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Hallo,
es fällt mir nicht leicht hier zu schreiben, aber ich denke, oder hoffe, dass dies ein weiterer Schritt für mich ist von OSS wegzukommen.
Ich bin schon vor einiger Zeit auf dieser Seite und in diesem Forum gelandet, habe aber nur mitgelesen und das hat schon sehr geholfen.
Eigentlich war es ja meine Freundin die auf dieses Forum stiess und mich hierher lotste, aber nun erstmal zu meiner Geschichte..
Ich weiss garnicht so recht wo ich anfangen soll, beziehungsweise wann meine Sucht angefangen hat.
Es war wohl ein schleichender Prozess, vom heimlichen Lesen der Playboys meines Vaters über die später selbst,im Teeniealter, auf der Tankstelle gekauften "Einstiegsdrogen" namens Wochenend, oder wie sie alle hiessen, bis schliesslich zum Bildersammeln im Internet.
Mir war nie bewusst, dass das ein Problem werden könnte, schliesslich war ich eigentlich immer irgendwie Single da ich nie eine längere ernsthafte Beziehung hatte.
Nun bin ich mit meinem Schatz schon etwas über 6 Jahre zusammen und ich bin mir sicher, dass ich den Rest meines Lebens mit ihr verbringen möchte.
Nur leider hat mich die Bildersucht auch in meiner Beziehung eingeholt, wann genau der Rückfall in diese Vergangenheit anfing kann ich gar nicht so genau sagen, wir hatten immer ein augefülltes und gutes Sexleben und sie hat mich sowohl sexuell als auch geistig immer "befriedigt". Nichtsdestotrotz wurde die OSS zu einem Riesenproblem.
In meienr Sucht habe ich mir immer grösste Mühe gegeben meine Exzesse geheimzuhalten, nicht nur weil ich meiner Freundin nicht wehtun wollte, zumindest nie absichtlich, sondern auch weil ich eigentlich ein Mensch bin, der meist sehr bedacht sein Leben lebt.
Ich habe früh, schon als Kind oder besser jugendlicher, angefangen über mein Leben selbst zu entscheiden. Ich nehme nicht gerne Hilfe in Anspruch, regel am liebsten alles für mich allein und hasse es wenn ich nicht die Kontrolle über mein Tun habe.
Nun wohne ich aber auch schon über 5 Jahre mit meiner Freundin zusammen, dass sich solch eine Sucht nicht auf Dauer verheimlichen lässt, sollte jedem Normal-denkenden Menschen klar sein und dass meine Freundin sich durch die Entdeckungen die sie machte zutiefst verletzt fühlte ist mehr als verständlich.
Es sind nicht einmal die Bilder ansich, die meine freundin so verletztend findet, sondern vielmehr die Heimlichkeit, die Lügen die ich in meiner Sucht aufgebaut habe, um eben diese vor ihr zu verheimlichen.
Sie hat schliesslich irgendwann heimlich angefangen meinen Pc zu kontrollieren und natürlich in gewissen Abständen dann Spuren entdeckt, die ich vergessen hatte zu beseitigen.
Das hat ihr Vertrauen in mich natürlich nachhaltig gestört.
Sie hasst sich selbst dafür, dass sie mir nicht vertrauen kann, aber ich kann es verstehen und brauche diese Kontrolle auch.
Um die Geschichte ein wenig abzukürzen, seit ich vor einigen Monaten mithilfe dieses Forums erkannte, dass ich eindeutig an OSS leide, und auch endlich verstand wie sehr ich meinen Schatz damit verletze, befinde ich mich in einem langwierigen Prozess weg von dieser Sucht.
Ich habe schon vor längerem alle Bilder vernichtet, und auch meine heimlich versteckten Playboys haben ihren Weg ins Altpapier gefunden.
Leider habe ich es noch nicht ganz geschafft, und hatte vor kurzem einen kleinen Rückfall, den ich aber immerhin insoweit Kontrollieren konnte, dass ich nicht gleich wieder Bilder gespeichert habe, sondern "nur" angesehen.
