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Verbiegekünste |
Annalie | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | lieber karamba mich interessieren deine verbiegekünste sehr. lass deine überlegungen nicht im kopf, teile sie mit. meinem mann steht vermutlich noch ein langer, einsamer oss weg bevor und das obwohl wir so viele schöne gemeinsame jahre und erlebnisse hinter uns haben. mir können deine gedanken und erfahren helfen, bitte schreib sie doch hier auf. wenn ich etwas nicht verstehe frage ich einfach, wenn ich gemeinsamkeiten entdecke, frage ich auch und wenn ich wieder einmal völlig verzweifelt bin, helfen mir deine gedanken. mir zerreisst es hier immer noch das herz wenn ich an meinen mann denke. ich muss mich auch verbiegen, aber seltsam, verbiegen, um zu funktionieren. schönen gruß an dich und alle anderen hier. Annalie | |
11.03.2008 08:53:12 | ||
Alexa | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 40 Mitglied seit: 26.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Annalie, siehe doch deine "Verbiegung" mal als "Veränderung"...eine Veränderung, die noch nicht ausgereift ist, aber notwendig und eventuell mit positiven Ergebnissen für dein restliches Leben. Jeder von uns gerät irgendwann(meist um die 40)in so eine Art Lebenskrise, in der wir uns verändern und verbiegen müssen. Da hilft es auch nicht sich Vorwürfe zu machen, oder alles haarklein zu sezieren...da musste einfach neu durchstarten und nach vorne sehen. Klar, ist das für dich jetzt alles noch so frisch und schmerzhaft, aber dieser doofe Spruch, von der Zeit, die heilt, der ist tatsächlich wahr. Ich halte es auch für sinnvoll, diese Veränderung immer im Hinterkopf zu haben, so als kleine Weisheit des Alters. Man soll nie davon ausgehen, dass man alles richtig macht oder im Moment keine Fehler macht. Allerdings sollte man das positiv sehen...sich ruhig und lebensbejahend selbst Fragen stellen. Ich habe früher immer alles an mich gerissen, war immer erster Mann an Deck und meinte, dafür muss man mich doch ganz dolle mögen...tja...wenn ich dann mal wieder einen Tritt in den Hintern bekam, dann war ich am Boden zerstört. Ich kümmerte mich um meinen krebskranken Vater und um meine Mutter, die sich im Alkohol flüchtete...am Ende war mein Papa tot und ich lag auf dem OP Tisch mit einem Magendurchbruch und Gallensteinen. Mein Bruder war mit Papas ganzem Geld nach Canada abgehauen, um seine Internetliebe zu heiratenDas ich mich dann selbst in die Welt des www geflüchtet habe und mich in meinem Selbstmitleid gesuhlt habe, das hat mir auch nicht weitergeholfen. Erst als ich anfing grundlegende Dinge in meinem Leben zu ändern, da wurde es zusehends besser. Gestern bekam ich eine Mail von einer guten Freundin, die anscheinend schwerwiegende Eheprobleme hat, sie will mich aber nicht sehen. Darüber hätte ich mir früher Gedanken gemacht, hätte sie einfach aufgesucht und mich dann geärgert, wenn ich abgeblitzt wäre. Ich schrieb ihr nur: Du weißt, dass du jederzeit zu mir kommen kannt und alles Gute. Meine Freundin ist genauso für sich selbst verantwortlich wie ich, wie du und wie dein Mann. Es hilft keinem, wenn ich Hilfe anbiete, die keiner will oder die ich gar nicht geben kann. Das führt nur unweigerlich zu weiteren Schwierigkeiten. Ich halte mich heute nur noch an das wesentliche und wirklich wichtige, an die Menschen, die mich mögen und mich brauchen und mir das auch zeigen. Ich dränge mich niemandem mehr auf und diese Veränderung hat mich sehr gefestigt und mir nur gut getan, auch wenn ich mich dafür verbiegen musste. Eine bischen aus dem Zusammenhang gerissen was ich hier tippsel, was? Alexa | |
11.03.2008 12:47:41 | ||
baer40 | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 543 Mitglied seit: 10.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | ……Besser für sich, seine Kinder und eine bessere Zukunft verbiegen, als sich für einen uneinsichtigen Süchtigen verbiegen….. „In einem wankenden Schiff fällt um, wer stillesteht, nicht wer sich bewegt.“ Ludwig Börne (1786-1837), deutscher Schriftsteller | |
11.03.2008 13:28:07 | ||
