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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Verzweifelt und belogen
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Verzweifelt und belogen
Verzweiflungfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Beiträge: 1
Mitglied seit: 06.09.2008
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Ich freue mich ja so sehr, dieses Forum gefunden zu haben. So viele Geschichten und Berichte, die meine Situation treffende beschreiben.

Nun möchte auch ich gerne meine Geschichte hier aufschreiben - vielleicht kann mir ja der eine oder andere von Euch einen Tipp geben, wie ich mit meiner Verzewiflung ummmgehen kann.

Im Mai stellte ich (28) durch Zufall fest, dass mein Freund (30) sich diverse Pornoseiten im Internet angesehen hat. Ich habe ihn nach einiger Zeit darauf angesprochen und wollte wissen, warum er das tut. Wir haben lange darüber gesprochen und er erklärte mir, dass er damit ein Problem hat. Dass er es selbst völlig beschissen findet und es eigentlich gar nicht will. Er sagt, dass er denkt, es sei eine Art Sucht. Es hat mir weh getan, das zu sehen, aber damals habe ich das Ganze fast noch ein bisschen belächelt und hab ihm noch eine Chance gegeben. Er hatte versprochen, dass er es nicht mehr machen wird und hatte mir auch zugesichert, er hätte weder CDs noch sonst welches Material.

Einige Zeit später, ich wollte ihn bei sich zu Haue überraschen, kam ich bei ihm in die Wohnung, als er noch nicht da war. Der Computer war an und die Liste der besuchten Seiten eindeutig. Es folgte ein heftiger Streit und ein sehr langes Gespräch. Ich fühlte mich so verarscht und belogen. Wir haben uns nach langen Gesprächen darauf geeinigt, dass ich ihm nur dann noch einmal eine Chance gaben kann, wenn er ab sofort zu 100% ehrlich zu mir ist - egal, was passiert. Er hat mir in diesem Gespräch dann auch gesagt, dass es wohl CDs gab, aber, dass er alles vernichtet hätte, weil er jetzt weiß, dass er davon loskommen will. Sich Hilfe von einem Arzt zu holen hat er strikt abgelehnt.

In den folgenden Wochen kam das thema immer wieder zu Sprache. Ich habe auch immer wieder explizit danach gefragt, ob wieder "etwas war" um ihm die Chance zu geben, es zuzugeben. Er hat mir an Tagen, an denen wir nur telefonieren konnten immer wieder zugesicht, dass das Thema für ihn erledigt sei. enn wir zusammen waren, hat er mich sogar in den Arm genommen, mir in die Augen gesehen und mir beteuert, dass nichts mehr sei.

Letzen Dienstag musste ich feststellen, dass alles gelogen war. Ich fand auf seinem Computer eindeutige Dateien und auch, dass wenige Tage vorher eine entsprechende CD gebrannt wurde. Ich stellte ihn zur Rede und er reagierte erstmal mit aggressiven Worten. Daraufhin bin ich mit den Worten "das wars dann wohl" gegangen.

Ich bekam am nächsten Tag einen Brief von ihm, wie sehr ihm alles leid tut und dass er so ein Arschloch ist. Er schrieb, er hätte kein Recht mir so wehzu tun und mich so zu belügen. Im Laufe der Woche kam dann noch eine weitere E-Mail von ihm, die mir wirklich fast Glauben machte, dass es ihm leid tut.

Er hat mich auch gebeten, seinen Computer mitzunehmen. Aber ist das denn eine Lösung? Das Problem hat er angeblich schon länger und ich weiß, dass er zwischendrin für 6 Monate keinen Internetzugang hatte. Als er einen bekam, gings aber gleich wieder auf "Bild-Recherche".

Ich weiß im Moment nicht mehr weiter. Ich fühle mich auf der einen Seite so gedemütigt und belogen. Wir hatten eine klare Abmachung: egal was passiert, wir sind zum 100% ehrlich zueinander. Der Gedanke daran, wie er mir in die Augen sehen konnte und mich dabei belügen, macht mich krank.
Auf der anderen Seite liebe ich ihn. Wir hatten so eine schöne zeit miteinander und ich vermisse ihn.

Aber ich weiß nicht, ob ich jemals wieder Vertrauen zu ihm haben könnte. Ich weiß nicht, wann - falls ich ihm noch eine Chance geben sollte - er mich das nächste Mal belügen würde.


06.09.2008 17:24:30   
Stehaufweibchenfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
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Beiträge: 27
Mitglied seit: 12.02.2008
IP-Adresse: gespeichert
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Immerhin gibt er ja zu, daß er ein Problem damit hat und aufhören möchte. Das ist schon mal der erste Schritt, denn ganz viele geben es Anfangs nicht zu und spielen die Situation herunter. Daß er eine Hemmschwelle hat, damit zu einem Arzt zu gehen, kann ich sogar ein wenig verstehen. Denn viele Ärzte wissen mit dem Problem nichts anzufangen und man kann sich dann unter Umständen sogar noch dumme Sprüche anhören. Wäre er denn bereit, sich helfen zu lassen wenn die Anomymität gewahrt ist? Dann mache ihn doch mal auf diese Seite aufmerksam. Es wäre ein Anfang. An seiner Reaktion merkst Du dann schon, ob es ihm ernst ist.
Daß er Dich anlügt ist schlimm, aber leider normal. Ein Süchtiger geht nun mal über Leichen für seine Sucht und würde notfalls seine Großmutter verkaufen. Das war bei meinem Mann nicht anders. Natürlich rechtfertigt diese Tatsache das Lügen nicht und natürlich ist es sehr schwer wieder Vertrauen zu fassen. Eine Möglichkeit dazu wäre zum Beispiel eine Paartherapie. Viele gemeinnützige Organisationen wie Caritas oder Diakonie bieten das für ein paar Euro an.
Ansonsten, lass Dich einfach mal ganz fest drücken. Du bist hier nicht alleine und wir wissen alle was momentan in Dir vorgeht.
Ich wünsche Euch alles Gute und daß ihr beiden das schafft!


06.09.2008 18:38:58  
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