Ich habe gemerkt, dass ich solche Rückfälle eigentlich ganz gut verhindern kann, wenn ich mich anderweitig beschäftige.
Entweder leg ich ein SPiel in meine Konsole, versuche mich in Gesprächen mit Freunden, allerdings nicht mit OSS als Thema, abzulenken, oder fahre auch schonmal ne Stunde früher los um meine Freundin von der Arbeit abzuholen, damit ich nicht in Versuchung komme.
Mein Hauptproblem ist, dass ich es immernoch nicht schaffe offen mit meiner Freundin darüber zu reden, dass ich einen Rückfall hatte und die Sucht immernoch nicht ganz hinter mir gelassen habe.
Ich denke, um auf den Titel zurückzukommen, dass mir mein "outing" nun einen weiteren Stoss in die richtige Richtung geben kann oder wird.
Ich will es wirklich schaffen, und vor allem will ich meine Beziehung retten.
Ich weiss nicht, ob sie mir jemals nochmal so vertrauen kann wie am Anfang unserer Beziehung, aber ich gebe ihr alle Zeit der Welt dafür.
Ohne sie kann und will ich mir ein Leben nicht vorstellen, und ich weiss dass ich noch einen langen Weg vor mir habe um von OSS gänzlich loszukommen.
Ich hoffe ihr seht es mir nach, dass ich gleich so viel geschrieben habe, aber so schwer mir der Schritt fiel, so schwer war es aufzuhören mir alles von der Seele zu schreiben.
Gruss zippo
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Hi Zippo,
erst mal herzlich willkommen hier.
Ich bin selbst OSS und habe gerade deinen Einstiegstext hier gelesen. Ich finde es zum einen toll, dass du dich schon alleine auf den Weg begeben hast (Playboys in die Tonne und kein Bilderspeichern mehr) und hier ganz offen schreibst, was Sache ist.
Für mich habe ich erst mal zwei Feststellungen gemacht:
Auch wenn ich nicht mehr auf die entsprechenden Seiten surfe, bleib ich (wohl immer) süchtig, wie ein Nichtraucher, der es nie schaffen wird bei zwei drei Zigaretten die Woche zu bleiben.
Außerdem habe ich festgestellt, dass ich nicht die Selbstdisziplin aufbringe, ganz ohne Kontrolle mit dem Surfen auf den Seiten aufzuhören.
In meiner Stadt gibt es eine Selbsthilfegruppe und hier die Möglichkeit, ein Tagebuch anzulegen. Damit habe ich mir auch eine Kontrolle geschaffen und gerade in den ersten Wochen einen Ausweichplatz, wenn die Sucht mal wieder ihre Fühler ausgestreckt hat.
Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Ausstieg
karamba
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Hallo,
danke für die guten Wünsche.
Auch ich denke dass die Sucht immer da sein wird, ähnlich wie bei einem Alkoholiker.
Das mit dem surfen auf solchen Seiten habe ich eigentlich ganz gut im Griff, soweit ich mich, wenn die Sucht gerade ganz stark ist, anderweitig beschäftigen kann.
Es sind eher zufällige Links oder popups, wo die Gefahr besteht dass ich wieder "angefixt" werde.
Das passiert meist an Tagen wo ich sehr gestresst bin, oder mich gestresst fühle, es ist wie die Flucht in eine andere Welt.
Ich habe mir ein paar Mittel überlegt, wie ich in Zukunft versuchen werde Rückfälle zu vermeiden und mich mit anderen Dingen zu beschäftigen die mich ablenken.
Ich merke, dass das nicht einfach sein wird, und vielleicht brauche ich noch einige Zeit um das zu schaffen, aber alleine mich hier zu "outen" hat mir schon unheimlich weitergeholfen, weil das schreiben mir vor Augen geführt hat was ich eigentlich der Frau die ich liebe ( und auch mir selbst ) damit antue.
Ich werde weiter hier berichten, was Fortschritte oder Rückschläge angeht und freue mich über hilfreiche Tipps und Anregungen.
zippo
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