Annalie |
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Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo ihr lieben, mache mir heute einen wirklich schönen sonntag und treibe mich im internet herum, um alles mögliche und unmögliche über mich selbst herauszufinden.
grund: ich will mein leben schöner als bisher gestalten!!
so wie es ausschaut, habe ich meinen mann verloren bzw. es macht keinen sinn, diesen verlust in frage zu stellen und noch zu hoffen, dass da in kürze ein wandel von seiner seite kommt. fakt ist: ich bin mit den kids zwar ohne ihn, aber auch ohne die ungewünschten os-mädels.
ich denke, ich habe endlich realisiert, was eh tatsache war und ist. nichts desto trotz stecke ich definitiv noch im trauerprozess. bei wikipedia gibts viel text zum thema trauer.
http://de.wikipedia.org/wiki/Trauer
da sind etliche passagen, die auch auf uns angehörige passen.könnte man fast einen erlebens- und verhaltensfahrplan runterschreiben.
meint ihr, wir könnten dem verlorenen einstmals so geliebten menschen auch ein plätzchen im herzen einräumen? genauso wie tatsächlich verstorbenen?
ob man das beim verlust an die sucht schaffen kann?
annalie
bearbeitet von Annalie am 06.04.2008 14:22:34
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06.04.2008 14:17:52 | |
Eisbärin |
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Beiträge: 86 Mitglied seit: 07.05.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Ich denke liebe Annalie
genau darum sind wir hier.
Verzweiflung treibt uns in dieses Forum, Wut und Zorn werden geweckt, gegen uns /gegen den anderen Schuld? Wer? - Du? - Ich? .....Wir Grenzen müssen gezogen werden Verständnis für das was geschehen ist erarbeiten wir uns Mitgefühl bekommen wir, trauern können wir: um unsere geschenkte Liebe, die verzweifelten Versuche etwas zu ändern und um die Erfahrung machtlos zu sein dann müssen wir lernen Loszulassen
was dann bleibt ist die Anerkennung dessen was war und das weiter Leben mit vielen neuen Erkenntnissen die nur so möglich waren......
Die Trauer ist ein langer Prozess mit vielen Auf und Abs ...... ich habe mal gelesen das die Trauer um eine Beziehung die Hälfte der Zeit braucht wie die Beziehung gedauert hat.
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07.04.2008 11:01:41 | |
Annalie |
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Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert
| liebe eisbärin, erst mal viel spaß eim entrümpeln
ich kann mir schon vorstellen, dass man über sich selber staunt, wenn einem alte "beweismittel" über einen selbst in die hand fallen.
Ansonsten hoffe ich mal sehr, dass du dich verlesen hat oder der autor "dauer der trauer um eine beziehung" vielleicht irgendwie daneben war.
ich kann und will nicht 8 bis 9 jahre vertrauern.
dann bin ich ja bald eine alte oma, nix gegen coole ommis, aber ich möchte etwas spaß solange ich noch fit bin und was machen kann.
nee, ist das schlimm, wenn ich sage, ich möchte (m)ein leben zurück, mit lachen, singen, tanzen, fröhlich sein ... und lieben?
ich will nicht nur weinen und mich grämen. das geht nicht. das leben kann so kurz sein.
ich habe vor einigen jahren bereits meine allererste beste freundin durch tod verloren, meinen besten freund letztes durch tod verloren (alkohol), die zweite enge freundin nunmehr endgültig an drogen verloren (dumm in der birne geworden, sorry).
in früheren jahren: zwei freunde durch selbstmord verloren und beide elternteile durch schweren unfall bzw. krankheit.
meinen ersten mann durch raubmord.
