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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » ich habe meinen mann verloren, nicht durch seine sucht, sondern meinen charakter
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ich habe meinen mann verloren, nicht durch seine sucht, sondern meinen charakter
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ich habe eine beziehung mit einem oss-süchtigen geführt und heute hat er mich verlassen.
nicht wegen seiner sucht, nicht, weil er schlecht oder nicht liebesfähig war, sondern weil ich unfähig war, ihm meine liebe zeigen zu können. ich war ungerecht und arrogant und habe ihm immer wieder wehgetan.
ich habe bis zuletzt nicht begriffen, dass oss eine krankheit ist, die nichts am liebenswerten charakter meines mannes geändert hat.
wenn ich die einträge hier lese, dann sehe ich, wie sehr er sich bemüht hat, gegen die sucht zu kämpfen, und ich bin mir ganz sicher, dass er es auch schaffen wird und auf dem besten weg ist.
leider habe ich ihm dabei nicht geholfen, sondern ihm immer nur seine fehler vor augen geführt, war kalt und kam mir besser vor als er. das hat gründe, die ich in meiner vergangenheit, meinem eigenen charakter, meiner unfähigkeit zu verziehen suche.
ich dacht, ich würde ihn verlassen wollen. dabei liebe ich ihn und möchte einfach nur mit ihm zusammen sein. doch jetzt ist er gegangen und ich habe den menschen verloren, den ich in meinem leben am meisten geliebt habe - und der mich am meisten geliebt hat.
irgendjemand hat hier mal einen eintrag hinterlassen, dass jeder nur einmal lebt und man das recht hat, zu gehen und aleine glücklich zu werden. das habe ich auch lange geglaubt und es stimmt ja auch. aber für mich war es der vollkommen falsche weg. ich wünschte mir so sehr, ich wäre stärker, verständnisvoller, gerechter gewesen.
ich bitte alle, die sich in meiner lage befinden: vergesst nicht, so wie ich es getan habe, dass es sich bei oss um eine krankheit handelt. dass das nichts am charakter des geliebten partners ändert. projeziert nicht wut oder hass, der gar nicht eurem partner gilt, in ihn, nur weil er euch enttäuscht hat.
ich schäme mich angesichts all der frauen in diesem forum, die nie daran gezweifelt haben, bei ihrem mann zu bleiben, ihm beizustehen.
für mich ist es wohl zu spät. trotzdem werde ich mich selbst ändern und versuchen, gerechter, verständnisvoller, liebevoller zu werden.
früher habe ich gehofft, dass ich nie mehr einer solchen herausforderung gegenüber stehen würde. jetzt hoffe ich, dass mir das leben noch einmal die möglichkeit gibt, in einer krisensituation, in der jeder sein wahres ich entblößt, zu beweisen, dass ich nicht kaltherzig und selbtverliebt und egoistisch bin.
mein mann hat alles versucht, um seine sucht zu besiegen und unsere beziehung zu retten. ich habe das nicht gesehen und seine liebe mit füßen getreten, bis es zu spät war.
deshalb entscheidet euch bewusst für einen weg:
ja, man kann gehen und sich der konfrontation mit oss, eifersucht und angst entziehen, das ist möglich und gar nicht verachtenswert. aber wenn ihr bei eurem partner bleibt, dann tut das mit ganzem herzen, dann versucht auch wirklich, zu verzeihen.
ich wünschte so sehr, ich selbst hätte das früher begriffen.
nicht seine sucht, sondern ich selbst habe die beziehung, die ich mein ganzes leben habe führen wollen, kaputt gemacht.
ich hoffe, dass ich mir das jemals slbst verzeihen kann.
der erste weg ist, mich selbst zu ändern.


08.02.2008 14:31:20 
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Jenny,

Du weißt, wie sehr ich mich über diese Zeilen hier freue?`

Dennoch glaube ich, dass Ihr beide Euch jetzt wirklich in Verbundenheit zu Eurer (vergangenen?) Beziehung etwas Ruhe und Zeit gönnen solltet. Was nutzt es, wenn Du heute bereust und morgen doch wieder voller Vorwürfe und Zweifel steckst? Gönne auch Du Dir diese Zeit, in der Du Dir über vieles klar werden kannst, genauso wie er. Nutzt diese Chance, die Ihr beide nun habt! Ich wünsche Euch das sehr!

G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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08.02.2008 14:51:36    
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Jenni,
Zitat: "deshalb entscheidet euch bewusst für einen weg..."

