Beiträge: 31 Mitglied seit: 30.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
Ich habe mir gerade noch mal den Thread durchgelesen, den ich vor nunmehr 3 Monaten angefangen habe (Hilflosigkeit der Angehörigen) ...
Es würde mich interessieren, wie es bei den anderen Angehörigen weitergegangen ist!!!
Meine Bilanz fällt nämlich ziemlich negativ aus. Nach einem Gespräch, das auf meine Initiative hin stattgefunden hat, hat er sich selbst Zeiten gesetzt, um das Spielen einzuschränken. Das hat keine zwei Wochen funktioniert. Habe vorletzte Woche mal wieder seine Onlinezeit gezählt und bin bei knapp 50 Stunden gelandet. Ich habe inzwischen auch den Überblick über die Charaktere, die er in WoW spielt, verloren. Da sind immer wieder andere Namen auf dem Schirm (schätze, dass es vier bis fünf sind). Seine Gildenzugehörigkeit ist mir auch nicht mehr nachvollziehbar, da auch die Namen der Mitspieler ständig wechseln – soweit ich das sehe und beurteilen kann. Verhalten ist nach wie vor gleich. Er steht morgens auf: Forum. Er kommt von der Arbeit nach Hause: Forum und Spiel. Wochenende: Spiel. Nur Termine außerhalb der Wohnung nimmt er gemeinsam mit mir wahr (Einladungen, Elternbesuch, WM-Abende). Dann ist er auch ständig um mich bemüht. Sobald die Wohnung betreten wird, ist es damit vorbei. An fünf von sieben Abenden gehe ich allein ins Bett. Zu Veranstaltungen gehe ich allein. Gespräche finden kaum noch statt (Wann auch und worüber eigentlich?). Tja, ich weiß, und ich bin immer noch da. Nach dem Gespräch hatte ich ihm gesagt, dass ich ihn nun nicht mehr auf sein Spielverhalten ansprechen würde. Daran habe ich mich bis heute gehalten. Die Entscheidung zu gehen, kann ich aber noch immer nicht treffen. Warum? Ich weiß es nicht. Vermutlich weil ich ihn liebe (bzw. weil ich den Menschen liebe, der er vor WoW war). Wenn ich die anderen Diskussionen hier verfolge, sieht’s ja schlecht aus. Da kommt irgendwas Neues raus – das muss er dann bestimmt auch haben. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Gibt’s von anderen Angehörigen Erfolgsmeldungen? Sei es auch nur, dass ihr endlich eure Konsequenzen gezogen habt? (Ich kenne nämlich nur Hegis Geschichte. - Liebe Grüße übrigens .)
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 42 Mitglied seit: 07.04.2006 IP-Adresse: gespeichert
Hallo Formica,
vielleicht kann ich Dir ja ein bisschen Mut machen. Bei uns läuft es mittlerweile definitiv besser. Mein Mann spielt zwar noch, aber bei weitem nicht mehr so exzessiv. Für gemeinsame Unternehmungen ist er meistens zu haben (wenn nicht, hängts auch nicht am WoW; wobei ich aber akzeptiere, dass er bei wichtigen Raids dabeisein möchte), und auch an Arbeitseinteilungen hält er sich gut. Die Mahlzeiten werden zum allergrößten Teil gemeinsam eingenommen. Momentan freuen wir uns auf unseren gemeinsamen Urlaub im August, irgendwo auf Rhodos ohne Laptop oder Internetcafé. Er scheints nicht zu vermissen.
Ich habe das Gefühl, dass WoW langsam aber sicher einen "normalen" Stellenwert in seinem Leben einnimmt.
Lieben Gruß
Surya
Allein die Dosis macht, dass ein Ding zum Gift wird! (Paracelsus)
Beiträge: 60 Mitglied seit: 12.04.2006 IP-Adresse: gespeichert
Auch ich drücke euch beiden die Daumen. Das wird schon.Nebenbei gesagt,ist es nicht das WoW vermissen,das einen vielleicht seelisch belastet, eher die Rückkehr in die Realität. Als ich damals WoW aufgehört hatte gings mir ja nicht schlecht. Ich habe WoW definitiv nicht vermisst,eher gabs da das Problem , was ich mit der gewonnen Zeit anzufangen ist.
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