Annalie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | hallo ihr lieben, alexa, wie seltsam. ich habe auch schlimme magenprobleme und bin immer der vorturner. mir ist selber schon aufgefallen, ob ich vielleicht denke, liebe nur auf grund von leistung zu verdienen. (deshalb habe ich mir ja auch diese therapie ausgedacht) gestern war ich das erste mal, es war ein guter termin, aber so anstrengend, ich bin zu hause fast aus den socken gekippt - einfach so abgebaut und fast umgefallen. vielleicht organisiere ich erst den alltag und mache die therapie dann.. mal sehen. aktuell siehts mal wieder so aus, als wenn ich mir zu schnell zu viel aufhalse. (wie eigentlich immer) in kürze habe ich einige tage frei, darauf freue ich mich schon riesig. bis dahin werde ich auf der arbeit durchhalten, dass niemand etwas merkt und dann schauen wir mal, was für eine figur frau "verbiegtsich" abgibt. vielleicht ja höchst elastisch und geschmeidig? | |
11.03.2008 14:12:18 | ||
karamba68 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 438 Mitglied seit: 19.12.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Annalie, das war ne gute Idee von dir, einfach ein neues Thema aufzumachen, so reißt nebenan nicht der Gesprächsfaden und hier ergibt sich eine neue Linie. Für alle, die hier sonst noch einsteigen: Ich schreibe hier gleich ein paar Dinge aus meinem Leben auf, nicht als Rechtfertigung für die Sucht (OSS), sondern als Beschreibung meiner selbst, um eine Frage aufzugreifen, die in einem anderen Thema hier aufgeworfen worden ist: Wie kann dieser Widerspruch zwischen dem liebenden Partner und sorgenden Familienvater einerseits und dem OSS-Junky andererseits entstehen? Wie paßt das zusammen? Es geht mir nicht um Schuld oder Vergebung. Es geht darum zu erzählen und aufzuzeigen, wie diese seltsame Verbiegung in meinem Fall zustande kommt. Ich fange mal ganz vorne an: Ich bin in einem kleinen Ort irgendwo im Westen der Republik aufgewachsen. Meine Mutter war Ende der 60er Jahre allein erziehende Mutter und hatte sich als Kriegskind Schritt für Schritt ihre Hochschulausbildung erkämpft. Als sie mit mir schwanger war, haben mein Vater und sie geheiratet. Sie hat ihre berufliche Perspektive sausen lassen, ist in die Rolle der Hausfrau und Mutter geschlüpft, die ihr nicht sonderlich behagte. Mein Vater baute kräftig daran zu den Ortshonoratioren zu zählen, incl. zunehmender Besäufnisse. Die Fassade stimmte, wohlangesehene Familie mit drei Kids, leistungsstark in der Schule, im Ort verankert und dahinter: eine mit sich hadernde, verzweifelte, verletzte Mutter und ein Vater, der entweder wichtige Termine hatte oder zwischen Suff, Kater und schlechtem Gewissen pendelte; kurz kein Vater. Mit sehr gutem Abi, durch meine Mutter und meine große Schwester feministisch angehauchter Erziehung und einem seltsam angeknacksten Selbstbewußtsein startete ich dann mit 19 auf Weltreise und dann an einem anderen Ort ins eigene Leben: Pflichtbewußt, engagiert und immer umgänglich. Ich glaubte wirklich, dass ich so bin. Danach reiste ich durch meine Twens, wahrscheinlich ähnlich wie viele andere auch: wechselnde Beziehungen und die zunehmende Sehnsucht nach der großen Liebe, der festen Beziehung und natürlich auch Kindern. ....und kaum zu glauben: Irgendwann stand ich meiner Traumfrau gegenüber: anziehend, schön, gleiche Wellenlänge, stark, selbstbewußt, mit beiden Füßen auf dem Boden stehend. Wir haben einige Zeit gebraucht, um uns wirklich einzugestehen, dass wir uns nicht nur gerne mögen, sondern verliebt sind. Für unsere Umgebung waren wir so was, wie das ideale Paar. Zwei, die sich endlich gefunden hatten. Doch ich brachte auch meine Vergangenheit mit in diese Beziehung, in Form eines schwach ausgebildeten Selbstbewußtseins und verquerer Idealvorstellungen: Als wir endlich zusammenkamen, räumte sie noch in ihrem Beziehungsleben auf. Nach außen habe ich ihr für diesen Klärungsprozess Zeit gelassen, Geduld entgegen gebracht, nach innen hat es mich tief verletzt. Ich hatte in dieser Phase auf eine Auslandsreise einen One-Night-Stand. Anstatt diesen als "Ausrutscher" mitzunehmen, hatte ich über Monate ein schlechtes Gewissen und nahm mich bei allem zurück, nahm Verletzungen von ihrer Seite als berechtigtes Abstrafen auf. Nach der turbulenten Phase am Anfang genossen wir