Beiträge: 3 Mitglied seit: 11.08.2006 IP-Adresse: gespeichert
Hi
Ich bin vor einigen Monaten von World of Warcraft weggekommen, aber erst kürzlich hat mich ein Freund, der ebenfalls von WoW weggekommen ist, auf diese Seite aufmerksam gemacht. So dachte ich, ich poste hier mal meine persöhnlichen WoW-Erlebnisse:
Begonnen habe ich mit 16 Jahren, da mein Cousin das Spiel angefangen hatte und ich natürlich neugierig wurde. Also kaufte ich mir das Game und war somit schon voll bei der Sache... mehr als 6 Stunden zu spielen pro Tag war von diesem Zeitpunkt normal für mich... sogar irgendwie notwendig. Ich verbrachte so drei Monate damit, meinen Hauptcharakter (Schurke) auf Level 60 zu bringen. Diese Zeit füllte ich damit, Berufen hochzuleveln, welche man in diesem Spiel virtuell ausüben kann, Quests zu vollenden oder einfach stundenlang Monster totzuprügeln. Es war einfach fesselnd und machte eigentlich auch richtig Spass. Doch dies nutzte meiner Meinung nach der Entwickler dieses Spiels "Blizzard" aus und machte manche Aufgaben des Spiels so verdammt gross, dass manche mehrere Tage Spielzeit beanspruchen: Ein gutes Beispiel wäre das Ruf "farmen" bei den einzelnen Fraktionen. (Für Spieler: zum Beispiel die Argentumdämmerung) Da ist man Stunden, wenn nicht sogar Tage am Zombies und sonstige Monster am töten... oder erledigt Aufgaben.
Nun etwas, was ich nicht ganz verstehe. Von Seiten Blizzards und von Seiten der Spieler. Nämlich, weshalb mit dem maximal möglichen Level Spieler immer noch krankhaft besseren Ausrüstungsgegenständen hinterherrennen. Meiner Meinung ist es die Vorstellung, halt eben der beste zu werden... so stark wie kein anderer zur werden (imba) Diese Ausrüstungsgegenstände bekommt man aus Orten, welche zum Teil nur mit 39 anderen Mitspielern zu bestreiten sind. (Molten Core)
In dem genannten 40-Mann Ort hat es 9 Zwischenbosse und zum Schluss ein riesen Endboss (Ragnaros). Jeder dieser Bosse hinterlassen (droppen) ca. 2 Teile für ein acht-teiliges Rüstungsset (für jede Klasse des Spiels gibt es ein anderes Set) Und da gibt es auch noch ein Punkte System genannt DKP, welches als "Bezahl-System" dient, aber darauf will ich jetzt nicht genauer eingehen sonst bin ich hier noch Stunden am schreiben jedenfalls ist man mit Level 60 nur noch in diesen Instanzen und versucht, für sich selber ein komplettes Set zusammenzukriegen. Ich muss zugeben: Am Anfang als ich in diesen Orten mit"gekämpft" habe, hat es mir wirklich Spass gemacht und ich war auch stolz, wenn ich an einem Bosskill dabei war. Aber nach zwei-drei Malen (übrigens: ein gesammter Molten Core Raid dauert mit einer normalen Gruppe so 4-5 Stunden)wird es einfach nur noch öde. verdammt öde dann beginnt die Sucht richtig und dass nachher ein paar Millionen Spieler auf der Welt sämmtliches reales Leben in den Wind schlagen, ist halt einfach die brutale Realität!
Zum Schluss muss ich zugeben, World of Warcraft ist lustig und vollkommen in Ordnung, wenn man die Zeit von Level 1 bis Level 60 mit Spass verbindet und eben Freude findet, indem man neue Sachen entdeckt.
Einige meiner Freunde spielen immer noch WoW...und ich weiss nicht, ob sie in absehbarer Zukunft aufhören werden.
Ich habe wie schon angedeutet halt einfach meinen Account gecancelt und WoW den Rücken zugewendet...
Posts dieser Art gibt es vermutlich massenweise in diesem Forum, aber ich wollt einfach nur mal meine Meinung loswerden. :)
Peace
Und noch etwas: Man kann sehr wohl Blizzard verantwortlich machen dafür, dass hunderte von Spielern ihr Leben versauen. Meiner Meinung vergleichbar mit einer Droge wie Heroin oder diversen Partydrogen... Die Dealer zwingen auch niemanden ihre Drogen zu kaufen und zu konsumieren... deshalb sind sie noch lange nicht unschuldig!
Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
Danke, Phenix, fuer diesen wertvollen Beitrag! Es ist so wichtig, dass Ihr Ex-Spieler Eure Meinung sagt und so die betroffenen WoW-Suechtigen mit zum Nachdenken anregt!
Beiträge: 23 Mitglied seit: 09.08.2006 IP-Adresse: gespeichert
Das kann man so nicht stehn lassen. Ein Dealer verkauft sein Zeug sehr wohl weil er weiss und hofft, dass die Leute davon suechtig werden.