Ich glaube kaum, dass sich die meisten Frauen ohne weiteres getrennt haben. Meistens lag auch noch die Co-Abhängigkeit vor, diese Menschen trennen sich sowieso nicht sofort, suchen erst mal Schuld an sich selbst (eben ein Symptom der Krankheit)...suchen zu helfen, zu verstehen. Ich glaube die meisten Frauen haben bis zum bitteren Ende gekämpft, den Partner in die reale Welt zu holen.

Leider steht in deinen Zeilen nicht, wie oft ihr euch getrennt habt, wie lange er süchtig ist, wie weit seine Sucht ging, wie lange die Beziehung hielt, wie schmerzhaft/böse die Trennung war... Je weniger von allem, desto leichter ist es evtl. nach einer Pause die Beziehung neu zu definieren oder aufzubauen.

Aber sollte die Beziehung endgültig sein, vergiß nicht: auch ein Ende kann ein Anfang sein.

Viel Glück, A.



"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

Für meine eigenen Beiträge bleibt copy-right bei mir. Danke!
08.02.2008 15:24:18  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Jenni..

Also ganz kenne ich mich bei deinen Angaben auch nicht ganz aus.. Ich wehre mich nur gegen das Gefühl der Verallgemeinerung.
..ER war liebesfähig, hatte guten Charakter, hat dich am meisten geliebt und gegen seine Sucht gekämpft.. Na das klingt wirklich gut für eine 2. Chance....
Ich nehme an, wenn er gegen die Sucht kämpft, wird er sich ausreichend Information besorgen, und draufkommen, daß du nur SO reagieren konntest..
Glaubst du, uns geht es anders? Verzweiflung, Erniedrigung, Verlustangst, Schmerz, sich ungerecht behandelt fühlen, belogen werden von jemand, den man liebt, das geht nicht spurlos vorüber, man wird einfach auch mal wütend. Meine Therapeutin sagt, das ist normal und auch gut so, denn wenn wir alles runterschlucken, werden wir selber krank.
Ungerecht ist man, wenn man nichts weiß.. Wer von uns Frauen ist denn Psychologin, um sofort zu erkennen wenn unser Partner süchtig wird und handelt dann dementsprechend?? Glaube keine.. Interessieren sich die Süchtigen dafür, wie sie auf ihre Partnerinnen wirken??
Wenn mein Freund mir seine Sucht rechtzeitig gestanden hätte, hätte ich mir auch früher etwas dabei gedacht, nur ich bin 3 Jahre belogen worden, bis zum Schluss.
Ich weiß auch daß es eine Krankheit ist, doch es ist kein Schnupfen, der mit Bettruhe und Handhalten von allein vergeht..
Diese Krankheit verändert Wahrnehmung und Denken eines Menschen, also auch den Charakter !!.., ich habe auch gelesen, sie ist mit einer Art Schizoprenie vergleichbar.
Nummer Eins ist der liebende Mann, Nummer 2 der Nimmersatt im Internet. Aber nur so lange, wie sich die 2 nicht in die Quere kommen und niemand Nummer 2 angreift.
Ich habe bis zuletzt auch geglaubt, es läge an mir, daß sich mein Freund Dinge in Bild- Film- und Verbalform übers Internet besorgt hat, die nicht meins sind und nie sein werden, von Frauen ab 18.. ich bin 44..und er auch..
Heute bin ich der Ansicht, daß es mit mir nichts zu tun hat..
Trotzdem WILL ich mit seiner Krankheit nicht leben. Denn sie GEFÄLLT ihm! Er will gar nicht loskommen.. er sagte ich soll ihn mit dem psychologischen Sch... in Ruhe lassen.. Er will nicht mal drüber reden.. Er will die Freiheit. Und nun? Wie soll ich da alles richtig machen?
Wobei soll ich beistehn?? Ihm den PC aufdrehn?? Auf der Suche nach Gratisseiten helfen?? Zum Samariter werden? Fragen: Schatz hast heut schon oder magst noch?? Nein danke..
Versteh bitte auch die andere Seite und verurteile nicht Frauen die sich trennen als nur wütend und hassend..
Denn so wie du leidest, das kannst mir glauben, leide auch ich und andere auch, und die wenigstens sind sich sicher, daß sie es richtig gemacht haben...
Wenn DU eine Chance siehst, nutze sie..
Du kannst ihm ja genau das sagen, was du uns geschrieben hast, wenn er dich liebt, wird ers verstehen, spätestens dann, wenn er den Ausstieg geschafft hat oder auf dem Weg dahin ist.... Es gibt nichts schöneres, als wenn ich hier lese, daß es jemand auch mal schafft..

