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Beiträge: 13 Mitglied seit: 19.03.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo, zusammen! Erstmal möchte ich Euch sagen, daß Eure Beiträge mir sowas von aus dem Herzen sprechen. Ich hab so ziemlich das gleiche Problem. Mein Lebensgefährte ist 32 Jahre alt und zockt am laufenden Band WoW. Ich komme mir schon total vernachlässigt vor und bin total frustriert, weil ich nicht weiß wie ich an ihn rankommen soll. Habe gerade sogar schon mit seiner Mutter telefoniert, die meinte, er sei schon immer so ein Computersuchti gewesen. Er hat schon durch DaoC seine früheren Beziehugen zerstört und momentan ist er mit WoW dran das gleiche mit unserer Beziehung zu tun. Das Schlimme ist, daß ich genau weiß wie es ihm geht und warum er so agressiv und uneinsichtig ist. Ich habe vor einem Jahr einen Entzug gemacht, weil ich Alkohol- und Amphetaminabhängig war. Allerdings war ich so klar in der Birne, daß ich die ganze Zeit während meiner Abhängigkeit wußte, daß ich abhängig bin und daß es irgendwann an einen Punkt kommen würde, daß ich aufhören müßte und mittlerweile sehe ich Alkohol als Genuß und von Drogen à la Cannabis und Amphetaminen lasse ich konsequent die Finger. Aber wenn ich meinen Freund auf seine unerträglich übertriebene Spielsucht anspreche keift er mich an, ich solle aufhören rumzuzicken, das sei sein Hobby und er würde ja auch nichts sagen, wenn ich mir ab und zu eine sündhaft teure Flasche Wein kaufe und jeden Abend ein Glas trinke bis die Flasche leer ist. - Denn wer jeden Tag Alkohol trinkt ist ein Alkoholiker. (Zum Vergleich: Ich habe mir früher jeden Abend eine halbe Flasche billigsten Wodka hinter die Binde gekippt.) Mittlerweile ist es auch so, daß ich den ganzen Haushalt alleine schmeiße und er es für eine Zumutung hält 3x die WOche zu "kochen" (Maggi-Fix auf, Hackfleisch dazu, 3 Liter Sahne und Nudeln dazu kochen.). Mittlerweile wird er auch immer gemeiner. Er nörgelt an meinem dicken Hintern rum, obwohl er weiß, daß ich in der Vergangenheit mit Magersuch zu kämpfen hatte (Klar, daß man nach nem Drogenentzug und bei der Ernährung ziemlich zunimmt, aber 79 kg bei 1,80m Körpergröße ist eher normal) und behauptet ich würde den ganzen Tag nur im Bett liegen. Daß ich halbtags arbeiten gehe und ansonsten nur putze, spüle und aufräume läßt mir einfach nicht viel Zeit für Sport. Und er sieht auch nicht was ich tue, sondern bemerkt nur, wenn ich irgendwo Socken rumliegen lasse. Er ist so ein richtig stumpfer Klotz geworden und ich habe da Gefühl ihm würde nichts mehr Spaß machen, außer an seinem PC zu daddeln. Ich hab ihm gesagt, daß mich das einen SCheiß interessiert und als er meckerte, daß ich mich nicht für sein Hobby interessiere hab ich ihn mal gefragt wie die Firma heißt in der ich arbeite und wie die Tochterfirma, die ich auch betreue heißt. Muß ich erwähnen, daß er von der Tochterfirma nichts wußte? - Mittlerweile halte ich dieses Lebe nur dadurch aus, daß ich Antidepressiva nehme (muß ich sowieso, weil ich schwere Depressionen habe, die noch von den Drogen kommen) und mich jeden Tag bei meiner Mutter ausheule. Der Gedanke an eine gemeinsame Zukunft erschließt sich mir nicht mehr und was das Thema Kinder anbelangt, das auch für die Zukunft geplant war ist für mich mittlerweile vom Tisch, weil ich wahrscheinlich zu hören bekomme "Wasn das? Beta-Version? Da fehlt der Mute-Knopf!" Ich könnte eigentlich den ganzen Tag nur noch heulen, versuche es aber mit zynischem Humor durchzuhalten. Ich dachte ich hätte das Thema Sucht durch, muß mich aber wieder damit auseinandersetzen. Diesmal zwar nicht für mich, aber es schlaucht schon ganz schön. - Wie haltet ihr Euch denn bei Laune? Haltet die Ohren steif! RL goes on!
P.S.: Gibbet denn hier Leute aus Köln und Umgebung? Wenn ja, könnten wir doch nen Stammtisch oder so ins Leben rufen bei dem wir uns um uns und das reale Leben kümmern und die Sorgen mit unseren Angehörigen mal für ne Weile außen vorlassen können.
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| Hmja... Hat sich viel getan. Es ging 2 Monate gut, er hat sich wirklich zusammen gerissen und jetzt hab ich eine eigene Wohnung und er erstickt in seinem eigenen Dreck. Mittlerweile lügt er mich an und sieht es als ganz selbstverständlich an, daß ich vorbei komme, mich hinsetze und ihm beim Spielen zugucke... Irgendwie hat er noch nicht gemerkt, daß ich gar nicht mehr zu ihm fahre. Da wird banalisiert, gelogen und sich rausgeredet was das Zeug hält. Wenn er bei mir ist wird die Glotze angeworfen, weil eine Kommunikation offensichtlich nicht mehr möglich ist. Körperpflege wird total vernachlässigt und deshalb finde ich ihn nur noch eklig und will ihn eigentlich gar nicht mehr anfassen... Ich zieh mich jetzt langsam aus seinem Leben zurück und fang mein eigenes an. Wenn er es mitbekommt gut, wenn nicht, hat er Pech gehabt. Für mich ist der Zug abgefahren....
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