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Beiträge: 8 Mitglied seit: 13.06.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo liebe Community,
ich möchte euch über einen guten Ausgang berichten und den Angehörigen und Partnern von Spielsüchtigen Mut machen.
Zum Fall: Mein Freund ist mit PCs und Spielen groß geworden. Er hatte eine Ausbildung zum Maler und Lackierer, die er dann im 2.Lehrjahr verlor, weil er keine Lust mehr hatte und nicht mehr zur Ausbildung ging. Bis zu diesem Zeitpunkt spielte er noch wenig. Als er seine Ausbildung nicht mehr hatte und nun nur noch Zeit für sein WC3, spielte er natürlich öfter Mal. Am Anfang wurde ich noch als Freundin beachtet. Als ich beruflich nach Schwerin musste für 2 Wochen und dann wieder kam, war das Unheil nicht mehr aufzuhalten. Er stand auf, spielte, rauchte, aß und legte sich wieder hin. Ab und an fand er mal Zeit für mich bzw. hatte Sex mit mir und setzte sich wieder an seinen PC und spielte WC3 weiter. In dieser Zeit war ich jeden Tag nur am Weinen und habe dadurch auch eine Essstörung bekommen. Da ich diesen Mann, aber über alles liebe, wollte ich mit ihm den Ausstieg aus der Spielsucht schaffen. Jeder hat mir geraten mich zu trennen, aber das tat ich nicht. Als er nicht zu meinem Geburtstag erschien und ihm sein Bruder ohne mein Wissen mitteilte, dass ich mich trennen werden, hat sich bei ihm ein Schalter umgelegt und er fing an weniger zu spielen. Ich wurde wieder beachtet und wir unternahmen wieder mehr. Vor einem Monat hatten wir dann eine Aussprache in der jeder offen seine Meinung sagte und mein Freund zu gab „Ja ich bin spielsüchtig und habe nur gespielt, weil ich die Anerkennung haben wollte. Diese bekam ich jedoch nur durch mein Spiel“ Als ich das hörte und sah, dass er für uns seine Sucht in den Griff bekommt, war es eine Erleichterung. Er wird nie komplett mit WC3 aufhören, was er auch nicht soll, aber er spielt es nur noch sehr wenig. Da er ja nicht ewig arbeitslos sein konnte, habe ich ihm eine Ausbildung in seinem Traumberuf als IT-Systemkaufmann gesucht, weil ich a) weiß, dass er diese durchzieht und b) er dort auch seine Anerkennung bekommt und endlich wieder was zu tun hat und nicht nur spielen muss. Mittlerweile haben wir unsere Zukunft geplant, was mit einem Süchtigen nicht möglich ist, da man nie weiß was als nächstes kommt.
Ich kann nur jedem raten, sich mit seinem Partner in einer neutralen Umgebung zu unterhalten und niemanden Vorwürfe zu machen. Die meisten Süchtigen wollen nur die Anerkennung haben und deswegen lobt, die Menschen für alles was sie richtig machen. Wenn ihr einen Traum von dem Süchtigen kennt versucht ihn wahrzumachen, wenn er euch wichtig ist, weil ihr ihn dadurch aus „seiner Welt“ befreien könnt.
Ich hoffe einfach, dass ich euch helfen konnte und auch ein wenig Mut machen, das alles gut werden kann. Ohne diese Community hätte ich das nie geschafft. DANKE!!!
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