Blizzard oder aehnliche Firmen an sich haben aber als Ziel 'nur' Geld zu machen. Das geht a) ueber die Anzahl and Kunden und b) die Dauer der Abos. Die Abolaenge laesst sich durch Farm-Quests etc. sehr gut steuern. Die Anzahl der Kunden hingegen so gut wie gar nicht.
Ausserdem: Fuer die sind Dauerzocker zwar auch Zahler, aber sie belasten die Server mehr als Gelegenheitszocker, die aber genauso viel zahlen. Idealkunden fuer Blizzard sind demnach die, die zwar lange Spielen (Abo Laenge) aber selten online sind. :)
Ich will Blizzard keineswegs in Schutz nehmen (ich habe ganz andere 'Probleme' mit denen) aber mit Dealern kann man sie definitiv nicht gleichstellen. (Und Geld machen wollen ist kein Verbrechen (auch wenn es manchmal diesen Anschein hat), im Gegenteil, eine Firma MUSS sogar Geld erwirtschaften. Nur mal so zum darueber nachdenken).
Für Junkies kann man am besten den Staat verantwortlich machen: dadurch dass das Zeug verboten ist, ist es nicht legal zu bekommen. Und vor allem ist es nicht sauber zu bekommen. Wenn man drogen legal kaufen könnte würde man zwar immernoch süchtig werden, aber man wäre wenigstens nicht mehr auf der Flucht vor dem Gesetz.
Zum Thema Blizzard: Ihr Spiel ist einfach "zu gut". Es ist nunmal ein Ziel ein möglichst gutes Spiel zu produzieren (gibt ja auch mehr Geld.) WoW ist (bzw finden einige, ist ja subjektiv) eben so gut dass manche gar nicht mehr damit aufhören können. "Hey Blízz, macht gefälligst schlechtere Spiele, WoW ist so gut dass man davon süchtig wird!"? wtf?
Wenn ihr nach WoW süchtig seid (:rolleyes:) solltet ihr die Schuld imho bei euch selbst suchen. Sonst nirgends. Vielleicht noch bei euren Eltern oder so, aber nicht bei Blizzard. Von ´nem PC Spiel kann man eigentlich nur abhängig werden wenn man ´ne psychische Schwäche hat - das wird besonders bei den "Bekenntnissen" hier klar. Nach der Logik könnte man auch Herde verbieten - ein Verrückter könnte ja an eine glühende Herdplatte langen.
Beiträge: 70 Mitglied seit: 10.07.2006 IP-Adresse: gespeichert
Deine Schulnoten in dieser Zeit würden mich mal interessieren (Mann bin ich froh, dass es zu meiner Abi-Zeit kein WOW gab). Gratuliere dir zum Ausstieg. Du hast es sehr treffend beschrieben:
Gut, dass es diesen Langeweilefaktor gibt. Das erleichert tatsächlich den Ausstieg. Ich denke auch, wenn man einmal so eine Erfahrung gemacht hat ist man das nächste mal vorsichtiger und spielt in Maßen.
Beiträge: 8 Mitglied seit: 14.08.2006 IP-Adresse: gespeichert
WoW ist numal so konzipiert, dass das Spiel erst mit Level 60 richtig losgeht.... ok, du kannst dich bei deinen ersten 2-3 Charakteren noch über die netten Quests freuen, aber danach schaust du, dass du deine Charaktere so schnell wie möglich auf 60 zu bekommen um endlich richtig loszulegen. Wie von Phenix beschrieben fängt meistens erst hier das Problem an: Ab 60 kannst du durch reines spielen nicht mehr besser werden. Du brauchts ne Gilde, musst auf Schlachtfelder gehen, stundenlang in Instanzen - alles nur für Items. Und je besser die Items je länger must du Zeit investieren.
Zu Blizzard: Auf jeden Fall ist es unbestreitbar, dass Blizzard ein absolut geniales Spiel auf den Markt gebracht hat und den vollsten Respekt verdient. Niemand kann Blizzard vorwerfen die Leute absichtlich abhängig zu machen - nur weil das Spiel einfach gut ist.
Beiträge: 242 Mitglied seit: 28.04.2006 IP-Adresse: gespeichert
Da hier die Rede auf das Abo-bezahlen aufgekommen ist,mal ein paar Hinweise.
Auf den Servern von Blizzard,wie Telia für Europa,sind nicht nur Spiele wie WoW drauf. Sondern auch noch -Diablo2 -Starcraft/Broordwar -Diablo1 Diese Online-Spiele kosten nach Angaben von Blizzard Entertainment(Mutterkonzern Vivendi)ca. 50 Mio Dollar/Jahr. Von den Kosten für neue Produktionen oder Patches wollen wir nicht reden. Also müssen schon ABO´s bezahlt werden.