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ONLINESEXSUCHT IST BETRUG AN SEINER FAMILIE, AN SICH SELBST UND AN SEINEM LEBEN |
ALMANSA | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 2 Mitglied seit: 14.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | Ich bin 27 Jahre alt und bin derzeit in Behandlung wegen meiner Onlinesexsucht. Ich sage euch gleich zu Anfang, dass man auf gar keinen Fall den Fehler machen sollte, die ganze Zeit nur zu denken, wie arm man doch dran ist und wie weit man gesunken ist usw. Den Menschen die man liebt, der Ehepartner und die Kinder, hat man damit, dass man in eine Online Sexsucht rutsch, etwas sehr schlimmes angetan. Meine erste Einschätzung wenn ich jetzt im Nachhinein über alles nachdenke ist, dass man grundsätzlich ein geschwächtes Selbstwertgefühl haben, um in eine Sucht zu rutschen. Mein Leben hat so ca. alles durchlaufen, was man so an Süchten haben kann. Dies dient nicht um über mich zu jammern oder in Selbstmitleid zu versinken, sondern lediglich um darzustellen, wie der Ablauf des Lebens eines Gefährdeten ist. Ich war immer übergewichtig und habe daher in meiner Kindheit mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln meine erste Sucht begonnen. Eher gesagt war es flucht. Essen und trinken im Überfluss bis der Frust für kurze Zeit weg war. Dann im jugendlichen Alter begann ich zu kiffen. Ich war ca. 14 Jahre alt. Meinen ersten Porno hatte ich aber schon mit 11 oder 12 gesehen. Er lag in Form eines Heftes im Nachttisch meines Vaters. Dann mit dreizehn habe ich mir von einem "Freund" einen Videorekorder geliehen und mir ab dann regelmäßig Pornofilme angesehen. Dies ging dann so weit, dass wenn kein Film zur Hand war, ich eine Kassette mit Ausschnitten aus billigen RTL, SAT1 oder PRO7 "Erotik"Streifen zusammengestellt hatte. Hier hat wahrscheinlich meine Sammelleidenschaft für diese Art Material den Anfang gehabt. Das Kiffen hat sich übrigens im Laufe von 6 Jahren soweit nach oben geschraubt, dass ich zuletzt einen Verbauch von mindestens 5 Gramm pro Tag hatte. Dies bedeutete natürlich Schulden zu machen. Aber davon nur am Rand. Es geht hier schlie0lich um Online Sexsucht. Als ich dann eine eigene Wohnung bekam, habe ich auch einen Internetanschluss bekommen. ISDN. Ab dem Zeitpunkt habe ich mit Kanalbündelung jedes Wochenende massenweise Bilder und Filme unter KaZaa oder IMesh oder Emule heruntergeladen. Dies ergab in Spitzenzeiten eine Telefonrechnung von 900 DM. Es gab kein Stoppen mehr. Obwohl ich eine Frau gefunden hatte, die sich vom ersten Moment an bedingungslos um mich gekümmert hat, war es mir nicht möglich, meine Sucht zu beenden. Dies war mir zwischendurch immer wieder bewusst. Aber wie alle betroffenen Wissen, ist es bei einer Sucht eine Leichtigkeit, sich selbst ein vermeintlich reines Gewissen zu machen. Das schlechte Gewissen kann von einer Sekunde zur anderen ausgeschaltet werden und legitimiert somit alles, was man treibt wenn man alleine ist. Von da ab hatte ich zwei Probleme: Sucht nach Kiffen und Sucht nach Pornobildern. Ein Wohnungswechsel ergab, dass ein DSL Anschluss ins Haus gelegt wurde. Ab hier nahm alles Formen an, die nicht zu beschreiben sind. 100 Gigabyte Filme. Bis zu 15.000 Pornobilder gleichzeitig auf meinem Rechner. Eine Menge, die überhaupt nicht angesehen, oder konsumiert hätte werden können. Das sichere Gefühl, immer genug Bilder immer genug Videos und immer genug zu kiffen im Haus zu haben, war so erstrebenswert aus den meinen Augen, dass ich meine Familie total aufgegeben habe. Meine Frau und ihre Kinder hatten sich inzwischen von ihrem Mann getrennt und lebten in einer neuen Wohnung. Ich hätte nur zu ihr ziehen brauchen, um das zu bekommen, was ich mir immer gewünscht hatte: Eine Familie die mich liebt. Leider konnte ich mich nicht von meinen Dämonen trennen und so kam es, dass mein Leben sich total darauf ausgerichtet hat, dass immer alles in ausreichendem Maße zur Verfügung steht. Das wichtigste mitten drin: Liebt euch selbst. Tut etwas für euch und eure Seele. Dann habt ihr es nicht nötig, euch von euren vermeintlich schlechten Gedanken und eurem mangelnden Selbstvertrauen mit Süchten zu behelfen. Immer nur zu denken man ist zu