unser Leben als Paar, waren gemeinsam unterwegs, hielten unsere Freundschaften aufrecht, lebten und hatten aufregenden und dann irgendwann mit Kinderwunsch auch ungeschützten Sex. Kurz darauf war meine Freundin auch tatsächlich schwanger...und dann war plötzlich kein Herzschlag mehr auf dem Ultraschall zu sehen. Gemeinsames Trauern, viele Tränen und beim nächsten mal wurde alles gut. Während der Schwangerschaft zogen wir zusammen. Unsere Tochter kam zur Welt...genial und schön...und natürlich war für mich völlig klar, dass ich ein richtiger Vater sein wollte, einer der sich kümmert, der wirklich da ist. Meine Freundin studierte, ich hangelte mich zu der Zeit freiberuflich durch. Das Geld war knapp, aber egal. Im Schlußspurt im Studium wurde meine Freundin wieder schwanger, verlor ein zweites Kind, wurde wieder schwanger. Ich freute mich wie ein Schneekönig und bei ihr kamm plötzlich die Zukunftsangst. Als Mutter von zwei Kindern und Berufeinsteigerin mit zweitem Bildungsweg, welche Chancen hatte sie auf dem Arbeitsmarkt? Das ganze mischte sich mit der Angst nach zwei Fehlgeburten und der Erschöpfung durch die vierte Schwankgerschaft in sehr kurzer Zeit. Bei aller Einsicht in ihre Lage war dies für mich ein Tiefschlag, ein Mangel an Vertrauen, ein Zerstören aller Vorfreude auf mein Kind. Ich konnte sie verstehen und gleichzeitig konnte ich während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt erst mal keine Beziehung zu meiner zweiten Tochter finden. Was bei unserer ersten Tochter so einfach war, war mir, so empfand ich das, durch meine (dann) Frau verbaut worden. Sexualität gab es nach der Geburt unserer zweiten Tochter so gut wie nicht mehr. Meine Frau hatte ihr Studium abgeschlossen und saß erst mal mit einem Säugling zuhause. Wie habe ich reagiert? Ein halbes Jahr nach der Geburt unserer Tochter habe ich mich sterilisieren lassen. Ich habe mir eine feste Stelle geschaffen. Ich habe meiner Frau zugesichert, dass ich ihr bei ihrem Berufseinstieg den Rücken frei halte. Edel und gut: Das Sterilisieren war ein kleiner Schritt. Bei der festen Stelle ging es schon eher zur Sache, da ich alternativ auch bei einer Behörde hätte anfangen können und meine Frau mich auch in diese Richtung pushen wollte, wieder mein Empfinden. Mit ihrer Jobsuche gestaltete sich das auf Grund der Arbeitsmarktbedingungen recht schwierig, schlußendlich fand sie genau in ihrem Arbeitsbereich einen Job. Wir saßen dann irgendwann da, haben unsere beiden Traumtöchter, haben beide Arbeit, leben in einer Stadt, in der Krippen- und KITA-Plätze leicht zu haben sind. Wir hatten den ganz normalen Elternstreß mit etwas mehr Aufwand für Rollenklärungen, weil Papa ja von Pekip, über Elternabende bis zum Schwimmkurs mit dabei war. Eigentlich hätten wir einen Orden von der guten Frau von der Leyen verdient! im Kino kommt jetzt das Happy End....Schnitt das reale Leben lieferte andere Facetten: Es ist schön, mit meine Töchtern etwas zu unternehmen, für sie da zu sein, ihre Liebe zu spüren, aber Anerkennung, Wertschätzung von Erwachsenen....Fehlanzeige. Der neue Vater teilt das Los der Abwertung, die mit Reproduktionsarbeit verbunden ist, aber meine Töchter sind mir das auf jeden Fall wert. Frauen, so meine Wahrnehmung, sehen in den Spielplatzvätern süße Exoten. Erotisch finden sie kinderwagenschiebende Väter nicht. Gesellschaftlicher Eunuch. Gesellschaftliche Prozesse brauchen ihre Zeit. (Schaut Euch mal "Little Children" an; da bekommt ihr einen solchen Vater vorgeführt....) Anerkennung bekam ich über meinen Job. Meine Frau erst auch Verdienerin, dann irgendwann diejenige, die das Familieneinkommen stemmte (ich baute ein Unternehmen auf (ohne großen Gewinn in der Startphase), sie bekam die Pistole auf die Brust: Voller Job oder gar nichts mehr...Was entscheidet da der vernünftige Familienrat?), empfindet meinen Job, der mit vielen Reisen verbunden ist, zunehmend als Belastung. Wenn ich unterwegs bin muss sie Vollzeitjob, zwei Kinder und dann auch noch meine helfende Mutter verkraften. Ich habe Verständnis für ihre Beschwerden über diese Situation; ich kann verstehen, dass sie mich bei einer sechswöchigen Auslandsreise nicht einmal anruft und Mails mit verliebtem und