susanne s. |
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Beiträge: 25 Mitglied seit: 28.05.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo liebe Forianer,
ihr habt mir sehr geholfen nach der "Offenbarung" meines Noch- Ehemannes über seine jahrelange Pornosucht.
Wie schaut es jetzt aus: Nach seiner zweimonatigen stationären Therapie war es mir nicht mehr möglich, weiter mit ihm zusammen zu leben. Zu groß war der Schmerz, dass der Mann, dem ich vorbehaltlos vertraut habe, mich über Jahre hat täuschen können.
Wir leben getrennt und was mich wirklich ankäst, ist, dass er sich nur als Opfer sieht: Er wurde aus dem Haus gedrängt, von der Frau, die ihm ewige Treue geschworen hat, er hat kaum Möglichkeiten, den Kontakt mit den Jungs zu pflegen (leider war der Kontakt vorher durch seine Sucht auch nicht da und er sucht ihn jetzt auch nur, wenn es ihm reinpasst), also Schuld sind nur die anderen, während er doch suchtbedingt nicht anders handeln konnte... (Übrigens: Seit anderthalb Jahren hat er eine Freundin - sie sei ihm gegönnt.)
Also kein Happy-End...
Viele Grüße, Susanne
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22.05.2008 03:38:44 | |
Floh |
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Beiträge: 2 Mitglied seit: 31.03.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Susanne,
ich habe mich nach 23 Jahren (17 Jahre Ehe) von meinem Mann w. OSS getrennt. Ich durfte mir ebenso diese Vorwürfe anhören ich wollte ihm nur eins auswischen und hätte ihn deswegen aus der gemeinsamen Eigentumswohnung vertrieben. Er ist auch zu einem Therapeuten gegangen. Aber durch den letzten Vorfall (ich habe Bilder von "in der Badewanne erwürgten Frauen und "durch strangulieren erwürgten Frauen" natürlich nackt am PC entdeckt, als ich w. Unwohlsein früher von der Arbeit nach Hause kam)konnte ich nur noch Angst und Ekel empfinden. Ich habe leider erst nach diesem Vorfall herausgefunden, dass er OSS ist. All seine "Aktivitäten" die Jahre...es war so, als wenn sich eine Gardine Stück für Stück aufgeschoben hätte als ich hier im Forum gelesen habe. Allerdings hatte ich einen langen "Leidensweg" schon hinter mir. Und? Was durfte ich mir anhören.....Vorwürfe! Und ich war schon völlig fertig. Jetzt nach ein paar Wochen geht es mir endlich ein wenig besser. Es tut sehr weh nach dieser langen Zeit, aber ebenso....kein Happy End. Zu viel Schmerz...Verletzungen.Ich hoffe es geht schnell vorüber dieser Schmerz und diese Traurigkeit. Grüße und viel Kraft an alle anderen Betroffenen in diesem Forum!
LG
Floh
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26.05.2008 22:28:26 | |
susanne s. |
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Beiträge: 25 Mitglied seit: 28.05.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Floh,
vielen Dank für deine Antwort.
Meine nicht sehr ermutigende Einschätzung: Der Schmerz geht nicht schnell vorbei.
Für mich ist er wie eine Wunde, die schlecht verheilt. Das Schlimmste für mich ist, dass mein Mann mich jahrelang so hintergehen konnte. Ich hab ja gemerkt, dass etwas nicht stimmt, ich wusste nur nicht, was. Und wenn ich das angesprochen habe, war ich nur immer diejenige mit einem Problem, er fand ja alles in Ordnung. Er war auch schon lange kein "guter Ehemann" mehr. Wie auch? Es hat sich angefühlt, als ob er nicht gern Zeit mit mir verbringt. Ich habe ihm vorbehaltlos vertraut und ich dachte, er weiß selber nicht, was nicht stimmt. Dabei hat er nur versucht, sein Zweitleben zu kaschieren. Das war mein Schock: Das Dopelleben meines Mannes, dieser Vertrauensmissbrauch, der fehlende Mut (rechtzeitig) zu sagen: Es stimmt, ich habe ein Problem und ich brauche deine Unterstützung. Es war für mich dann einfach schon zu spät, zu viel Kummer, zu viel Entfremdung - und auch zu viel Leid.
Therapie (zwei Monate stationär): Meiner Einschätzung nach nicht wirklich erfolgreich. Anfangs konnten wir noch reden, aber sehr schnell kam bei ihm "die Opferrrolle". Das käst mich an. Wobei ich vermute, dass das Thema OSS erledigt ist. Trotzdem: Verantwortung zu übernehmen für sein Verhalten - Fehlanzeige. Seine Sicht: Er hat alles verloren und ich alles behalten...
Wenn du deinen Mann noch schätzt und liebst, gib ihm eine Chance. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus sehe wenig Hoffnung. OSS ist nicht etwas, das aus dem Nichts entsteht, es sind grundsätzliche Schwierigkeiten mit dem eigenen Selbstbild, dem Verständnis von Sexualität usw. Die Kraft und den Mut, sich seinen Problemen zu stellen, verlangt einiges.
Liebe Grüße, Susanne
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28.05.2008 00:30:15 | |
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