Teresa |
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Beiträge: 2 Mitglied seit: 27.06.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Forumels,
ich bin auf diese Seite geraten, weil ich mal wieder einen Spiele-Account nicht verlängern will und das Elend von vorne los geht. Ob nun Diablo 2, Dark Age of Camelot, World of Warcraft oder Age of Conan, das Muster ist sich ähnlich, ich tauche ab und bemerke zwischendurch immer wieder das mir was fehlt, das es mir schlecht geht und der Wunsch etwas anders zu machen ist da, doch alle Versuche mein Leben anderes zu gestalten scheiterten bisher. Ich hab schon öfter über Monate dem spielen entsagt, doch es änderte sich dadurch wenig, es brauchte einiges an Zeit bis ich es merkte, aber plötzlich verbrachte ich dieselbe Zeit in Foren und als ich mir auch das versuchte abzugewöhnen fing ich an Serien in Massen zu schaun.
Den Suchtstoff, scheint es mir, kann ich beliebig austauschen, die Sucht loswerden, frei werden, mein Leben aktiv gestalten aber nicht. Ich will nicht behaupten ein Spiel hätte bei mir irgendwas kaputt gemacht, das war allein ich. Ich kenne viele Menschen die spielen können ohne Sucht und da merke ich deutlich das ich anders bin. Ich will fliehen. Ich mache den Kopf zu, wenn mir alles drüber zu wachsen scheint. Ich bin oft einfach überfordert vom alltäglichen Miteinander unter Menschen und Online sind diese weit Weg und ich trotzdem nicht allein. Ich fühle mich sicherer, als ich das zum Beispiel in einem Verein täte, der mir auch ein Gefühl von Gemeinschaft vermitteln könnte. Ich habe oft den Eindruck nicht mithalten zu können im Zwischenmenschlichen und mich verstellen zu müssen um irgendwie "richtig" zu sein. Das sind alles Sachen denen gehe ich durch spielen, Online sein aus dem Weg.
Warum schreibe ich hier eigentlich? Einerseits um es mir selber Schwarz auf Weiß vorzulegen wie es ist und an Klarheit zu gewinnen. Ich brauche Ordnung in meinem chaotischen Innenleben um etwas von dieser Machtlosigkeit gegen ein un-an-fassbares Problem loszuwerden. Und hier besteht die Möglichkeit das mich jemand liest und Inspirationen für mich hat, wie ich dem Grundproblem auf die schliche komme. Denn Abstinenz führte mich bisher noch nirgendwohin und ich weiß auch nicht wie ich die bei einer sich verschiebenden Sucht bewerkstelligen soll.
Liebe Grüße, Teresa
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27.06.2008 12:32:49 | |
gabriele_farke |
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Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Liebe Teresa,
Du hast Dein "Grundproblem" ja schon erkannt und bemerkt, dass es in Deinem Fall eher Zufall (?) ist, für welche Sucht Du Dich gerade entscheidest, Hauptsache, Du kannst flüchten. Flüchten vor Dir selbst?
Du solltest den Grund für Dein Verhalten dringend in einer Psychotherapie aufarbeiten, denn sonst werden sich diese Suchtstrukturen durch Dein ganzes Leben ziehen. Schau doch mal, ob hier ein Ansprechpartner für Dich dabei ist: www.onlinesucht.de/hilfsangebote-word.htm. Wenn nicht, dann mach Dich auf die Suche nach einem guten Psychotherapeuten in Eurem Ort, mit dem die Chemie stimmt und dem Du Dich anvertrauen kannst!
Alles Gute für Dich, G.