erotischem Inhalt nicht beantwortet. Sexualität in unserer Beziehung wird zur Mangelware, ganz zu schweigen vom Experimentieren mit irgendwelchen Phantasien, gemeinsame Aktivitäten auch, wen wundert es bei einer 40-h-Arbeitswoche (17.00) + Kinder versorgen (20.30) + Huashalt (22.30) und wieder um sechs aufstehen. In dem ganzen Kontext steht meine Frau für mich als der starke ruhende Pol: Sie verdient das Geld, sie bleibt die Hauptbezugsperson für die Kinder, sie legt den Lebensmittelpunkt fest, sie legt Abläufe im Haushalt fest. Ich könnte mich ja etwas mehr reinhängen. Es brodelt ein böses Gemisch: tief verankertes mangelndes Selbstbewußtsein, eine Suchtdisposition, die Sehnsucht nach Anerkennung, die Sehnsucht nach Liebe, die Liebe zu meiner Frau, die Liebe zu meinen Töchtern, die Sehnsucht nach Sex, ein unausgegorenes Rollenverständnis als Mann, das Treueversprechen, das ganz alltägliche Familienchaos, Kritik an meiner Berufsgestaltung (viele Reisen), als Häme empfundene Kritik, Mißverständnisse, nie geäußerte Verletzungen.....und dieses Gefühl, versagt zu haben, nicht seinen Mann zu stehen. Wo bleibt die Sucht? Klick auf die Maus....ein paar Bilder...klick auf die Maus, da taucht eine Frau auf...Sie weiß nichts von all dem Auf und Ab, den Selbstzweifeln....einfach Macho sein, ohne Rücksichtnahmen, ohne Treuebruch (ist ja nur virtuell), ohne die permanente Vernunft- und Verstehensbremse, einfach geil finden und sich selbst bewundern und anheizen lassen, ohne das "Wir müssen morgen aber früh raus!" Das war der Reiz am Anfang, ausbrechen aus dem, was ich nachwievor will, befürworte, gutheiße. Irgendwann war es dann täglich, irgendwann kam ich dann eben etwas später nachhause, irgendwann sah ich keine Freunde mehr, irgendwann blieben die Kinder dann etwas länger im Hort, irgendwann wurde der Sex noch weniger, irgendwann wurde der Streß noch mehr, irgendwann fing ich an, auch Aufträge zu vergeigen, irgendwann hatte ich diesen Computerblick, irgendwann fing ich an meine Liebe zu verlieren. Die vermeintliche Ausflucht stampfte alles kaputt, was schön ist in meinem Leben und sie hat mir nichts von dem genommen, was mich gestört hat. Reicher hat sie mich nur an Lügen und Ausreden für mehr Stunden im Büro und schlechte Launen gemacht. Da steh ich nun....seit Januar clean...wiederkehrende depressiven Schüben (Turkey nach der Onlinesucht?), heftigen Beziehungsauseinandersetzungen (ein Aussteigender ist wohl noch schwerer zu ertragen als ein plattgechatteter Onlinejunky) karamba | |
12.03.2008 10:56:05 | ||
Annalie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | hi karamba, find ich klasse, dass du soviel geschrieben hast. ich schreib dir morgen dazu auch etwas von uns. brennend interessiert mich jedoch eine sache: warum willst du oss heute nicht mehr? was hat sich im gegensatz zu früher für dich/für dein wohlbefinden verändert? du verzichtest ja auf etwas, dass ganz besonders dir eine menge gegeben hat. was hast du nun statt dessen? ich hoffe, hier sind keine psychologen, die diese fragen rausnehmen, weil sie irgendwie "unzulässig" sind. mich interessieren karamabas antworten als betroffene frau ohne entsprechende vorbildung. ich würde gerne mit dir hier "sprechen" karamba und freue mich, wenn du antwortest. viele grüsse annalie P.S. wie war denn der sex mit deiner frau - wenn er denn mal stattgefunden hat? | |
12.03.2008 22:44:04 | ||
Phoenix | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hi Annalie, Zitat: "du verzichtest ja auf etwas, dass ganz besonders dir eine menge gegeben hat. was hast du nun statt dessen?" Ich glaube kaum, dass einem Süchtigen die Sucht "etwas gibt". Das Wort Sucht kommt von dem Wort "Siechtum", was gibt Siechtum einem Menschen? Was gibt die Flucht vor der Realität einem Menschen? Wenn du hier im Forum auf die Startseite gehst, hast du alle Infos in der Spalte links über Co-Abhängigkeit und über Sucht. Warum kümmerst dich ständig um die Sucht deines Partners (oder Ex). Hast du schon was gegen deine Sucht zu Helfen, zu Leiden, Opfer zu sein ... getan? Räume mal bei dir auf, tue was Gutes für dich? Den Ex zu analysieren, zu sezieren bringt dich nicht weiter (spreche hier aus Erfahrung). Alles Liebe, A.