...und zum ersten mal in meinem leben viel freude durch meinen mann erfahren und hoffentlich auch gegeben. er war das glück meines lebens und unsere kinder wirlich ein geschenk gottes (wenn es gott gibt).
diesen mann habe ich nun nach 16 wirklich nicht schlechten jahren auch (erstmal) verloren.
ich kann unmöglich noch einmal so viele jahre trauern - auch nicht um ihn.
mein ganzes leben ist soviel trauer, ich kann das nicht mehr, glaube ich.
ich meine das übrigens ganz ernst, was ich hier schreibe.
vor mir aus darf es ruhig stehen bleiben - ich habe über alles zusammen noch nie gesprochen und so kann mit diesem infos niemand rausfinden, dass ich es bin, die hier schreibt. und wenn wäre es mir vermutlich auch egal .... annalie
p.s. ich schwimme nicht in selbstmitleid, versteht mich nicht falsch. viele menschen haben ein wesentlich schwereres schicksal als ich. ich hatte viel glück im leben.
ich möchte nur nicht so lange trauern, ich möchte ins leben zurück. ich will diesen ganzen sumpf nicht. diese tragödie. die therapeutin hat mich gefragt, was das schlimmste ist, dass ich mir heute in drei jahren vorstellen kann.
mit ist echt für mich nix eingefallen, ich schaffe vieles, glaube ich.
ich habe ihr gesagt, am schlimmsten wäre für mich, in drei jahren meinen geliebten mann immer noch mit heruntergelassener hose vor dem pc sitzend zu sehen.
entsetzlich. ich sehe förmlich den speichel aus seinen mundwinkeln laufen und ihn verzweifelt agieren und doch innerlich völlig leer und ausgebrannt sein. horror!!!!!
bearbeitet von Annalie am 07.04.2008 22:47:10
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07.04.2008 22:37:10 | |
Eisbärin |
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Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 86 Mitglied seit: 07.05.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Liebe Annalie
Deine Zeilen lesen sich nicht wie Gejammere und Geschluchtze sondern wie eine wirklich sehr Kräfte zehrende Biographie.
Mach dir aber keine Sorgen über die Zeit des Trauerns und Verarbeitens - ich denke solche Bücher werden geschrieben um die zu trösten die ihre Zeit brauchen.
Ich bin auch der Meinung, dass das Auseinandergehen von so langen Beziehungen nicht wirklich untersucht ist, denn es ist noch gar nicht so lang das all diese Trennungen tag täglich geschehen ohne das man einen anderen Partner als " Schild" vor sich hält. Unsere Beziehung ist durch den Einzug der virtuellen Welt ganz schön ins Wanken geraten.
Ich werde am Wochenende ein Seminar zum Thema "Loslassen" besuchen. Es soll darum gehen sich von Dingen und Problemen und Ängsten und Zorn und Wut besser befreien zu können.
Ich werde dir berichten wenn es wichtige Informationen enthält die dir vielleicht auch helfen könnten.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft - alles was du erleben musstest zu verarbeiten. und überleg nicht was du in 3 Jahren zu sehen befürchtest sondern denk an das was du sehen möchtest...... nutze die Kraft der positiven Gedanken Das Glas ist halb voll und ich verspreche dir wir werden auch wieder von Herzen lachen jetzt geh ich schlafen
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07.04.2008 23:44:45 | |
gabriele_farke |
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Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Ich denke, dass jeder Mensch seinen ganz individuellen Umgang mit Trauer hat. Für mich persönlich ist Trauer ein Gefühl, das einen Teil meines Herzens ausmacht. Etwas, das sich nicht ausradieren lässt, weil es zu mir gehört.
Das hat nichts damit zu tun, nicht mehr lachen zu können oder Depressionen zu bekommen und keinen Spaß mehr am Leben zu haben. Für mich ist es etwas, das ich als Puzzleteil meines Lebens in mir trage. Erst als ich gelernt habe, auch die Trauer als gegeben zu akzeptieren, konnte ich wirklich damit umgehen.
Aber wie gesagt, ich glaube, das kann jede/r nur für sich ausmachen.
LG, G.
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08.04.2008 07:52:53 | |
Annalie |
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Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert
| liebe gabriele, das ist ein schönes bild mit den puzzel teilchen "trauer". ds gefällt mir richtig gut.
und wenn man noch weitergeht, dein ganzes leben legt man ja eigentlich puzzelteilchen. manche passen gut, andere verwirfst du wieder und sie finden den passenden platz.
am ende des lebens hast du dein bild dann fertig.
ein wirklich schönes bild! viele grüße, annalie
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08.04.2008 09:09:50 | |
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