Ich wünsche euch alles Gute und drück die Daumen..

glg Release



bearbeitet von release1 am 08.02.2008 23:02:21
08.02.2008 21:34:59  
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Liebe Release!

Vielen Dank für die Denkanstöße und guten Wünsche - ich werde nicht aufhören, zu hoffen, dass mein Freund und ich noch einmal zusammen finden werden; dafür werde ich auch hart an mir arbeiten.
Bitte versteh mich nicht falsch: Ich möchte wirklich nicht diejenigen unter uns verurteilen, die wütend sind oder sich gegen die Beziehung entscheiden. Ganz im Gegenteil, ich finde, dass das eine Möglichkeit ist, die man wählen kann. Jeder kann sich selbst fragen, ob er sich einer solchen Beziehung und Zukunft gewachsen fühlt oder ob er sich viel Kummer erparen will, das meine ich ganz ernst.
Aber für MICH war es die falsche Entscheidung.
Ich habe mich seit Monaten eigentlich gar nicht entschieden, bin einerseits bei meinem Freund geblieben, habe ihm aber andererseits immer wieder mit Trennung gedroht, ihn für seine Vergangenheit und Sucht verachtet... Ich denke, dass ich mich selbst davor schützen wollte, wieder enttäuscht oder verletzt zu werden, also habe ich meinen inneren Groll nicht zu verarbeiten versucht, sondern fast gehegt und gepflegt, mir immer wieder gesagt, dass mein Freund mich gar nicht verdient hat usw...
Dabei hat er wirklich alles versucht, hat mir von sich aus von der Sucht erzählt und nach und nach immer mehr Ehrlichkeit an den Tag gelegt, sein Internet aus der Wohnung verbannt, fürs Büro eine Kindersicherung installiert, eine Beratung angefangen, sich seinen Eltern anvertraut. Mehr hätte er gar nicht machen können. Ich habe ihm aber trotzdem immer das Gefühl gegeben, dass das nicht genug ist, bzw. dass er zwar alles versucht, aber allein seine Vergangenheit und die Tatsache, dass er OSS hat, alleine schon so verachtenswert sind, dass ich damit nicht klarkäme. Ich war einfach so wütend, wütend aufs Leben, dass gerade ich so einem Problem gegenüberstehe, dass mir so etwas pssiert ist.
Klar ist es normal, dass man in unserer Lage zweifelt, wütend ist, irendwann vielleicht selbst nicht mehr weiß, was man eigentlich will. Das werfe ich mir auch nicht vor. Schlimm finde ich vielmehr, dass ich nichts dagegen unternommen habe. Mich quälen seit Monaten Ängste, furchtbare Bilder und Vorstellungen von meinem Freund und anderen Frauen, mein Selbwertgefühl war zwischenzeitlich im Keller. Ich hätte mir helfen lassen müssen, versuchen müssen, zu verzeihen und loszulassen. Stattdessen wurde ich nur immer wütender und habe mich in diese Wut auf meine schweres schweres Schicksal, auf meinen Freund, der mich in eine solche Lage versetzt hatte, hereingesteigert.
Bis er, für mich nur zu verständlich und doch aus heiterem Himmel, mich verlassen hat. Mich, die ich ihm doch immer gezeigt hatte, dass er nicht gut genug für mich sei, die ich dauernd mit Trennung gedroht hatte und dachte, er müsste absolut dankbar sein, so eine "normale" Frau wie mich zu haben.
Und wie sollte es anders sein: Die allererste Reaktion war natürlich wieder Wut und Arroganz. Wie, ER mit seiner Sucht, seinen Problemen, seiner Vergangenheit, verlässte MICH? Aber nach ein paar Momenten fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen.


09.02.2008 13:31:28 
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...Fortsetzung:

Er hat mich zum Beispiel zwei Mal verlassen, was wohl Folge seiner Sucht war. Aber er hätte es schon längst verdient gehabt, dass ich ihm verzeihe. Ich hatte mich doch entschieden, bei ihm zu bleiben. Dann hätte ich das auch mit ganzem Herzen tun müssen, ihm gerade in dieser schwerden Zeit beistehen müssen, als immer nur Vorwürfe, Vorwürfe, Vorwürfe zu machen.