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12.03.2008 23:49:19 | ||
Annalie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo liebe amalia, hab ich mir fast gedacht, dass es ärger geben könnte. mich interessiert, warum karamba nun ausgestiegen ist und das meine ich ganz im ernst. Zitat: "du verzichtest ja auf etwas, dass ganz besonders dir eine menge gegeben hat. was hast du nun statt dessen?" Ich glaube kaum, dass einem Süchtigen die Sucht "etwas gibt". Das Wort Sucht kommt von dem Wort "Siechtum", was gibt Siechtum einem Menschen? Was gibt die Flucht vor der Realität einem Menschen? Es muss erlaubt sein, einen süchtigen, oder ex-süchtigen das zu fragen finde ich. wenn eine droge (egal welche) nicht irgendetwas (vermeintlich) dolles geben würde, gäbe es wohl keine süchtigen. Wenn du hier im Forum auf die Startseite gehst, hast du alle Infos in der Spalte links über Co-Abhängigkeit und über Sucht. Warum kümmerst dich ständig um die Sucht deines Partners (oder Ex). weil ich ihn liebe und es auch erlaubt sein muss, die sucht des partners zu erkennen und zu verstehen, wie man als süchtiger zu einem ausstieg gelangt. ich habe meinen mann verlassen, weil ich es tun musste, für mich ... und auch um ihm eine chance zu geben. mit mir hat er keine. er kann sich nur alleine helfen, dass weiß ich. Hast du schon was gegen deine Sucht zu Helfen, zu Leiden, Opfer zu sein ... getan? Räume mal bei dir auf, tue was Gutes für dich? ich habe ihn immerhin rausgeworfen, regele mein leben, versuche meinen job zu retten und habe mir bereits eine therapeutin gesucht, also denke ich, ich darf mir noch ein umfassendes bild machen. Den Ex zu analysieren, zu sezieren bringt dich nicht weiter (spreche hier aus Erfahrung). Alles Liebe, A. nein, meine fragen hier gelten karamba, mich interessiert, wie er von der droge, die ihm "etwas" gab, losgekommen ist. mein mann ist davon weit entfernt, ob er jemals loskommt weiß man auch nicht. ich seziere hier also nicht meinen mann. da mein mann und ich zwei kinder haben, wird er immer thema für mich sein. die kinder bleiben unsere und auch enkelkinder, wenn sie dann mal kommen, haben großeltern. ich werde meinen mann nicht aus meinem leben ausradieren (können) und bin gewiss mein ganzes leben immer wieder mal gedanklich bei ihm. ich wünsche ihm die kraft, die sucht zu erkennen und den ausstieg anzugehen. karambas schreiben macht mir mut. mich interessiert sein kampf und sein weg heraus. vielleicht kann mein mann das irgendwann auch schaffen. Amalia, sorg dich nicht zu sehr. ich werde jammern und jaulen, zweifeln und versagen, aber ich werde keinem süchtigen den rücken freihalten. das geht nicht - weil ich ihn zu sehr liebe. ich wünsche meinem mann ein besseres leben, als das, was nun auf ihn wartet. wenn er in der oss verkommen will, wird er dort verrotten. thats not my business. annalie
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13.03.2008 00:31:54 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Annalie, Deine Zeilen hier sprechen und rühren mich sehr an. Ja, es spricht wirklich für Dich, nicht einfach zu sagen "Das war es, soll er zur Hölle gehen", denn jeder OSS ist auch ein Mensch, und "eigentlich" genau der gleiche, der er vor dieser Sucht war. Nur ... Deine Nachfrage in allen Ehren, und auch ich bin gespannt auf die Antworten, aber ... VERSTEHEN wirst Du Deinen Mann nie! Niemals! Und weißt Du, warum? Weil kein Süchtiger sich selbst versteht. Wie sollst DU es dann können? Du kannst Sucht genauso wenig verstehen wie Krebs. Sucht ist eine Krankheit, keine gewollte Wesensveränderung. Nichts für ungut, aber das Grübeln und verstehen wollen bringt Dich nicht weiter, G.
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13.03.2008 07:19:30 | ||
Annalie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | danke ihr lieben, offensichtlich habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. die sucht will ich nicht verstehen. ich möchte wissen, warum karamba aus der sucht gestiegen ist. was hat den kick für seinen ausstieg gegeben, was hat er vielleicht in seinem leben verändert? warum will er die sucht nun bleiben lassen bzw. lässt es? karamba du hast so viel von deinen beweggründen geschrieben, warum möglicherweise süchtig geworden bist. mich interessiert aber vielmehr, warum du es jetzt lässt und die genaue erklärung fehlt mir in deinem text. deine ausstiegsmotivation sozusagen, deine ganz persönliche. Würd mich freuen, wenn du verstehst, was ich meine Annalie | |
13.03.2008 08:04:21 | ||
