Stunden um Stunden verschwendete ich mit dem Speichern und Verwalten von Pornographie - wertvolle Lebenszeit einfach verschwendet!

Jeden Tag die gleichen Abläufe: Alle Webseiten nach neuen Bildern abgrasen, dabei onanieren. Noch nicht befriedigt? Dann weitersuchen! Gibt es im Usenet vielleicht noch ein paar neue Bilder? Geil. Nach zwei Stunden abgespritzt - endlich! Heute Abend bin ich alleine - gut, dann kann ich nochmal... Dazwischen eine Mischung zwischen Vorfreude, Scham und Leere.

Aber nicht nur die Quantität der Bilder wuchs, auch die Qualität im negativen Sinne: Mir stand der Sinn nach immer härter Pornographie. Nackten Menschen und normaler Geschlechtsverkehr reichen mir schon früh nicht mehr - die Spirale zog mich immer weiter nach unten. Heute ist mir keine Perversion der Sexualität fremd. Bei den meisten Bilder war es so, dass ich Inhalte und Macher dieser Bilder im klaren Kopf abstossend fand - wenn ich onaniert erregten diese Bilder mich. Ich tauschte und suchte Bilder nach dem Motto: Je perverser, je besser.

Recht spät, ca. mit 19, hätte ich meine erste Freundin. Unseren Sex würde ich als normal bezeichnen - zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch gut zwischen realer und Onlinewelt differenzieren. Heute gelingt es mir zum Teil nicht mehr so gut. Die Freundinnen kamen und gingen, keiner fiel meine Onlinesexsucht auf - ich schaffte es bis heute, dass ich mein Doppelleben wirkungsvoll verschleiere. Alle wussten, dass ich sexuell sehr aufgeschlossen war und Pornos auf dem PC hatte, die ich auch mit einigen der Frauen zusammen anschaute - keine aber hatte eine Ahnung, wie oft, in welcher Intensität und welche Reize ich wirklich braucht, um mich zu befriedigen. Selbst meine Frau, mit der ich seit 8 Jahren zusammen bin, hat keine Ahnung.

Meine Sexualpartnerinnen habe ich stets mit Respekt bahandelt, es wurde nur gemacht, was beide Parteien wollten. Es ist für mich völlig abwegig in der Realität, dass ich meine Sexualpartner zu etwas zwinge etc. Anders in der Onlinewelt; und das einer der Kernpunkte, warum ich "aussteigen" muss! Wenn sich befriedigt, während man sich Bilder der eigenen Frau mit Unbekannten im Chat ansieht und böse Kommentare und Phantasien an ihr "auslebt", dann ist ein Punkt erreicht, der ich nie erreichen wollte. Nachdem ich dabei endlich gekommen bin, was ich oft über Stunden hinauszögere, dann ist der Orgasmus zwar perfekt, aber die Zeit danach nicht. Ich schäme mich für diese Gedanken - besonders, wenn ich meine Frau sehe und ihr in die Augen schaue, dann weiss ich, dass ich mich ändern muss. Das Onlinesexsüchtige Ich entfernt sich immer weiter vom realen Ich - und ich will real sein und mein Leben in der Realität geniessen können ohne Schuldgefühle, Depressionen etc.!

Nicht nur die Partnerschaft, auch das Arbeitsleben ist von meiner Sexsucht betroffen. Zeit die für Lernen oder Arbeit besser genutzt hätte werden können, verbrachte ich vor meinem PC mit meinem Penis in der Hand. Wenn ich nicht wichste, war ich antriebslos - richtig Leben in mir spürte ich nur, wenn ich wieder onantieren konnte und in meinem Element war: dem Sammeln von Pornos. Selbst im Büro nutzte ich meinen PC, um Pornographie anzusehen, dann druckte ich die Bilder und wichse auf der Firmentoilette - danach die Ungewissheit: Hab ich irgendwas übersehen, hab ich auch wirklich alles weggeräumt, ist kein Spritzer an die Wand gegangen? Was passiert, wenn ich erwischt werden? Mit klarem Kopf ist es mir unbegreiflich, wie ich soetwas machen kann: Seinen Job zu riskieren, nur für die Befriedigung.

Einen Ausstieg aus der Sucht habe ich bisher oft gesucht: Mindestens 10-Mal habe ich schon geschworen aufzuhören - bisher leider ohne Erfolg. Weil ich es wieder probieren will, schreibe ich u.a. diesen Text. Ich will einfach jemanden mitteilen, dass ich es tue, damit ich nicht alleine bin mit der Versuchung. Vielleicht schwer zu verstehen, aber, wenn ich es jemandem erzählt hat, gibt es mir automatisch ein Gefühl, dass ich es auch durchziehen muss.

Dieses Mal wird es funktionieren, da bin ich mir sicher! Ich will nicht mehr so leben - in einem Leben, dass von der Sucht geprägt wird. Bei den letzten Malen war es so, dass die Tage nach dem Entzug toll waren: Wenn man es romantisch formulieren will, dann leuchtete die Sonne einfach ein wenig heller, die Farben waren intensiver, das Leben war lebenswerter. Heute bin ich damit angefangen, alle meine Pornos zu vernichten - es bricht einem fast das Herz, wenn man Bilder und Filme vernichtet, die einem (aus der Sicht eines Süchtigen) so ans Herz gewachsen sind. Die ersten 30 CDs habe ich schon vernichtet und in die Mülltonne geworfen! Ich bin stolz auf mich - gleich werde ich meinen PC säubern, die Bookmarks löschen, die "Doppelleben"-E-Mail-Adressen löschen!

Drückt mir die Daumen...


12.11.2008 14:27:24  
pferdemenschfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Mitglied seit: 05.09.2008
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Super Dein Schritt, Du bist nicht alleine, hier geht es ja vielen ähnlich, wie Du wahrscheinlich schon gelesen hast.

Zieh es konsequent durch auch wenn es nicht einfach ist, da spreche ich aus Erfahrung mit einigen Rückfällen, trotzdem weitermachen und sich auf andere Sachen konzentrieren. z.B. mehr auf so schöne Momente, wo die Sonne heller scheint, wie Du schreibst.

Es liegt echt an dem eigenen Willen und dem konsequenten durchziehen.

Und wenn der Drang wiederkommt ist es z.B. gut in dieses Forum zu gehen, wie es mir gerade erging, wo ich den Drang verspürte wieder Pornos konsumieren zu müssen.

Stattdessen lese ich Deinen Bericht und mein Pornodrang ist weg und der Wille wieder stärker.

Ich drück Dir und allen die Daumen, wir schaffen es.


12.11.2008 15:35:40  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
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Beiträge: 438
Mitglied seit: 19.12.2007
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Hallo Auussteiger und herzlich willkommen,

ich habe an einem ähnlichen Punkt den Kampf aufgenommen....Hier zu schreiben ist erst mal hilfreich, aber ich würde die dringend auch das Anlegen eines Tagebuchs empfehlen; es schafft mehr Verbindlichkeit.

Grüße

Karamba


14.11.2008 20:49:27  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Administrator
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Beiträge: 3415
Mitglied seit: 26.03.2006
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Suchtaussteiger, Dein Forumsname gefällt mir sehr, zeigt er doch, dass Du Dich wahrhaft auch mit dem Ausstieg beschäftigst.

Wenn ich Dir durch meine Beratung helfen kann, maile mir bitte. Infos unter www.onlinesucht.de/berkos.htm.

LG, GF



Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
http://www.ciando.com/ebook/bid-240826-gefangen-im-netz-onlinesucht-chats-onlinespiele-cybersex/



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14.11.2008 23:38:16    
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