Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert
Hier ein schon älterer Bericht aus www.beltz.de. Die Überschrift erinnert mich an Sammys Worte...die ich sooo oft schon zitierte!
Zitat: "Sex im Netz wirkt wie Heroin" Cybersexnutzer werden oft schon sexuell erregt, wenn sie einen Computer nur sehen Nicht e-commerce und online-broking sind die heißesten Themen im Internet, sondern, ganz profan, Sex. Ein Drittel aller weltweiten "Klicks" zielt auf Websites mit eindeutigem Inhalt. Das ergab nun eine der bislang größten Untersuchungen zum Thema. Doch während die meisten Erwachsenen mit ihren Ausflügen in die virtuellen erotischen Welten nur eine willkommene Abwechslung vom Alltag suchen, wird ein Prozent aller Cybersexnutzer süchtig, erklärt Studienleiter Al Cooper von der kalifornischen Stanford-Universität. Er erkennt eine neue Klasse der Abhängigkeit. "Sex im Netz wirkt wie Heroin", sagt der Psychologe - mit dem Unterschied, dass die meisten Süchtigen ihr Dilemma nicht einmal erkennen. Ausgehend von 20 Millionen Amerikanern, die mindestens einmal im Monat erotische Internetseiten besuchen, schätzen die Wissenschaftler die Zahl der Cybersexsüchtigen allein in den Vereinigten Staaten auf 200 000. Dabei dürfte die Zahl eher unter- als übertrieben sein, erklärt Cooper. Denn bei seiner Untersuchung räumten mehr als 9000 Frauen und Männer ein, dass sie gezielt virtuellen Sex suchen und dieses Verlangen zwanghaft ihr Leben zu beherrschen beginnt. Aber gerade diese neue Form der Sucht zeichne sich dadurch aus, dass sie sowohl von den Betroffenen als auch von Ärzten und Psychologen meist nicht erkannt werde. "Viele Therapeuten wissen gar nicht, wie man an das Problem herangeht", sagt Jennifer Schneider, Herausgeberin der Fachzeitschrift Sexual Addiction and Compulsivity, die die Cooper-Studie veröffentlicht hat (1-2/2000).
Süchtig werden meist jene Menschen, denen ein erfülltes Sexleben versagt geblieben ist oder die einfach vom Sex nicht genug bekommen können. Das Internet bietet gerade für sie alle Möglichkeiten - einfach und schnell, unauffällig und weitgehend sicher. Ängste wie etwa beim Besuch eines Sexshops oder einer Prostituierten gibt es nicht. Die virtuellen Partner sind immer und überall verfügbar - zu Hause und im Büro. Auch leicht Depressive sowie Menschen mit emotionellen und Beziehungsproblemen neigen zur Cybersexsucht.
Bedenklich ist, dass auch Menschen mit intakten Beziehungen der erotischen Versuchung des Web verfallen, wie eine Studie von Jennifer Schneider mit fast 100 Beteiligten ergab.
Der kalifornische Psychologe Dana Putman hat in seinen Untersuchungen sogar ein konditioniertes Verhalten festgestellt. Soll heißen: Einige Cybersexsüchtige werden schon sexuell erregt, wenn sie einen Computer nur sehen. Diese Art Pawlowscher Reflex verschlimmert das Problem für jene, die täglich am Computer arbeiten müssen. "Diese Leute setzen sich hin, werden erregt und landen so zwanghaft auf Websites mit sexuellem Inhalt", betont der Psychologe. Mit der Zeit kosten diese Onlineaktivitäten der besonderen Art immer mehr Zeit.
Sexualwissenschaftler Cooper stufte all jene als zwanghaft ein, die mehr als elf Stunden wöchentlich auf pornografischen Websites oder in entsprechenden Chaträumen verbringen. 20 Prozent aller Männer und 12 Prozent der Frauen in der Cooper-Studie nutzten dabei den Rechner am Arbeitsplatz für Cybersex. Folgerichtig komme es zu Problemen, auf die etliche Firmen inzwischen reagieren: Sie kontrollieren die Onlineaktivitäten ihrer Angestellten. Dass Leute durch diese neue Sucht ihren Job verloren haben, steht fest - wie viele es sind, lässt sich aber noch nicht beziffern. Auch das Privatleben der Abhängigen bleibt nicht verschont, was Jennifer Schneider in einer Studie mit fast 100 Beteiligten näher beleuchtet hat, die entweder verheiratet waren oder eine feste Beziehung hatten. Fast alle Partner fühlten sich durch den "virtuellen Ehebruch" betrogen, viele von ihnen wurden vom Süchtigen sexuell ignoriert. "Unser Bett ist überfüllt mit gesichtslosen Fremden und mit Fantasien, mit denen ich es einfach nicht aufnehmen kann", berichtet eine Frau.
Im Übrigen sind nicht alle Cybersexsüchtigen männlichen Geschlechts. Anders als ihre männlichen Pendants bewegen sich Frauen bei ihren erotischen Abenteuern weniger auf Pornoseiten, um zu masturbieren, sondern sie suchen den Kick in einschlägigen Chatrooms. Folgerichtig erwachsen daraus, mehr als bei Männern, echte sexuelle Beziehungen. Die Cybersexsucht, erklären die Experten, sei nur mühevoll zu kurieren: Denn die meisten Betroffenen wollen gar nicht von ihren Aktivitäten lassen."
"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates
Für meine eigenen Beiträge bleibt copy-right bei mir. Danke!
bearbeitet von Phoenix am 24.10.2007 22:25:06"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates
Für meine eigenen Beiträge bleibt copy-right bei mir. Danke!