Phoenix | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Annalie, ich bin vollkommen der Meinung von Gabriele und Baer. Warum aber dreht sich alles um IHN. Frage dich, wer bist DU, wie kannst DU dich verändern, was fehlt DIR, warum bist DU an einen Süchtigen geraten, sehe in deine Kindheit, sehe in DEINE beendeten Partnerschaften, mache Pläne für DICH, treffe DEINE Freunde. Nehme DICH wichtig, so wie du bist!!!! Seine Sucht kannst du nicht heilen, verstehen, therapieren. Karamba kann dir sein Beispiel nennen, aber er kann dir nicht helfen. Das mußt DU allein. Habe alle Pronomen extra groß geschrieben, damit du siehst, dass du wichtig bist, und nicht die Sucht eines anderen. Ich war Co-Abhängige eines Internetsüchtigen, habe alle Energie verbraucht ihn zu verstehen, sein Leben nachzuvollziehen, seine Gedankengänge zu untersuchen, seine schwere Kindheit zu verstehen, seinen Weg in die Sucht zu verfolgen, ihn zu retten. Mein Glück hing von ihm ab! Und das ist co-abhängig. Sehe bei dir ähnliche Züge...sorry. Bin keine Therapeutin, aber habe das alles durch. Ich habe Energie und Zeit vergeudet!!!!!!!!!!!!!!!!Die Sucht kann wirklich keiner verstehen, aber du kannst dich verstehen, dir Gutes tun, dich verändern, dich therapieren lassen, an dir arbeiten: eine Investition, die sich lohnt, denn DU wirst dich nie belügen, betrügen, verarschen. Ich habe hier ewig im Forum rumgejammert, wohl wollte ich, dass jemand meinen Schmerz und Verzweiflung versteht (auch typsich co-abhängig). Zwischendurch bekam ich sehr klare und schmerzhafte Worte von Gabriele, die aber Mann-o-Mann es in sich hatten. Kein romantisches ach...warum, ach...wieso, sondern sich selbst ändern und erkennen ist wichtig. Hier ein kleiner Auszug aus www.wikipedia.de, der lesenswert ist: Co-Abhängige orientieren sich in ihrem Handeln an Anderen. Manche Co-Abhängige machen andere Menschen zum Mittelpunkt ihres Lebens. Ihr eigenes Leben scheint ihnen unbedeutend und langweilig. Das Gefühl von Bedeutung erfahren sie in den Reaktionen ihrer Umwelt. Sie sind süchtig nach Anerkennung und opfern alles dafür, was bis zur völligen Selbstverleugnung gehen kann. Es wird immer die Opferrolle in Beziehungen (zu Partnern, Kollegen, Familienangehörigen und anderen) gesucht; meist eine Helfer-Rolle in aussichtsloser Position. So kommt es häufig vor, dass Co-Abhängige in Beziehungen zu süchtigen Menschen geraten, die sie „retten“ wollen. Dabei sehen sie sich meist als Märtyrer. Nicht selten ketten sie ihr eigenes Schicksal an das eines Anderen, möglichst ein „Verlierer“, mit dem sie dann mit „Wehenden Fahnen“ untergehen können. So kommt es z. B. zur völligen Überschuldung bei dem Versuch, einem Heroin-Süchtigen zu helfen, oder zum Burnout bei dem Versuch, die Firma durch Überstunden und völlige Verausgabung zu retten. Da die Co-Abhängigkeit auch eine psychosomatische Erkrankung ist, können die körperlichen Symptome sehr vielfältig sein. Zum schon erwähnten Burnout über Adipositas (Fettsucht), Migräne, Beziehungssucht, Magersucht und Angstneurosen gibt es vielfältige Formen. Häufig ist es sehr schwer, die eigentliche Problematik dahinter zu erkennen. Nur zum Nachdenken..... jeder Süchtige, egal ob internetsüchtig, co-abhängig, zwangssüchtig, oder was es noch für Süchte gibt, entscheidet alleine ob er was ändern möchte oder weiterhin vor sich hin "siecht".... Alles Liebe, A.
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13.03.2008 10:18:31 | ||
karamba68 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 438 Mitglied seit: 19.12.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hi Annalie, ich freu mich ehrlich gesagt, dass du den "Ärger" hier reingeholt hast. Ich hatte aufgehört zu schreiben, weil ich bei der maximalen Zeichenzahl angekommen war. Ich dachte das ist jetzt der Punkt auch mal andere ranzulassen. Bei der Beschreibung der Gemengelage in meinem Leben ging es mir nicht darum, Gründe für meine Sucht anzuführen, sondern einfach mal mich als vielseitigen Menschen mit Macken zu beschreiben. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten einige OSS kennengelernt und fast alle sind an bestimmten Punkten eher unsicher, zweifelnd. Es ging mir darum zu zeigen, dass der liebende Partner und sorgende Vater und der Konsum von Onlinesex nicht zwei unterschiedlichen Menschen zugeordnet sind, sondern auch zwei Seiten einer Medaille sein können. Die Sucht ist Siechtum, das stimmt schon, aber für den Weg dort hin gibt es einen Antrieb. Insofern gibt online-sex-sucht nichts, aber der online-sex zumindest die Illusion von etwas. Bei mir war es die Illusion, sexuelle Praktiken auszuleben, die ich im realen Leben nicht ausleben würde oder die meiner Frau nicht gefallen und das Ausleben von Sex ohne sich über damit verbundene Gefühle einen Kopf machen zu müssen, rein körperlicher Sex also, so was ähnliches wie One-Night-Stands im realen Leben. Ehrlich gesagt waren die auch in meinem realen Leben nie prickelnd und wirklich befriedigenden Sex habe ich nur erlebt, wenn ich verliebt war und bin und ein Gefühl der Vertrautheit vorhanden ist. Teil des Ausstiegs ist es aber auch diesen Antrieb zu reflektieren, um nicht nach der OSS in den nächsten Suchtmechanismus abzugleiten. (Nur zur Klarstellung: Ich meine damit, ich muss