dick, macht einen depressiv. Wenn man es nicht schafft abzunehmen sucht man sich einen Ausweg um sich gut zu fühlen. So einfach rutscht man in eine Sucht, wenn die äußeren Umstände es zulassen. (Freundeskreis, Beschaffungsmöglichkeit!!) Ist mein einmal drin, kommt man nicht mehr raus und verletzt alle Menschen, die einem Nahe stehen. Meine Frau ist im Laufe der Zeit so oft von mir belogen worden und betrogen worden, dass jede andere Frau längst gesagt hätte, dass ich mich zum Teufel scheren soll. Aber sie glaubt an mich und sieht nicht den dicken in mir, den es zu hänseln gilt. Leider habe ich meine Süchte mit in die Beziehung gebracht und hatte sie schon vorher. Ich war schon blind für wirkliche Zuneigung und habe mich manchmal sehr verschlossen. Dann bin ich doch zu ihr gezogen und habe von heute auf morgen mit Kiffen und Onlinepornographie aufgehört. Zusätzlich noch mit dem Rauchen von Zigaretten. Bis zum dem Punkt zu dem ich gleich komme, war dies die schwerste Zeit im Leben meiner Frau. Für mich auch, aber ich hatte mir alles ja selbst eingebrockt. Also darf und kann ich mich nicht beschweren. Sie hat so sehr unter meiner kotzigen Art und Unzufriedenheit gelitten, dass sie mich manchmal sicher wieder hätte rausschmeißen wollen. Aber sie hat an mich geglaubt. Immer und zu jeder Sekunde. Was passierte dann? Ich habe mich wieder dem Essen und Trinken zugewandt und innerhalb kurzer Zeit von 100 auf 180 Kilogramm zugenommen. Dies hat mein Selbstwertgefühl fast vollständig ausgelöscht. Ich war für alles zu faul und habe überhaupt nichts mehr für mich getan. Die Arbeit habe ich schleifen lassen und zuletzt wirklich gar nichts mehr getan als im Internet nach Pornos zu surfen. Erst wenig, dann mehr und dann wieder mehr. Hierzu kam jetzt noch eine Spielsucht. Ich habe manchmal faul auf meinem Hintern gesessen und bis zu 5 Stunden am Stück täglich Ego Shooter und andere Spiele gezockt. Jede Anstrengung etwas Lebenswertes zu tun, wurde in meiner Faulheit erstickt. Schließlich habe ich sogar versucht mein Selbstwertgefühl aufzubessern, indem ich mit einer Frau aus dem Büro geflirtet habe um mich wie ein toller Hecht zu fühlen. Ich habe gezockt um ein Erfolgserlebnis zu haben, ich habe weiter viel Gegessen um mich gut zu fühlen. Zwischendurch gab es dann mal die Idee Sport zu treiben, was dann aber auch wieder nicht von mir durchgehalten wurde. Um jetzt auf den Punkt zu kommen: Meine Frau hat auf meinem PC Pornobilder gefunden und dadurch hat sich in wochenlangen Gesprächen das ganze Netz aus Lügen, Flirtereien, Süchten aufgetan. Meine Frau hätte kein Wort mehr mit mir reden müssen, aber sie hat immer zu mir gehalten, auch in dieser schweren Zeit. Könnt ihr euch vorstellen wie es ist, wenn die Person, die man betrogen und unendlich verletzt hat einem jetzt auch noch hilft. Wieviel Liebe sie mir damit beweist? Sie gibt mir sogar Tips, wie man etwas für sich tun kann um sich gut zu fühlen. Sie hat mit mir zusammen die Scherben meines Lebens weggefegt. Ohne sie wäre ich jetzt nicht wer ich bin. Sie hat mir geholfen einen passenden Therapeuten zu finden, der mir in Therapiesitzungen versucht mit mir mein Leben und meine Person zu ergründen und hat in den zwei Sitzungen die ich bis jetzt hatte, schon so viele Dinge ans Tageslicht gebracht, die mich unterbewusst ganz schön gefrustet haben müssen. Ich möchte allen hier etwas mit auf den Weg geben. Belügt euch nicht selbst. Belügt somit auch nicht eure Familie, die Menschen die euch lieben. Lasst euch helfen und traut euch die Wahrheit zu sagen. Ich glaube nichts ist schlimmer, wenn der verletzte Mensch, also meine Frau, auch noch die Wahrheit aus der Nase ziehen muss, nur weil sie mir unangenehm ist. Überlegt einfach wie sich die oder der Betrogene fühlt. Aus meiner jetzigen Sicht, werde ich ab sofort mein Leben ändern. Ich werde beginnen, Dinge zu tun, die mich aufwerten, auf die ich Stolz sein kann, die mich und meine Frau aber nicht kaputt machen. Und ich kann euch sagen, davon gibt es genug. Man muss sie nur sehen. Meine Frau hat sie mir gezeigt. Und dafür werde ich sie nie wieder verletzen. Habt Mut und öffnet euch und eure Sucht dem Menschen der euch liebt. Wenn er euch liebt, wird er euch helfen.