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27.06.2008 15:18:37 | |
Teresa |
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Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 2 Mitglied seit: 27.06.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Gabriele
Ja, der Therapeut - Freund und Helfer. Der Anstoß den du mir da gibst ist vielleicht ganz richtig und es ist nötig da mal hinzugucken. Denn ich bin in Therapie, seid gut zwei Jahren, nur unser Thema war nie die Sucht. Und vielleicht sollte sie das aber sein? Mir ist da ganz mulmig zumute, ich trau mich nicht. Aber ich hab ja noch bis Dienstag Zeit drauf hin zu arbeiten den Mund aufzumachen und auch diese Seite von mir anzusprechen. Das ungleich schwerer ist es im Internet zu sagen ist denke ich, klar. Ich hab Angst dafür verachtet zu werden und mit der Thera eine wichtige Stütze zu verlieren.
Lieben Gruß und danke das du mich gelesen und reagiert hast, Teresa
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27.06.2008 15:29:40 | |
Franzi |
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Beiträge: 33 Mitglied seit: 02.06.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Teresa, wie Gabrielle Farke schon schrieb, musst du dir darüber klar werden, wovor du eigentlich konkret fliehst. Du sagst, du hast Angst, dass in der Therapie anzusprechen, Angst, dafür verachtet zu werden. Aber was kann denn schlimmstenfalls passieren, wenn du es ansprichst? Wenn dein Therapeut dein Problem nicht ernst nimmt, wäre er/sie kein guter Therapeut und dann wäre es an der Zeit, dir jemand anderen zu suchen. Und selbst, wenn er dich für dein Problem verachtet, was ich persönlich für sehr unwahrscheinlich halte, er unterliegt der Schweigepflicht und deshalb wird dein Problem auch an keinen anderen weitergetragen werden. Versuch es einfach mal, es wird auf keinen Fall irgendetwas wirklich Schlimmes passieren und ich bin mir sehr sicher, dass du dich erleichtert fühlst, wenn es erst einmal raus ist.
LG, Franzi.
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27.06.2008 17:08:37 | |
Aegisfang |
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Beiträge: 47 Mitglied seit: 23.04.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Hiho Teresa,
Ich spiele selber WoW. Ich kann mir denken dass es schwierig ist von dem Spiel los zu kommen oder auch von anderen games (habe Diablo 2 vor Jahren gezockt). Ein Verein hilft nur dann wenn du weißt was dich interessiert, denke mal an WoW, was konntest du dort gut? Ich z.B. habe gelernt andere Leute anzuführen und zu erklären (war Raidleader). Ich habe gelernt andere Leute zu unterhalten, ich habe verborgene Talente entdeckt. Diese Talente wende ich nun aufs Rl an, ich bilde Lehrlinge aus und die sind sogar ziemlich gut. :) Aber wenn du etwas kreatives willst so mache es wie ich: Geh ins Spiel, und zeichne deine Lieblingslandschaft oder deinen Char, das habe ich immer gemacht, später dann habe ich auch andere Dinge gezeichnet, das ist entspannend und die Zeit verfliegt. Oder schreibe, Gedichte, Geschichten setz dich mit dir auseinander, wenn du willst kannst du mir sogar welche per PM schicken, ich les sie mir gerne durch. Aber wie gesagt suche nach Talenten, du wirst fündig und wenn du in etwas nicht gut bist dann übe es, mach etwas was dir Spaß macht, verbinde es am Anfang mit dem Spiel, später wirst du merken dass du es auch auf RL anweden kannst. Ich weiß dass es geht du darfst nur nicht an dir zweifeln. :)
viel Glück
Aegisfang
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27.06.2008 21:32:55 | |
gabriele_farke |
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Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Teresa, noch einen kleinen Tipp für Dienstag:
Schreibe Dir vorher ein paar wichtige Stichpunkte auf einen Zettel. Ziehe diesen dann hervor in Eurer Stunde und lass Deinen Therapeuten das ruhig sehen. Es ist eine wichtige Hilfe, und das machen ganz viele Menschen! Sprich Deine Sucht und diese Stichpunkte an, denn so hat auch Dein Therapeut überhaupt nur eine Chance, Dir wirklich helfen zu können!
Alles Gute! G.
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27.06.2008 22:01:04 | |
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