reflektieren!) Meine Berg-und-Tal-Fahrt im Moment des Ausstiegs (und ich bin mitten drin), meine Dünnhäutigkeit in Konflikten mit meiner Frau, meine Unausgeglichenheit all das möchte ich mal OSS-Turkey nennen. Die Sucht hatte einen weiteren Effekt. Sie hat emotional platt gemacht und durch das schlechte Gewissen in gewisser Weise auch devot in Konflikten. Ich habe mich weggeduckt. Jetzt mit meinen eigenen Gefühlen zu leben, ist manchmal recht anstrengend für mich, aber auch für meine Frau und meine Kinder. So weit noch mal zu Onlinesex und Onlinesexsucht, aber wichtiger ist wirklich der Wechsel zum Ausstieg. Ich bin ein erwachsener Mensch, halbwegs gebildet, verantwortungsbewußt...Es ist einfach peinlich für mich, Stunden (ich spreche von bis zu 6-8 h täglich in Hochphasen)vor irgendwelchen kommerziell erstellten Clips zu hängen und mit wildfremden (vermeintlichen) Frauen virtuellen Sex zu haben. Diese Bild "Ich vor dem Computer" wurde mit zunehmender Sucht größer, damit die Peinlichkeit und dann setzte ein Überlebenstrieb, der Kampf um Selbstachtung ein. Vielleicht fragst du dich jetzt, welche Rolle die Liebe zu meiner Frau und meinen Kindern gespielt hat? Ich habe mich geschämt, versteckt, ein schlechtes Gewissen gehabt. Die Liebe war die ganze Zeit über da, die Scham auch, das schlechte Gewissen, aber an den Ausstieg habe ich mich erst ernsthaft gemacht, als ich mich vor mir selbst geekelt habe, ich anfing jegliche Achtung vor mir selbst zu verlieren. Mit meiner Scham habe ich hier schon vor Jahren rumgesröbert, kannte diverse Onlinesuchttests im Netz, wußte von Forschungsprojekten, aber das hat nicht gereicht, mich wirklich systematisch an den Ausstieg zu machen. Schon hart, diese verdammte Sucht war stärker als die Liebe zu meiner Frau und meinen Kindern, stärker als das beste und schönste, was in meinem Leben je passiert ist. Das andere ist, dass ich aus anderen Gründen 2006/2007 eine Therapie gemacht habe, in der ich von einem für mich sehr seht guten Therapeuten immer wieder einen Spiegel vorgehalten bekam. Bei OSS hat er ein Stopzeichen gesetzt und mich an Lost-in-Space (Caritas Berlin) weiterverwiesen, mir sozusagen eine Hausaufgabe mitgegeben. Die Therapie hat bei mir eine Tür aufgestoßen: Wenn du dich nicht verlieren möchtest, mußt du im Bereich OSS etwas tun. Dann habe ich ne Mail geschrieben, dann saß ich irgenwann im Büro, dann hatte ich klare "Hausaufgaben" vom Projektleiter dort, dann hatte ich die Einladung in die Selbsthilfegruppe, dann wurde ich dort ganz schön in die Mangel genommen, dann habe ich mich hier registriert, habe Stück für Stück mein eigenes Kontrollsystem aufgebaut, Links und Mails gelöscht, mit Kindersicherungen experimentiert, und in dem Stadium triffst du mich jetzt an... Ich stimme den anderen Beiträgen zu, wenn sie sagen, vergiß es ihn zu verstehen. Du hast ihn rausgeschmissen, um dich zu schützen. Ich finde das mutig von dir. Vielleicht hilft es ihm, seinem eigenen Spiegel schneller zu begegnen, sich schneller vor sich selbst zu ekeln und damit anzufangen, um sich selbst zu kämpfen. Meine Frau hat sich nicht von mir getrennt. Die Trennung stand aber bei uns in den letzten Jahren immer mal wieder im Raum. (offizieller) Grund wäre nicht die Sucht gewesen, sondern die immer wieder auftretenden, zermürbenden Konflikte....die auf einer Seite ein zunehmend kalter, abgestumpfter, sich zurückziehender und dann aggressiv vorschnellender Ehemann geführt hat. Selbst bei einer Trennung hätte ich noch die Sucht in Schutz genommen und andere Gründe gesucht, obwohl mein Suchtverhalten ein wichtiger und völlig zerstörender Faktor war und auch jetzt im Ausstieg ist. Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft! liebe Grüße karamba ps: Ich mag das Sexualleben zwischen meiner Frau und mir hier nicht ausbreiten; ich setze auf dein Verständnis | |
13.03.2008 10:23:49 | ||
Annalie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | lieber karamba, vielen dank für deine offenen worte. du bist gut unterwegs denke ich, dir und deiner familie wünsche ich ganz viel kraft und neue freude im leben. dieser teil aus deinem beitrag hat mich noch einmal bestärkt: Die Trennung stand aber bei uns in den letzten Jahren immer mal wieder im Raum. (offizieller) Grund wäre nicht die Sucht gewesen, sondern die immer wieder auftretenden, zermürbenden Konflikte....die auf einer Seite ein zunehmend kalter, abgestumpfter, sich zurückziehender und dann aggressiv vorschnellender Ehemann geführt hat. Selbst bei einer Trennung hätte ich noch die Sucht in Schutz genommen und andere Gründe gesucht, obwohl mein Suchtverhalten ein wichtiger und völlig zerstörender Faktor war und auch jetzt im Ausstieg ist. das passt perfekt und wie gut du deinen anteil am geschehen erkannt hast. respekt dafür. wirklich klasse. davon ist jemand in der aktiven sucht weit entfernt. auch mein mann hat zum schluss auf mich kalt und irgendwie