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14.08.2006 21:52:37 | ||
constantin | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 57 Mitglied seit: 27.07.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo ALMANSA!!! Respekt für Deine Ehrlichkeit. Es freut mich auch, dass hier jemand schreibt, wie gut die Familie einem Süchgtigen doch helfen kann, wenn dieser der Hilfe gegenüber offen steht. Ich bin natürlich der Meinung, dass die Partner von Süchtigen konsequent sein müssen, aber ich habe es erlebt, dass sich Menschen manchmal zu schnell trennen, es nicht mal versucht haben ihr gemeinsames Leben auf die Reihe zu bekommen. Meine Frau hat mich am Anfang unserer Beziehung regelmäßig betrogen. Warum? Sie glaubte einfach nicht, dass ich ernsthaft an ihr interessiert bin, sie dachte, ich würde ohnehin nur mit ihr spielen, also sei es nicht so schlimm. Und als sie merkte, dass ich doch ernsthaft mir eine Beziehung zu ihr wünsche, hielt sie ihr schlechtes Gewissen nicht aus und brach eines Abends heulend zusammen. Wie hätte ich ihr nicht vezeihen können?... Sie hat sich ja über mich getäuscht, es ging ihr damals wirklich nicht gut, Menschen machen Fehler. Später kam heraus, dass ich "ein bisschen" Onlinesexsüchtig bin. "Ein bißchen", da es mir 3-4 mal in einem Monat passiert, dass ich mich nicht kontrollieren kann und in einem Chat lande. Schlimmer wurde es seit der Anschaffung der Webcam. Wenn ich also nicht oft im netz bin, so kann ich es dennoch manchmal eben nicht kontrollieren, deshalb spreche ich doch von Sucht. Aber ich habe es nicht verheimlicht, auch sie hat mir mein schlechtes Gewissen angesehen. Ich habe ihr nicht jedes Mal wenn ich einen Rückfall hatte diesen eingestanden, ich denke dass ich 2 oder 3 mal den Mut nicht hatte da es ihr in dieser Zeit ohnehin nicht gut ging, ich wollte ihr nicht noch mit diesem einen Schlag ins Gesicht versetzten - und leid tut es mir ohnehin jedesmal unendlich - unabhängig davon ob ich es ihr eingestehe oder nicht. Der Punkt ist aber, dass sie zu mir steht. Ich bin für sie nicht der Sexsüchtige den sie wegen der Sucht verdammen würde, sondern der Kämpfer, der mit seiner Suchgt kämpft, auf den sie stolz ist. Das tut gut, jeder Kämpfer mag es angeheurt zu werden! Apell an alle Süchtigen - es ist kein GFrund zur Schande süchtig zu sein, ihr könnt es ruhig bekennen. Es ist nur ein Grund zur Schande, süchtig zu sein und so zu tun als ob dem nicht so wäre, "heile Welt" spielen und nichts gegen die Sucht zu unternehmen. Das ist unmännlich. :-) ALMANSA, der sich immer wieder Gedanken wegen seinem Gewicht etc. macht, hat hier doch bewiesen ein Mann zu sein - er hat alles seiner Frau eingestanden, sich selbst, und hat angefangen zu kämpfen. Apell an alle Angehörigen - wenn jemand gegen die Sucht kämpfen will, unterstützt ihn!!! Iht könnt nie wissen, ob eines Tages nicht Ihr diejenigen sein werdet, die Verständnis und Verzeihung brauchen werden. | |
07.09.2006 09:38:00 | ||
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