Trotzdem hoffe ich sehr, dass er mir das irgendwann verzeihen kann und es mit mir noch einmal versucht, weil er wirklich der Mann ist, den ich sehr sehr liebe. Und es tut ganz schön weh, ihn durch meine eigene Schuld verloren zu haben. Aber ich will ihn nicht zurück, um mich selbst zu beweisen, sondern schlicht und einfach, weil ich mit IHM zusammen sein will.
Es macht mich einfach sehr traurig, dass ich in dieser Situation so versagt habe. Aber ich denke auch, dass diese Krise vielleicht einfach zu groß für mich war. Ich hatte eigentlich gedacht, sehr stark, erwachsen, fair zu sein. Aber das alles ist zu groß für mich gewesen, ich habe die ganzen Probleme der letzten Monate nicht bewältigen können, ich war dem Allen nicht gewachsen und bin deshalb den völlig falschen Weg gegangen, indem ich mich mit Verachtung, Arroganz, Egoismus, Misstrauen davor gewappnet habe, noch einmal verletzt zu werden.
Das alles sehe ich aber erst jetzt. Ich wünsche mir wirklich sehr, dass ich die Chance erhalte, es besser zu machen: Mir zu Liebe, um besser von mir denken zu können und
verzeihen zu lernen und um mit ihm zusammen zu sein; ihm zu Liebe, um ihm meine Liebe zeigen zu dürfen und die Selbstzweifel, die ich in ihm gesät habe, wieder auszuräumen.
Dir wünsche ich nur das Beste. Du hast natürlich das Recht, wütend zu sein und zu zweifeln oder dich ungerecht behandlet zu fühlen, v.a. weil dein Mann seine Sucht nicht zugibt.
Ich würde dir gerne helfen, aber ich traue mich im MOment nicht, anderen Ratschläge zu erteilen. Nur eben, dass man irgendwann bewusste Entscheidnungen treffen muss und dazu stehen muss. Und dass Liebe stark ist und sich nicht einfach so aus dem Herzen reißen lässt, auch wenn man wütend und verletzt ist.
Das sehe ich aber erst jetzt ein.


09.02.2008 13:46:06 
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Jenni, genau das ist es. Einige MOMENTE reichen da nicht. Ich glaube nicht, dass es Dir gut tut, hier zu schreiben. Du willst doch gar nichts über Onlinesucht wissen und über die Dinge, die Du als Angehörige tun könntest, Du willst doch eigentlich nur wieder, dass Dein Freund das liest und wieder auf Dich zukommt, stimmt es nicht? So einfach ist das wohl alles nicht.

Du KANNST nicht in dem einen Moment von Hass und Verachtung sprechen und im nächsten Augenblick von Liebe. Jetzt machst Du Schluss und in 5 Minuten weinst Du, weil er Dich verlassen hat. Wer soll Dir denn da noch glauben? Glaubst Du Dir selbst denn noch?

Ich würde mich freuen, wenn Ihr das unter Euch ausmacht, denn letztlich verletzt Du erneut jemanden, der Dir mehr als ein Mal die Hand gereicht hat. Willst Du das?

Arbeite an Dir und versuche, kompetente Hilfe zu bekommen! Das ist wirklich das Einzige, das Du tun kannst. Hier ist nämlich ein Forum, in dem es darum geht, mehr über Onlinesucht zu erfahren, als Betroffener sowie als Angehöriger, und sich mit anderen Betroffenen und Angehörigen auszutauschen. Aber es ist keine Klagemauer, die dazu dient, dem Partner klar zu machen, wie sehr man doch "liebt". Das gehört in die private Korrespondenz.

Alles Gute,
G.



bearbeitet von gabriele_farke am 09.02.2008 13:56:52
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09.02.2008 13:53:42    
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Gut, ich denke, ich habe das jetzt verstanden. Dann möchte ich nur noch ein paar letzte Worte hier verlieren.

Ich schreibe nicht nur, um irgendwie manipulativ meinen Freund zurückzugewinnen. Es tut mir sehr gut, mir meine Gedanken und Gefühle von der Seele zu schreiben, und die Antworten, die ich bisher von Amalia und Release erhalten habe, bringen mich auch weiter. Un das Lesen im Forum erst recht.
Aber ich verstehe auch, dass es in diesem Forum um Suchtausstieg geht.
Trotzdem: Ich habe es genutzt, weil ich ernsthaft bereue und nicht zu letzt, weil auch ich gerade sehr verzweifelt bin und Hilfe gesucht habe.
Dass ich die hier nicht finde (außer beim Lesen der vielen anderen Einträge), muss ich wohl einsehen. Dass ich sie mir woanders suchen muss, weiß ich auch und tue ich auch.