abgestumpft reagiert. er hatte sich zurückgezogen und reagierte auf albernheiten total aggressiv. ich konnte sein verhalten nicht verstehen. jetzt bin ich mir sicher, das sind auswirkungen der sucht und nicht auswirkungen irgendwelcher (konstruierten?) konflikte. mir wird so langsam das bild immer klarer. amalia macht sich gedanken um mich, ich soll mich um mich kümmern (zusammengefasst). meine therapeutin hat mich jedoch darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, zu wissen, warum mein mann und ich mit unserer ehe gescheitert sind. hier kommt jetzt baers antwort ins spiel. Ich hatte keine Kraft mehr zum Lügen und Betrügen, ich hatte es satt in die Augen meiner Frau zu schauen, die Vertrauen und Liebe ausstrahlten und dies gleichzeitig mit den Füßen zu treten. das ist bei meinem mann anders, er will nicht wieder zusammen mit meiner Frau ein normales Leben leben!! eine frage habe ich noch, ggf. auch an baer. redet ihr mit euren frauen jetzt über eure gedanken und gefühle? über eure ängste und sorgen? vielleicht ist das so ein allgemeinplatz mit den "starken" männern, die frauen keine schwäche zeigen etc. verändert eine "überlebte" sucht das selbstwertgefühl eigentlich positiv? (müsste ja so sein, denke ich) lieben gruss, annalie @amalia, alles zu seiner zeit. aktuell mag ich niemanden sehen und will meine ruhe haben. ich kann und will nicht in wilden aktionismus verfallen, ich werde zunächst eine kleine "persönliche" analyse der ereignisse mit eurer hilfe und der unterstützung der therapeutin durchführen. ich werde meine trauer bewusst durchleben und nicht verdrängen durch billige attraktionen, die mich eigentlich sowieso nicht interessieren. | |
13.03.2008 11:00:39 | ||
karamba68 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 438 Mitglied seit: 19.12.2007 IP-Adresse: gespeichert | und noch mal ich....eigentlich sollte ich ja mal was arbeiten, aber mir ist der Austausch einfach gerade wichtig. Annalie, noch drei Gedanken: Der Einfluss der Sucht läßt sich nicht messen. In unsere Konflikte spielen sicherlich auch andere Faktoren von beiden Seiten rein. Es läßt sich wahrscheinlich nie festlegen, was kommt jetzt von der Sucht, was aus dem Konflikt, was auch irgendwelchen Neurosen. Die Sucht hat in den Konflikten bei uns die Auswirkung gehabt, dass ich mich entweder klein gemacht habe oder Angriff ist die beste Verteidigung gespielt habe, aber vielleicht wäre das auch ohne Sucht passiert. Ich wage da keine Festlegung. Du fragst, ob wir miteindander reden über Gedanken und Gefühle und ich schreibe ganz nüchtern und enttäuscht: "Nein!" Wahrscheinlich schreibe ich gerade deshalb auch hier so viel. Wir finden gerade keine gemeinsame Ebene. Ich bin dünnhäutig und verletzlich und kann mit ihren RatSCHLÄGEN gerade nichts anfangen. Wir starten immer wieder Anläufe, schießen dann aber aneinander vorbei. Ein anstehender Punkt ist die Paartherapie. Das Angebot liegt auf dem Tisch....wir haben es noch nicht geschafft, darüber zu sprechen. Das Selbstwertgefühl steigt, aber es ist keine steil ansteigende Kurve, sondern eine Berg-und-Tal-Fahrt. Es kommen Gefühle hoch und die sind nicht nur angenehm, sondern beschämend, anstrengend, verletzt. Sucht gebremst und alles gut geht nicht auf; es ist eher loslaufen auf einem verdammt steinigen Weg, aber zu Bewegung hat Baer ja seinen schönen Schiffssatz.... dir noch nen schönen Tag lg karamba | |
13.03.2008 11:21:36 | ||
Annalie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | ich komm auch nicht so wirklich zum arbeiten... sag mal, nach allem was ich hier so gelernt habe, müsste deine frau co-abhängig (gewesen) sein und auch dass sie dir jetzt ratschläge gibt - hört sich für mich irgendwie befremdlich an. ich war erst zweimal allein bei der eheberatung, das hat mir schon total geholfen. ich meine, bevor deine frau dir "hilft", sollte sie doch vielleicht erst einmal etwas für sich selber tun oder nicht? ich bin kein experte für solche geschichten, aber es gibt bestimmt viele verletzungen, die sie dir ernsthaft verzeihen MUSS. sonst habt ihr ja keine wirkliche chance, wenn diese verletzungen immer wieder bleiben. allein deshalb würde ich mir an ihrer stelle hilfe holen. sie sollte auch für sich mal schauen, ob sie dich tatsächlich als selbständigen, selbstbewussten mann will. vielleicht kann sie einen eigenständigen taffen typen an ihrer seite ja gar nicht wirklich ertragen? bisher ist sie ja der große zampano *sorry, aber so ist es* also wie gesagt, ich habe keine ahnung und davon jede menge. aber wenn ihr es zusammen noch nicht geschafft habt, die beratung aufzusuchen, so sollte sie doch dringend! eine beratung für sich angehen. ach karamba, ist das alles ein mist, wie konnte man überhaupt in so ein chaos hineingeraten? annalie
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13.03.2008 12:03:12 | ||
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