Ich bin nicht das Opfer, wie Sie zu Recht sagen. Aber ich bin trotzdem ein zur Zeit sehr trauriger Mensch, ich suche einfach nach Hilfe.

Ich weiß nicht, ob es stimmt, dass ich darauf gehofft habe, dass mein Freund dies hier liest. Ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal, ob er in diesem Forum aktiv ist.

Zumindest meine ich, dass ich zwar eigene Problem habe, die nur ich ändern kann (mit Hilfe von außen, ich weiß). Aber zu sagen, dass es mir gar nicht um OSS geht, ist vielleicht nicht ganz fair. Immerhin ist mein Leben damit doch recht stark in Berührung gekommen und Reue und Einsicht sind wohl nur der erste Schritt gewesen; die Frage, wie ich selbst aktiv helfen kann, wäre bald danach hier aufgetaucht.

Aber wahrschinlich sagen Sie jetzt, dass ich das am besten kann, indem ich ihn einfach in Ruhe ohne mich seine Sucht bekämpfen lasse.
Dann muss ich das wohl akzeptieren.

Wenn der Eindruck entstanden ist, dass ich das Forum für meine ganz persönlichen Probleme oder gar Zwecke missbraucht habe, so tut mir das wirklich sehr leid und ich entschuldige mich dafür.

Alles Gute allen hier!
Jenni


09.02.2008 14:58:15 
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Jenni,

ich weiß, dass Du derzeit sehr traurig bist.

Eure "Geschichte" kenne ich aber ja von beiden Seiten und ich glaube wirklich, dass Du weder Dir noch ihm einen Gefallen tust, wenn Du hier derzeit über Euer Privatleben schreibst. Weißt Du, ich glaube, dass er nun einfach auch eine Chance haben sollte, aus seiner OSS herauszukommen. Das ist ein sehr anstrengender Kraftaufwand und diese Stellungnahmen hier von Dir blockieren ihn total. Er hat so keine echte Chance, Jenni, kannst Du das verstehen? Denke doch jetzt mal auch an ihn. Willst Du das für ihn tun?

DU wolltest die Trennung, Jenni. Versuche jetzt auch mal, zu Deinen Entscheidungen zu stehen. Menschen sind keine Spielzeuge, und ich hoffe, dass Du eines Tages auch Dein inneres Gleichgewicht findest!

Gönnt Euch doch diese Zeit,sie kann so wertvoll sein - für jeden von Euch oder auch für Euch beide!

Also, ich hoffe, es wird etwas klarer? Ich will Dich hier nicht "vertreiben", aber mit Kenntnis des Backgrounds denke ich, musste ich das mal sagen.

Nichts für ungut,
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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09.02.2008 15:40:06    
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Jenni..

Ich verstehe dich gut. Auch ich habe noch immer Zweifel, ob ich richtig gehandelt habe. Ich weiß, wie nah sich Verachtung, Wut und Liebe kommen können und sich doch voneinander abstoßen. Und man landet in einem Durcheinander der Gefühle, das einen letztendlich kaputt macht.
Auch deine Kraft war am Ende, dein Vertrauen zerstört, du wußtest nichts genaues wegen dieser Sucht.
Nur mach dich nicht selber fertig, weil du in dieser Situation eine Entscheidung trafst die du nun bereust.
Such einen Weg, wie es dir wieder gut gehen kann..Und du Sicherheit gewinnst. Ein Gespräch mit einem Therapeut wär sicher nicht schlecht, ich war auch skeptisch, aber man kommt doch wieder dem Boden näher, wenn ichs so sagen darf..
Ich würd heut noch gern zu IHM fahren und das alles aus ihm raus schütteln, reden, ihn zurückholen. Doch ich weiß wies enden würde.
Ein Problem kann man nicht mit der Art des Denkens lösen, mit der es geschaffen wurde.. sagte Albert Einstein.. Deshalb sollten wir lernen, umzudenken bzw die Dinge, sobald man sie erkannt hat, auch von einer anderen Seite betrachten lernen, und dann erst nach Lösungen suchen. Ich versuche das gerade.
Viel Glück..

glg Release



09.02.2008 18:41:50  
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